Neben den bereits behandelten Themen – Ecosia und Qwant bauen europäische Google-Konkurrenz auf, Updates für Apple-Systeme beseitigen Sicherheitslücken und der alte HomeKit-Standard ist bald obsolet – gab es diese Woche noch ein paar weitere interessante Schlagzeilen. Und für diese gibt es hier im Blog die Sir Apfelot Wochenschau. Für die Ausgabe der Kalenderwoche 11 im Jahr 2025 habe ich z. B. folgende Meldungen herausgesucht: Kündigung aufgrund der Überstrapazierung von 1&1 „Unlimited“-Tarifen, Supermarkt-Apps sind Datenkraken, Microsoft plant Handheld-PC, Manus KI überrascht mit Multi-Agent-Aktionen, John Gruber mit ungewohnt scharfer Kritik an Apple, und mehr!
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Suni Williams und Barry Wilmore sitzen seit Juni in der ISS fest
- 2 1&1 Unlimited Mobilfunktarif: Wer zu viele Daten verbraucht, wird gekündigt
- 3 Supermarkt-Apps: Verbraucherzentrale NRW warnt vor Datenkraken
- 4 Handheld-PC von Microsoft und Asus als Xbox-Vorläufer in Planung
- 5 Manus – Eine weitere chinesische KI mischt den Westen auf
- 6 UK Wettbewerbsaufsicht: Mobile Browser von Apple und Google in der Kritik
- 7 Konzepte statt Demos: Welche internen Probleme gibt’s bei Apple?
- 8 Was ist denn nun mit dem HomePad?
- 9 Noch mehr Sir Apfelot für euch!
- 10 Ähnliche Beiträge
- 11 Vapor Chamber: iPhone 17 Pro soll „Flüssigkühlung“ bekommen
- 12 Europäischer Suchindex: Ecosia und Qwant arbeiten an Google-Alternative
- 13 Wichtige Apple-Updates: macOS 15.3.2, iOS 18.3.2 und mehr!
- 14 Der alte HomeKit-Standard wird bald nicht mehr unterstützt
- 15 iOS 19, iPadOS 19 und macOS 16 – Das größte Redesign seit iOS 7?
- 16 Apples Pläne für das faltbare iPhone 18 (Gerüchteküche)
- 17 Von Apple bestätigt: Chatbot-Siri wird verschoben (und damit das HomePad?)
- 18 Sir Apfelot Wochenschau KW 10, 2025
Suni Williams und Barry Wilmore sitzen seit Juni in der ISS fest
Die NASA und ihre privatwirtschaftlichen Partner können in einem ihrer Kerngeschäfte, der Raumfahrt, aktuell nicht gerade glänzen. Letzte Woche haben wir bereits vom zweiten umgekippten Mondlander der Firma Intuitive Machines berichtet. Diese Woche gab es die Nachricht, dass die Rückholmission für die seit Juni in der ISS festsitzenden Astronaut/innen Suni Williams und Barry Wilmore abermals verschoben werden musste.
Sie sollten eigentlich nur eine Woche in der Raumstation verbringen, mussten aber wegen Problemen mit den Transportkapseln länger bleiben. Für diese Woche Mittwoch war der Start eines „Crew Dragon“-Raumschiffs vom Musk-Konzern SpaceX geplant, um einen Crew-Austausch zu realisieren, wie u. a. heise online aufzeigt. Wegen Problemen vor dem Start wurde die Aktion aber abermals verschoben. Ein neuer Termin für den Austausch der aktuellen „Crew 9“ mit der neuen „Crew 10“ sei noch nicht bekannt.
1&1 Unlimited Mobilfunktarif: Wer zu viele Daten verbraucht, wird gekündigt
Wer beim Telekommunikationsanbieter 1&1 einen Mobilfunkvertrag aus dem „Unlimited“-Bereich bucht, sollte es mit dem kostenlosen Nachbuchen von Highspeed-Datenvolumen nicht übertreiben. Denn wie Teltarif berichtet, wird Kund/innen mit zu viel zusätzlichem Datenverbrauch aufgrund „nicht üblicher Nutzung“ fristlos gekündigt.
Dabei bezieht man sich auf Berichte, in denen ein mit 50 GB Standard-Datenvolumen versehener Tarif genutzt wurde, um bis zu 500 GB oder gar 600 GB weiteres Volumen pro Monat gratis nachzubuchen. Zumindest wenn dies gehäuft und in aufeinander folgenden Monaten mehrfach passiert, wird der Tarif gekündigt – sogar inklusive E-Mail-Adressen und Cloud-Speicher, die über 1&1 laufen.
Supermarkt-Apps: Verbraucherzentrale NRW warnt vor Datenkraken
Wer eine Supermarkt- oder Discounter-App nutzt, um Rabatte zu bekommen, Infos zu Schnäppchen zu erhalten, Einkaufslisten zu erstellen und für einen weiteren Preisnachlass direkt mit der App an der Kasse zu zahlen, macht sich gläsern. Das ist zumindest die zusammengefasste Aussage der Verbraucherzentrale NRW, die in einer ausführlichen Betrachtung der Smartphone-Programme über die teils wenigen Vorteile und die zahlreichen datenschutztechnischen Nachteile berichtet.
Immerhin werden alle möglichen Daten zur App-Nutzung erfasst, ausgewertet und für persönliche Werbeprofile genutzt, heißt es. Wie oft öffnet man die App, welche Produkte schaut man sich wie lange an, auf welche Allergien wird geachtet und lassen die Einkäufe auf bestimmte Lebensumstände (Schwangerschaft, Kinder im Haushalt, Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, Budget für den Einkauf, etc.) schließen? Die Antworten auf diese und weitere Fragen sorgen schnell für gezielte Werbung, sodass man mehr ausgibt als mit den App-Rabatten gespart werden kann.
Handheld-PC von Microsoft und Asus als Xbox-Vorläufer in Planung
Noch in diesem Jahr soll sich Microsoft nach Angaben von Windows Central auf den Handheld-Markt wagen. Gemeinsam mit Asus soll ein Handheld-PC auf den Markt gebracht werden, der eine mobile Version von Windows 11 an Bord hat. Damit sollen unterwegs für Windows gemachte Spiele sowie auch einige Xbox-Titel laufen.
Allerdings soll das Gerät vorerst als Proof of Concept dienen, bevor dann voraussichtlich 2027 ein Xbox-Handheld als Konkurrenz zur Nintendo Switch 2, dem Steam Deck und ähnlichen Geräten erscheint. Der Vorteil des Windows-Geräts: es könnte neben dem Windows Shop auch Drittanbieter-Clients wie Steam, Epic Games, GOG und Co. unterstützen.
Manus – Eine weitere chinesische KI mischt den Westen auf
Nachdem das chinesische KI-Modell „DeepSeek“ Ende Januar große Wellen schlug sowie den Finanzierungsaufwand von ChatGPT und Co. infrage stellte, folgt nun die nächste chinesische KI, welche die bisherigen Entwicklungen aus dem Silicon Valley bloßstellen möchte. Denn bei Manus soll es sich um eine Multi-Agent-KI handeln, die bereits einen Einblick in die Artificial General Intelligence (AGI) geben soll. Zwar ist sie noch weit davon entfernt, wie ein Mensch „denken“ oder gar individuell agieren zu können. Sie lässt sich aber scheinbar für komplexere und vor allem mehrstufige Aufgaben einsetzen.
Ausgehend von der Demo der bisherigen Fähigkeiten (s. Video) soll Manus „an einem eigenen Computer“ arbeiten und dabei Programmier-Fähigkeiten, Infos aus dem Web und weitere Ressourcen nutzen können. Als Anwendungsbeispiele wurden die Auswertung von Bewerbungsunterlagen, die Suche nach einer Wohnung anhand vorbestimmter Voraussetzungen sowie die Auswertung von Aktienkursen und deren Präsentation auf einer Website aufgezeigt. Zudem soll Manus in der sogenannten GAIA Benchmark bereits besser abschneiden als OpenAI Deep Research und ähnliche KIs.
Weitere Infos gibt es auf der offiziellen Webseite. Dort kann man sich auch in die Warteliste für die eigene Nutzung von Manus eintragen. Zugänge werden aktuell nur in Form von Einladungscodes verteilt.
UK Wettbewerbsaufsicht: Mobile Browser von Apple und Google in der Kritik
Ähnlich wie bereits in der EU, so sehen sich Apple und Google wegen der Bevorzugung ihrer eigenen Browser unter iOS und Android in der Kritik. Wie etwa heise online zusammenfasst, wird in einem neuen Bericht der Competition and Markets Authority, kurz CMA, selbiges mehrfach unterstrichen. So wird bei Apple u. a. die Exklusivität der WebKit-Engine für Browser – auch jene von Drittanbietern – bemängelt. Zudem sei die Vorinstallation von Safari und die automatische Einrichtung als Standardbrowser problematisch. Safari habe im UK einen Marktanteil von 88% auf iOS-Geräten.
Der Google-Browser Chrome soll auf Android-Geräten einen Nutzungsanteil von 77% haben. Und auch da wird kritisiert, dass Chrome als Standardbrowser vorinstalliert wird. Im Zusammenspiel von Apple und Google gibt es Kritik an den Zahlungen des Suchmaschinen-Riesen, um auch unter iOS als Standard eingestellt zu sein. Aus dem Ganzen ergeben sich Forderungen, die jenen der EU ähneln: die Zulassung weiterer Web-Engines unter iOS, ein Auswahlbildschirm für Standardbrowser und die gewünschte Suchmaschine bei der Geräteeinrichtung, die Zulassung von progressiven Web-Apps, etc.
Konzepte statt Demos: Welche internen Probleme gibt’s bei Apple?
Der Developer und Journalist John Gruber hat diese Woche einen meinungsstarken Beitrag mit dem Titel „Something Is Rotten in the State of Cupertino“ veröffentlicht. Darin kritisiert er Apples Ankündigung der neuen „persönlicheren“ Siri-Technologien, die ohne eine vorzeigbare Demo präsentiert wurden – weder während der WWDC24 noch im Rahmen der iPhone-16-Präsentation.
Die kontextbasierte Chatbot-Sprachassistenz wurde zwar mehrfach erwähnt, doch eine funktionierende Version blieb aus. Gruber vermutet, dass Apple damit im KI-Wettrennen konkurrenzfähig erscheinen wollte. Mittlerweile wurden viele Ankündigungen zurückgenommen, die Einführung verschoben und das Feature als „in Entwicklung“ deklariert.
Gruber sieht darin ein grundsätzliches Problem bei Apple. Seit Steve Jobs‘ Rückkehr 1997 gab es keine reinen Konzeptvorstellungen mehr – höchstens unfertige, aber reale Demos. Mit dem „more personal Siri“-Konzept sei Apple jedoch auf das Niveau vor Jobs’ Rückkehr zurückgefallen. Damals wurden viele Ideen präsentiert, aber nur wenig davon wirklich umgesetzt.
Gruber zieht Parallelen zum „Knowledge Navigator“, der 1987 formulierten und nie realisierten Idee von einem smarten, persönlich assistierenden KI-System mit System- und Internetzugriff des damaligen Apple-CEOs John Sculley. Zudem reflektiert er, dass Apple selbst Experten wie ihn mit einer reinen Konzeptidee täuschen konnte. Sein lesenswerter Beitrag enthält viele weitere Analysen und Vergleiche – eine klare Empfehlung für alle, die sich für das Thema interessieren.
Was ist denn nun mit dem HomePad?
Durch Apples Rückzieher im Hinblick auf die persönlichere und kontextbasiert arbeitende Siri-Version stellt sich die Frage, ob und wann das seit Monaten diskutierte HomePad erscheinen könnte. Die Smart-Home-Steuerzentrale wird mal als Wandmontage-Display, mal als HomePod mit Display und mal als Hybridgerät mit individueller Einsatzform beschrieben.
Ein Gerücht, das auf Apples Siri-Rückzieher aufbaut, lautet nun, dass das HomePad nach der WWDC25 erscheint und ggf. während des Events im Juni vorgestellt wird. Denn sein Betriebssystem homeOS könnte bereits die Design-Änderungen aufzeigen, die für iOS 19, macOS 16 und Co. erwartet werden. Oder anders gesagt: Genaues weiß man nicht und wir sind gespannt, ob und wann das Gerät vorgestellt wird.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.