Manus – KI-Agent für komplexe Aufgaben (+ Open-Source-Alternative)

Mit Manus hat das chinesische Software-Startup Monica kürzlich einen umfangreichen KI-Agenten vorgestellt. Dieser dient nicht wie ChatGPT nur als Chatbot oder smarte Suchmaschine. Manus verwendet mehrere KI-Module, Schnittstellen, Algorithmen, Automatisierungen und Prozesse, um auf individuelle Anfragen mit den passenden Kombinationen und Workflows reagieren zu können. Das proprietäre System befindet sich derzeit in der Beta-Phase, wird aber schon von Open-Source-Developern als „OpenManus“ nachgebaut.

Manus ist ein chinesischer KI-Agent, der verschiedene Module nutzt, um komplexe Aufgaben eigenständig zu erledigen. Von der Recherche über die Datenanalyse hin zum Programmieren ist vieles möglich.
Manus ist ein chinesischer KI-Agent, der verschiedene Module nutzt, um komplexe Aufgaben eigenständig zu erledigen. Von der Recherche über die Datenanalyse hin zum Programmieren ist vieles möglich.

Die Hauptfunktionen des KI-Agenten Manus zusammengefasst

Als grober Überblick lassen sich drei Hauptfunktionen von Manus zusammenfassen. Diese können je nach Aufgabe und ihrer Komplexität noch weiter aufgeschlüsselt werden. Im Großen und Ganzen macht Manus aber vor allem aufgrund dieser drei Merkmale derzeit viele Schlagzeilen:

  • Autonome Bearbeitung von Aufgaben: Manus kann selbst komplexe Aufgaben eigenständig bearbeiten. Dabei sind laut den aktuell vorliegenden Informationen und Demos mehrstufige Workflows kein Problem. Von der Datenbeschaffung im Internet über die lokale Verarbeitung von Daten und Dateien hin zur Aufarbeitung der Arbeitsergebnisse in verschiedensten Formen und Formaten soll eine Menge möglich sein. 
  • Multimodale Arbeit und Integration: Der KI-Agent ist in der Lage, verschiedene Werkzeuge und Datenquellen zu kombinieren, das Internet in Echtzeit zu durchsuchen, mit Code-Editoren zu arbeiten und Daten in unterschiedlichen Formaten zu verarbeiten. Es ist also nicht nötig, für jede Einzelaufgabe eine andere KI oder händisch eine halbautomatisch funktionierende App zu verwenden.
  • Lernen von Informationen und Vorlieben: Der KI-Agent Manus soll aus jeder Interaktion lernen. Sowohl das automatische Erkennen von Vorlieben als auch die direkte Abfrage von Aktionen, die in Zukunft anderen vorgezogen werden sollen, sind möglich. Das kann etwa die Datenausgabe in Tabellen anstelle von Listen betreffen. 

Durch die eigenständige Anwendung eines komplexen Workflows soll Manus längere Computer-Sessions ersetzen können, die sonst viele manuelle Eingaben und Abfragen benötigen würden. Als Beispiel wird von den Monica Developern die Wohnungssuche mit verschiedenen Voraussetzungen und Wunsch-Faktoren genannt.

Nicht nur kann Manus nach der Wohnung in der bevorzugten Größe, zum guten Preis und am gewünschten Ort suchen – auch die Sicherheit der Gegend, die Nähe bestimmter Einrichtungen und andere Angaben, welche das Leben vor Ort betreffen, sollen automatisiert ermittelt und zusammengefasst werden können. Das wird zumindest so im Manus Demo-Video gezeigt:

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Proprietäres Angebot, das noch in der Beta-Phase steckt

Einen ersten Einblick in das neue kombinierte KI-Angebot aus China bietet die offizielle Webseite. Dort wird Manus als Helfer für Alltag, Arbeit und Freizeit beworben. Zudem ist das oben eingebettete Video zu sehen. Weiterhin gibt es verschiedene Demonstrationen des Angebots. Anhand vorgefertigter Aufgaben läuft in den Demos deren Bearbeitung ab.

Dabei werden rechts die einzelnen Schritte in Chatbot-Manier aufgezeigt, während rechts „Manus’ Computer“ zu sehen ist. Dieser Computer-Bereich soll den Arbeitsschritt verständlicher machen, der gerade die links angezeigten Infos, Auswertungen, Dateien oder andere Sachen hervorbringt. Auch Algorithmen und Programmier-Prozesse werden dabei aufgezeigt.

Auf der Seite gibt es verschiedenste Anwendungsbeispiele. Neben den Beispielen der Developer auch welche von bisherigen Beta-Testern. Zum Beispiel hat sich jemand von Manus einen „Super Mario“-Klon im Minecraft-Stil realisieren lassen. Selber Manus ausprobieren kann man aktuell nur in einer geschlossenen Beta-Version, wenn man einen Einladungscode vorweisen kann. Die Warteliste und weitere Infos gibt’s auf der offiziellen Webseite.

OpenManus – Open-Source-Alternative zum proprietären Angebot

Schon kurz nachdem das Start-Up Monica mit dem „Manus“ genannten KI-Agenten an die Öffentlichkeit gegangen ist, hat sich eine Developer-Gruppe gebildet, um ein Open-Source-Pendant zu kreieren. Dieses heißt passenderweise „OpenManus“. Informationen, Anleitungen für Installation und Nutzung, Beteiligungsmöglichkeiten, einen Blog und mehr gibt es auf der offiziellen Website von OpenManus.

Neben dem quelloffenen Angebot von OpenManus, das auch über GitHub eingesehen werden kann, soll es zukünftig einen einfacher nutzbaren Webservice geben. Der Online-Service von OpenManus soll über den Browser aufgerufen werden können sowie „faire und transparente Preise“ aufweisen. OpenManus ist also nicht nur ein Hobby-Projekt, das eine Manus-Alternative gratis zugänglich machen soll. Mittelfristig soll auf dem Manus-Hype aufbauend auch Geld mit OpenManus verdient werden.

Kritik an KI-Agenten: Nachteile der modernen Technik

Neben Vorteilen wie der Zeitersparnis bei verschiedenen Recherchen, Analysen und der Erledigung bestimmter Computer-Aufgaben gibt es natürlich auch Möglichkeiten, KI-Agenten auszunutzen. Von DDoS-Attacken über die Recherche der Informationen von zu betrügenden Personen hin zum Vortäuschen eines bestimmten Nutzungsverhaltens auf Webseiten oder in Web-Apps gibt es da einige Möglichkeiten. Cyber-Kriminalität wird also ebenfalls durch KI und KI-Agenten vereinfacht sowie für Erstlinge sogar noch einfacher zugänglich gemacht.

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