In Indien gibt es an Smartphone-Hersteller aktuell die Aufforderung, neue Geräte mit bestimmten vorinstallierten Apps bzw. dem von der Regierung selbst angebotenen App Store zu versehen. Apple als Betreiber des App Store ist genauso dagegen wie Google als Anbieter des Play Store. Mit der Forderung an vorinstallierte App-Angebote gehen noch weitere Änderungswünsche an iOS und Android einher. Warum das Thema weltweit wichtig ist, das habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Indien will, dass auf Smartphones der GOV.in App Store installiert wird
- 2 Warum ein Abwehren oder ein Kompromiss für die Firmen wichtig ist
- 3 Reingeschaut: GOV.in App Store beinhaltet nicht nur Behörden-Apps
- 4 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
- 5 Ähnliche Beiträge
- 6 Eventuell schon nächste Woche: Was bringt iOS 18.3 aufs Apple iPhone?
- 7 Kinder- und Jugendschutz am iPhone laut Stiftung Warentest und SWR ungenügend
- 8 Neugestaltung: iPhone Kamera App oder gesamtes iOS 19?
- 9 Händler-Status: Warum einige Apps aus dem App Store verschwinden
- 10 Sir Apfelot Wochenschau KW 3, 2025
- 11 Nintendo Switch 2 – Neue Konsole erstmals offiziell gezeigt
- 12 Smishing: iMessage-Masche hebelt Sicherheitsmaßnahme aus
- 13 Ohne App: Audio als Mono wiedergeben an Mac, iPhone und iPad
Indien will, dass auf Smartphones der GOV.in App Store installiert wird
In Indien gibt es die Bestrebung, die digitalen Angebote des Staats großflächig an die Bevölkerung zu bringen. Diese werden u. a. über den GOV.in App Store angeboten und enthalten verschiedene Angebote für digitale Behördengänge, Wahlen und Wahlinformationen, die Rechtsprechung, Bildung und Inklusion. Damit mehr Leute auf das Angebot aufmerksam werden und die Apps nutzen, sollen der indische App Store und gegebenenfalls ausgesuchte Apps daraus auf neuen Geräten vorinstalliert werden. Diese Forderung soll schon letzten Monat formuliert worden sein, wie es bei MacRumors mit Bezug auf Bloomberg heißt.
Laut der Berichtzusammenfassung wehren sich sowohl Apple als auch Google gegen die Forderung. Vor allem Google will davon nichts wissen. Das Betriebssystem des Suchmaschinen-Riesen, Android, ist auf über 90% der knapp 700 Millionen in Indien genutzten Smartphones installiert. Von Indien wird aber nicht nur eine freiwillige Mitarbeit von Apple und Google in Betracht gezogen. Es werden auch rechtliche Mittel und neue Gesetze geprüft, welche die Umsetzung der Pläne erzwingen könnten. Zu diesen gehört außerdem, dass die Betriebssysteme bei der Installation von Apps aus Drittanbieter-Quellen nicht mehr auf „nicht vertraute Quellen“ hinweisen.
Warum ein Abwehren oder ein Kompromiss für die Firmen wichtig ist
Bereits im Frühjahr 2021 musste sich Apple einem Kompromiss mit Russland beugen. Damals hatte auch Russland gefordert, dass iPhones nur mit vorinstallierten Staats-Apps verkauft werden sollen. Der Kompromiss beinhaltete dann eine Displayanzeige beim Einrichten des iPhones, die auf die Möglichkeit zur Installation von staatlich anerkannten Apps hindeutete. Im Rahmen der aktuellen Sanktionen gegen Russland exportiert Apple zwar offiziell keine iPhones mehr nach Russland. Dennoch klingt das Thema noch nach und könnte als Argumentationspunkt bei ähnlichen Forderungen anderer Länder dienen.
Und genauso verhält es sich im Grunde auch mit den Forderungen von Indien. Denn wenn Apple und Google dort dazu gebracht werden, ihre Geräte mit vorinstallierten Staats-Apps oder staatlichen App Stores zu verkaufen, dann öffnet das Tür und Tor für ähnliche Maßnahmen in anderen Ländern und Regionen. Das kann dann zu verschiedensten vorinstallierten Angeboten führen – von tatsächlich hilfreichen Angeboten über halbprivate und mit Spam gespickten Stores hin zu Apps, die der staatlichen Überwachung dienen. Um also weltweit neutral bleiben zu können, wollen die Smartphone- und OS-Anbieter solche Dinge eher vermeiden.
Reingeschaut: GOV.in App Store beinhaltet nicht nur Behörden-Apps
Ich habe mich mal in dem Angebot von Indiens App Store umgesehen. Darin befinden sich zwar einige scheinbar hilfreiche Apps für Wahlinformationen, Behördengänge und die Einreichung von Dokumenten bei Gerichtsverfahren. Es gibt aber auch Apps, die man in so einem Software-Katalog eher nicht vermuten würde. Im Bereich „m-Learning“ gibt es etwa eine App mit Tipps gegen Haarausfall. Eine andere angebliche Lern-Apps gibt Ernährungs- und Bewegungs-Tipps, die beim Wachstum der Kinder helfen sollen. Zudem werden alle möglichen religiösen Schriften angeboten. Hier steht also nicht nur Digitalisierung im Mittelpunkt.
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
Ähnliche Beiträge
Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.