EarFun Air: kabellose In-Ear-Kopfhörer im Test und im Vergleich mit den AirPods Pro

True-wireless In-Ear-Kopfhörer EarFun Air im Test

Der Hersteller EarFun hat mir vor einer Weile die EarFun Air für einen ausgiebigen Test geschickt. Die EarFun Air sind True-Wireless In-Ear-Kopfhörer, die nicht nur schick aussehen, sondern auch mit ziemlich vielen Features und Eigenschaften aufwarten können, die teilweise nicht einmal die AirPods Pro von Apple besitzen. Nur das aktive Noise-Cancelling im Musikhör-Modus haben sie nicht eingebaut – bei Telefonaten dagegen schon. Aber dazu später mehr…

Die EarFun Air sind vollgepackt mit Features und trotzdem günstig – eine ernste Konkurrenz für die AirPods Pro von Apple? (Foto: Sir Apfelot)
Die EarFun Air sind vollgepackt mit Features und trotzdem günstig – eine ernste Konkurrenz für die AirPods Pro von Apple? (Foto: Sir Apfelot)

Technische Daten der EarFun Air

Fangen wir mal bei den technischen Details an, die ich einfach mal in Form einer kleinen Liste abarbeite:

  • Hersteller: EarFun
  • Modell: EarFun Air
  • Kopfhörer Typ: True-Wireless In-Ear-Kopfhörer
  • Bluetooth-Version: 5.0
  • Bluetooth-Profile: A2DP, AVRCP, HFP, HSP
  • Audio-Codecs: AAC, SBC
  • Batterie der Earbuds: 2 x 55m Ah
  • Laufzeit der Earbuds: bis zu 7 Stunden
  • Ladezeit im Case: ca. 1,5 Stunden
  • Akku des Ladecase: 500 mAh (ca. 4x Ladung für Earbuds)
  • Lademöglichkeiten: USB-C Port oder Wireless Qi-Charging
  • Ladezeit des Akkucase: 2 Stunden über USB-C, 3,5 Stunden über Qi-Charging
  • Gesamtgewicht: ca. 60 Gramm inkl. Ladecase
  • Gewicht der Kopfhörer: je 5,35 Gramm
  • Abmessungen: 53 x 52 x 34 mm

Lieferumfang:

  • Ladecase
  • Kopfhörer
  • USB-C Ladekabel
  • Anleitung
Im Lieferumfang sind neben dem Case, den Ohrhörern auch ein USB-C Ladekabel und SIlikonohrstöpsel in verschiedenen Größen.
Im Lieferumfang sind neben dem Case, den Ohrhörern auch ein USB-C Ladekabel und Silikonohrstöpsel in verschiedenen Größen.

 

Im Lieferumfang sind etliche Silikonaufsätze, mit denen man die Ohrhörer seinen Ohren anpassen kann.
Im Lieferumfang sind etliche Silikonaufsätze, mit denen man die Ohrhörer seinen Ohren anpassen kann.

Design der True-wireless Kopfhörer

Das Aussehen der EarFun Air würde ich als schlicht-elegant bezeichnen. Ich finde, gerade bei den Kopfhörern ist ein zurückhaltendes Äußeres eine gute Sache. Ich benötige keine blinkenden, mehrfarbigen Glitzer-Stöpsel in den Ohren. Wie beim iPhone mag ich da eher was Elegantes. Und nicht umsonst haben die EarFun Air sowohl den CES 2020 Innovationspreis wie auch den iF Design Award 2020 gewonnen.

Die elegante Optik der EarFun Air wurde bereits mit zwei Preisen gewürdigt – mir gefällt das Design ebenfalls sehr gut.
Die elegante Optik der EarFun Air wurde bereits mit zwei Preisen gewürdigt – mir gefällt das Design ebenfalls sehr gut.

Wer statt einem schwarzen Kopfhörer lieber etwas im AirPods-Weiß mag, der findet bei den EarFun Air auch diese Farboption – nur aktuell nicht bei Amazon, vermutlich ist das Modell vergriffen. Ihr könnt aber über diesen Link jederzeit nachschauen, ob das weiße Modell auch wieder erhältlich ist.

Das Ladecase ist ebenfalls einfach gehalten und besitzt neben einer LED für den Ladestatus nur einen Button, der im Inneren zwischen den beiden Plätzen für die Ohrhörer liegt. Was ich positiv finde: Im Gegensatz zu den AirPods-Boxen kann man das EarFun-Case auch hinstellen.

Das Herausnehmen und Einlegen der Earbuds geht übrigens leicht von der Hand. Die Konstruktion ist gut gemacht und gefällt mir.

Micro-USB Abstand nimmt und auf USB-C setzt.” width=”1024″ height=”537″ /> Der USB-C-Ladeanschluss befindet sich auf der Unterseite des Case. Ich bin froh über jedes Gerät, das von Micro-USB Abstand nimmt und auf USB-C setzt.

Tolle Features und fehlende Features

Der In-Ear-Kopfhörer von EarFun kostet ca. 60 Euro, was deutlich unter dem Preis der AirPods Pro ist. Welche Features ihr für den Preis bekommt und welche nicht, möchte ich euch hier kurz auflisten.

Top Features

  • IPX7 Schutzklasse: schweiß- und wasserdicht
  • Im-Ohr-Erkennung: nimmt man einen Ohrhörer raus, stoppt die Wiedergabe; setzt man ihn wieder ein, wird die Wiedergabe fortgesetzt (wie bei den AirPods)
  • kabellose Lademöglichkeit mit Qi-Charging
  • schnelles Laden der Earbuds: 10 Minuten im Case reichen für 2 Stunden Nutzung
  • TWS+ Technologie: man kann jeden Earbud einzeln verwenden
  • Lautstärkeregelung über Ohrhörer möglich
  • bei Anrufen gibt es Noise Cancelling (durch 4 Mikrofone pro Earbud!)
  • All-in-One Lautstärkeregelung: man ändert die Lautstärke, die am iPhone angezeigt wird

Fehlende Features

Mir ist klar, dass man bei einem Preis von 60 Euro schon sehr viele Features erhält. Wenn ich mir trotzdem noch welche wünschen könnte, dann wären es folgende:

  • ANC (active noice cancelling) auch außerhalb von Anrufen
  • einen Transparenzmodus, wie bei den AirPods Pro
  • eine App, wie sie Anker mit den Soundcore Liberty 2 bietet, um die Tasten neu zu belegen oder einen Equalizer in den EarFun Air einzustellen
  • einen echten Taster statt ein Touch-Feld (dazu weiter unten mehr)
  • eine Akku-Standanzeige oben in der iPhone-Leiste
Das Case läßt sich (wie das der AirPods Pro) kabellos laden – hier mit der neuen Anker Wireless PowerCore III 10K, die gerade erst rausgekommen ist (Fotos: Sir Apfelot).
Das Case lässt sich (wie das der AirPods Pro) kabellos laden – hier mit der neuen Anker Wireless PowerCore III 10K, die gerade erst rausgekommen ist (Fotos: Sir Apfelot).

Bedienung der EarFun Air

Wie die AirPods (nicht die AirPods Pro) setzen die EarFun Air auf ein Touch-Bedienfeld an der Seite. Durch Antippen mit den Fingern kann man darüber verschiedene Funktionen ausführen. Ich habe euch hier die wichtigsten kurz zusammengefasst:

  • 2x links oder rechts tippen: Pause und Play
  • 3x rechts tippen: nächstes Lied
  • 3x links tippen: Siri
  • links tippen und halten: Lautstärke senken
  • rechts tippen und halten: Lautstärke erhöhen

Die komplette Liste der möglichen Befehle findet ihr hier in der Bedienungsanleitung, die auch eine deutsche Abteilung hat.

Was mir besonders gut gefällt, ist die Möglichkeit, die Lautstärke über die Ohrhörer anzupassen, ohne das iPhone dafür aus der Hosentasche holen zu müssen. Das bieten nicht einmal die AirPods Pro, was ich sehr schade finde. Wer eine Apple Watch hat, kann bei den AirPods aber wenigstens die Lautstärke mit der Crown regeln und so ebenfalls darauf verzichten, das iPhone zu entsperren.

Hat man das Ladecase geöffnet, zeigen die Earbuds den Ladezustand an. Im Hintergrund sieht man auch den Button für das Pairing und den Werks-Reset.
Hat man das Ladecase geöffnet, zeigen die Earbuds den Ladezustand an. Im Hintergrund sieht man auch den Button für das Pairing und den Werks-Reset.

Pairing: so koppelt man die EarFun Air

Das Pairing der Kopfhörer ist sehr einfach gemacht. Nimmt man die Ohrstöpsel das erste Mal aus dem Case, sind sie bereits im Pairingmodus. Man ruft im iPhone also nur Einstellungen > Bluetooth auf und findet dort ganz unten die EarFun Air, die auf die Verbindung warten. Multi-Point-Pairing (also das Verbinden mit mehreren Quellen) wird meines Wissens nicht unterstützt.

Das Pairing ist sehr einfach und schon nach wenigen Sekunden erscheinen die EarFun Air in der Liste der Wiedergabe-Möglichkeiten.
Das Pairing ist sehr einfach und schon nach wenigen Sekunden erscheinen die EarFun Air in der Liste der Wiedergabe-Möglichkeiten.

Möchte man die EarFun Air irgendwann mal mit einem anderen Gerät verbinden, öffnet man das Case und drückt den Knopf zwischen den beiden Ohrhörern ca. 2 Sekunden lang. Die beiden LEDs der Ohrhörer sollten kurz mehrfach lila blinken, was zeigt, dass die Verbindung gelöscht wurde. Hatte man sie einmal im iPhone verbunden, muss man den Eintrag in der Bluetooth-Liste noch über das Info-Zeichen löschen (Gerät ignorieren). Ist dies passiert, erscheinen sie als neues Gerät wieder ganz unten in der Liste.

Das Pairing der EarFun Air mit neuen Geräten funktioniert über den Button im Case.
Das Pairing der EarFun Air mit neuen Geräten funktioniert über den Button im Case.

Zurücksetzen auf Werkseinstellung

Das Zurücksetzen bzw. ein kompletter Reset scheint ein passabler Weg zu sein, um Verbindungsprobleme zu beheben. Dazu öffnet man das Ladecase und hält den Knopf in der Mitte gut 8 Sekunden gedrückt.

Die Ohrstöpsel werden wie die AirPods Pro mit einer Drehbewegung ins Ohr gesetzt. Das klappt bei mir einwandfrei.
Die Ohrstöpsel werden wie die AirPods Pro mit einer Drehbewegung ins Ohr gesetzt. Das klappt bei mir einwandfrei.

Wasser und Touchbedienung – klappt nie!

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber die Hersteller von Kopfhörern scheinen diese Touchfelder für die Bedienung zu lieben. Während man die EarFun Air mit trockenen oder leicht feuchten Fingern noch problemlos und zuverlässig bedienen kann, versagt die Bedienung bei richtig nassen Fingern komplett.

Ich finde es sehr schade, dass wasserdichte Kopfhörer mit diesem Touch-Krams gebaut werden. Ein einfacher Taster funktioniert selbst mit nassen Handschuhen oder einem Holzfinger, während die Touchbedienung bei starker Feuchtigkeit gerne mal versagt. Das muss nicht sein… darum: baut mehr Taster ein!

Die Außenseite der EarFun Air Earbuds sind touch-sensitiv – aber reagieren bei viel Wassereinfluss nicht mehr auf Eingaben.
Die Außenseite der EarFun Air Earbuds sind touch-sensitiv – aber reagieren bei viel Wassereinfluss nicht mehr auf Eingaben.

Der Sound – ganz nah an den AirPods Pro

Klar, die Werbeaussagen klingen immer toll:

Dank der dualen 6mm-Verbundtreiber und der dynamischen High-Fidelity-Treiber aus PEEK + PU mit breiterem und Stereo-Sound bieten Wireless Kopfhörer einen ausgewogenen Sound, satte Bässe und Subbässe, starke Mitten und solide Höhen, alles definiert, sauber, kraftvoll und gut ausbalanciert.

Danach haben fast alle Kopfhörer tolle Bässe, kristallklare Höhen und ein ausgewogenes Frequenzspektrum. Ich bin kein Hifi-Spezialist und habe sicher auch kein tolles Gehör, darum vergleiche ich gerne unterschiedliche Kopfhörer miteinander, um den Klang halbwegs einordnen zu können.

Links die EarFun Air und rechts die AirPods Pro – preislich sind sie nicht in einer Liga, aber vom Klang her schon.
Links die EarFun Air und rechts die AirPods Pro – preislich sind sie nicht in einer Liga, aber vom Klang her schon.

Da die EarFun Air In-Ear-Kopfhörer sind, ist für mich der Vergleich mit den deutlich teureren AirPods Pro trotzdem legitim. Wenn man die beiden Modelle direkt hintereinander mit den gleichen Musikstücken hört, stellt man fest, dass der Klang sehr nah an dem In-Ear-Modell von Apple ist. Lediglich bei den Bässen erkennt man – nur im direkten Vergleich – dass die AirPods Pro Bässe noch stärker wiedergeben.

Unterm Strich würde ich den EarFun Air aber ohne Bedenken die Note 2+ für den Klang geben. In der Preisklasse kann ich eine solch gute Bewertung nicht oft verteilen.

Das Ladecase der EarFun Air ist etwas fülliger als das der AirPods Pro – hosentaschenfreundlich ist es dennoch.
Das Ladecase der EarFun Air ist etwas fülliger als das der AirPods Pro – hosentaschenfreundlich ist es dennoch.

Mein Fazit zu den EarFun Air

Wer noch keine In-Ear-Kopfhörer in absolut kabelloser Ausführung hat, der sollte sich die EarFun Air mal näher anschauen. Die Features, wie die Im-Ohr-Erkennung, das kabellose Laden und die Lautstärkeregelung über die Ohrhörer sind sehr überzeugend. Lediglich für Sportler, die viel im Regen unterwegs sind oder massiv schwitzen, ist vielleicht ein Modell mit echten Tastern statt einem Touch-Bedienfeld die bessere Wahl.

Unterm Strich sind die EarFun Air aus meiner Sicht jedoch eine klare Empfehlung. Man bekommt wirklich tolle Features und einen ordentlichen Klang für kleines Geld.

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