Nachdem vor drei Tagen nun endlich mein iPhone X eingetrudelt ist, habe ich nun endlich ein Gerät, mit dem ich grundsätzlich mal kabellose Qi-Charger testen kann. Einer davon wird direkt hier vorgestellt: Für knapp 30 Euro habe ich mir den Wireless Charger von Denteca geklickt. Am Herstellernamen sollte man nicht zuviel festmachen, denn “Denteca” ist sicherlich wieder einer dieser China-Markennamen, der klingt als wäre er aus einem Generator für leicht zu merkende Passworte gefallen. Es gibt auch auf dem ganzen Gerät keinen Aufdruck des Markennamens, was schon darauf hindeutet, dass dieses Produkt vermutlich unter mehreren Namen vertrieben wird.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Warum gerade dieser Wireless Charger?
- 2 Was schief gehen kann – eine Worst-of-Liste
- 3 Lieferumfang
- 4 Technische Daten
- 5 Unterschiede beim Laden mit und ohne Hülle
- 6 Erfahrungen mit dem iPhone X
- 7 Messergebnisse mit CoconutBattery
- 8 Standby Stromverbrauch
- 9 LED-Anzeige und Benutzung
- 10 Face-ID Kompatibilität
- 11 Fazit
- 12 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Warum gerade dieser Wireless Charger?
Ich habe dieses Qi-Charging-Ladegerät ausgesucht, da in den bisherigen Kundenbewertungen schon einige Leute dabei waren, die ebenfalls ein iPhone 8 bzw. ein iPhone X besitzen, das mit einer Hülle aufgeladen werden sollte. Das hat bei diesen ohne Probleme geklappt, was mich schonmal positiv gestimmt hat. Zudem gab es hier keine negativen Berichte, wie bei anderen kabellosen Ladegeräten, bei denen eines der folgenden Probleme (oder auch mehrere gleichzeitig) auftreten ist:
Was schief gehen kann – eine Worst-of-Liste
Nicht falsch verstehen. In dieser Liste habe ich negative Punkte zusammen gefasst, die ich bei Bewertungen von anderen Qi-Charging-Ladegeräten gefunden habe. Diese treten nicht mit dem hier vorgestellten Qi-Lader auf!
- der Qi-Charger wird extrem heiß (damit auch das iPhone, was schlecht für den Akku ist)
- vereinzelt fangen Ladegeräte Feuer oder verschmoren
- das Ladegerät gibt hochfrequente Töne von sich
- die LED-Anzeige am Ladegerät ist hell und nicht für das Schlafzimmer geeignet
- die Ladeanzeige erkennt das iPhone nicht und zeigt nicht an, wenn es lädt oder voll ist
- Smartphone wird nur sehr langsam aufgeladen
- Qi-Lader unterstützt kein Fast-Charging mit 7,5W bzw. 10W
- Smartphones werden nur liegend oder nur stehend geladen
- Gerät bricht das Laden schon ab, wenn der Akku des iPhone auf 70-80%
- Laden funktioniert selbst mit dünner Silikonhülle nicht
- Gerät ist nicht entstört und stört damit den FM-Radioempfang
- das iPhone steht auf einer glatten Oberfläche, so dass es bei Vibrationen nach und nach von der Ladestation rutscht
- das iPhone X steht bzw. liegt im falschen Winkel, so dass es nicht per Face-ID entsperrt wird, wenn man es nicht in die Hand nimmt
Diese Punkte sind alles Aspekte, die man bei der Auswahl des richtigen Qi-Ladergeräts im Hinterkopf haben sollte.
Lieferumfang
Wie bei fast allen Qi-Ladegeräten, wird auch bei diesem das Netzteil nicht mitgeliefert. Hier kann man aber entweder einen USB-Port am Computer nutzen, ein günstiges USB-Netzteil kaufen, das direkt in die Steckdose kommt oder einen Port in einem aktiven USB-Hub verwenden. Für maximale Leistung sollte man jedoch ein USB-Netzteil verwenden und darauf achten, dass es einen USB-A Ausgang und mind. 10 Watt Ausgangsleistung hat. Wer noch auf der Suche ist, kann hier diesen günstigen 2-Port-Ladestecker von Anker bestellen:
Ich persönlich habe das Ladegerät in meinem USB-Hub stecken und bin damit wunschlos glücklich.
Technische Daten
Bei den technischen Daten habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden, wieso bei Eingangsspannung auch 9 Volt genannt sind. Ich nehme an, das ist für Netzteile gedacht, die den Qualcomm-Quick-Charge-Standard unterstützen und auch eine höhere Spannung als die üblichen 5 Volt liefern können.
Technische Daten | |
---|---|
Eingangsspannung | DC 5,0 V (2 A) oder 9,0 V (1,8 A) |
Betriebsfrequenz | 110 - 205 KHz |
Wirkungsgrad | ≥ 72% |
Größe | 92 x 72 x 112 mm |
Gewicht | 110 Gramm |
Anzahl der Spulen | 2 |
Standby Stromverbrauch | 0,3 Watt |
Schutzschaltungen | gegen Überhitzung Erkennung von Metall auf der Ladefläche (bei Metallhüllen) gegen Überspannung / -strom |
Unterschiede beim Laden mit und ohne Hülle
Wie man bereits ahnen kann, funktioniert der Qi-Charger NICHT mit Metallhüllen. Dies ist bei allen kabellosen Ladegeräten der Fall, da das Metall das Magnetfeld stört. Mit Kunststoff- und Silikonhüllen hat dieses Ladegerät hier allerdings keinerlei Probleme. Selbst die dicke Quad-Lock-Hülle, die ich tagein tagaus am iPhone habe, bringt das Ladegerät nicht aus der Ruhe. Und das, obwohl die Quad-Lock-Hülle durch die eingebaute Befestigung an der Rückseite mindestens für 3-4 Millimeter Abstand sorgt.
Auffällig ist bei der Überwachung des Stromverbrauchs, dass der Qi-Charger von Denteca bei der Verwendung der Hülle am iPhone ca. 50% mehr Strom benötigt. Vermutlich “verhandelt” der Chip im Qi-Charger mit dem iPhone die Stärke des Magnetfelds aus, so dass dies ansteigt, wenn “zuwenig” Strom beim iPhone ankommt.
Erfahrungen mit dem iPhone X
Im Lieferumfang des Qi-Chargers ist neben dem Ständer auch ein Micro-USB-Kabel, mit dem man das Gerät an einen beliebigen USB-Ladeadapter stecken kann. Um einen Eindruck von dem Stromverbrauch des Ladegerätes zu bekommen, habe ich es mit einem zwischengeschalteten USB-Multimeter an die tizi Tankstelle gesteckt, die bis zu 2,4 Ampere liefern kann.
Für den Test habe ich das iPhone X auf ca. 40% Akku runter gebracht, damit ein realistischer Ladezustand entsteht. In wenigen Sekunden nachdem man das iPhone X (ohne Hülle) auf die Ladestation gestellt hat, steigt der Ladestrom von 0,0 Ampere bis auf ca. 1,1 Ampere bei ca. 5,6 Watt an.
Da ich hier jedoch nur den Stromverbrauch am USB-Port messe und nicht die elektrische Leistung, die letztendlich beim iPhone ankommt, habe ich mir am Mac die App “coconutBattery” installiert. Diese kleine App erlaubt über einen Wifi-iTunes-Sync, die Anzeige der Leistung, mit welcher der iPhone-Akku gerade geladen wird. Eine äußerst praktische App, die ich an anderer Stelle sicher nochmal getrennt in einem Beitrag vorstellen werde.
Messergebnisse mit CoconutBattery
Die Ergebnisse, die ich mit der App CoconutBattery erstellt habe, sind ganz interessant. Zum einen lädt das iPhone X selbst mit dem Lightning-Kabel “nur” mit 5,6 Watt, selbst wenn der USB-Leistungsmesser knapp 7 Watt anzeigt. Das ist eben der Unterschied zwischen Stromverbrauch und dem letztendlichen Ladestrom, der beim Akku ankommt.
Für einen Vergleich habe ich mit der App mal die Ladeleistung gemessen, wenn das iPhone X direkt per Lightningkabel geladen wurde. Ebenso habe ich die Ladung per Qi-Charging mit und ohne Hülle durchgeführt und gemessen.
In dem Screenshot sieht man, dass die Leistung per Kabel (wie zu erwarten) am höchsten war. Etwas verwundert – aber auch erfreut! – war ich über die Tatsache, dass die Ladeleistung mit angebrachter iPhone-Hülle höher ist als die ohne Hülle. Der Unterschied ist zwar nicht sehr groß, aber doch bemerkenswert.
Man muss jedoch im Hinterkopf behalten, dass diese Werte nur alle 20-30 Sekunden von coconutBattery aktualisiert werden und da durchaus einige Schwankungen im Nachkomma-Bereich sind. Ich habe aus dem Grund immer ein paar Minuten gemessen und dann den groben Durchschnitt als Screenshot festgehalten.
Standby Stromverbrauch
Die kabelgebundenen Netzteile von Apple verbrauchen in der Regel sehr wenig Strom im Standby-Betrieb. Mein Messgerät für die Steckdose zeigt zum Beispiel beim iPad-Netzteil 0,1 Watt Verbrauch an, wenn kein iPad zum Laden angesteckt ist. Damit kommt man auf ca. 0,26 Euro Stromkosten pro Jahr.
Stecke ich das Qi-Ladegerät an genau dieses Netzteil, habe ich (ohne aufgelegtes iPhone) 0,5 Watt Stromverbrauch, was bei einem Strompreis von ca. 29 Cent schon 1,27 Euro pro Jahr entspricht. Keine Riesensumme, aber man sollte sich darüber bewußt sein, dass die kabellosen Ladegeräte immer mehr Strom im Standby-Betrieb verbrauchen als die kabelgebundenen, die dazu in der Regel auch schneller laden.
Eine Idee wäre in diesem Zusammenhag eventuell ein Micro-USB-Ladekabel mit Schalter, wie dieses hier, so dass man den Qi-Charger nur einschaltet, wenn eine Ladung nötig ist. Das ist natürlich nicht nötig, wenn man einfach einen USB-Port am Computer oder an einem USB-Hub verwendet, da dieser ja keine getrennte Stromversorgung hat.
LED-Anzeige und Benutzung
Ein wichtiger Aspekt für viele Benutzer ist in der Regel die LED Anzeige an dem Ladegerät. Bei dem vorliegenden Gerät ist eine kleine LED in der Leiste eingebaut, die das iPhone hält. Die Leuchtkraft der LED ist niedrig gehalten, so dass sie nicht stört, wenn das Ladegerät im Schlafzimmer steht. Ich denke, das ist höchstens für sehr empfindliche Menschen störend, die direkt mit dem Gesicht zur LED einschlafen wollen. Wer das letzte bisschen Licht auch noch weg bekommen möchte, der kann einfach mit einem Edding über die LED malen.
Die LED zeigt im Standby-Zustand eine blaue Farbe an – durchgehend. Sobald man das iPhone auf der Ladefläche positioniert, schaltet die LED auf grünes Dauerlicht. Dies ist jedoch sehr dezent. Ein blaues Blinken der LED zeigt an, dass der Sensor Metall auf der Ladefläche festgestellt hat. Wenn das iPhone komplett voll ist, bleibt das Licht grün, aber laut coconutBattery fließt kein Strom mehr. Dort steht dann lediglich “fully charged”.
Ebenfalls positiv ist die Standfläche, auf der man das iPhone positioniert. Diese ist mit einer Gummierung anti-rutsch-beschichtet und auch gegen Vibrationen gedämpft. Ich habe es im Test nicht geschafft, das iPhone durch Vibrationen von der Ladefläche zu “schütteln”. Bei anderen Ladestationen scheint dies aber durchaus zu passieren, wenn während des Ladens mehrfach Benachrichtigungen oder Anrufe mit Vibrationsalarm eintreffen.
Face-ID Kompatibilität
Wer ein iPhone X besitzt, wird besonderen Wert darauf legen, dass er das iPhone auf der Ladeschale bedienen kann, ohne dass er es extra in die Hand nehmen muss. Bei den Qi-Ladegeräten, bei denen das iPhone flach auf dem Tisch liegt, kann Face-ID durch den grossen Winkel zur Kamera nicht das Gesicht erkennen. Ich habe im Test das iPhone X ca. 40-50 cm entfernt auf meinem Schreibtisch stehen gehabt. Bei einem Tipper auf das Display schaltet sich das Display ein und die Face-ID-Erkennung startet. Wenn man weiter als Armlänge entfernt ist, scheint Face-ID nicht mehr zu klappen. Aber dann ist die Bedienung sowieso recht unkomfortabel.
Fazit
Ich kann bisher nur Positives über diesen Qi-Charger berichten. Die Ladezeit ist natürlich länger als mit einem Ladekabel, aber der Vorteil des kabellosen Ladens ist definitiv, dass ich es in Zeiten verwende, in denen das iPhone sonst sowieso nicht geladen werden würde. Wenn ich bisher am Schreibtisch gesessen habe, lag das iPhone in der Regel neben mir. Ich habe es dann höchstens mal an eine Powerbank gesteckt, wenn es unter 20% gefallen war. Ansonsten wird es bei mir nachts am Kabel aufgeladen. Nun komme ich an den Schreibtisch und stelle das iPhone direkt in die Qi-Ladestation. So sehe ich zum einen, wenn Benachrichtigungen eintreffen und zum anderen wird es nebenbei immer langsam geladen. Für meine Zwecke ist diese Nutzung mit der Qi-Ladestation perfekt.
Ein extra USB-Netzteil habe ich derzeit nicht in Verwendung, um den Qi-Charger zu betreiben. Ich habe ihn einfach an meinen aktiven USB-Hub angehängt, der sowieso immer läuft. Er lädt das iPhone mit ca. 3 Watt und das iPhone wird dabei nicht wärmer als 35 °C. Die 3 Watt klingen wenig, aber man darf hier nicht die 7,5 Watt Maximal-Leistung zugrunde legen, die in Werbetexten von Ladegeräten genannt werden. Die beziehen sich auf die Stromaufnahme. Am iPhone selbst kommt davon immer deutlich weniger an. Selbst an einem 10-Watt-USB-Netzteil komme ich per Qi-Charger nicht über 3,5 Watt Ladeleistung raus.
Positiv an dem Qi-Charger ist auch, dass man das iPhone waagerecht darauf abstellen kann, ohne dass es den Lagevorgang stören würde. Der einzige Nachteil ist, dass Face-ID seinen Besitzer dann nicht mehr erkennt. Man muss den Kopf schief legen, damit das iPhone per Face-ID geöffnet wird.
Wenn ihr euch den Denteca Qi-Lader kaufen möchtet, findet ihr ihn hier auf Amazon:
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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