Vergleich iPhone 13 Pro und iPhone 12 Pro – was ist anders?

Welche Unterschiede gibt es zwischen dem iPhone 13 Pro und dem iPhone 12 Pro?

Ich grüble jedes Jahr, ob sich ein Umstieg vom alten auf das neue iPhone-Modell für mich lohnt. Beim iPhone 12 Pro war das besonders schwer, da sich auch noch die Kamera-Spezifikationen zwischen iPhone 12 Pro und 12 Pro Max unterschieden haben. Dies gibt es beim iPhone 13 Pro und 13 Pro Max nicht mehr – beide iPhone-Modelle haben die gleichen Kamera-Module. Damit ist ein Vergleich zwischen iPhone 12 Pro und 13 Pro auch etwas leichter.

Die Specs: iPhone 12 Pro vs. iPhone 13 Pro

Bevor wir zu der Erklärung der Unterschiede kommen, möchte ich kurz erwähnen, welche Specs gleich oder fast geblieben sind:

  • Design (bis auf die Größe der Linsen in der iPhone-Kamera)
  • Abmessungen (das iPhone 12 Pro ist nur 0,3 Millimeter dünner)
  • Gewicht (fast, denn das iPhone 13 Pro wiegt nur 16 Gramm mehr)
  • Gehäuse-Material
  • SIM-Karten-Slot
  • Wasser- und Staubresistenz (IP68)
  • Displaygröße (6,7 Zoll)
  • Auflösung (1170 x 2532 Pixel)
  • Selfie-Kamera
  • Sensoren im Notch
  • WLAN
  • Bluetooth
  • NFC
  • Port (Lightning, USB 2.0)

Damit hat man schon einen groben Eindruck davon, wo sich im Prinzip keine großen Änderungen finden. Rein optisch ist das iPhone 12 Pro auch kaum vom neuen iPhone 13 Pro zu unterscheiden – wenn man kein Experte ist und das größere Kamera-Modul des iPhone 13 Pro erkennt.

Links die Kamera des iPhone 12 Pro Max vs. rechts die Kamera des iPhone 13 Pro Max – man sieht, dass das neue Kameramodul geringfügig größer ist (Foto: Sir Apfelot)..
Links die Kamera des iPhone 12 Pro Max vs. rechts die Kamera des iPhone 13 Pro Max – man sieht, dass das neue Kameramodul geringfügig größer ist (Foto: Sir Apfelot).

Änderungen bei der iPhone-Kamera

Für mich sind die Verbesserungen bei der Kamera in der Regel das ausschlaggebende Argument, wenn es darum geht, ob ich mir ein neues iPhone kaufe.

iPhone 13 Pro: Nightmode für alle Kameras

Das iPhone 13 Pro besitzt nun ein schönes Feature, welches vermutlich hauptsächlich durch die Softwareunterstützung von iOS 15 realisiert wird: Jede der vier iPhone Kameras (auch die Selfie-Kamera) unterstützen nun den Nachtmodus und können selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen gute Bilder machen.

Das beste Ergebnis erzielt man in der Regel mit dem Weitwinkel, da es die niedrigste Blendenzahl hat. Aber auch das Ultra-Weitwinkel liefert gute Nachtaufnahmen, da es durch den größeren Aufnahmewinkel insgesamt mehr Licht einfängt und auf den Sensor bringt. Allerdings hat man beim Ultra-Weitwinkel immer leichte perspektivische Verzerrungen und Randunschärfen, die mir in vielen Fotos nicht so gut gefallen.

Im Randbereich sorgt das Ultra-Weitwinkel-Objektiv des iPhone sowohl beim 12 Pro als auch beim iPhone 13 Pro für Unschärfe, deshalb bevorzuge ich bei Makroaufnahmen das Weitwinkel (ohne Ultra).
Im Randbereich sorgt das Ultra-Weitwinkel-Objektiv des iPhone sowohl beim 12 Pro als auch beim iPhone 13 Pro für Unschärfe, deshalb bevorzuge ich bei Makroaufnahmen das Weitwinkel (ohne Ultra).

iPhone 13 Pro bietet größere Sensoren und lichtstärkere Objektive

Weiterhin hat das iPhone 13 Pro einen größeren Sensor und auch größere Linsensysteme, wodurch sich bei Nachtaufnahmen noch mehr Details einfangen lassen und das Bildrauschen im Vergleich zum iPhone 12 Pro deutlich geringer ausfällt.

Aber auch bei Tageslicht zeigen die besseren Kameramodule eine höhere Dynamik, was vorteilhaft ist, wenn man stockdunkle und helle Bereiche in einem Motiv hat. Was davon letztendlich von der Software gelöst wird und was die Hardware verbessert, kann man aber schwer sagen.

Fakt ist jedoch, dass sich beim Standardobjektiv (dem Weitwinkel) die Größe der Pixel auf dem Sensor fast verdoppelt hat. Es ist klar, dass man dadurch weniger Bildrauschen und einen größeren Dynamikumfang in den Bildern erreicht.

Tele-Zoom mit mehr Brennweite im iPhone 13 Pro

Eine weitere Änderung findet man beim Tele-Objektiv. Das iPhone 12 Pro hatte noch ein 56 mm Tele, während das iPhone 13 Pro nun 77 mm aufweist. Für die iPhone-Fotografie bedeutet dies, dass man entfernte Objekte noch stärker heranzoomen kann. Aber nicht nur für die Landschaftsfotografie ist das Tele interessant, denn die Brennweite ist ebenso hervorragend für die Portraitfotografie geeignet.

Bei Objektiven für die Portraitfotografie gilt die Regel, dass 85-mm-Objektive eine optimale Wahl sind. Mit den 77 mm ist Apple da sicher nicht zufällig verdammt nah dran.

Das iPhone 13 Pro ist mit 77 mm Brennweite sehr gut für die Portraitfotografie geeignet (Foto: Apple).
Das iPhone 13 Pro ist mit 77 mm Brennweite sehr gut für die Portraitfotografie geeignet (Foto: Apple).

Mehr Bokeh-Effekt durch höhere Brennweite

Eigentlich wird der Bokeh-Effekt bei der iPhone-Kamera ja per Software eingerechnet. Das heißt, es ist im Prinzip egal sein, mit welchem Objektiv man knipst.

In der Praxis ist es aber so, dass das iPhone im Portrait-Modus schon immer auf das Tele umschaltet, um die niedrigere Schärfentiefe des Tele-Objektivs zu nutzen. Dieses hat durch die 77 mm Brennweite von sich aus eine noch geringere Schärfentiefe und liefert damit Bilder mit mehr Bokeh ab. Diese Weichzeichnung durch die geringere Schärfentiefe wird dann noch durch die interne Bildbearbeitung des iPhone optimiert.

Durch das bessere Bokeh, das die Hardware des iPhone 13 Pro schon von sich aus liefert, ist die Fehleranfälligkeit der Nachberechnungen für den Bokeh-Effekt deutlich geringer. Das merkt man daran, dass immer seltener Bereiche weichgezeichnet werden, die eigentlich zur Person gehören, die man scharf abgebildet haben möchte.

Mit dem iPhone 13 Pro kann man endlich mal richtig nah ran ans Motiv – für mich ein Grund, auf das neue Modell zu wechseln (Foto: Apple).
Mit dem iPhone 13 Pro kann man endlich mal richtig nah ran ans Motiv – für mich ein Grund, auf das neue Modell zu wechseln (Foto: Apple).

Makro-Modus und Autofokus im Ultra-Weitwinkel beim iPhone 13 Pro

Ich denke, die beiden Features sind zusammen zu nennen, da sie Hand in Hand gehen. Das iPhone 12 Pro hat im Ultraweitwinkel noch einen festen Fokus. Das ist kein Problem, wenn man Landschaftsaufnahmen oder Motive fotografiert, die allesamt weiter entfernt sind.

Kommt man jedoch in den Fokusbereich von wenigen Zentimetern, liefert das Ultra-Weitwinkel im iPhone 12 Pro keine berauschenden Fotos ab. Da es nur durch die Entfernung zum Motiv „scharf“ gestellt werden konnte.

Mit dem Autofokus im iPhone 13 Pro wurde hier deutlich nachgebessert und zugleich ein Makro-Modus integriert, welcher erstmals erlaubt, Motive zu fotografieren, die nur wenige Zentimeter vom iPhone entfernt sind. Für mich ist der Makro-Modus dieses Jahr der Grund gewesen, warum ich mir das iPhone 13 Pro Max geholt habe.

Beim Ultra-Weitwinkel hat sich auch die Blendenöffnung von f2,4 (iPhone 12 Pro) auf f1,8 vergrößert, was bei den Makroaufnahmen noch mehr Weichzeichnung im Hintergrund erlaubt.

Smart HDR4 und Deep Fusion sorgen dafür, dass beim iPhone 13 Pro die Dynamik des Fotos noch besser ist. Selbst der schattige Bereich des Pullovers ist nicht abgesoffen, sondern klar strukturiert (Foto: Apple).
Smart HDR4 und Deep Fusion sorgen dafür, dass beim iPhone 13 Pro die Dynamik des Fotos noch besser ist. Selbst der schattige Bereich des Pullovers ist nicht abgesoffen, sondern klar strukturiert (Foto: Apple).

Smart HDR3 vs. Smart HDR4 im iPhone 13 Pro

Smart HDR3 war im iPhone 12 Pro schon recht gut, was Fotos betrifft, bei denen es hohe Helligkeitskontraste in einem Bild gab. Mit Smart HDR4 hat Apple hier die Latte noch mal höher gelegt. Die Ergebnisse, die ich mit dem iPhone 13 Pro erziele, sind sichtbar schöner und wirken auch viel natürlicher.

Natürlichere Fotos im Nachtmodus

Was ebenfalls auffällt, ist die Natürlichkeit der Nachtaufnahmen. Während diese beim iPhone 11 Pro und 12 Pro noch aussahen, als wäre irgendwo eine helle Lichtquelle, welche die Szenerie ausleuchtet, wirken die Aufnahmen des iPhone 13 Pro tatsächlich wie Aufnahmen in der Dämmung, welche trotzdem noch viele Details zeigen. Die Stimmung im Foto kommt damit wieder etwas zurück.

Im Kino-Modus lassen sich nachträglich Veränderungen an der Schärfe im Video erstellen. Den Effekt kennt man sicher aus dem einen oder anderen Film (Quelle: Apple).
Im Kino-Modus lassen sich nachträglich Veränderungen an der Schärfe im Video erstellen. Den Effekt kennt man sicher aus dem einen oder anderen Film (Quelle: Apple).

Kino-Modus bei Filmen mit dem iPhone 13 Pro

Der Kino-Modus ist sicher noch in der Beta-Phase. Aktuell kann man Filme im Kino-Modus nur mit 1080p und 30 Hz aufnehmen, was sicher nicht die letzte Version sein wird.

Beim Portraitmodus war es 2017 auch schon so, dass dieser in einer Art Beta-Phase im iPhone genutzt werden konnte. Die ersten Ergebnisse waren jedoch noch recht schwach und erst im Laufe der iOS-Entwicklung wurden die Portraitfotos immer besser.

Was macht der Kino-Modus? Im Prinzip nimmt man im Kino-Modus einen Film auf und sagt dann später in der Nachbearbeitung, wie die Schärfe verlaufen soll. Man kann etwa die Schärfe von einem Objekt im Vordergrund langsam auf ein Objekt im Hintergrund ziehen, was einen schönen Effekt gibt und die Aufmerksamkeit des Betrachters „lenkt“.

Das ProMotion-Display des iPhone 13 Pro ist nicht nur für Zocker gut, denn auch das Scrollen auf Webseiten oder in der Fotomediathek ist durch die hohe Bildfrequenz deutlich weicher (Foto: Apple).
Das ProMotion-Display des iPhone 13 Pro ist nicht nur für Zocker gut, denn auch das Scrollen auf Webseiten oder in der Fotomediathek ist durch die hohe Bildfrequenz deutlich weicher (Foto: Apple).

iPhone 13 Pro nun mit 120Hz ProMotion-Display

Dieses Feature wurde lange im iPhone erwartet und war schon vom iPad Pro bekannt, aber hat nun endlich mit dem iPhone 13 Pro Einzug erhalten: das ProMotion-Display. Dieses setzt automatisiert die Bildwiederholrate in Schritten auf bis zu 120 Hz hoch und sorgt damit für besonders flüssiges Scrollen und fließende Animationen auf dem iPhone.

Der besondere Trick am ProMotion ist, dass die Bildfrequenz dem Bildschirminhalt angepasst wird. Schaut man sich eine statische Webseite an, auf der man gerade liest, wird die Frequenz automatisch herabgesetzt, was den Akku schont. Beim Spielen, schnellem Scrollen oder anderen flotten Bewegungen auf dem Bildschirm, setzt das iPhone die Bildfrequenz auf bis zu 120 Hz hoch.

Apple A14 Bionic vs. Apple A15 Bionic

Wie jedes Jahr erhält auch 2021 das iPhone 13 Pro einen neuen Prozessor: den A15 Bionic. Damit ist das iPhone 13 Pro in AnTuTu und Geekbench-Messwert ca. 12 bis 15% schneller als das iPhone 12 Pro.

Im Alltag merkt man diesen Unterschied minimal, aber es wäre für mich kein Grund, ein neues iPhone zu kaufen. Das iPhone 12 Pro ist schon extrem flott und bedarf eigentlich keiner Beschleunigung.

Was jedoch ein Grund für schnellere Prozessoren ist, sind iOS-Features wie Kino-Mode beim Filmen. Hier sorgen die Bildanalysen in Echtzeit für einen hohen Bedarf an Rechenpower.

Die Geekbench-Werte zeigen, dass der A5 Chip im iPhone 13 Pro etwas besser im Multi-Core-Bereich ist als der A14 des iPhone 12 Pro – aber sehr viel Unterschied ist nicht da.
Die Geekbench-Werte zeigen, dass der A5 Chip im iPhone 13 Pro etwas besser im Multi-Core-Bereich ist als der A14 des iPhone 12 Pro – aber sehr viel Unterschied ist nicht da.

iPhone Akkulaufzeit: super vs. unglaublich

Ich muss gestehen, ich habe seit dem iPhone 12 Pro Max schon keinen Tag mehr gehabt, an dem ich den Akku leer bekommen hätte. Mit dem iPhone 13 Pro hat Apple hier nochmals eine Verbesserung erzielt und gibt nun die Akkulaufzeit wie folgt an:

  • iPhone 12 Pro → 17 Stunden Videowiedergabe
  • iPhone 13 Pro → 22 Stunden Videowiedergabe

Die Akku-Kapazität des iPhone 13 Pro ist zwar laut der technischen Daten von 2815 mAh (10,78 Wh) auf 3095 mAh (12,11 Wh) gestiegen, aber die bessere Laufzeit dürfte vorwiegend an der effizienteren Hardware und Verbesserungen von iOS 15 liegen.

Lesetipp: Akku-Kapazitäten aller iPhone-Modelle im Vergleich

Damit man sieht, wie gut die Akkulaufzeit tatsächlich ist: Ich nutze das iPhone 13 Pro Max und habe manchmal den Fall, dass ich das Gerät am Abend nicht auflade. Dann nutze ich es noch einen Tag und am Abend hat es immer noch über 50 Prozent Akku.

Nun könnte man meinen, dass ich es vielleicht nicht viel nutze, aber in der Tat mache ich Fotos, recherchiere nach Themen, lese E-Mails und Nachrichten, spiele hier und da mal etwas und trotzdem ist das Ding nicht leer zu bekommen. Ich denke, ich kann es locker 3 Tage ohne Laden nutzen und bin immer noch bei ca. 20 bis 30% Akkustand.

Der Notch des iPhone 13 Pro Max/Pro ist merklich kleiner als der des iPhone 12 Pro. Hier im Bild sind jedoch nur die beiden iPhone 13 Pro Modelle (Foto: Apple).
Der Notch des iPhone 13 Pro Max/Pro ist merklich kleiner als der des iPhone 12 Pro. Hier im Bild sind jedoch nur die beiden iPhone 13 Pro Modelle (Foto: Apple).

iPhone 13 Pro mit kleinerem Notch

Der Notch ist ja dank MacBook Pro wieder einmal schwer in der Diskussion. Für mich ist der kleine Streifen etwas, an das ich mich relativ schnell gewöhnt habe. Trotzdem war ich überrascht, dass auch hier ein Unterschied ist, denn das iPhone 13 Pro verfügt über eine verkleinerte Version des Notch im Vergleich zum iPhone 12 Pro.

iPhone 12 Pro vs. iPhone 13 Pro – welches soll man sich kaufen?

Im Prinzip sind die größten Änderungen im Bereich der Kamera zu finden. Wer unbedingt den Makro-Modus möchte, der muss aktuell zum iPhone 13 Pro greifen. Und wer viele Fotos macht und derzeit noch ein iPhone X oder iPhone 11 Pro hat, der wird ebenfalls begeistert von der besseren Kamera-Qualität sein.

Wer jedoch schon ein iPhone 12 Pro sein Eigen nennt, wird selbst im Bereich der Foto- und Filmaufnahmen nur minimale Verbesserung merken. Hier empfiehlt es sich dann eher, das Geld zu sparen und den weitverbreiteten 2-Jahres-Rhythmus zu wählen, in dem man sein iPhone gegen ein neues tauscht.

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1 Kommentar zu „Vergleich iPhone 13 Pro und iPhone 12 Pro – was ist anders?“

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