Anker PowerPort III Nano: Hat er das Zeug für das neue Universal-Smartphone-Netzteil?

Im Test: Anker PowerPort III Nano

Mit Anker stehe ich in relativ engem Kontakt und bekomme häufiger mal Powerbanks, Hubs oder Ladestecker zum Testen vorbei geschickt. Diesmal kam das Päckchen von Anker jedoch unter einem neuen Aspekt. Die PR-Abteilung des Unternehmens wollte, dass ich den Anker PowerPort III Nano ausprobiere und sage, ob man ihn als zukünftiges Universal-Netzteil für Smartphones empfehlen kann.

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Künftig keine Ladestecker mehr beim Smartphone dabei?

Die Frage zielt darauf ab, dass wir in absehbarer Zeit zur Vermeidung von Elektroschrott eventuell keine Ladestecker mehr in der Smartphone-Packung finden werden und sich die Käufer – bei Bedarf – selbst um ein entsprechendes Netzteil kümmern müssen.

Ich persönlich finde diese Entscheidung sehr gut, denn ich brauche mit dem nächsten iPhone oder iPad nicht noch ein zusätzliches Netzteil. Und so geht es sicher vielen anderen Leuten auch.

War das iPhone 11 eventuell das letzte iPhone-Modell, das mit einem Netzteil ausgeliefert wird? (Fotos: Sir Apfelot)
War das iPhone 11 eventuell das letzte iPhone-Modell, das mit einem Netzteil ausgeliefert wird? (Fotos: Sir Apfelot)

Apple Original-Netzteil eher unzureichend

Dazu kommt, dass das Netzteil, das Apple seit Jahren mit dem iPhone ausliefert, wirklich eine Schwachstelle ist. Es bietet nur 5 Watt Leistung und kann damit nicht einmal mit dem sowieso schon schwachen Qi-Charging mithalten.

Mit dem iPhone 11 Pro (wohlgemerkt NUR beim Pro-Modell) liefern sie endlich ein USB-C-Netzteil mit 18 Watt Leistung aus, aber alle anderen Modelle, wie das iPhone 11, iPhone Xr, iPhone SE 2020 und alle älteren kommen weiterhin mit dem ollen 5-Watt-Ladestecker.

Mit dem iPad Pro und dem iPhone 11 Pro erhält man erstmals einen USB-C-Power-Adapter, der auch USB Power Delivery unterstützt (Fotos: Sir Apfelot).
Mit dem iPad Pro und dem iPhone 11 Pro erhält man erstmals einen USB-C-Power-Adapter, der auch USB Power Delivery unterstützt (Fotos: Sir Apfelot).

Auch eine Unterstützung von USB Power Delivery, welches ermöglicht, dass man das iPhone in ca. 30 Minuten um 50% aufladen kann, sucht man bei dem 5W-Netzteil vergebens. Da die Smartphones von Apple selbst den Ladestandard jedoch schon lange beherrschen, ist es umso unverständlicher, warum Apple diese 5-Watt-Gurke zu ihrem Premium-Smartphone (das iPhone 11 zähle ich mal dazu) dazu legt.

Aus meiner Sicht ist daher schon lange Bedarf, ein besseres Netzteil für das iPhone zu kaufen – wenn man noch keines haben sollte.

Links der Anker PowerPort III Nano und rechts das altbekannte 5W-Netzteil von Apple (Fotos: Sir Apfelot).
Links der Anker PowerPort III Nano und rechts das altbekannte 5W-Netzteil von Apple (Fotos: Sir Apfelot).

Technische Daten des Anker PowerPort III Nano

Ich habe hier mal die technischen Daten des Anker Netzsteckers zusammen getragen, welches in der Praxis den 5 Watt Stecker bzw. das 18 Watt USB-C-Netzteil von Apple ablösen soll.

  • Leistung: 18 W
  • Abmessungen der Front: 35,6 x 27,4 mm
  • Ladetechnik: PowerIQ 3.0
  • Schnelllademöglichkeit für Apple- und Samsung-Geräte
  • USB-PD kompatibel: ja
  • Elektronik: Galliumnitrid (GaN)
  • Standby-Verbrauch: 0,02 W
  • Eingang: 100 – 240V ~ 1.15A / 50 – 60Hz
  • Leistung: 5V ⎓ 2.4A / 9V ⎓ 2A
  • Preis: ca. 20 EUR bei Amazon

Größenvergleich Apple und Anker Netzteil

Schaut man sich das 5W-Netzteil von Apple und den Anker PowerPort III Nano an, so  sieht man, dass die Bauweise zwar unterschiedlich,  die Größe aber etwa ähnlich ist.

Das Netzteil von Apple ist eventuell etwas schicker, da es in einer durchgehenden Form gebaut ist, aber wenn ich mich in der Praxis zwischen 5 Watt und 18 Watt Leistung entscheiden muss, spielt das Design eine untergeordnete Rolle.

Apple 18 Watt USB-C Netzteil vs. Anker PowerPort III Nano

Das neue 18 Watt USB-C Netzteil von Apple sollten wir auch nicht außen vor lassen. Ich habe dies ebenfalls zur Hand, da es meinem iPad Pro 2020 beilag. Designtechnisch hat Apple sicher schon tollere Sachen hervorgebracht. Mir persönlich gefällt die Optik des USB-C-Netzteils von Apple jedenfalls nicht.

Im optischen Vergleich zwischen dem Apple oder dem Anker Ladenetzteil liegt eindeutig das Anker Netzteil vorne.

Hier sieht man die Netzteile im Vergleich: Links das 5W-Gerät von Apple, mittig der Anker PowerPort III Nano mit 18 Watt und rechts das 18 Watt USB-C-Netzteil von Apple.
Hier sieht man die Netzteile im Vergleich: Links das 5W-Gerät von Apple, mittig der Anker PowerPort III Nano mit 18 Watt und rechts das 18 Watt USB-C-Netzteil von Apple.

Leistungsabgabe im Vergleich

Die Leistung der beiden Netzteile (Apple USB-C und PowerPort III Nano) ist übrigens gleich. Beide haben 18 Watt Leistungsabgabe und bieten USB-PD mit 5 bzw. 9 Volt an – jedoch keine höheren Spannungen. Technisch sind sie sich also ebenbürtig.

Preisvergleich Apple vs. Anker

Hier spricht natürlich alles für Anker. Bei Apple kostet das 18 Watt USB-C-Netzteil ca. 34 Euro, während der Anker PowerPort III Nano für knapp 20 Euro bei Amazon gelistet ist. Wobei man direkt einen 30% Code anklicken kann, der den Preis dann auf 14 Euro senkt. Damit kostet der Anker-Power-Adapter nur ein Drittel des Apple Originals.

Messergebnisse zum Anker PowerPort III Nano

Wie immer versuche ich auch mit meinen begrenzten Messmöglichkeiten (USB Multimeter sei dank!) ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen, wenn es um die Praxiswerte der Geräte geht. Beim Anker PowerPort III Nano gibt es ein paar Bereiche, die ich näher beleuchten möchte.

Standby Stromverbrauch

Der Stromverbrauch, den das Netzteil aufweist, wenn kein Gerät angeschlossen ist, finde ich besonders bei solchen Ladesteckern wichtig, da diese meist die ganze Zeit eingesteckt bleiben.

Ich messe den Standby-Stromverbrauch mit einem Messgerät namens Voltcraft Energy Logger 4000, das sogar einen Verbrauch von 0,1 Watt erfassen kann. Mit diesem Gerät wird beim Standby-Stromverbrauch 0,0 W angezeigt, was bedeutet, dass der Verbrauch sehr gering sein muss. Ich hatte irgendwo bei einem englischsprachigen Testbericht etwas von 0,02 Watt gelesen, aber leider konnte ich die Quelle nicht mehr finden.

Der Standby-Stromverbrauch des Anker PowerPort III Nano liegt bei unter 0,1 Watt und wird aus dem Grund vom Messgerät nicht erkannt (Fotos: Sir Apfelot).
Der Standby-Stromverbrauch des Anker PowerPort III Nano liegt bei unter 0,1 Watt und wird aus dem Grund vom Messgerät nicht erkannt (Fotos: Sir Apfelot).

Nur zur Ergänzung: Das 5 W und 18 W Netzteil von Apple haben den gleichen Standby-Stromverbrauch von 0,0W in der Anzeige.

iPhone laden am PowerPort III Nano

Mein iPhone Xs unterstützt das Laden mit USB Power Delivery und entsprechend geht die Ladespannung von 5 auf 9 Volt hoch. Wenn das iPhone noch fast voll ist, nutzt es die 9 Volt jedoch nicht – vermutlich, um den Akku zu schonen. Das heißt, man profitiert eigentlich nur bei einem Akkustand unter 70 bis 80% vom Schnellladen.

Bei meinem iPhone Xs hatte ich ca. 50% Akkustand und es wurde mit ca. 9 Volt und 1,5 bis 1,8 Ampere aufgeladen. Also ungefähr 13 bis 16 Watt – genau kann man es schwer sagen, da sich die Stromstärke immer wieder geändert hat und kurzfristig sogar bis 2 Ampere hoch ging.

Das iPhone Xs wird mit 9 Volt im USB PD Modus schnell geladen.
Das iPhone Xs wird mit 9 Volt im USB PD Modus schnell geladen.

Man sieht aber: Das Anker PowerPort III Nano Netzteil liefert hier genug Strom, um das iPhone im schnellen Modus aufzuladen – dies dürfte auch bei den größeren iPhone 11 Pro Max Modellen klappen.

iPad Pro 12,9 Zoll laden am PowerPort III Nano

Das iPad Pro ist natürlich eine andere Hausnummer und hat einen deutlich größeren Akku als das iPhone Xs (36,71 Wh zu 10,13 Wh). Kurze Anmerkung: hier ist die Liste der Akku-Kapazitäten der iPhone-Modelle und hier die Akku-Kapazitäten der iPad-Modelle

Für den Test hatte ich mein iPad Pro 2020 auf unter 30% Akkustand gebracht und dann den PowerPort III Nano angeschlossen. Nach wenigen Sekunden sprang die Spannung auf die erwarteten 9 Volt und die Stromstärke auf fast 2 Ampere, sodass wir bei den von Anker beworbenen 18 Watt Leistung landen.

Testweise habe ich das iPad Pro an mein MacBook Pro-Netzteil angeschlossen, um zu sehen, ob es mehr Leistung „zieht“, wenn es mehr bekommen könnte. Hier sprang die Stromstärke auf 2,4 Ampere (bei 9 Volt) und damit lag die Leistung bei fast 22 Watt.

Das iPad Pro 12,9 Zoll aus 2020 kann der PowerPort III Nano noch recht flott laden.
Das iPad Pro 12,9 Zoll aus 2020 kann der PowerPort III Nano noch recht flott laden, aber das iPad Pro würde auch noch 4 Watt mehr verwenden können.

Man sieht, dass ein größeres Netzteil hier noch ein schnelleres Laden gewährleisten würde, aber mit höherem Akkustand wechselt das iPad Pro sowieso wieder auf eine Ladespannung von 5 Volt, sodass der Vorteil des USB-PD-Ladens in der Praxis nicht immer gegeben ist.

MacBook 12 Zoll mit dem PowerPort III Nano aufladen

Der letzte Test bestand darin, mein MacBook (ohne Pro oder Air) mit dem 12 Zoll Bildschirm über den PowerPort III Nano zu laden. Hier passiert etwas Interessantes: Obwohl das MacBook mit 9 Volt laden könnte, ruft es nur 5 Volt ab. Dies liegt daran, dass es entweder die gewünschten 20 Volt Spannung akzeptiert oder auf 5 Volt runtergeht. Eine Zwischenstufe von 9, 12 oder 15 Volt kann es nicht nutzen.

Damit ist natürlich das Laden mit dem Anker PowerPort III Nano nicht so effizient, da es mit knapp 4,9 Volt und 2,3 Ampere nur mit 11,3 Watt aufgeladen wird. Hängt man das MacBook an das große MacBook Pro Netzteil, lädt es mit 20 Volt und fast 30 Watt – also fast dreimal so viel Leistung, wie mit dem Anker PowerPort III Nano.

Beim MacBook muss der Anker PowerPort III Nano passen – während ein ausreichend groß dimensioniertes Netzteil das kleine Apple Laptop mit 30 Watt laden kann, schafft das Anker Netzteil nur knapp 11 Watt Leistung.
Beim MacBook muss der Anker PowerPort III Nano passen – während ein ausreichend groß dimensioniertes Netzteil das kleine Apple Laptop mit 30 Watt laden kann, schafft das Anker Netzteil nur knapp 11 Watt Leistung.

Das USB-C-Netzteil von Apple ist hier übrigens auch nicht besser und lädt das MacBook Pro ebenfalls nur mit ca. 11 Watt bei 5 Volt auf.

Mein Fazit zum PowerPort III Nano

Das kleine Anker-USB-C-Netzteil ist für Smartphones und Tablets durchaus eine Allround-Ladelösung. Durch die USB-Power-Delivery-Funktion ist es dazu in der Lage die modernen Apple iPhone und iPad Modelle schnell aufzuladen.

Soweit ich gelesen habe, unterstützt es auch QuickCharge, was der schnelle Ladestandard für die Samsung-Geräte ist.

Wie klein der Anker PowerPort III Nano tatsächlich ist, bemerkt man erst, wenn man ihn in eine Steckdose unterbringt.
Wie klein der Anker PowerPort III Nano tatsächlich ist, bemerkt man erst, wenn man ihn in eine Steckdose unterbringt.

An seine Grenzen kommt das Anker Netzteil, wenn man es für Laptops nutzen möchte. Ein MacBook wird es sicher noch laden können – wenn auch nicht schnell, aber ein MacBook Pro ist völlig aussichtslos. Dafür ist der Anker PowerPort III Nano auch nicht konzipiert worden.

Aus meiner Sicht kann man den Anker PowerPort III Nano absolut als Netzteil für alle aktuellen iPhone und iPad-Modelle empfehlen. Wer noch ein kleines aber leistungsstarkes USB-C-Reisenetzteil sucht, der ist mit dem PowerPort III Nano ebenfalls gut bedient.

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5 Kommentare zu „Anker PowerPort III Nano: Hat er das Zeug für das neue Universal-Smartphone-Netzteil?“

  1. ein Port Netzteile finde ich Mist.
    Das von den iPhones ist meist im Karton geblieben.
    Ich habe immer mindestens 2 Geräte:
    iPhone, AppleWatch und dann Ggf noch einmal MicroUSB für irgendwas.
    Also kommt nur der 4er Port zum Einsatz.

    1. Hallo Raffael! Ja, da hast du natürlich recht. Ich kann mit Kids, Frau und eigenem Kram auch locker 2-3 von den Multiport-Ladestationen füllen. Der Anker PowerPort III Nano ist eigentlich nur als Ersatz für das beigelegte Netzteil interessant. Wer das sowieso nicht verwendet, kann sich direkt was größeres holen.

  2. Ich habe einen Anker power port iii nano gekauft. Ich habe festgestellt, dass er mein iPhone nicht auflädt. Anker war bereit, ihn zu ersetzen, schlug aber vor, ihn 5 Minuten lang auszustecken und es dann noch einmal zu versuchen. Das hat funktioniert. Ich habe es quasi neu gestartet. Ich habe noch nie ein Ladegerät neu gebootet. Ich weiß aber nicht, warum es das brauchte. Seitdem funktioniert es einwandfrei.

    1. Hi Lorenzo! Interessant… das ist mir auch neu, dass man Ladegeräte „bootet“. Aber vielleicht – wenn das so ist – hat deiner ja ein Update gemacht?! :D

      1. Ich kaufte den Anker PowerPort III Nano zwei vor etwa 2 Wochen, war mit einem, aber dann war es nicht geladen. Anker nannte es nicht rebooten, einfach 5 Minuten ausstecken und dann wieder versuchen, was funktionierte. Vielleicht ist es eine Überhitzungsabschaltung, aber es war nicht heiß, als ich den Stecker gezogen habe. Vielleicht ist das PIQ 3 daran beteiligt? Mein Telefon ist alt und hat so eine Funktion nicht. Seitdem funktioniert es einwandfrei.

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