Amazon hat veranlasst, das die auf Amazon Marketplace agierenden Händler/innen die Rücksendung von Sperrgut vereinfachen müssen. Demnach sollen auch Artikel, die mehr als 31,5 kg wiegen und / oder deren längste Verpackungsseite 175 cm überschreitet, von der Haustür der Kund/innen abgeholt werden können. Dafür muss dem Artikel ein bereits frankiertes Rücksendeetikett beiliegen. Die Änderung wurde bereits im August im Vereinigten Königreich durchgesetzt. Ab dem 30. Oktober 2024 gilt sie neben Deutschland auch in Frankreich, Italien und Spanien. Was nach einem großen Vorteil klingt, könnte sich als Nachteil herausstellen.
Kapitel in diesem Beitrag:
Sperrgut-Warenrücksendung an der Haustür von Amazon verordnet
Bereits vor drei Wochen wurde die Änderung auf verschiedenen Wegen bekannt gegeben. Nicht nur haben Händler/innen, die auf Amazon aktiv sind, eine entsprechende E-Mail bekommen. Auch wurde die neue Regelung über die für Kund/innen vereinfachte Sperrgut-Warenrücksendung im Marketplace-Forum veröffentlicht. Darin wird ausführlich aufgezeigt, was sich ändert und welche Regelungen wie bisher bestehen bleiben.
Unter anderem heißt es, dass die Abholmöglichkeit von sperrigen Artikeln nun von allen angeboten werden muss, um „ein einheitliches Rücksendeerlebnis“ zu bieten. Denn werden Artikel durch Amazon oder Seller Flex zugestellt, besteht die Möglichkeit zur Rücksendung sperriger Artikel ab der eigenen Haustür bereits. Wer auf dem Amazon Marketplace aktiv ist, soll mit dem beauftragten Transportdienst in Kontakt treten und die neue Regelung umsetzen.
Mehrere Nachteile durch die vereinfachte Sperrgut-Retoure
Für alle, die größere Haushaltsgeräte, neue Möbel oder andere große bzw. schwere Sachen über Amazon kaufen, klingt das alles sicher nach einem Vorteil. Sollte es Probleme mit dem Artikel geben, kann man ihn einfach wieder zurückschicken. Doch schon allein die Reaktionen unter dem weiter oben verlinkten Foren-Post zeigen, dass die Händler/innen die neue Vorschrift alles andere als positiv sehen. Denn ganz so einfach, wie Amazon sich das vorstellt, ist sie nicht umzusetzen.
Der Foren-Post von Amazon hat 0 Daumen-Hoch- und 13 Daumen-Runter-Bewertungen. In den Antworten wird klar, warum das so ist: die Speditionen, mit denen einige zusammenarbeiten, bieten den Haustür-Abholdienst für Rücksendungen schlicht nicht an. Zudem sei die Frist von ca. einem Monat zur Umsetzung unrealistisch. In einem Kommentar heißt es, dass man nun einen eigenen Online-Shop aufmachen werde. In einem anderen, dass nun einige Artikel aus dem Amazon-Sortiment genommen werden müssen.
Regelung wird umgesetzt, Produkte könnten teurer werden
Und wer die Regelung umsetzt, wird sicher die Mehrkosten für die Rücksendeetiketten auf die Produktpreise aufschlagen. Das heißt, dass die schweren und sperrigen Produkte auch für jene teurer werden, die nichts zurückschicken wollen. Im Grunde gibt es hier kaum Profiteure. Der größte Gewinner ist wohl Amazon, weil die Plattform nach außen mit der Rücksendung jeglicher Produkte von zuhause aus werben kann. Was das aber im Hintergrund bedeutet, wird dann natürlich ausgeklammert.
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
Ähnliche Beiträge
Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.