Am Mittwoch hat Apple das iPhone 16e vorgestellt. In diesem Nachfolger der SE-Reihe ist ein neuer Mobilfunkchip verbaut, der Apple C1. An diesem soll das Unternehmen mindesten sieben Jahre geforscht haben, um sich vom Zulieferer Qualcomm unabhängig zu machen. Im Vergleich zu dessen 5G-Chips gibt es dabei einige Vorteile, aber auch Nachteile. Zusätzlich zu diesen beleuchte ich im Folgenden auch die mögliche Zukunft von Apples C-Chips.

Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Apple C1 – Ein Mobilfunkchip aus München (unter anderem)
- 2 Vorteile des Apple C1 gegenüber Qualcomm Mobilfunkmodems
- 3 Nachteile des Apple C1 gegenüber der Qualcomm-Konkurrenz
- 4 Wo wird der Apple C1 als nächstes zum Einsatz kommen?
- 5 Welche Verbesserungen wird der Apple C2 bringen?
- 6 Gibt es bald MacBooks mit Mobilfunk-Konnektivität?
- 7 Ähnliche Beiträge
- 8 Apple Intelligence auf Deutsch: Offiziell für Anfang April 2025 angekündigt
- 9 Apple Studio Display 2 – Launch zum Jahreswechsel 2025/26 erwartet
- 10 Nicht nur Meta, Google und Amazon: Auch Apple arbeitet an humanoiden Robotern
- 11 Produkt-Launch am Mittwoch: Tim Cook kündigt neues Apple-Gerät an
- 12 Umfangreiche Fehlercode-Übersichten für macOS, iOS, watchOS und mehr
- 13 Gekaufte Inhalte von einem Apple Account auf den anderen übertragen: So geht’s!
- 14 ELEGNT – Apple-Team zeigt ausdrucksstarken Lampen-Roboter
- 15 Sicherheitsupdates: iOS 18.3.1, macOS 15.3.1 und mehr verfügbar
Apple C1 – Ein Mobilfunkchip aus München (unter anderem)
Apple hat vor ein paar Jahren einen ehemaligen Entwicklungsstandort Intels in München übernommen und für die eigenen Zwecke ausgebaut. Dafür wurden Summen in Milliardenhöhe investiert. In Zusammenarbeit mit Apple-Standorten weltweit wurden dort die letzten Schritte zur Entwicklung eines eigenen Mobilfunkmodems für Mobilgeräte ermöglicht; und dieses ist nun als Apple C1 erstmals in einem iPhone verbaut worden. Es ist davon auszugehen, dass auch die nächsten Generationen des C-Chips (unter anderem) in München entwickelt werden.
Vorteile des Apple C1 gegenüber Qualcomm Mobilfunkmodems
„C1 ist das erste von Apple entwickelte Modem und das energieeffizenteste, das es je in einem iPhone gegeben hat“, heißt es in der Pressemitteilung zum iPhone 16e. Auch in der Videopräsentation wurde diese Info hervorgehoben. Bei der Nutzung von 5G-Mobilfunk wird also durch den C1 tendenziell weniger Energie verbraucht, was eine längere Akkulaufzeit bedeutet. Außerdem senkt Apple langfristig die Kosten für seine Geräte, da eigene Chips (ab einem gewissen Punkt) weniger Kosten als angekaufte Bauteile inkl. deren Lizenzen von Drittherstellern.
Nachteile des Apple C1 gegenüber der Qualcomm-Konkurrenz
Vergleicht man die Datenblätter der hierzulande verkauften iPhones, dann muss man sich keine Gedanken um Abstriche bei der Mobilfunknutzung am iPhone 16e machen. US-amerikanische Technikmagazine monieren allerdings, dass das iPhone 16e anders als die reguläre iPhone-16-Reihe keine mmWave-Technologie unterstützt. Dieses Kurzstrecken-5G kommt in den USA etwa in Stadien, an Strecken vollbepackter öffentlicher Verkehrsmittel usw. zum Einsatz, um mehr Bandbreite für überdurchschnittlich viele gleichzeitige User zu bieten.
Wo wird der Apple C1 als nächstes zum Einsatz kommen?
Gerüchteweise sollen das iPhone 17, das iPhone 17 Pro und das iPhone 17 Pro Max weiterhin die Mobilfunk-Modemchips von Qualcomm verbaut bekommen. Die Zusammenarbeit von Apple und Qualcomm endet zudem erst in 2026 offiziell, was theoretisch auch die Nutzung von Drittanbieter-Mobilfunktechnik in der iPhone-18-Reihe bedeuten könnte. Jedoch soll der Apple C1 dieses Jahr noch im iPhone 17 Air verbaut werden. Wie das iPhone 16e soll es in einigen Bereichen Einsparungen bringen, dafür aber das dünnste iPhone aller Zeiten werden.
Welche Verbesserungen wird der Apple C2 bringen?
Vom Apple C2, den man bereits in den nächsten Jahren und iPhone-Generationen erwarten darf, kann man eine noch höhere Effizienz und zudem die mmWave-Technologie erwarten. Wenn letztere für die entsprechenden Märkte realisiert werden kann, lassen sich auch die Modelle der regulären iPhone-Reihen damit ausstatten. Wie bei anderen „Apple Silicon“-Chips kann man dann eine stete Weiterentwicklung der C-Reihe erwarten, die höhere Leistung, bessere Effizienz und zudem die Anpassung an zukünftige Mobilfunkstandards mitbringt.
Gibt es bald MacBooks mit Mobilfunk-Konnektivität?
Zuletzt lohnt sich der Blick über den iPhone-Rand hinaus. Denn wenn Apple seine eigenen Mobilfunkchips erfolgreich am Markt etablieren kann, dann sollten in absehbarer Zeit auch weitere Geräte damit ausgestattet werden können. Neben dem iPhone sind es natürlich das iPad und die Apple Watch, die ein solches Hardware-Upgrade bekommen sollten. Aber auch MacBooks mit 5G-Konnektivität über C1-Chip und eSIM sind denkbar. Da Apple beim Einsatz der eigenen C-Chips keine Lizenz- und Verwendungskosten mehr an Qualcomm zahlen muss, würde sich ein breiterer Einsatz der Technik mehrfach lohnen.
Ähnliche Beiträge
Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.
Ob Qualcomm oder sonst wer weiterhin auch an dem Apple Chipsatz (Patente…) verdienen kann, werden die Anwälte noch klären müssen. Schliesslich basiert das Produkt auf einem eingekauften Referenzdesign und wurde nicht aus dem Nichts entwickelt. „Anregungen“ hat man sicher wie von A. gewohnt gerne vom Mitbewerb übernommen, um sie als „unbelievable incredible new“ eigene Idee zu verkaufen. Laufen da nicht aktuell bereits Klagen?
Hallo Wolfgang,
kannst du eine Quelle für Apples Ankauf des Referenzmodells nennen? Das interessiert mich. Würde ich mir gern mal anschauen.
Die lange Forschungs- und Entwicklungszeit wird sicherlich dafür gesorgt haben, dass Anpassungen und Änderungen in einem Maß realisiert wurden, das ausreichend Unterschiede zu bestehenden Patenten bietet. Und wenn nicht, dann hast du es ja schon richtig beschrieben: es werden sich Anwält/innen drum kümmern.
Es wurde bezüglich des C1 nichts als „unbelievable incredible new“ oder eigene Idee verkauft. Und von Tim Cook gab es ja schon bezüglich der Vision Pro den bereits länger verfolgten Apple-Leitsatz zu hören, dass man nicht mehr unbedingt das erste Unternehmen bei technischen Entwicklungen sein will. Sondern es nach Möglichkeit am besten machen will.
Sicherlich laufen noch irgendwo Verhandlungen und Klagen. Das wäre bei einem Mega-Unternehmen wie Apple keine Überraschung.
Verstehe ehrlich gesagt die Aufregung, die du hier reingeben willst, nicht.
MfG
Johannes