Es steht wohl außer Frage, dass Apple sich Privatsphäre und Sicherheit für die Benutzer ziemlich dick auf die Fahne geschrieben hat. Nicht zuletzt ist die Sicherheit für die iPhone-Nutzer auch eines der Hauptargumente, mit denen Apple seinen App Store Zwang aufrechterhalten und Sideloading von Apps aus anderen Quellen verhindern möchte.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Sandboxing ist ein Teil des Sicherheitskonzeptes
- 2 Prominentes Beispiel: der Pegasus-Hack
- 3 Wieso ist ein VPN für hier Apple interessant?
- 4 Kurzer Einschub: iCloud+ Privacy Relay ist kein VPN
- 5 Warum es wohl kein VPN von Apple in Apple One oder iCloud+ geben wird
- 6 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Sandboxing ist ein Teil des Sicherheitskonzeptes
Unterm Strich ist aber kein iPhone vor Hackern sicher. Zwar bietet das Sandboxing in iOS einen guten Schutz, um Apps in einem Container einzusperren und zu verhindern, dass sie auf die Daten von anderen Apps oder auf Teile des Betriebssystems zugreifen können, aber das schützt längst nicht vor allen Attacken.
Prominentes Beispiel: der Pegasus-Hack
Im Jahr 2021 schaffte es eine Sicherheitslücke des iPhone deutlich häufiger in die Schlagzeilen, wie jede andere – namentlich bekannt als „Pegasus“. Der Name kommt von der Schadsoftware, welche darauf ausgerichtet ist, das iPhone zu kompromittieren und dann komplett zu überwachen – natürlich ohne, dass es der Benutzer merken könnte.
Wieso ist ein VPN für hier Apple interessant?
Die Wege, über welche das iPhone die letzten Jahre angegriffen wurde, sind entweder besondere iMessage Nachrichten oder Webseiten gewesen. Im Grunde wurden immer Sicherheitslücken im Browser oder in der Nachrichten-App ausgenutzt, um Sicherheitsbeschränkungen des Betriebssystems zu umgehen.
Ein VPN – also ein virtuelles, privates Netzwerk – könnte für Apple eine weitere Ebene an Sicherheit bedeuten, denn damit könnte Apple den Datenverkehr überwachen und unter anderem Aufrufe von Webseiten, welche Malware oder Viren verteilen, direkt blockieren. Wäre ein Einfallstor bekannt, könnte Apple mit einer kurzen Anpassung an ihrem VPN alle iPhones schützen, welche das VPN nutzen – und das sogar ohne Update von iOS oder Eingriff des Benutzers.
In der Tat nutzen schon einige virtuelle, private Netzwerke diese Möglichkeit und bieten für ihre Kunden Features wie Anti-Virus-Filter und Ähnliches mit dem VPN an.
Kurzer Einschub: iCloud+ Privacy Relay ist kein VPN
Auch wenn viele Leute es fälschlicherweise so darstellen, so unterscheidet sich ein echtes VPN technisch deutlich von dem Anti-Tracking-Feature „Privacy Relay“, das Apple in iCloud+ anbietet.
Warum es unterschiedlich ist, möchte ich gerne in einem getrennten Artikel darstellen, aber wer echte Anonymität über alle Netzwerkverbindungen auf seinem Gerät möchte, der kommt um ein VPN nicht herum. An dieser Stelle auch ein Lesetipp, der zeigt, wie man das Tracking im Internet verhindern kann.
Warum es wohl kein VPN von Apple in Apple One oder iCloud+ geben wird
Apple lässt keinen Zweifel daran, dass sie keinen Zugriff auf die Daten des iPhone haben möchten. So bekommt kann man sich für seine Apple ID einen Wiederherstellungsschlüssel generieren, wobei die Option dafür sorgt, dass nicht einmal Apple diesen Account wiederholen kann, wenn man seinen Apple ID vergisst. Auch die Verweigerung der Zusammenarbeit mit dem FBI im Jahr 2016, in der Apple sich dagegen wehrte, ein iPhone eines Straftäters zu entsperren, war ein deutliches Signal, wie wichtig Apple der Datenschutz ist.
Auch folgende Aussage von Tim Cook schlägt in dieselbe Kerbe:
Sie sind nicht unser Produkt. Unsere Produkte sind iPhones und iPads. Wir schätzen Ihre Daten. Wir wollen Ihnen helfen, sie sicher zu halten.
– Tim Cook
Mit der Einführung eines VPN-Dienstes würde Apple hier einen Schritt in die andere Richtung gehen, denn als VPN-Anbieter kann man natürlich auch den Datenverkehr der Nutzer mitschneiden und auswerten. Das ist nichts, woran Apple prinzipiell Interesse hätte, aber es würde bedeuten, dass CIA, NSA und andere Behörden mit einem gewissen Interesse an der Überwachung der Bürger wieder eine zentrale Stelle hätten, an die sie sich wenden könnten, um mit einem Schlag alle iPhone-Nutzer „anzapfen“ zu können.
Ich denke daher nicht, dass Apple ein VPN standardmäßig in Apple One oder iCloud+ aufnehmen werden. Wie seht ihr das Thema? Meint ihr, dass es ein Vorteil wäre, wenn Apple ein eigenes VPN anbieten würde? Oder wäre es eher ein gefährlicher Zug, der die Daten der Nutzer gefährdet?
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.