35 Fakten über die neue Insta360 One R 360-Grad-Kamera

Insta360 One R Foto

Ich besitze die Insta360 One X und habe damit schon einige 360-Grad-Videos gemacht, die es zwar allesamt noch nicht auf YouTube geschafft haben, aber mir ein bisschen Erfahrung im Umgang mit der Kamera gegeben haben. Die Bildqualität, Stabilisierung und die Bearbeitung der Filme ist schon bei der One X sehr gut. Die Bearbeitung kann man am iPhone, iPad oder am Mac durchführen, was die Sache sehr angenehm macht. Viele Youtuber greifen auf diese Kamera zurück, um bei Sport- und Reisevideos alles zu erfassen und das Framing später zu bestimmen – ein sehr großer Vorteil, da man sich während der Aufnahme keine Gedanken um den Bildausschnitt machen muss.

Der modulare Aufbau der One R ist die Besonderheit, die sie von jeder anderen 360-Grad-Kamera unterscheidet.
Der modulare Aufbau der One R ist die Besonderheit, die sie von jeder anderen 360-Grad-Kamera unterscheidet.

Nun hat Insta360 den Nachfolger seiner beliebten One X rausgebracht und auf der CES 2020 vorgestellt: Die Insta360 One R. Der Clou an diesem Gerät ist, dass es einen modularen Aufbau hat und damit sowohl als 360-Grad-Kamera verwendet werden kann, wie auch als YouTube Kamera, Actioncam, Drohnen-360-Grad-Kamera und stereoskopische 180-Grad-3D-Kamera.

Um sich auf die Insta360 One R einzustimmen, kann ich das Produktvideo empfehlen, dass alle Vorzüge zeigt und auch mit Beispielvideos nicht spart.

In diesem Artikel möchte ich euch die wichtigsten Fakten zur neuen Insta360 One R nennen, die ich aus dem Video von Ben Claremont entnommen habe. Ben arbeitet seit Jahren mit 360-Grad-Kameras und kennt alle möglichen Produkte der namhaften Hersteller. Seine Einschätzung ist aus meiner Sicht ein Maßstab, den man ernst nehmen kann. In diesem Video hat er auch die Videoqualität mit dem 360er Modul unter die Lupe genommen und kommt zu dem Ergebnis, dass die Software noch etwas Nachbearbeitung benötigt, aber die reine Qualität der Videoaufnahmen und der Stabilisation schon sehr gut ist. Seiner Meinung nach muss man jedoch nicht die One R kaufen, wenn man schon die One X hat. Das vorweg. Nun aber zu den Infos, die ich hier in gebündelter Form zur Insta360 One R zusammen gestellt habe.

Kaufen der Insta360 One R Editionen

Derzeit ist die One R nur über die Insta360 Webseite zu bestellen. Dort kann man zwischen zwei Editionen wählen:

  • Insta360 One R Twin Edition
  • Insta360 One R 1-Inch Edition
Die Insta360 One R gibt es in diversen Zusammenstellungen. Besonders im Fokus ist die Twin Edition und die 1-Inch Edition (Fotos: Insta360).
Die Insta360 One R gibt es in diversen Zusammenstellungen. Besonders im Fokus ist die Twin Edition und die 1-Inch Edition (Fotos: Insta360).

In der Twin Edition findet man das 4K-Modul und das 360 Grad Modul, während man bei der 1-Inch Edition das Modul mit dem 1-Zoll-Sensor hat. In jedem Bundle sind zusätzlich noch folgende Teile enthalten:

  • 1x Core Modul
  • 1x Battery Base
  • 1x Linsenschutz
  • 1x Montagerahmen

Neben diesen beiden Editionen gibt es auf der Webseite von Insta360 aber noch weitere Sets, wie die Expert Edition, die Trio Edition und die Möglichkeit, sein eigenes Set zusammenzustellen. Wer das machen möchte, folgt bitte diesem Link und klickt dann auf “Create your own bundle”.

Durch die gute Low-Light-Performance konnte Insta360 auch einen Starlapse-Modus realisieren, in dem man zum Beispiel Sternspuren sichtbar machen kann.
Durch die gute Low-Light-Performance konnte Insta360 auch einen Starlapse-Modus realisieren, in dem man zum Beispiel Sternspuren sichtbar machen kann.

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick

Da noch kaum jemand die Kamera auf Herz und Nieren testen konnte und auch die dahinterstehende Software erst im Beta-Stadium ist, wollte ich mal die Fakten zusammentragen, die bisher zur One R bekannt sind:

  1. Sie ist modular aufgebaut und hat folgende Elemente: 1-Zoll Weitwinkel Modul, Dual-Lens-360-Grad-Modul, Core-Modul (für die Steuerung elementar), 4K-Weitwinkel-Modul, Batterie-Case und Boosted Battery Case. Dadurch kann man sie auseinander nehmen und mit ausgewählten Komponenten zu einer völlig andere Kamera für unterschiedliche Zwecke zusammenstecken.
  2. Derzeit kann man aus drei verschiedenen Aufbau-Möglichkeiten wählen: Dem 360-Grad-Aufbau (für 360 Grad Fotos und Videos), dem 4K-Aufbau (für reguläre Fotos und Videos in 4K Auflösung) und dem 1-Zoll-Sensor-Aufbau (für hochauflösendere Fotos und Videos mit besserer Qualität durch den großen Sensor – nicht für 360-Grad-Videos und Fotos).
  3. Der Screen am Core-Modul ist ein Touchscreen, an dem man Videos und Fotos anschauen und Einstellungen für die Aufnahmen vornehmen kann. In 360 Grad Aufnahmen kann man mit dem Finger den Blickwinkel ändern.
  4. Der rote Unterbau ist der Akku der Kamera. Da auch dieser an- und ansteckbar ist, kann man mehrere Batterien mitnehmen und auch auf eine größere Batterie (boosted battery) zurückgreifen, die die doppelte Kapazität der normalen Batterie hat.
  5. Es gibt eine Insta360 One R Aerial Edition, bei der vier Module um eine Drohne herum gebaut werden. Dadurch kann man Luftaufnahmen mit 360-Grad-Videos machen, bei der die Drohne komplett unsichtbar ist. Das Set gibt es für die DJI Mavic 1 Pro und die Mavic 2 Pro/Zoom, wobei angemerkt werden muss, dass das GPS der Mavic 2 dadurch beeinträchtigt werden kann. Bei der Mavic 1 ist hier wohl weniger Gefahr.
  6. Es gibt einen Entwurf für eine Zusammenstellung der One R Module für eine stereoskopische VR 180 Grad Kamera. Ob und wann dies umgesetzt wird, steht aber noch nicht fest. Es liegt aber nahe, dass man das modulare Design für solche Dinge nutzt.
  7. Die Kamera kann mit Schutzlinsen für alle drei Module ausgestattet werden. Dadurch wird ein Verkratzen der eigentlichen Linsen verhindert.
  8. Technische Daten: Die 360-Grad-Kamera hat leider die gleiche Auflösung wie die Insta360 One X. Dennoch ist die Qualität der Fotos und Videos etwas besser als bei der One X.
    Specs bei 360 Grad Fotos:  6080×3040 px.
    Bei 360-Grad-Videos: 5760×2880@30fps/24fps/25fps oder 3840×1920@50fps/30fps oder 3008×1504@100fps.
    Specs der 1-Zoll-Edition: 5.3K@30fps oder 4K@60fps.
  9. Die Kamera ist in allen drei Ausführungen wasserdicht – out of the box. Es ist kein Zubehör oder Case nötig.
  10. Es gibt ein gutes eingebautes Mikro (besser als bei der One X) und sowohl eine Funkverbindung für die AirPods als auch einen Mikrofon-Anschluss für externe Mikrofone oder andere Audiorecording-Geräte. Das war dringend nötig.
  11. Es gibt eine Sprachsteuerung, über die man der Kamera Befehle wie Aufnahme oder Aufnahme-Stopp etc geben kann.
  12. Man kann die Kamera über eine Apple Watch App fernbedienen.
  13. Es gibt drei Ausführungen und Preise: 4K-Edition ca. 300 USD, 360-Build ca. 480 USD und die 1-Inch-Edition für ca. 550 USD.
  14. Die Qualität der Aufnahmen ist besser als bei der One R in den Bereichen: Schärfe, besserer Dynamikumfang.
  15. Die Kamera macht bessere RAW-Aufnahmen als die One X.
  16. Es gibt erstmals HDR-RAW-Bracketing aus bis zu 9 Fotos. Also insgesamt neun Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungseinstellungen im RAW-Format, die automatisch, fast zeitgleich von der Kamera gemacht werden, um sie dann später zu einem HDR-Foto zusammenzurechnen. Das Ergebnis: Ein extrem hoher Dynamikumfang.
  17. Die Kamera unterstützt DNG-Stacking: Dadurch werden mehrere Fotos zusammengerechnet, um die Bildqualität zu erhöhen und zum Beispiel Bildrauschen zu minimieren. Dabei werden die Fotos analysiert und es werden nur die guten Bereiche der Fotos verwendet und die schlechten entfernt. Sodass man aus einer Reihe an Fotos nur die besten Inhalte zu einem Bild zusammenrechnet.
  18. HDR und DNG-Stacking sind perfekt für Nachtaufnahmen, sodass die Insta360 One R sehr viel besser für schlechte Lichtverhältnisse geeignet ist als die One X..
  19. Es gibt einen Night-Mode für die One R, die bei Motiven mit wenig Licht die typischen Probleme wie verwaschene Bereiche, Bildrauschen und Bewegungsunschärfe minimiert und Wobbling sowie schlechte Stabilisierung verhindert, was deutlich besser aussieht als bei “normalen” 360-Grad-Kameras.
  20. Für Nachtaufnahmen dürfte aus jeden Fall die 1-Inch-Edition die beste Wahl sein, da das Kamerabild bei Nachtaufnahmen sehr viel besser ist.
  21. Es gibt einen Starlapse Modus, mit dem man den Nachthimmel wie im Zeitraffer aufnehmen kann und man die bewegenden Sterne sieht.
  22. Die Stabilisierung, die schon bei der One X nicht schlecht war, ist bei der One R noch mal etwas besser geworden.
  23. Es gibt weitere Updates, die die One R und die One X betreffen, wie “Color Plus”, was die Farbsättigung verbessert ebenso wie HDR Video.
  24. Die One R setzt auf H.265 Komprimierung, was schärfere Bilder bei weniger Speicherplatz bedeutet.
  25. Die “Motion Detection” ermöglicht das Erkennen von dem Bildbereich, wo der Fokus liegen sollte. Dadurch lässt sich in der Nachbearbeitung automatisch der Bildausschnitt einstellen. Bisher musste man dafür immer wieder mit Keyframes arbeiten, um den Bildausschnitt zu justieren.
  26. Der Stop-Motion-Effekt erlaubt das Festlegen einer bestimmten Pose der Person und die AI macht dann ein Hyperlapse Video, bei dem die Person immer wieder in der Person erscheint. Schwer zu erklären, muss man gesehen haben!
  27. Mit dem Point-to-track-Feature kann man über einen Auslöser am Selphiestick eine Person oder einen Gegenstand festlegen, dem die Kamera folgen soll. In der Demo hat dadurch die AI bei der Nachbearbeitung immer einen Skater im Fokus gehalten, obwohl der Kameramann auch gefahren ist und die Kameraausrichtung sich quasi ständig geändert hat.
  28. Die Stabilisierung in der 4K-Variante, die die Konkurrenz zur GoPro sein dürfte, ist sehr gut. Selbst bei Low-Light-Aufnahmen und starker Bewegung der Kamera liefert die Kamera sehr gute Ergebnisse.
  29. Das 4K-Modul kann in geringerer Auflösung mit 200 Bildern pro Sekunde aufnehmen (1920×1080@200fps).
  30. Die neue App hat ein Live-Histogramm, mit dem man schon bei der Aufnahme sehen kann, ob man bei der Belichtung richtig liegt.
  31. Insgesamt gibt es viele Stellen, an denen man manuelle Einstellungen vornehmen kann, die es bei der One X nicht gab.
  32. Man kann flexibler mit dem mobilen Gerät arbeiten, da man das Smartphone oder Tablet weiter nutzen kann, während die Daten von der Kamera übertragen werden.
  33. Es gibt ein “Auto-Edition”-Feature, das hilft aus den Aufnahmen relativ leicht einen fertigen Film zu schneiden.
  34. Mit den Features “Auto frame” und “Timeshift” wird die Nachbearbeitung weiterhin einfacher, da man Effekte, die man vorher umständlich mit Keyframes und Speedramps erstellen musste, nun einfach durch einen Button Klick erzeugen kann.
  35. Mit der Funktion “Deep track” lassen sich Objekte verfolgen, die auch kurzzeitig aus dem Bildbereich verschwinden. Die Software berechnet die Kameraführung zwischen “Verschwinden” und “wiedergefunden” weich ein, sodass es wie eine gleichmäßige Bewegung der Kamera wirkt.

Insgesamt klingt die Kamera nach einem guten Konzept. Ich weiß nicht genau, ob ich sie mir kaufen werde, da ich mit der One X noch recht zufrieden bin. Grundsätzlich ist die Kombinationsmöglichkeit der Elemente zu verschiedenen Kameratypen jedoch eine interessante Neuigkeit auf dem Markt für Actionkameras und 360-Grad-Kameras. Jetzt muss Insta360 nur noch am Ball bleiben und Software sowie die Hardware ordentlich pflegen und sie dürften eine ernsthafte Konkurrenz für GoPro werden.

Wenn ihr euch für die Kamera interessiert, findet ihr sie hier im Shop von Insta360. Dort sind auch die ganzen Bundles aufgeführt, die schon für euch vorkonfiguriert sind.

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2 Kommentare zu „35 Fakten über die neue Insta360 One R 360-Grad-Kamera“

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