M3 Ultra: Die kombinierte Leistung von zwei M3 Max Chips

Apple hat diese Woche neben neuen iPads und Macs auch einen neuen „Apple Silicon“ vorgestellt. Obwohl es seit Oktober 2024 die M4-Chipreihe gibt, handelt es sich bei dem neuen System-on-a-Chip (SoC) um die letzte, noch ausstehende Version des M3. Der M3 wurde nebst dem M3 Pro und M3 Max im Oktober 2023 vorgestellt. Nun hat Apple zwei „M3 Max“-Chips mit über 10.000 Verbindungen zusammengeschlossen, um den M3 Ultra zu schaffen. Der M3 Ultra wird aktuell nur im neuen Mac Studio angeboten und soll beste Leistung bei Grafik- und KI-Aufgaben liefern.

Der M3 Ultra löst den M1 Ultra und M2 Ultra ab. Aktuell kommt er nur im Mac Studio zum Einsatz. Ob der Mac Pro erst mit dem M4 Ultra erneuert wird, muss sich noch zeigen.
Der M3 Ultra löst den M1 Ultra und M2 Ultra ab. Aktuell kommt er nur im Mac Studio zum Einsatz. Ob der Mac Pro erst mit dem M4 Ultra erneuert wird, muss sich noch zeigen.

Apple überspringt den M3 Ultra doch nicht

Im Mai 2024 hatte ich noch angenommen, dass Apple den M3 Ultra überspringen wird, um den Mac Studio und den Mac Pro in 2025 mit dem M4 Ultra auszustatten. Nun, mit dem Jahr habe ich richtig gelegen; aber dass Apple nach der Vorstellung der M4-Chipfamilie nochmal den M3 auskramt, damit konnte man ja nicht rechnen :D

Nun hat Apple seine „UltraFusion“-Technologie angewandt, um den M3 Ultra zusammenzubauen und den Mac Studio damit auszustatten. Ob das auch mit dem Mac Pro passieren wird oder ob dieser sich durch den M4 Ultra vom Mac Studio abgrenzen soll, das wird sich zeigen müssen. Der Mac Pro wird seit Juni 2023 mit dem M2 Ultra angeboten.

Kennzahlen des M3 Ultra: CPU-, GPU- und NPU-Kerne sowie RAM

Dank UltraFusion werden für den M3 Ultra zwei M3 Max Chips mit über 10.000 Hochgeschwindigkeitsverbindungen verknüpft. Diese sollen laut Apple eine hohe Bandbreite und geringe Latenz bieten, sodass die kombinierte Hardware von Apps als ein einziges System erkannt und genutzt werden kann. Durch die Kombination kommen diese Werte zustande:

  • 184 Milliarden Transistoren für die rasante Berechnung hoher Workloads
  • Bis zu 32 CPU-Kerne, davon 24 Performance- und 8 Effizienz-Kerne
  • Bis zu 80 GPU-Kerne für die bisher größte Grafikleistung eines Apple Silicon
  • 32 Kerne in der Neural Engine für Maschinelles Lernen und (lokal laufende) KI
  • Bis zu 512 GB gemeinsamer Arbeitsspeicher für CPU und GPU

Vergleiche mit dem M1 Ultra und dem M2 Ultra

Der M3 Ultra ist keine komplett neue Erfindung. Bereits bei den beiden vorigen M-Chipfamilien hatte Apple demonstriert, dass sich zwei Max-Modelle zu einem Ultra-Modell zusammenschließen lassen. Durch die stete Weiterentwicklung der Apple Silicon Chips für den Mac ergibt sich aber natürlich mit jeder Generation eine Leistungssteigerung. Dafür gibt Apple u. a. diese Beispiele an:

  • Bis zu 2,8-mal höhere CPU-Leistung als der M1 Ultra
  • Bis zu 2,6-mal höhere Grafik-Performance als der M1 Ultra
  • Bis zu 1,5-mal höhere CPU-Leistung als der M2 Ultra
  • Ungefähr doppelt so schnelle Grafikleistung wie beim M2 Ultra
  • Unterstützung von Thunderbolt 5 als neues Feature der Ultra-Chips

Highlights des M3 Ultra: UltraFusion, Media- und Display Engine, Secure Enclave

Diese weiteren Highlights des neuen Chip-Angebots zeigt Apple auf:

  • Die speziell entwickelte UltraFusion Architektur von Apple nutzt einen eingelassenen Silizium-Interposer, der zwei M3 Max Chips über mehr als 10.000 Signale miteinander verbindet. Dies ermöglicht eine Bandbreite von über 2,5 TB/s mit geringer Latenz zwischen den Prozessoren und sorgt dafür, dass der M3 Ultra von Software als einzelner Chip erkannt wird.
  • Die Media Engine im M3 Ultra liefert das Doppelte an Ressourcen des M3 Max und ermöglicht so eine deutlich höhere Performance bei der gleichzeitigen Videoverarbeitung. Der Chip bietet dediziertes, Hardware-gestütztes H.264, HVEC und vier Engines zum Codieren und Decodieren von ProRes, sodass der M3 Ultra bis zu 22 Streams 8K ProRes 422 Video wiedergeben kann.
  • Die Display Engine unterstützt bis zu acht Pro Display XDR und kann über 160 Millionen Pixel ansteuern.
  • Die Secure Enclave arbeitet mit durch die Hardware verifizierten Anti-Exploit-Technologien für Boot- und Laufzeitschutz, um fortschrittliche Sicherheit zu ermöglichen.

Ausgesuchte Wortwahl sorgt für Superlative und Rätsel

In Apples Pressemitteilung zum M3 Ultra Chip wurde mal wieder mit Worten getrickst, um das neue SoC sowie seine technischen Möglichkeiten im schönsten Licht darstellen zu können. Im Hinblick auf den Arbeitsspeicher von bis zu 512 GB wird explizit von einem „gemeinsamen Arbeitsspeicher“ geschrieben. Und das Superlativ wird mit „mehr als je zuvor in einem Personal Computer“ formuliert.

Hier will sich Apple wahrscheinlich von der Konkurrenz mit reinem CPU-RAM, von Hochleistungscomputern und auch vom eigenen Angebot der Vergangenheit abgrenzen. Denn „gemeinsamen Arbeitsspeicher“ verwendet der Mac-Hersteller erst seit dem Umstieg auf die M-Chips in 2020. Damit kann er für die Beschreibung des M3 Ultra den Mac Pro von 2019 außer Acht lassen, der mit bis zu 1,5 TB RAM, also dem dreifachen Maximum des Mac Studio von 2025, ausgestattet werden konnte.

Zudem ist es interessant, dass der Mac Studio jetzt als „Personal Computer“ (PC) bezeichnet wird, also als Rechner für den Hausgebrauch durch Einzelpersonen. Zeigt das eine größere Abgrenzung zum Mac Pro auf? Kommt dieser noch in 2025 mit dem M4 Ultra heraus, um Profi-User vor die Wahl zwischen dem leistungsstarken Mac Studio und dem extrem leistungsstarken Mac Pro zu stellen? Apples Wortwahl wirft mal wieder Fragen auf…

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