Apple hat heute die neuen Versionen seines System on a Chip (SoC) vorgestellt. Die neuen Chips heißen M2 Pro sowie M2 Max und folgen damit der mit dem M1-Chip eingeführten Nomenklatur. Die Weiterentwicklungen des M2-Chips sind noch leistungsstärker und dabei energieeffizienter als die Vorgänger. Außerdem können ihre CPU- und GPU-Einheiten bis zu 96 GB gemeinsamen Arbeitsspeicher nutzen. Weitere Daten und Informationen zu den neuen zentralen Recheneinheiten, die in den ebenfalls heute vorgestellten Modellen des Mac mini und des MacBook Pro zum Einsatz kommen, findet ihr in diesem Beitrag.
Details zu den Vorgängern: M1 Pro und M1 Max von 2021
Kapitel in diesem Beitrag:
Bis zu 12 CPU-Kerne und bis zu 38 GPU-Kerne
Der neue M2 Pro Chip baut auf der Architektur des M2 Chips auf und erweitert diese, um noch mehr Leistung zu liefern – und das energieeffizient. Dabei kommen je nach Konfiguration bis zu 12 CPU-Kerne zum Einsatz. Außerdem können bis zu 19 GPU-Kerne für schnelle Berechnungen aufwändiger Grafik zum Einsatz kommen. Dafür stehen bis zu 32 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Der neue M2 Max Chip hingegen kann noch mehr. Er ist mit bis zu 38 GPU-Kernen, also einer doppelt so großen Grafikeinheit ausgestattet. Für Profi-Leistung unterwegs kann in Mac-Modellen mit M2 Max Chip zudem dreimal so viel RAM verbaut werden wie in Mac-Modellen mit M2 Pro Chip, also bis zu 96 GB Arbeitsspeicher. Die Neural Engine beider Chips hat übrigens 16 Kerne. Zudem kommen wieder eine Media Engine (Pro) bzw. zwei Media Engines (Max) und weitere aktualisierte Bauteile auf den neuen Apple Silicons zum Einsatz (s. u.).
„Nur Apple stellt SoCs wie den M2 Pro und den M2 Max her. Sie liefern eine unglaubliche Pro Performance und branchenführende Energieeffizienz“, sagt Johny Srouji, Senior Vice President of Hardware Technologies bei Apple. „Mit noch leistungsstärkerer CPU und GPU, Unterstützung für mehr gemeinsamen Arbeitsspeicher und einer fortschrittlichen Media Engine, stellen M2 Pro und M2 Max eine beeindruckende Weiterentwicklung der Apple Chips dar.“
Der M2 Pro Chip im Detail
Der neue M2 Pro wurde vermittels der 5-nm-Architektur der zweiten Generation gefertigt und bietet 40 Milliarden Transistoren. Das sind doppelt so viele wie beim M2 und knapp 20% mehr als beim M1 Pro. Die Speicherbandbreite für den gemeinsamen Arbeitsspeicher liegt beim M2 Pro bei 200 GB/s. Auch das ist eine Dopplung im Vergleich zum herkömmlichen M2 Chip. Neben den vier Hocheffizienz-Kernen der CPU-Einheit kommen bis zu acht Hochleistung-Kerne zum Einsatz. Wählbar sind CPU-Elemente mit 10 oder 12 Kernen. Die Performance soll 20% schneller sein als beim M1 Pro.
Der M1 Pro Chip brachte es auf maximal 16 GPU-Kerne; der neue M2 Pro Chip kann nun mit bis zu 19 Grafik-Kernen konfiguriert werden. Zudem hat er einen größeren L2 Cache. Im Vergleich zum Vorgänger soll die Grafikgeschwindigkeit um 30% angestiegen sein. Bildbearbeitung, Grafikdesign, Videobearbeitung, Gaming und weitere Anwendungsbereiche werden damit im mobilen Bereich auf ein nächsthöheres Level gehoben. Gaming soll laut Apple nun auf „Konsolenniveau“ möglich sein. Die Bildberechnung in Adobe Photoshop soll überdies 40% schneller sein als beim M1 Pro, sowie 80% schneller als bei einem MacBook mit Intel Core i9 CPU.
Der M2 Max Chip im Detail
Die technischen Daten des M2 Max sind noch beeindruckender. Mit 67 Milliarden Transistoren bietet er nicht nur mehr als das Dreifache des M2 Chips, sondern auch 10 Milliarden mehr Transistoren als der M1 Max Chip. Für die bis zu 96 GB gemeinsamen Arbeitsspeicher von CPU- und GPU-Einheit steht eine Speicherbandbreite von 400 GB/s zur Verfügung. Auch extrem rechenintensive Arbeiten sollen somit schnell und flüssig ablaufen. Die CPU-Werte sind dabei die gleichen wie beim M2 Pro, also vier Hocheffizienz-Kerne mit acht Hochleistung-Kerne – insgesamt 12 Kerne.
Die Grafikeinheit bietet allerdings bis zu doppelt so viele Kerne wie beim M2 Pro, also bis zu 38 Kerne. Auch hier kommt ein größerer L2 Cache als bei den vorangegangenen Chips zum Einsatz. Im Vergleich zum M1 Max Chip konnte die Grafikgeschwindigkeit um 30% gesteigert werden. Von visuellen Effekten in Filmen oder digitalen Umgebungen über das Trainieren von KI-Modellen hin zum Stitching von Fotos im Gigapixel-Bereich soll alles und noch viel mehr möglich sein.
„Zusammen mit 96 GB Arbeitsspeicher schafft das neue MacBook Pro mit M2 Max grafikintensive Projekte, die Konkurrenzsysteme nicht mal öffnen können“, heißt es in der Pressemitteilung zu den neuen Chips. Zum Vergleich wurde ein Windows-11-PC mit Intel Core i9 Recheneinheit und NVIDIA Quadro RTX 6000 Graphics Grafikeinheit sowie 24 GB GDDR6 Arbeitsspeicher genutzt – darauf sowie auf dem M2-Max-System wurde per OTOY Octane X 2022.1 und OTOY OctaneRender 2022.1 ein Renderprozess getestet, der 40 GB Grafikspeicher erforderte.
Verbesserungen für beide Chips in verschiedenen Bereichen
In der oben verlinkten Pressemitteilung listet Apple neben den technischen Daten von M2 Pro und M2 Max auch noch die Verbesserungen bestimmter Technologien der Chips auf. Genannt werden dabei diese vier Punkte:
- M2 Pro und M2 Max verfügen über die 16-Core Neural Engine der nächsten Generation, welche 15,8 Billionen Rechenoperationen in der Sekunde ausführen kann. Sie ist damit bis zu 40% schneller als die vorherige Generation.
- Der M2 Pro hat eine extrem leistungsstarke und effiziente Media Engine, die Hardware beschleunigtes H.264, HEVC und das Codieren und Decodieren von ProRes Video unterstützt. Das ermöglicht die Wiedergabe mehrerer Streams von 4K und 8K ProRes Video bei sehr geringem Energieverbrauch. Der M2 Max hat zwei Engines zum Codieren von Video und zwei ProRes Engines für bis zu 2-mal schnelleres Codieren von Video als der M2 Pro.
- Der aktuellste Bildsignalprozessor von Apple liefert eine bessere Rauschunterdrückung und sorgt zusammen mit der Neural Engine und rechenbasiertem Video für eine höhere Bildqualität der Kamera.
- Die Secure Enclave der nächsten Generation wurde für noch mehr Sicherheit persönlicher Daten und Login-Werten (z. B. des Fingerabdrucks für Touch ID) verbaut.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.