Die Webseite „Killed by Google“ ist ein selbsternannter Google-Friedhof. Dort werden Services, Apps und Hardware-Produkte aufgezeigt, die Google in den letzten Jahren vom Markt genommen hat. Besonders interessant ist das hinsichtlich aufgekaufter Firmen, deren Angebote sich Google erst einverleibte, nur um sie dann nicht fortzusetzen. Aktuell findet ihr in der Übersicht bereits 293 Einträge. Diese beginnen mit der Google Deskbar (2003 – 2006) und enden mit Google Jamboard (wird nach knapp acht Jahren im Dezember 2024 eingestellt). Werden zukünftig noch weitere Google-Angebote eingestampft, werden sie der Liste hinzugefügt.
Kapitel in diesem Beitrag:
Die aktuellsten Einträge von KilledByGoogle.com
Neben bereits beerdigten Projekten und Angeboten werden also auch jene aufgeführt, die in naher Zukunft nicht mehr genutzt werden können. Um euch hier schon einmal einen Überblick zu bieten, bevor ihr auf die vorgestellte Webseite wechselt, habe ich euch mal die aktuellsten zehn Einträge übersetzt:
- Google Jamboard – Die Google Jamboard App wird nach knapp 8 Jahren im Dezember 2024 eingestellt. Es handelt sich um eine Whiteboard-Anwendung für den Webbrowser und Touchscreen-Whiteboards (z. B. „Jamboard“).
- Google Podcasts – Nach über 6 Jahren wird Google Podcasts im September 2024 eingestellt. Damit geht auch das Aus der entsprechenden Android-App einher.
- Jamboard – Noch bevor die oben genannte Jamboard-Software eingestampft wird, geht es im September 2024 der Jamboard-Hardware an den Kragen. Das Touchscreen-Whiteboard mit 4K-Auflösung wird dann nach über 7 Jahren nicht mehr von Google unterstützt.
- DropCam – Nach ungefähr 15 Jahren auf dem Markt (seit 2014 in den Händen von Google) wird DropCam im April 2024 eingestellt. Sowohl die Kameras für das Video-Streaming über WLAN als auch deren Services werden aufgegeben. Als Nachfolger gelten die „Nest“-Kameras von Google.
- Google Domains – Dies war ein Service, mit dem man Domain-Namen für Webseiten registrieren konnte. Er wurde von 2014 bis 2023, also über 9 Jahre lang, betrieben.
- Google Optimize – Dieses Webanalyse- und Test-Tool erlaubte es den Nutzer/innen, die eigenen Webseiten hinsichtlich der Nutzungsfreundlichkeit und Funktionalität zu testen sowie zu optimieren. Angeboten wurde es von 2012 bis 2023, über 11 Jahre lang.
- Pixel Pass – Dieser Service richtete sich an Nutzer/innen des Google Pixel Smartphones. Es handelte sich um ein monatlich zu zahlendes Abonnement, welches dazu diente, nach zwei Jahren direkt das neueste Pixel-Gerät zu erhalten. Es wurde kaum 2 Jahre aufrecht erhalten, von 2021 bis 2023.
- Google Cloud IoT Core – Dieser Cloud-Service für das Internet der Dinge (Internet of Things, kurz „IoT“) diente dazu, Geräte global zu vernetzen, zu verwalten und Daten einzuspeisen. Das 2018 gestartete Angebote wurde nach über 5 Jahren in 2023 eingestellt.
- Google Album Archive – Um bei Google abgelegte Fotos und Videos von verschiedenen Webseiten und Apps (Hangouts, Picasa, etc.) aus aufrufen zu können, gab es diesen Service. Er wurde ab 2016 angeboten und nach knapp 7 Jahren in 2023 eingestampft.
- YouTube Stories – Die anfangs „YouTube Reels“ genannten Videos konnten Abonnent/innen ausgespielt werden und verschwanden automatisch nach einer Woche. In 2017 eingeführt, so wurde das Angebot etwas über 5 Jahre aufrecht erhalten und schließlich in 2023 aufgegeben. Google sieht mehr (Umsatz-)Potenzial in „YouTube Shorts“.
Interessante Liste aus den verschiedensten Bereichen
Mich persönlich interessieren viele der Business-Angebote Googles nur am Rande. Mein Fokus beim Durchscrollen der oben verlinkten Seite liegt eher auf YouTube sowie auf einigen anderen, eher auf dem Consumer-Markt angebotenen Sachen. Unter anderem findet man einen Eintrag zu den „YouTube Video Annotations“, den sogenannten „Anmerkungen“, die man auf den eigenen Videos von 2008 bis 2019 anbringen konnte. Viele Videos und Projekte stützten sich auf dieses Feature und sind nun teilweise obsolet, da die auf die Videos gelegten Texteinblendungen, Links u. ä. nicht mehr angezeigt werden. Damit brachen z. B. die so erschaffenen Genres der „Choose Your Own Adventure“- und Quiz-Videos ein.
Quellen für die angegebenen Informationen sind direkt verlinkt
Schaut ihr euch auf der Killed by Google Webseite um, dann seht ihr, dass die einzelnen Namen der Services, Apps und Produkte unterstrichen sind. Das ist nicht nur der Fall, weil sie als Überschriften für die jeweils darunter angebrachte Beschreibung dienen. Sondern auch, weil es Links zu Beiträgen aus Online-Fachmagazinen sind. Diese dienen jeweils als Quelle für die Angaben zur Beseitigung der genannten Angebote durch Google. Zu den Quellen gehören Seiten wie 9to5Google, The Verge, Googles eigene Webseiten und Blogs, Wikipedia, Android Police, Ars Technica, und mehr. Für ältere, nicht mehr auf den Originalseiten aufrufbare Beiträge werden die entsprechenden Links zum Internet Archive genutzt.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.