Videoinhalte unkenntlich machen: Verpixelung reicht nicht mehr aus!

Werden in einem Video Inhalte verpixelt, können sie durch KI-Analysen und neuronale Netzwerke entschlüsselt werden. Daten und Personen, die sich „hinter“ der Verpixelung bewegen, sodass die Unkenntlichmachung mehrfach variiert, können somit leicht wiederhergestellt werden. Der Developer, Autor und YouTuber Jeff Geerling zeigt in einem Video, wie schnell das mittlerweile geht.

Für Menschen unlesbar, für handelsübliche Computer kein Problem mehr: Verpixelte Videoinhalte können detailreich wiederhergestellt werden. Das zeigt ein aktuelles Video eindrucksvoll mit einem Finder-Fenster auf.
Für Menschen unlesbar, für handelsübliche Computer kein Problem mehr: Verpixelte Videoinhalte können detailreich wiederhergestellt werden. Das zeigt ein aktuelles Video eindrucksvoll mit einem Finder-Fenster auf.

Verpixelung von bewegten Videoinhalten lässt sich rückgängig machen

Im Video „It’s easier than ever to de-censor videos“ (Es ist einfacher denn je, Videos zu ent-zensieren) erklärt Jeff Geerling das Problem. Er geht dabei auf das Zensur-Werkzeug in der YouTube-eigenen Videobearbeitung ein. Die Sache lässt sich aber auch auf alle Video-Apps übertragen, die eine Verpixelung von Videobereichen anbieten. Hinter diesen sind Bewegungen immer noch auszumachen. Die Verpixelung ändert die Anordnung der gezeigten Pixelblöcke.

Und genau da liegt der Angriffspunkt für die Entschlüsselung der unkenntlich gemachten Inhalte. Denn aus den Bewegungsmustern der Pixelblöcke lassen sich durch bestimmte Algorithmen, KIs und / oder neuronale Netzwerke die originalen Grafiken, Informationen oder Personen wiederherstellen. Und das funktioniert mit (modernen) handelsüblichen Computern, die Leute in ihrem Zuhause oder auf der Arbeit nutzen. Durch immer leistungsfähigere Technik und effizientere KI-Modelle wird es in Zukunft wahrscheinlich noch einfacher.

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Der Wettbewerb: 50 Dollar als Belohnung für die Wiederherstellung

Jeff Geerling hat sein Publikum auf die Sache angesetzt, um die Theorie zu prüfen. Er schrieb 50 US-Dollar als Gewinn für alle aus, die es schaffen würden, die Inhalte eines Mac-Ordners aufzuzeigen, die er in einem Video verpixelt hatte. Nicht einmal 24 Stunden später wurden ihm drei Ergebnisse zugeschickt. Die drei Personen dahinter nutzten jeweils andere, aber doch ähnliche Vorgehensweisen. Wer sich für Details interessiert, kann sich auf GitHub die Vorgehensweise von „KoKuToru“ anschauen.

Videoinhalte sicher unkenntlich machen: Farbflächen, Unschärfe und mehr kombinieren

Wer bestimmte Inhalte, Informationen, Personen oder andere Inhalte in Videos unkenntlich machen will, sollte sich also nicht mehr nur auf die Verpixelung verlassen. Bei Standbildern, die keine Bewegungsmuster hinter der Verpixelung zeigen können, mag die Methode noch ausreichen. Aber in der aktuellen KI-Ära müssen für bewegte Videoinhalte andere Maßnahmen herangezogen werden.

Wer z. B. einen Finder- oder Explorer-Ordner und dessen Inhalte unkenntlich machen will, kann ihn mit einer Farbfläche verdecken. Diese sollte natürlich eine Deckkraft von 100% haben. Wer allerdings Farben und Formen erhalten will, um nicht nur ein einfarbiges Rechteck zu zeigen, kann mehrere Methoden kombinieren. Also den Ordner erst unscharf machen, dann verpixeln und die Verpixelung dann nochmals unscharf machen bzw. verwischen.

Das beste Vorgehen: Keine ungewollten Inhalte ins Video einbauen

Das klingt nach einer ganzen Menge Mehraufwand, oder? Nun, das ist es auch. Und deshalb ist das beste Vorgehen, keine sensiblen Informationen, Dokumente, Computerinhalte, Bilder oder Aufnahmen von Personen in Videos für YouTube, Social Media oder die eigene Webseite einzubauen. Also das, was man eigentlich immer machen sollte, um sich die Notwendigkeit von Verpixelungen oder anderen Zensier-Maßnahmen zu sparen.

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