Was bedeuten die Abkürzungen A1 und A2 auf SD-Karten?

Für die Verwendung in Foto- oder Videokameras ist die App Performance Class nebensächlich. Wer die microSD-Karte jedoch im Smartphone zur Erweiterung des internen Speichers einsetzen möchte, sollte unbedingt eine A2-Karte kaufen (Foto: Sir Apfelot).

Schaut man sich die Abkürzungen an, die man auf einer  SD-Karte bzw. MicroSD-Karte findet, dann stellt man bei einigen Modellen fest, dass dort auch die Bezeichnungen “A1” oder “A2” zu finden sind. Was es mit diesen Kürzeln auf sich hat und wofür sie wichtig sind, hat mich vor einigen Tagen ein Leser gefragt. Da wurde es Zeit, dass ich mal näher hinschaue und nachlese, denn ich wusste es – ehrlich gesagt – auch nicht.

Auf microSD-Karten findet man immer häufiger den Aufdruck "A2". Was er bedeutet, wird hier erklärt! (Foto: Sir Apfelot)
Auf microSD-Karten findet man immer häufiger den Aufdruck “A2”. Was er bedeutet, wird hier erklärt! (Foto: Sir Apfelot)

Application Performance Class, UHS und VSC

Neben der Speicherkapazität selbst – 16 GB, 32 GB etc. – findet man auch andere Einstufungen der microSD-Karten auf deren Oberfläche aufgedruckt. Gängig ist hier die UHS-Klasse, die zwischen U1 und U3 liegen kann, sowie die neuere “Video Speed Class”, die entweder V6, V10, V30, V60 oder V90 lautet. Eine erläuternde Grafik findet man auf sdcard.org:

In dieser Übersicht, sieht man die verschiedenen Geschwindigkeitsklassen, sowie die mögliche Videoauflösung, für die sie empfohlen sind (Grafik: sdcard.org).
In dieser Übersicht, sieht man die verschiedenen Geschwindigkeitsklassen, sowie die mögliche Videoauflösung, für die sie empfohlen sind (Grafik: sdcard.org).

Beide Klassen geben Auskunft über die Mindestschreibgeschwindigkeit, die bei Videoaufnahmen wichtig ist, da hier die Speicherkarte hohe Datenmengen in kurzer Zeit schreiben muss. Hat man zum Beispiel eine 4K-Kamera, die mit 120 Bildern pro Sekunde arbeitet, ist eine V30 bzw. U3 Klassifizierung der SD-Karte die Grundvoraussetzung, damit sie ca. 30 Megabyte pro Sekunde an Videomaterial sichern kann, ohne Ausfälle (Framedrops) zu erzeugen.

microSD-Karte als Speichererweiterung für das Smartphone

Als iPhone-Benutzer hat man die Möglichkeit zwar nicht, aber viele Android-Smartphones erlauben, dass man den internen Speicher des Gerätes erweitert, indem man eine MicroSD-Karte einschiebt.

Hier werden aber neue Herausforderungen an das Speichermedium gestellt, denn während eine Speicherkarte in einer Video- oder Fotokamera fast ausschließlich große Dateien schreibt und kaum liest, muss eine SD-Karte in einem Smartphone schnell zwischen verschiedenen Dateien und zwischen dem Lese- und Schreibmodus hin und her springen können. Das Betriebssystem möchte Einstellungen sichern, auf Caches zugreifen und solche anlegen, Apps starten und viele kleine Dateien öffnen. Das bedeutet: Viele Zugriffe in möglichst kurzer Zeit.

Die letzte SanDisk Extreme, die ich für meine Insta360 One X gekauft habe, hat "von Haus aus" schon eine Einstufung als A2-microSD-Karte erhalten (Foto:Sir Apfelot).
Die letzte SanDisk Extreme, die ich für meine Insta360 One X gekauft habe, hat “von Haus aus” schon eine Einstufung als A2-microSD-Karte erhalten (Foto:Sir Apfelot).

Damit eine Speicherkarte hier nicht das Betriebssystem ausbremst, muss sie viele Lese- und Schreiboperationen pro Sekunde schaffen und genau hier kommt der SD-Karten-Standard “Application Performance Class” ins Spiel. Eine schnelle SD-Karte hilft im Smartphone wenig, wenn sie nicht auch schnelle Dateizugriffe erlaubt. Einen Mindestwert in diesem Bereich legt aus dem Grund die App Performance Klasse (A1 und A2) fest.

In der folgenden Tabelle sieht man die Vorgaben, die eine SD-Karte erfüllen muss, um dem A1 oder A2 Standard gerecht zu werden.

App Performance ClassMinimum bei zufälligem LesenMinimum bei zufälligem SchreibenMinimum Schreibgeschwindigkeit
Class 1 / A11500 IOPS500 IOPS10 MB/s
Class 2 / A24000 IOPS2000 IOPS10 MB/s

Hinweis: IOPS = input-output access per second.

Der A1 Standard ist definiert in der SD Physical 5.1 Spezifikation, während der A2 Standard in der SD Physical 6.0 Spezifikation festgelegt wird.

Ein übersetztes Zitat aus der Beschreibung der A2 Klasse:

Die Geschwindigkeitsvorteile, die der A2-Standard in der Praxis bietet, entstehen vor allem durch Funktionen wie “Command Queuing” und Caching. Weiterhin sind Wartungsfunktionen im Betrieb hilfreich, um eine effiziente Speicherverwaltung zu ermöglichen.

Man sieht, dass hier deutlich mehr Wert auf schnelle Zugriffszeiten als auf höhere Schreib-Lese-Raten gelegt wird. Das ist bei der Verwendung der Speicherkarten in einem Smartphone auch wichtiger.

Testbedingungen für den IOPS-Wert

Die Werte für die Anzahl an Zugriffen werden in der oberen Tabelle als “IOPS” abgekürzt, wobei diese Abkürzung für “input-output access per second”. Um den Wert zu ermitteln werden in zufälliger Reihenfolge Schreib- und Lesezugriffe mit 4KB Dateien durchgeführt. Mehr Details findet man in diesem Artikel der SD Association.

Für die Verwendung in Foto- oder Videokameras ist die App Performance Class nebensächlich. Wer die microSD-Karte jedoch im Smartphone zur Erweiterung des internen Speichers einsetzen möchte, sollte unbedingt eine A2-Karte kaufen (Foto: Sir Apfelot).
Für die Verwendung in Foto- oder Videokameras ist die App Performance Class nebensächlich. Wer die microSD-Karte jedoch im Smartphone zur Erweiterung des internen Speichers einsetzen möchte, sollte unbedingt eine A2-Karte kaufen (Foto: Sir Apfelot).

microSD-Karte ohne A1-Standard im Smartphone nutzen?

Natürlich kann man jede beliebige microSD-Karte in seinem Smartphone einsetzen, um den Speicher zu erweitern. Selbst Karten ohne A1 oder A2 Standard sind im Grund kompatibel, allerdings hat man nicht die Gewährleistung, dass sie eine bestimmte Geschwindigkeit bzw. eine bestimmte Menge an Schreib-Lese-Prozessen pro Sekunde schaffen.

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass SD-Karten ohne den A1-Standard zum Beispiel den Start von Android-Apps auf Smartphones um ca. 25% verlangsamen. Der Vergleich zu A2-SD-Karten dürfte noch deutlicher ausfallen.

Wer also eine microSD-Karte als Speichererweiterung für sein Samsung Galaxy oder ein anderes Smartphone verwenden möchte, der sollte SD-Karten mit dem A2-Standard bevorzugen.

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