Seitdem wir auf YouTube unterwegs sind, interessiere ich mich für Sony-Objektive, die an meine Sony E1 Vollformat-Systemkamera passen. Und das ist in der Regel alles mit E-Mount und der Bezeichnung FE in der Objektiv-Modellbezeichnung. Die Abkürzung FE steht für „Fullframe E-Mount“ und zeigt an, dass man das Objektiv für die Vollformatkameras nutzen kann.
Kapitel in diesem Beitrag:
Update: Achtung: Betrug!
Ich dachte mir schon, dass das Angebot zu gut ist, um wahr zu sein. Unterm Strich lief hier ein Betrug ab und ich hätten den Beitrag fast wieder gelöscht, aber dann dachte ich, es wäre vielleicht die bessere Lösung, hier zu schildern, wie der Betrugsversuch abläuft. Damit sind mehr Leute über diese Masche informiert und vielleicht hat man ein paar Leute vor den Amazon-Betrügern geschützt.
So läuft es ab: Zahlung außerhalb von Amazon
Nachdem ich die Bestellung abgeschickt hatte, dauerte es einige Minuten. Dann kam eine Nachricht vom Verkäufer „ML-Technikdesign“ (Achtung, Firmenname wird unerlaubt genutzt!), die über die offizielle Amazon-Seite verschickt wurde und daher auf den ersten Blick seriös aussah. Der Grund der Nachricht war, dass scheinbar die Zahlung des Produktes nicht geklappt hat.
Der Name ML-Technikdesign gehört einer deutschen Werkzeugfirma, die mit diesem Betrug nichts zu tun hat. Die Betrüger nutzen diesen einfach und fügen damit der Firma leider Schade zu, indem sie deren Ruf und Namen schädigen.
In der Nachricht stand unter anderem dieser Hinweis:
Ein guter Tag,
Wir haben versucht, den Betrag für Ihre Amazon.de Marketplace-Bestellung von Ihrem Konto abzubuchen. Die Zahlung für diese Bestellung konnte nicht abgeschlossen werden. Der Verkäufer hat diesen Garantieantrag zur Einziehung an Amazon weitergeleitet.
Wir bitten Sie hiermit höflich, den offenen Betrag in Höhe von 666.00 EUR gemäß den beigefügten Rechnungen bis spätestens 15.01.2024 (Datum des Zahlungseingangs) unter Angabe der Zahlungsreferenz 88119268 zu überweisen, um mit dieser Bestellung fortfahren zu können.
Als Verwendungszweck bitte nur 88119268 angeben. Nur so können wir die Zahlung eindeutig Ihnen zuordnen.
Hier noch der Screenshot der Nachricht, wie sie bei mir in Apple Mail ankam:
In der Nachricht stand noch, dass die Bestellung storniert wurde. Das klingt auf den ersten Blick unlogisch, da man dadurch als Kunde ja denkt, dass auch kein Produkt verschickt wird, aber ich denke, die Stornierung ist der einzige Weg, der dem Verkäufer erlaubt, dem Käufer über Amazon eine Nachricht zu senden. Und diese Nachricht soll den Käufer dazu bewegen, seine Bestellung per Überweisung zu bezahlen.
Und zwar per Überweisung auf ein Konto in Spanien. Ich hoffe, spätestens an dieser Stelle läuten bei allen Käufern die Alarmglocken.
An der Nachricht hing noch ein PDF, in dem die Bankverbindung steht, an welche das Geld überwiesen werden soll. Hier der Screenshot von diesem PDF:
Das PDF ist extra mit Amazon-Optik versehen, damit man auch diese Nachricht für eine offizielle Nachricht von Amazon hält. Praktisch ist dies jedoch ein Dokument, das in keinem Fall von Amazon gewünscht ist.
Betrug bei Amazon melden
Wenn ihr auch den Fall habt, dass euch ein Verkäufer dazu bewegen will, außerhalb von Amazon zu bezahlen, dann könnt ihr sicher sein, dass es sich um Betrug handelt. Um dies zu melden, geht ihr wie folgt vor.
In der E-Mail-Nachricht, die ihr vom Verkäufer erhalten habt, gibt es einen Button mit dem Text „Verdächtige Aktivitäten melden“. Diesen klickt ihr an. Siehe hier:
Wenn ihr diesen Button klickt, kommt ihr auf eine Seite bei Amazon, auf der ihr auswählen könnt, warum ihr die Nachricht verdächtig findet. In unserem Fall ist es der Punkt „Der Verkäufer möchte, dass ich außerhalb von Amazon.de zahle.“
Dies bitte auswählen und dann absenden. Damit ist dann Amazon informiert, prüft den Vorgang und wirft den Verkäufer hoffentlich aus dem Marktplatz.
Damit ist das Update zum Thema Betrug abgeschlossen. Ich kann euch trotzdem beide genannten Sony-Objektive empfehlen und das Sony FE 24mm F1.4 habe ich mir dann nun doch bei einem Foto-Händler gebraucht gekauft. Es hat dann 1000 Euro gekostet, aber dafür habe ich Gewährleistung und es ist kein Betrug.
Gut für Videografen: das Sony FE 24 mm f1.4 G-Master
Das Sony 24 mm Objektiv hat genug Weitwinkel, damit man es auf der anderen Schreibtischseite mit der Kamera positionieren kann und man dann trotzdem mit Oberkörper, Kopf und ein bisschen Schreibtisch im Bild ist.
Da ich gerne mehr Erklärvideos für YouTube machen möchte, hatte ich das Objektiv schon seit einer Weile auf der Einkaufsliste. Für unseren Podcast (hier auf YouTube) nutzen wir dagegen das Sony FE 35mm f1,8. Das ist ok, weil wir dann die Kamera sowieso weiter weg stellen.
Für meine Erklärbärvideos wollte ich die Kamera aber etwas näher haben, damit ich sie direkt vom Schreibtisch aus bedienen kann.
Vermutlich ein Fehler: 1.599 EUR Objektiv für 666 EUR
Ich wollte mir das Sony FE 24mm F1.4 GM gerne kaufen, aber bisher war es mir immer zu teuer gewesen. Der „normale“ Preis sind fast 1.600 Euro. Schaut man bei Fotohändlern nach Angeboten, kann man es manchmal für 1.300 Euro bekommen. Mit irgendwelchen Cash-Back-Deals auch mal für 1.100 Euro.
Und wenn man das Risiko eingehen möchte, es gebraucht von Privatanbietern bei eBay zu kaufen, dann findet man es für ca. 950 Euro – dann aber mit Gebrauchsspuren und ohne irgendeine Gewährleistung.
Lustigerweise habe ich es eben bei Amazon neu für den unschlagbaren Preis von 666 Euro entdeckt. Mein erster Gedanke war: Sicher ein betrügerischer, Noname-Händler, der irgendwelche Tricksereien abzieht. Aber bisher konnte ich kein Problem entdecken. Es wird mit sage und schreibe 933 Euro (58%) Rabatt angeboten.
Ich habe sofort zugeschlagen, weil ich ziemlich sicher bin, dass dies ein ungewollter Fehler ist. Nur muss Händler das Produkt trotzdem für den Preis verkaufen, für den wir ihn online kaufen. Es ist also die Gelegenheit, hier ein Schnäppchen zu machen.
Damit ihr wisst, dass ich keinen Quatsch erzähle, ist hier der Screenshot von dem Angebot (online am 14.01.2024):
Nachdem ich jetzt weiß, dass es Betrug ist: Bestellt dieses Objektiv auf keinen Fall, wenn es so günstig ist. Manchmal gilt eben doch der Spruch „zu gut, um wahr zu sein“.
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.
ES in IBAN steht für Spanien. Estland ist EE. Gruß aus NL.
Hallo Thomas! Danke für deinen Hinweis. Natürlich ES = Spanien… war schon etwas spät gestern. Tut mir leid für den Fehler! Grüße nach NL von DE!
Vielen Dank für den wie immer sehr guten Artikel!
Ich persönlich habe mich entschieden keine teuren Artikel bei Amazon zu bestellen. 1.) Amazon bezahlt wenig bis keine Steuern in Deutschland, da sind ein paar Euro mehr bei einem Händler in Deutschland gut angelegt und 2.)Den Ärger mit den ausgetauschten Waren will ich auf jeden Fall vermeiden (siehe https://www.heise.de/select/ct/2024/1/2321313294814656943
Vor der Kamera auspacken, Wie Amazon-Kunden zu Betrugsopfern werden, c’t 28/2023, S. 56 … Die Reklamation und Regulation erfolgte dann über mehrere Wochen und Eskalationsstufen. Seitdem werden alle Pakete vor der Ring-Kamera an der Tür ausgepackt beziehungsweise dabei auch mit dem iPhone gefilmt. Und teure Tech-Sachen werden nicht mehr bei Amazon bestellt.
Sowie Hauptartikel (Paywall): https://www.heise.de/select/ct/2023/28/2230012194037275279
Oh, wow! Das ist auch ein Mist. Ausgetauschte Produkte hatte ich noch nicht. Aber Auspacken vor der Kamera ist ein guter Tipp! Danke dafür. Und natürlich: Bestellen bei deutschen, seriösen Händlern, die hier auch Steuern zahlen – das ist das Beste, was man machen kann.
Vielen Dank für die explizite Anleitung für die Betrugsmeldung bei Amazon. Bei uns war es eine Stihl Motorsäge zum halben Preis. Das Angebot war zu gut um echt zu sein.
Eine kleine Ergänzung hab ich noch.
Als ich mich bei Amazon in mein Konto einloggen wollte zickte die Passworterkennung mächtig rum.
Wir waren direkt von der Ideal Preisalarmseite in den Amazonshop gefangen.
Ich bin dann ganz normal mit der App eingestiegen und hab bestellt.
Hier funktioniert mein Passwort einwandfrei.
Der restliche Vorgang war exakt so wie im Text beschrieben.
LG Angelika
Hallo Angelika! Danke für deine Ergänzung. Das ist interessant, dass sie sogar Werbung bei Idealo schalten, um Kunden auf ihr Betrugsangebot zu schicken. Das zeigt, dass sie damit genug Leute übers Ohr hauen, um tatsächlich noch Werbung bezahlen zu können. Hoffentlich haben sie dich nicht auf eine Phising-Seite geleitet und dein Amazon-Passwort abgegriffen. Das wäre ärgerlich. LG, Jens