Was ist eigentlich das Apple HomeKit? Was macht die Home-App und wozu ist das alles gut? Diese Frage(n) könnten sich Apple-Neulinge stellen oder auch jene, die das erste Mal über die eine oder andere Lösung fürs Smart Home nachdenken. In diesem Beitrag zeige ich euch kurz und bündig auf, was HomeKit ist, was den Begriff von der Home-App abgrenzt und wie das ganze Smart-Home-System zusammenarbeitet.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Apple HomeKit ist Framework bzw. Schnittstelle
- 2 Apples „Home“-App als Fernbedienung fürs Smart Home
- 3 Geräte, die durch HomeKit-Kompatibilität mit „Home“ funktionieren
- 4 Warum HomeKit einen lahmen Start hatte
- 5 HomeKit ab 2018 über den Mac nutzbar
- 6 Vorteile des Smart Home: Automation, Szenen, Routinen
- 7 Vorteil oder Nachteil: es wird kein Hub benötigt
- 8 Zusammenfassung
- 9 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
- 10 Ähnliche Beiträge
Apple HomeKit ist Framework bzw. Schnittstelle
Während die Home App die letztendliche Benutzeroberfläche und die einzelnen Funktionen zur Bedienung von Smart-Home-Elementen mitbringt, ist das HomeKit das dahinterstehende Software-Framework. HomeKit bietet die Rahmenstruktur für das Programmiergerüst, dank dem Hersteller ihre Produkte in ein Smart-Home mit Apple-Steuerung einbringen können. Somit dient das HomeKit auch als Schnittstelle zwischen der Hardware (Licht, Rollläden, Lautsprechern, Schlössern, etc.) und der Bedienungseinheit (App auf iPhone, iPad, Apple TV, Mac). Kurz und knapp gibt der entsprechende Wikipedia-Eintrag einen Einblick in die Definition eines Softwareframeworks:
Ein Framework (englisch für Rahmenstruktur) ist ein Programmiergerüst, das in der Softwaretechnik, insbesondere im Rahmen der objektorientierten Softwareentwicklung sowie bei komponentenbasierten Entwicklungsansätzen, verwendet wird. Im allgemeineren Sinne bezeichnet man mit Framework auch einen Ordnungsrahmen.
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Apples „Home“-App als Fernbedienung fürs Smart Home
Das Apple HomeKit gibt also die Programmierstruktur vor, nach der Hersteller für Geräte diese mit Software ausrüsten und für die Interaktion mit Steuereinheiten anbieten. Als Steuereinheit kann man in einem HomeKit-Smart-Home verschiedene Apple-Geräte wie das iPhone, das iPad oder ab macOS Mojave auch den Mac sehen. Diese benötigen für den Einsatz die sogenannte Home App. Apple beschreibt dies auf der offiziellen Webseite zum Thema folgendermaßen:
Mit der Home App steuerst du dein ganzes HomeKit Zubehör einfach und sicher. Lass Siri das Licht ausschalten, von deinem iPhone aus. Schau auf deinem iPad nach, wer vor der Haustür steht. Steuere über Apple TV dein Zuhause von außerhalb. Du kannst sogar deinen neuen HomePod die Musik lauter machen lassen. Mit der Home App funktionieren alle deine verbundenen Geräte einfach besser – und einfach intelligenter.
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Geräte, die durch HomeKit-Kompatibilität mit „Home“ funktionieren
Auf oben benannter Webseite gibt Apple schon einen allgemeinen Überblick über die Klassen und Arten von elektrischen Gerätschaften, welche ihr per Home-App steuern könnt. Welche genauen Produkte das letztendlich sind, das hängt von den Herstellern ab, und ob sie in der Software ihrer Geräte das HomeKit-Framework genutzt haben:
- Lichter
- Schalter
- Steckdosen
- Thermostate
- Fenster
- Ventilatoren
- Klimaanlagen
- Luftbefeuchter
- Luftreiniger
- Lautsprecher
- Sensoren
- Sicherheit
- Schlösser
- Kameras
- Türklingeln
- Garagentore
- Bridges
Eine Liste von namentlich genannten Herstellern und Geräten bietet Apple auf apple.com/de/ios/home/accessories/ an. Dort werden auch Hersteller und Marken wie Koogeek, IKEA, LIFX, OSRAM, Philips, Nanoleaf, Elgato (Eve), Honeywell, Netatmo, VELUX, Hunter, De´Longhi, Sonos genannt – und viele mehr. Einige Produkte hat Apple sogar selbst im Shop: hier.
Warum HomeKit einen lahmen Start hatte
HomeKit und damit die Möglichkeit für Gerätehersteller, ihre Produkte für Smart-Home-affine Apple-Nutzer anzubieten, gibt es schon seit 2014 und iOS 8. Jedoch wurde für längere Zeit neben der Nutzung des HomeKit-Frameworks auch noch hardwareseitig einiges verlangt. Zum Beispiel der Einbau eines Coprozessors für die Verschlüsselung der Geräte, was die meisten Hersteller natürlich ablehnten. Immer mehr wurde das System also freiheitlicher gestaltet; und obwohl auch jetzt (zum Glück für die Endverbraucher) viele Sicherheitskritierien zu erfüllen sind, muss zumindest keine spezielle Hardware mehr verbaut werden. HomeKit ist damit attraktiver und einfacher für Hersteller geworden und deshalb gibt es immer mehr Produkte, die man per Home-App steuern kann.
HomeKit ab 2018 über den Mac nutzbar
Mit macOS 10.14 Mojave kommt HomeKit bzw. die Home-App auch auf den Mac. Die Home App für macOS Mojave soll ähnlich wie auf dem Apple iPad aussehen. Abzuwarten bleibt allerdings, ob auch AirPlay 2, welches auf HomeKit setzt, damit ab Herbst 2018 auf den Mac, den iMac und das MacBook kommt. Wie in einem Test mit einer Mojave-Beta von AppleInsider (hier anschauen) aufgezeigt, wurde AirPlay 2 nämlich bisher noch nicht mit aufgenommen.
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Vorteile des Smart Home: Automation, Szenen, Routinen
Wenn alle Geräte im Haus unisono mit HomeKit kompatibel sind bzw. dessen Grundgerüst nutzen und daher in der Home-App funktionieren, lassen sich dafür auch Zeitpläne zusammenstellen oder Szenen festlegen. Diese können dann mit einem einzelnen Befehl verknüpft werden, sodass ihr beispielsweise über Siri mit nur einem Satz mehrere Geräte ansteuern und bestimmte Befehle ausführen lassen könnt. Beispielsweise könnte „Hey Siri, ich bin zuhause.“ dazu führen, dass das Licht im Flur angeht, Entspannungsmusik abgespielt wird und das Thermostat für eure Wohlfühltemperatur sorgt.
Vorteil oder Nachteil: es wird kein Hub benötigt
Wer beispielsweise auf seinem iPhone die Home-App einrichtet, kann darüber sowie über das WLAN-Netz, in dem sich iPhone und HomeKit-Geräte befinden, letztere ansteuern. Ein Hub, also ein Zusatzgerät für die Kommunikation zwischen „Fernbedienung“ und „Empfänger“ ist dabei nicht nötig. Das ist ganz praktisch, wenn man zuhause per App oder Siri Befehle geben, Szenen aufrufen oder Aktionen durchführen will. Zum Nachteil wird der Wegfall eines Hubs bzw. einer Bridge, wenn man von unterwegs das Zuhause steuern will. Dann braucht man neben dem iPhone mit der Home App auch einen Apple TV 4, einen Apple TV 4K oder ein iPad, das daheim als Hub dient – also ein eigentlich für andere Aufgaben gemachtes Apple-Gerät.
Zusammenfassung
HomeKit ist ein Software-Framework und damit eine Schnittstelle zwischen Smart-Home-Produkten und der für die Steuerung genutzten Home-App auf Apple-Geräten. Dank dieser Schnittstelle können Geräte, Systeme, Sensoren und andere elektronische Elemente im Zuhause per iPhone, iPad, Apple TV und ab Herbst 2018 auch über macOS Mojave auf dem Mac gesteuert werden. Zudem kann Siri – beispielsweise auf dem Apple HomePod – dafür genutzt werden, entweder einzelne Geräte anzusteuern oder Aktionsketten sowie Szenen auszulösen.
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.