Anleitung: Akku wiederbeleben – Mein Tipp für totgesagte Akkus

Nach dem Vorladen mit dem Olight UC nimmt auch das BC700 den Akku wieder an.

Heute mal einen kurzen, aber (hoffentlich!) hilfreichen Alltagstipp, den ich zufällig heraus gefunden habe: Wenn dein Akku-Ladegerät meldet, dass es einen Akku nicht erkennen kann bzw. meint, dass dieser defekt ist, dann heißt das noch lange nicht, dass er wirklich tot ist. Diese Erfahrung habe ich zumindest gestern gemacht, als ich drei Akkus aus einem LED-Nachtlicht mit Bewegungsmelder geholt habe, um sie aufzuladen. Da das Nachtlicht schon lange nicht mehr geleuchtet hat, waren die Akkus vermutlich schon lange über ihre Schmerzgrenze hinaus entladen worden – was man eigentlich vermeiden sollte. Nun ist es aber trotzdem passiert, weil ich jedes Mal, wenn ich an dem LED-Nachtlicht vorbei gelaufen bin, zu faul war, die Akkus zu wechseln.

Defekt: Akku wird nicht mehr erkannt

Ich habe die Akkus also in mein TECHNOline BC700 Ladegerät (das ich sehr empfehlen kann!) geklemmt und geschaut was passiert. Bei zwei der drei AAA-Akkus (Typ NiMH) hat er direkt angefangen zu laden und beim dritten stand nur dauerhaft „NULL“. Was soviel heißt wie: „Ich habe keine Ahnung, was du da rein geklemmt hast, aber das scheint kein Akku zu sein. Das lade ich nicht!“. Nicht wundern: Auf dem Foto unten habe ich statt der drei AAA-Akkus nur zwei AA- und den betroffenen AAA-Akku im Gerät stecken, da ich zwischenzeitlich noch etwas anderes ausprobiert habe.

Das TECHNOline BC700 quittiert defekte Akkus, die es nicht erkennt, mit der Meldung "NULL". So auch meinen AAA-Akku nach der Tiefentladung (Fotos: Sir Apfelot).
Das TECHNOline BC700 quittiert defekte Akkus, die es nicht erkennt, mit der Meldung „NULL“. So auch meinen AAA-Akku nach der Tiefentladung (Fotos: Sir Apfelot).

Mein erster Gedanke war: Oh Mist, der Akku war noch relativ neu (3-4 Ladezyklen) und schon habe ich ihn kaputt bekommen. Nach einigen verzweifelten Versuchen, das Gerät doch noch zum Laden zu bewegen, habe ich kurzzeitig aufgegeben. Nach einigen Minuten fiel mir aber dann mein cooles USB-Akkuladegerät (das Olight UC) ein, das ich ja noch in einer Kiste liegen hatte. Ich dachte, ich gebe diesem noch eine Chance und habe den defekten Akku auch an dieses Gerät gehängt. Leider kam auch hier – angezeigt durch kurzes Aufblinken der roten LED – die Statusmeldung, dass er den Akku nicht laden kann. Trotzdem hatte ich ihn 3 bis 4 Minuten an dem Olight UC hängen, da ich in der Zwischenzeit noch etwas gesucht hatte.

Mein Versuch den Akku am Olight UC zu laden, schlug eigentlich auch fehl, aber scheinbar wurde er trotz der Fehlermeldung etwas vorgeladen.
Mein Versuch den Akku am Olight UC zu laden, schlug eigentlich ebenfalls fehl, aber scheinbar wurde er trotz der Fehlermeldung etwas vorgeladen.

Doch nicht so tot: Kurzes Vorladen hilft!

Als ich wiederkam, war die Statusmeldung immernoch unverändert, also habe ich  den Akku abgesteckt und – eigentlich nur aus Trotz – nochmal in das BC700 Ladegerät geklemmt. Und siehe da: Es hat den Akku plötzlich erkannt und fing an, ihn zu laden! Heureka!

Nach dem Vorladen mit dem Olight UC nimmt auch das BC700 den Akku wieder an.
Nach dem Vorladen mit dem Olight UC nimmt auch das BC700 den Akku wieder an.

Da ich noch einen anderen AA-Akku hatte, der auch nicht vom BC700 erkannt wurde, habe ich das gleiche Spiel nochmal ausprobiert. Das BC700 hat wieder „NULL“ gemeldet. Im Olight UC wurde der defekte Akku auch mit der Statusmeldung „Error“ quittiert. Nach fünf Minuten habe ich den Akku dann wieder in das BC700 gesteckt und siehe da: Er wurde geladen. Da scheint System dahinter zu stecken! :D

Mein Erklärungsversuch

Ich kann mir die Sache nur so erklären, dass die Akkus, die nicht erkannt werden, eine zu geringe Restspannung haben. Das Olight UC wird – selbst wenn es einen Fehler meldet – einen gewissen Strom in den Akku schicken, der dafür sorgt, dass er etwas geladen wird. Durch dieses Aufladen wird die Spannung des Akkus wohl soweit angehoben, dass es reicht, damit das „richtige“ Ladegerät den Akku wieder erkennt.

Wenn ihr euch meine beiden Geräte anschauen möchtet, findet ihr das Olight UC und das TECHNOline BC700 hier bei Amazon:

Olight UC USB-Akkuladegerät
Wird einfach in ein vorhandenes USB-Ladegerät gesteckt und erkennt und lädt viele verschiedene Akkutypen. Meine gebräuchlichsten davon sind: AA, AAA, 18650 – aber es unterstützt noch viele andere.
1,78 EUR
TECHNOline BC700
Das Ladegerät kann zwar nur mit AA und AAA NiMH-Akkus umgehen, aber dafür ist die Bedienung einfach und es bietet eine Einzelzellen-Lademöglichkeit. Dazu diverse Programme zur Konditionierung von Akkus, zum Entladen etc. Ein ziemlich gutes Gerät, das bei mir seit Jahren seine Dienste tut.

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16 Kommentare zu „Anleitung: Akku wiederbeleben – Mein Tipp für totgesagte Akkus“

  1. Einfach die „toten“ Akkus drin lassen im BC 700. Das Gerät hat auch bei Anzeige NULL einen ganz geringen Erhaltungsstrom auf dem Kanal. Irgendwann reicht dann das bisschen aus, dass der Akku dadurch vorgeladen wird und erkannt wird.

    1. Hallo Mactec! Danke für den Tipp. Das werde ich beim nächsten Zombie-Akku mal ausprobieren. Würde die Sache natürlich sehr vereinfachen. :D

  2. Das geht auch noch viel einfacher: Man nehme einen zweiten geladenen Akku und überbrücke f. 5 bis 10 Sekunden (z. B. mit zwei blanken Büroklammern) Plus zu Plus und Minus zu Minus (ähnlich wie Starthilfe beim Auto). Dann ab ins Ladegerät. Hat bei mir bislang jedemal funktioniert…. ;-)

  3. Hallo Sir Apfelot, weißt Du wie man mit dem Ladegerät herausfindet, ob die Akkus noch gut sind? Der Testmodus erscheint mir etwas nichtssagend. Vielleicht verstehe ich nur was nicht.

    1. Ich habe aktuell den Voltcraft CM 2024. Der zeigt einem an, wie viele mAh in den Akku geflossen sind und wie viele er beim Entladen rausholen konnte. Damit siehst du ganz gut, wie hoch die Kapazität derzeit noch ist. Eventuell zeigt dir dein Ladegerät auch die mAh an, die beim Entladen geflossen sind. Damit hast du einen Anhaltspunkt.

  4. Lege die Batterie einfach für zehn Sekunden in ein Ladegerät und sie wird erkannt. Ich wünschte, ich hätte das schon vor Jahren herausgefunden, denn ich habe die Anzahl der „toten“ Batterien, die im Laufe der Zeit weggeworfen wurden, nicht mehr gezählt.

    1. Ja, geht mir genauso. 😊 Ich hätte auch etliche Exemplare, die ich hätte retten können. Aber mittlerweile weiß ich bescheid. 😊

  5. Brennender Akku

    Sorry, aber das ist im warsten Sinne des Wortes „brand“gefährlicher Unsinn. Dermaßen wiederbelebten Akkus haben eine nicht mehr intakte Trennschicht und sind damit wahre Zeitbomben. Es gibt im Netz genügend wirkliche Fachleute, die das erklären. Du solltest nicht solche „Tipps“ verbreiten, ohne das entsprechende Fachwissen.

    1. Ich würde dir empfehlen, dich mal einzulesen, bevor du Unwissen und Angst verbreitest. Wenn eine NiMH-Zelle zu tief entladen wurde, nimmt diese nur Schaden dadurch, dass die Elektrode korrodiert. Und der Separator ist völlig unbeeindruckt dadurch. Also keine Brandgefahr und keine Explosionsgefahr. Und bitte: Weiterbildung ist gerne geschehen.

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