Apples KI-Pläne: Siri und Apps, aber scheinbar kein Chatbot

Apple hinkt der Tech-Branche in Sachen künstlicher Intelligenz stark hinterher. Der großflächige Erfolg von OpenAIs „ChatGPT“ sowie die recht schnellen Konkurrenz-Angebote von Google und Microsoft scheinen all das in den Schatten gestellt zu haben, woran Apple bereits seit Jahren gearbeitet haben soll. Und so sieht sich der iPhone-Hersteller nun auf der Bank sitzend, während die anderen Tech-Riesen sich fleißig den KI-Ball zuspielen. Intern soll das Thema KI nicht nur als großes Versäumnis betrachtet, sondern auch so schnell wie möglich nachgeholt werden. Hier findet ihr die aktuellsten Gerüchte dazu.

Apple hat im Vergleich zur Konkurrenz viel im Bereich KI aufzuholen. Intern wird zwar KI vorangetrieben und getestet, aber der Erfolg von ChatGPT, Microsoft, Google und Co. zeigt ein großes Versäumnis. Hier der aktuelle Stand und ein Ausblick auf kommende Schritte für Siri, iOS 18 und mehr.
Apple hat im Vergleich zur Konkurrenz viel im Bereich KI aufzuholen. Intern wird zwar KI vorangetrieben und getestet, aber der Erfolg von ChatGPT, Microsoft, Google und Co. zeigt ein großes Versäumnis. Hier der aktuelle Stand und ein Ausblick auf kommende Schritte für Siri, iOS 18 und mehr.

Künstliche Intelligenz: Apple kann aktuell nicht mithalten

Mittlerweile haben die meisten großen Tech-Konzerne die eine oder andere auf großen Sprachmodellen (Large Language Model, oder kurz LLM) basierte KI in ihren Diensten integriert. Nach dem bahnbrechenden Erfolg von OpenAI und dem Chatbot ChatGPT folgten Google, Microsoft, Amazon, Adobe und weitere nach. Neben reinen Text-KIs kommen hier und da zudem künstliche Intelligenzen für die Bilderzeugung und zudem KI-gestützte Werkzeuge für Videobearbeitung, Audioverarbeitung, Musik und einiges mehr zum Einsatz. App-interne Aufgaben können ebenfalls durch Text-Prompts automatisch abgekürzt werden.

Apples letztes KI-Update bestand lediglich darin, eine bessere Auto-Korrektur in iOS 17 zu implementieren. Und das obwohl Apple schon seit Jahren an einer generativen KI arbeiten soll. Eine mit dem Thema vertraute Person soll dem Bloomberg-Journalisten Mark Gurman laut seinem aktuellen „Power On“-Newsletter folgendes gesagt haben (übersetzt): „Es gibt viel Sorge in dieser Hinsicht, und intern wird es als ein ziemlich großes Versäumnis angesehen.“ – Apple arbeitet aber aktuell verstärkt am eigenen LLM namens Ajax und soll intern schon eine KI testen, die spaßeshalber an OpenAIs Produkt angelehnt „Apple GPT“ genannt wird.

Apple-Größen unterstützen ein Aufholen des Unternehmens

Apple versucht nun also, aufzuholen und selber eine künstliche Intelligenz für die eigenen Produkte zu erstellen. Ein Chatbot oder eine Suchmaschine soll dabei aber scheinbar nicht im Fokus stehen. Stattdessen wird geschaut, in welche Systembereiche, in welche Apps und wo sonst in den eigenen Angeboten sich KI-Werkzeuge implementieren lassen. Das, was noch am nächsten an einen Chatbot heranreichen könnte, wäre die Sprachassistenz Siri, wenn sie statt einzelnen Antworten auch Dialoge realisieren könnte.

Wo und in welchem Ausmaß die auf dem Ajax-LLM basierende KI eingesetzt werden soll, muss u. a. von den direkt dem CEO Tim Cook unterstehenden Teamleitern von Apple herausgefunden werden. Der Senior Vice President für KI-Angelegenheiten ist dabei John Giannandrea. Involviert ist aber natürlich auch der Senior Vice President für Software Engineering namens Craig Federighi. Als dritter im Bunde soll der Head of Service, Eddy Cue, ein Wörtchen mitreden. Insgesamt sollen die drei in ihren Departments 1 Milliarde Dollar für die KI-Frage locker gemacht haben. Ihre Teams müssen damit eigene sowie gemeinsame Lösungen finden.

Wo genau wird Apple die eigene KI einbauen?

Siri ist natürlich die offensichtlichste Antwort auf diese Frage. Die schlauere Version der Sprachassistenz soll bereits 2024 veröffentlicht werden, also scheinbar mit iOS 18 und iPadOS 18. Neben Siri soll da aber auch die Nachrichten-App mit der KI ausgestattet werden, sowohl zur Beantwortung von Fragen als auch für noch umfangreichere Korrektur-Aufgaben. Sinnvoll wäre zudem eine Prompt-Umsetzung wie „Schreibe eine Antwort auf diese Nachricht, in der dem Termin zugesagt und für das gemeinsame Essen um vegetarische Optionen gebeten wird“.

Weiterhin könnte Apple sowohl Korrektur- als auch Prompt-Werkzeuge in Xcode implementieren, um das Programmieren von Apps für Apple-Geräte einfacher zu machen. Vergleichbar wäre das dann mit dem GitHub Copilot von Microsoft. Weitere Parallelen zu Microsoft macht Mark Gurman in seinem Newsletter auf, indem er mögliche KI-Funktionen in Pages und Keynote erwähnt. Um mit Spotify gleichzuziehen, sollte zudem die Musik App automatisch Playlists erstellen können. Weiterhin könnte ein Ajax-Chatbot sinnvoll für Support-Anfragen werden, was aber das entsprechende Personal noch weiter eindampfen würde.

Apples generative KI: On-Device, Cloud-Service oder Hybrid-Modell?

Bei Apple steht also schon eine ganze Menge Arbeit an: Das Erstellen einer brauchbaren und mit dem eigenen familienfreundlichen sowie inkludierenden Ansatz kompatiblen Sprach-KI, das sinnvolle Implementieren der KI in die eigenen Angebote, und nicht zuletzt die technische Ermöglichung auf den Endgeräten. Denn hier ist die Frage zu klären, ob man das KI-Angebot mit höchster Privatsphäre direkt auf dem iPhone, iPad und Mac laufen lässt oder ob Anfragen in der Cloud verarbeitet werden. Nützlich könnte zudem ein Hybrid-Modell sein, mit einfachen Tools als On-Device-Angebot und komplexeren Lösungen auf den Apple-Servern.

Durch ein zu installierendes Sprachmodell bzw. LLM würde das Betriebssystem natürlich merklich mehr Speicherplatz verbrauchen. Außerdem ist zu beachten, dass erst die neuesten Apple-Watch-Modelle (Series 9 und Ultra 2) überhaupt in der Lage sind, Siri ohne Cloud-Anbindung zu verarbeiten. Und dabei reden wir von der aktuellen Siri-Version, die einzelne Fragen und Befehle mal besser, mal schlechter zu verarbeiten weiß. Die KI am Handgelenk könnte zwar mit der Nutzung des gekoppelten iPhones lokal funktionieren, ansonsten sehe ich hier aber eher den Cloud-Ansatz als sinnvoll für schnelle Ergebnisse. Ob das aber mit den Privatsphäre-Ansprüchen einhergeht – vor allem für die Verwendung in der Nachrichten App –, das wäre noch zu klären.

Fazit zum Thema Apple-KI bzw. KI im Allgemeinen

Künstliche Intelligenz ist von Science Fiction und einem hochtrabenden Schlagwort von Tech-Profis binnen kurzer Zeit zu einem Produkt für die breite Masse geworden. Dabei scheint Apple fast genauso überrascht von der Entwicklung gewesen zu sein wie die Endverbraucher/innen und die Berichterstattenden außerhalb der Fachpresse. Während andere Unternehmen im Sprint an Apple vorbeiziehen, da muss sich der iPhone-Hersteller nun für den kommenden Marathon vorbereiten. Denn KI wird die Computernutzung der kommenden Jahre und Jahrzehnte formen und bestimmen. Apple kann es sich nicht leisten, einen Sonderweg einzuschlagen oder eine komplett eigene Richtung einzuschlagen.

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