Was es am iPhone bereits seit 2018 gibt, das ist nun auch am MacBook angekommen: die Flüssigkeitserkennung in physischen Anschlüssen. Denn Apple hat mit dem Update auf macOS 14.1 einen Hintergrundprozess namens liquiddetectiond eingeführt. Dieser soll überwachen, ob an den USB-C-Anschlüssen von aktuellen MacBooks Flüssigkeit eintritt und gegebenenfalls Schaden verursacht. Ob es bei einem entsprechenden Wasserschaden eine Meldung wie am iPhone gibt, das steht noch aus. Die Vermutung ist eher, dass Apple hier ein Hilfsmittel für die Geräte-Analyse implementiert hat, um im angezeigten Schadensfall die Garantieansprüche zu prüfen und Betrug zu verhindern.
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Apple implementiert liquiddetectiond-Prozess in macOS 14.1
Wenn ihr euren Mac / euer MacBook bereits auf das aktuellste Betriebssystem aktualisiert habt, dann könnt ihr ja mal einen Blick in die Aktivitätsanzeige werfen. Dort sucht ihr dann in der Prozess-Liste oder über die Suche-Funktion den neuen Daemon mit dem Namen liquiddetectiond. Der Name steht übrigens für „Liquid Detection“, also „Flüssigkeitserkennung“. Das „d“ am Ende weist darauf hin, dass es sich bei diesem Hintergrundprozess um einen Daemon handelt, also eine automatisch agierende Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Nutzt ihr einen Mac ohne USB-C-Anschlüsse bzw. kein MacBook (Air / Pro), könnte der Prozess allerdings fehlen.
In der Aktivitätsanzeige könnt ihr den Prozess übrigens doppelt anklicken, um weitere Informationen zu ihm aufzurufen. Klickt ihr im entsprechenden Fenster auf den „Analysieren“-Button, dann bekommt ihr ein Log mit weiteren Informationen angezeigt. Darin steht unter anderem, dass der liquiddetectiond-Prozess direkt vom launchd-Prozess geladen wird. Das ist der erste Daemon, der vom Kernel für den Systemstart aufgerufen wird und der sich um zahlreiche Systembereiche sowie das Laden zeit- sowie anlassbedingter Prozesse und Skripte kümmert. Kurzum: liquiddetectiond ist nun ein Kernelement von macOS.
Flüssigkeitserkennung am Mac soll vor allem im Apple Store helfen
Es ist durchaus möglich, dass durch einen Wasserschaden, durch Kondenswasser im USB-C-Anschluss oder durch einen Stecker mit Flüssigkeitsresten ein Warnhinweis ausgelöst wird. Am iPhone gibt es ja – teilweise auch als Bug – die Warnung „Laden nicht möglich: Im Lightning Connector wurde Flüssigkeit entdeckt“. Allerdings wird vermutet, dass die Erkennung und möglicherweise Protokollierung von erkannten Flüssigkeiten im Thunderbolt-Anschluss nicht wirklich für die User gedacht ist. Vielmehr soll es eine Analyse-Hilfe für die Leute im Apple Store sein. Diese könnten damit erkennen, ob es sich bei eingereichten Geräten um einen Wasserschaden oder tatsächlich um einen Garantiefall handelt.
„Aktuelle Mac-Laptops sowie einige kabelgebundene und kabellose Apple Keyboards sind mit Flüssigkeitssensoren (LCIs) ausgestattet. So kann festgestellt werden, ob diese Produkte mit Flüssigkeiten in Kontakt gekommen sind“, heißt es übrigens in Apples Support-Dokument HT201880 (LCI steht für „Liquid Contact Indicator“). Dort wird auch direkt darauf hingewiesen, dass Flüssigkeitsschäden nicht durch die einjährige, von Apple gewährte Garantie abgedeckt werden. Darauf folgt die Werbung für AppleCare+, einer Garantieerweiterung, die „unbegrenzten Schutz vor unabsichtlicher Beschädigung“ bieten soll. Aber auch hier gelten Ausnahmen. Apple weist darauf hin, dass man sich die jeweiligen AGB durchlesen soll.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.