DJI Osmo, Osmo+ und Osmo Mobile: Profi-Bildstabilisierung für Hobbyfilmer

Der chinesische Drohnen-Hersteller DJI ist hier im Blog kein seltenes Thema, was einer von vielen Anlässen ist, sich einmal mit der Produktpalette namens DJI Osmo zu beschäftigen. Unter dem Namen „Osmo“ vertreibt DJI Geräte zur Videoaufnahme bei gleichzeitiger Bildstabilisation durch ein Gimbal mit drei Achsen. DJI Osmo+, DJI Osmo Pro und DJI Osmo Mobile bieten dabei verschiedene Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten für unterschiedliche Ansprüche. In diesem Beitrag möchte ich euch die einzelnen DJI Osmo Modelle gegenüberstellen und auch auf die Verwendung mit dem iPhone eingehen.

DJI Osmo: Stabilisierte Kamera, balanciertes Smartphone und 4K-Aufnahmen

Seit 2015 gehört die handliche Steadycam aus China zum Sortiment von DJI; vorgestellt wurde sie damals zuerst auf der CES 2015. Seit Oktober des gleichen Jahres ist das Handheld mit intelligentem Gimbal auf dem Markt. Mittlerweile gibt es verschiedene Modelle und seit 2016 liegt jeder Osmo+ bzw. Osmo Plus und Osmo Pro zudem noch ein DJI Osmo FlexiMic, ein kleines flexibles Mikrofon mit 3,5mm Klinkenanschluss, bei. Dazu gab es damals auch eine Pressemeldung.

Jetzt schreiben wir das Jahr 2017 und das Sortiment ist nicht nur auf Freunde von stabilisierten Kameras, sondern auch auf Hobbyfilmer mit Affinität zur Smartphone-Kamera ausgelegt. Mit dem iPhone lassen sich sogar professionelle Zeitlupen-Aufnahmen machen. Zeitgemäß ist übrigens die Möglichkeit, mit den DJI Osmo Kameras Videos in 4K-Auflösung zu erstellen. Werfen wir nun aber mal einen genauen Blick auf die einzelnen Modelle.

Drei Modelle im Vergleich: Plus, Pro und Mobile

  DJI Osmo+ (Osmo Plus) DJI Osmo Pro (Combo-Angebot) DJI Mobile (Verwendung mit Smartphone)
Eigene Kamera ja ja nein
Eigene Tonaufnahme ja ja nein
Drei-Achsen-Gimbal ja ja ja
Gimbal / Kamera Zenmuse X3 Zoom Zenmuse X5, Objektiv kann ausgetauscht werden Zenmuse M1 / keine
Optischer Zoom 3,5-fach Kein Zoom Abhängig vom Smartphone
Digitaler Zoom 2-fach (verlustfrei bei Full HD Aufnahmen) Kein Zoom Abhängig vom Smartphone
Max. Auflösung 4K Video, 12 MP Fotos 4K Videos, 16 MP Fotos Abhängig vom Smartphone
Unterstützt Video in Zeitlupe, Panorama, lange Belichtung, etc. Video in Zeitlupe, Burst Shooting, etc. Abhängig vom Smartphone
Maße 61,8 x 48,2 x 161,5 mm 61,8 x 48,2 x 161,5 mm 61,8 x 48,2 x 161,5 mm
Gewicht 221 g (ohne Gimbal) 201 g (ohne Gimbal) 201 g (ohne Gimbal)
Speichermedium microSD (Class 10, UHS 1 oder höher) oder Smartphone microSD (max. 64GB, Class 10, UHS 1 oder höher) oder Smartphone Smartphone-Speicher, SD-Karte im Smartphone
Filmen und fotografieren ohne Smartphone ja ja nein
DJI Zubehör verwendbar ja ja ja
Produktbild DJI Osmo Plus DJI Osmo Pro DJI Osmo Mobile
Details und Bestellen Hier Hier Hier

Komplette Datenblätter zu den einzelnen Modellen bietet DJI.com. Dort werden auch Wifi Übertragung inkl. Frequenzen, Akku-Kapazität, Betriebstemperaturen, etc. angegeben.

Plus und Pro: Wie unterscheidet sich der Sensor?

Der DJI Osmo Plus Handheld verfügt über eine Zenmuse X3 Zoom Kamera mit entsprechendem Gimbal. In der Kamera ist ein 1 / 2,3 Zoll CMOS Sensor verbaut, der effektiv 12,4 Megapixel aufnimmt. Der kleine Sensor wurde in dem einen oder anderen Test, den ich gelesen habe, bei schlechteren Lichtverhältnissen bemängelt. Solltet ihr aber euren Sommerurlaub und andere Tagesaktivitäten filmen wollen, wird das Plus-Modell ausreichen.

Beim Pro Produkt gibt es schon ein bisschen mehr Technologie, die für hochkarätige Produktionen verwendet werden kann, auch bei schwächerem Licht. Denn im Zenmuse X5 Gimbal ist ein 4/3 CMOS Sensor verbaut. Um das ganze einzuordnen: der X3-Sensor ist so groß wie der der GoPro, der X5-Sensor so groß wie der der Panasonic Lumix GH4. Vergleicht man einen Test des Plus- und einen Test des Pro-Modells, dann wird dabei auch deutlich, dass schwaches Licht beim teureren Produkt nicht das Problem ist.

DJI Osmo Pocket – Der Gimbal inklusive Kamera

Ende 2018 hat DJI noch einen Mini-Gimbal mit eingebauter Kamera vorgestellt: Den DJI Osmo Pocket. Dieser filmt mit 4K und 60 fps und besitzt einen 1/2,3 Zoll Sensor, den wir auch von dem DJI Osmo Plus kennen. Der integrierte Touch-Bildschirm im Osmo Pocket ermöglicht eine Bedienung des Gimbals ohne das iPhone. Trotzdem gibt es einen Anschluss, der eine Verbindung mit dem iPhone erlaubt, um erweiterte Funktionen zu nutzen.

Zubehör: Vom Handheld-Gimbal zur Action-Maschine

Sowohl von DJI als auch von anderen Herstellern gibt es reichlich Zubehör für die einzelnen DJI Osmo Modelle. So lassen sich Gimbal und Kamera beim DJI Osmo Pro austauschen und (teilweise mit benötigtem Auswuchtring) diese Objektive anbringen:

  • DJI MFT 15mm f/1.7 ASPH
  • Panasonic Lumix 15mm f/1.7
  • Olympus M. ED 12mm f/2.0
  • Olympus M.Zuiko 17mm f/1.8
  • Olympus M.Zuiko ED 14-42mm f/3.5-5.6 EZ
  • Olympus M.Zuiko 25mm f1.8
  • Olympus M.Zuiko 45mm f1.8

Das von DJI für im Grunde alle drei Modelle angebotene Osmo-Zubehör sorgt dafür, dass deren Funktionalität die eines Handheld übertrifft. Zum Beispiel gibt es eine Halterung für das Autodach, verschiedene Stative, Ersatz-Akkus, Verlängerungen, Ladestationen und so weiter. Als Speicher wird von DJI für die Osmo Plus und die Osmo Pro bzw. Osmo Raw übrigens die SanDisk Extreme microSD mit 64GB vorgeschlagen. Empfohlen wird zudem die Verwendung eines Smartphones bei Foto- und Video-Aufnahmen, da man die Kameras der genannten Modelle wie bei den DJI Drohnen per DJI Go App steuern kann. Eine Halterung für Smartphones ist im Lieferumfang der Geräte enthalten.

DJI Osmo Mobile: iPhone und Co. per Handheld-Stativ nutzen

Ein Gimbal in Verbindung mit der dafür geschaffenen Kamera ist schon was Feines. Wenn ihr aber schon einmal den Links zum DJI Shop gefolgt seid (s. Tabelle), dann habt ihr bestimmt auch schon die einzelnen Preise gesehen. Wer also nicht für Profi-Produktionen auf der Suche nach einem Stativ, Gimbal, einer Handheld-Stabilisierung, etc. ist, sondern sich auch mit Handy Aufnahmen zufrieden gibt, der sollte sich das Mobile-Modell anschauen.

Beim DJI Osmo Mobile lässt sich das Handy nämlich nicht nur als Steuerelement (mit der DJI Go App) nutzen, sondern rückt in die zentrale Rolle des aufnehmenden Elements. Ob schnelle Action, romantischer Sonnenuntergang oder ein Gemisch verschiedenster Aufnahmen – stabile Bilder und interessante Kamerafahrten sind mit dem DJI-Gerät auf jeden Fall schöner anzusehen, als wenn iPhone, Android-Gerät oder anderes Handy nur mit der Hand geführt worden wäre. Auch für Urlaubsvideos oder die private Reisedokumentation ein klares Plus!

Filmen mit dem iPhone

Die Zenmuse Gimbals und Kameras, die bei den Plus- und Pro-Modellen sowie bei den DJI Drohnen (Phantom, Inspire, Mavic, Spark, etc.) zum Einsatz kommen, sind zwar für professionellere Vorhaben zu empfehlen; das iPhone kann aber auch sehr viel in den Kategorien Video und Fotografie. Ob normales Foto, Live Foto, Panorama, Video in Full HD oder 4K: die Kameras von iPhone und den Plus-Modellen desselben sind für vieles zu gebrauchen. Das wurde auf den letzten Keynote-Veranstaltungen ja auch immer wieder hervorgehoben.

Das iPhone 7 Plus verfügt beispielsweise über dieses Kamera-Datenblatt (Auszug):

  • 12 MP Kamera mit Weitwinkel- und Teleobjektiv
  • Weitwinkel: ƒ/1.8 Blende
  • Teleobjektiv: ƒ/2.8 Blende
  • 2x optischer Zoom, bis zu 10x digitaler Zoom (6x bei Videos)
  • Optische Bildstabilisierung
  • Objektiv mit 6 Elementen
  • Autofokus mit Focus Pixels
  • Serienbilder
  • Selbstauslöser
  • 4K Video @ 30 fps
  • 1080p HD Video @ 30 fps / 60 fps
  • 720p HD Video @ 30 fps
  • Optische Bildstabilisierung für Video
  • Zeitraffer
  • Kontinuierlicher Autofokus
  • Während der Aufnahme von 4K Video Fotos @ 8 MP

Was im September 2017, also in nur wenigen Monaten, auf den Markt kommt, das mag man sich noch gar nicht ausmalen. Denn das iPhone 8 sowie das iPhone 8 Plus werden bestimmt erneut mit Abstand „die besten iPhones aller Zeiten“. Aber auch Android Produkte können sich mittlerweile in einigen Kategorien der Funktionalität sehen lassen. Etwa das Sony Xperia XZ Premium mit Super-Zeitlupe, die unglaubliche 960 Bilder pro Sekunde zaubert.

iPhone 7 Plus mit und ohne Osmo Mobile

Hier habe ich euch mal ein Video herausgesucht, in dem Aufnahmen des iPhone 7 Plus mit und ohne Stabilisation durch das DJI-Gerät gegenübergestellt werden. Der Test zeigt deutlich, dass Wackler und schnelle Bewegungen mit dem Gimbal der Vergangenheit angehören. Neben einer Fahrt um den Block gibt es da sicherlich noch tausende weitere Anwendungsbeispiele:

Links zum Online Shop

Die DJI Go App

Wer sich schon einmal zu den DJI Drohnen von Phantom und Inspire hin zu Mavic und Spark informiert hat, der kennt sicher auch die herstellereigene Steuer-App für Smartphones und Tablets. Diese DJI Go App wird neben den Coptern auch verwendet, um die DJI Osmo Produkte zu kontrollieren. Dabei geht es aber nicht nur um das Starten und Beenden einer Aufnahme. Es geht auch um Belichtung, Panorama-Aufnahmen, automatische Aufnahmeabläufe und im Großen und Ganzen um das volle Ausschöpfen der Möglichkeiten, die der Handheld bietet. Den DJI Go Download für iOS und Android hab ich euch schon einmal rausgesucht ;)

Kleiner Hinweis: Diese App ist nicht die gleiche wie für Phantom 4 (Pro), Inspire 2, Mavic Pro und Spark. Für die neuen DJI-Produkte gibt es eine gesonderte App. Details dazu gibt’s im Beitrag zur DJI Spark.

Nützliche Links und Lesetipps

Euer Feedback zum Thema

Was haltet ihr vom Stabilisator für Videos und Fotos mit dem Smartphone bzw. von Einhand-Steadycams mit eigener Kamera oben drauf? Tendiert ihr zum Kauf, um Videoaufnahmen in Zukunft buchstäblich im Griff zu haben? Lasst gern eure Meinung zum Thema DJI Osmo da. Gern gesehen ist auch Feedback von Nutzern! ;)

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