Bei der gestrigen Apple WWDC 2019 Keynote, dem Auftakt-Event zur diesjährigen World Wide Developers Conference in San Jose, wurde unter anderem der neue Apple Mac Pro vorgestellt. Der neue Mac Pro ist ein Biest von Rechner, das für professionelle Musik-, Film- und 3D-Produktionen gedacht ist. Je nach Konfiguration bringt der High-End-Mac bis zu 28 Kerne im 4,4 GHz CPU, bis zu 1,5 TB RAM Arbeitsspeicher, eine SSD mit bis zu 4 TB Speicher, einen „Afterburner“ für ProRes- und ProRes RAW-Projekte sowie weitere imposante Werte bzw. Bauteile mit. Informationen und Bilder zum neuen Mac Pro 2019 sowie technische Daten und Zubehör findet ihr im Folgenden.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Apple Mac Pro 2019 – Konfigurierbar… mit den passenden Teilen
- 2 Apple Mac Pro 2019 – Technische Daten und Datenblatt
- 3 Die Kühlung – Gehäuse, drei Ventilatoren und ein Gebläse
- 4 Apple Mac Pro 2019 im Video
- 5 Apple Pro Display XDR und Zubehör
- 6 Apple Pro Display XDR – Technische Daten
- 7 Pro Display XDR Zubehör
- 8 Was kostet der beste Mac Pro (selber konfiguriert)?
- 9 Update 2021: Apple Mac Pro als Alternative zum iMac Pro
- 10 Wann kommt der Apple Mac Pro mit „Apple Silicon“-SoC?
- 11 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Apple Mac Pro 2019 – Konfigurierbar… mit den passenden Teilen
Es ist nicht so, dass Apple jetzt auf einmal von seinen proprietären Systemen abweicht. Vielmehr wird ein anpassbarer Mac angeboten, der mit speziell von Hardware-Partnern geschaffenen Modulen erweitert und verbessert werden kann. Wie sich die Preise für gut bzw. sehr gut ausgestattete Versionen gestaltet, das hat Apple noch nicht verraten. Lediglich für eine Ausstattung aus dem unteren Spektrum gab es einen Preis: 5.999 US-Dollar.
Dazu gibt es auch noch ein eigens entwickeltes und designtes Display, das nicht nur HDR-Features auf einem 6K-Retina-Panel bietet, sondern XDR, was noch besser sein soll. Das Display gibt’s für 4.999 Dollar mit normal entspiegeltem Bildschirm; und für 5.999 Dollar mit nano-mattiertem Bildschirm. Dieser kann auf dem sogenannten Pro Stand „schwebend“ ausgerichtet sowie im Hochformat verwendet werden.
Fun Fact: Ein negativ überraschtes Raunen ging durch das Live-Publikum als bei der WWDC 2019 Keynote aufgezeigt wurde, dass der ausgeklügelte Ständer für das „Pro Display XDR“ einzeln gekauft werden muss. Und zwar gegen einen stolzen Preis von 999 $. Zurecht gab es da keine positive Reaktion, wie ich finde.
Apple Mac Pro 2019 – Technische Daten und Datenblatt
Der neue High-End-Mac kann im Hinblick auf verschiedene Bauteile und Leistungsbringer angepasst werden. Im Folgenden gebe ich euch die wichtigsten technischen Daten für einen Überblick wieder. Einen kompletten Überblick auf die kommende Hardware im Heatsink-Gehäuse (s. u.) findet ihr auf der US-Seite von Apple. Auf der deutschen Webseite wird noch der Vorgänger im „Mac Pro“-Tab beworben.
- Hersteller: Apple
- Modell: Mac Pro (2019)
- Maße (HxBxT): 52,9 cm x 21,8 cm x 45 cm
- Höhe mit Rollen-Zubehör: 55,7 cm
- Gewicht: 18 kg
- Prozessor (CPU): 8 Kerne mit bis zu 4 GHz; 12, 16, 24 oder 28 Kerne mit bis zu 4,4 GHz
- Arbeitsspeicher (RAM): 32 GB, 48 GB, 96 GB, 192 GB, 384 GB, 768 GB oder 1,5 TB
- Grafikkarte (GPU): AMD Radeon Pro 580X; AMD Radeon Pro Vega II; AMD Radeon Pro Vega II Duo (zweimal die Ausführung); 2 x AMD Radeon Pro Vega II Duo
- Erweiterungen-Slots: 2 MPX Module oder 4 PCI Express Card Slots + 3 Full-Length PCI Express Gen 3 Slots + 1 Half-Length x4 PCI Express Gen 3 Slot (Apple I/O Karte installiert)
- Afterburner: Apple-eigenes Modul, das bis zu 3 Streams von 8K ProRes RAW-Videos oder 12 Streams von 4K ProRes RAW-Videos zulässt
- Interner Speicher: 256 GB; 1 TB; 2 TB; 4 TB (gesichert durch den Apple T2 Chip)
- Anschlüsse: 2 x USB 3 (USB-A) + 2 x Thunderbolt 3 (USB-C) + 2 x 10 GBit-Ethernet-Anschlüsse (RJ45) auf der Rückseite sowie 2 x Thunderbolt 3 auf der Oberseite des Geräts
- Audio: Eingebaute Lautsprecher + 3,5 mm Kopfhörer-Anschluss
- Funk-Verbindung: 802.11ac WLAN mit IEEE 802.11a/b/g/n Kompatibilität + Bluetooth 5.0
- Betriebssystem: macOS 10.15 Catalina
- Stromversorgung: 1,4 kW Netzteil
- Gründe für AppleCare+: Es gibt nur 90 Tage kompletten Tech-Support sowie 1 Jahr Garantie
- Lieferumfang: Apple Mac Pro, Netzkabel (2 m), USB-C auf Lightning Kabel (1 m), Magic Keyboard mit Nummernblock, Magic Mouse 2
Die Kühlung – Gehäuse, drei Ventilatoren und ein Gebläse
Statt großer Kühler und eigener Ventilatoren an den leistungsstarken Bauteilen des Apple Mac Pro 2019 gibt es eine besondere Bauweise des Gehäuses und eine ausgeklügelte Belüftung. Das Maschen-artige Design des Gehäuses dient als Heatsink und soll Wärme effizient abgeben können. Zudem sind vorn am Mac Pro 2019 drei Ventilatoren eingebracht, die kühle Umgebungsluft ins Gerät ziehen. Ein Gebläse im Inneren leitet zudem die warme Luft nach hinten heraus. Gerade bei viel Last sollte der Rechner also frei stehen. Jedoch, das wurde im Rahmen der gestrigen Keynote schon angekündigt, wird es auch eine Rack-Version für Rechenzentren und Server geben.
Apple Mac Pro 2019 im Video
Apple Pro Display XDR und Zubehör
Das Apple Pro Display XDR ist laut den gestrigen Aussagen die Erfüllung all jener Wünsche, die professionelle Anwender haben, wenn es um Monitore geht. Als Beispiel eines guten, farbechten Monitors wurde ein Sony-Bildschirm für 43.000 US-Dollar aufgeführt. Dieser habe zwar 10-Bit-Farben auf einem über 27 Zoll großen Display und bietet neben HDR auch eine präzise Kalibrierung. Dafür ist er nicht für Auflösungen über 4K gemacht, hat keine Retina-Pixeldichte, kein funktionales Design und ist auch nicht besonders ruhig. Die Vorteile des Bildschirms sollen mit den Lösungen für seine Nachteile im neuen Apple-Monitor zu finden sein.
Apple Pro Display XDR – Technische Daten
Behaltet die oben genannten „Negativbeispiele“ für Specs eines Profi-Monitors im Hinterkopf. Damit könnt ihr die folgenden Daten aus dem Apple Pro Display XDR Datenblatt vergleichen. Die vollständige Übersicht aller Daten sowie weitere Bilder findet ihr auf der US-Webseite von Apple. Auf der deutschen Website wird das Gerät noch nicht beworben, sondern stattdessen eher noch das LG UltraFine 4K Display.
- Hersteller: Apple
- Modell: Pro Display XDR
- Maße (HxBxT): 41,2 cm x 71,8 cm x 2,7 cm
- Gewicht: 7,48 kg
- Auflösung: 6K mit 6.016 x 3.384 Pixel (218 ppi)
- Seitenverhältnis: 16:9
- Extreme Dynamic Range (XDR): Helligkeit bei 1.000 Nits, bei 1.600 Nits als Peak-Wert; Kontrast-Rate bei 1.000.000:1; P3 breiter Farbraum, 10-Bit Farbtiefe, bis zu 1,073 Milliarden Farben
- SDR-Helligkeit: 500 Nits
- Blickwinkel-Unterstützung: 89° nach oben, unten, links und rechts
- Bildwiederholungsrate: 47,95 Hz, 48 Hz, 50 Hz, 59,94 Hz und 60 Hz
- Referenzmodi: HDR Video (P3-ST 2084), NTSC Video (BT.601 SMPTE-C), Digital Cinema (P3-DCI), Digital Cinema (P3-D65), Design und Print (P3-D50), Internet und Web (sRGB), HDTV Video (BT.709-BT.1886), PAL und SECAM Video (BT.601 EBU), Fotografie (P3-D65)
- Anschlüsse: 1 x Netzteil, 1 x Thunderbolt 3 + 3 x USB-C
- Entspiegelung: Einfach (4999$) oder Nano-Textur (5999$)
- Lieferumfang: Apple Pro Display XDR, Netzkabel (2 m), Apple Thunderbolt 3 Kabel (2 m), Reinigungstuch
Pro Display XDR Zubehör
Interessanter Weise ist es bei diesem Monitor billiger, ihn an die Wand zu schrauben als auf den Schreibtisch zu stellen. Denn der „Pro Stand“, der für letzteres gedacht ist, hat eine so ausgeklügelte Technik zum Hinstellen und Ausrichten, dass er direkt mit 999 $ zu Buche schlägt. Klar, es werden sich bestimmt Käufer/innen dafür finden. Aber einen allzu großen Gefallen hat sich Apple damit nicht getan, auch wenn er neben dem Horizontal-Modus einen Vertikal-Modus für Portrait-Aufnahmen, Code schreiben und dergleichen hat. Der „VESA Mount Adapter“ zum Anbringen an der Wand (oder einem selbst gebauten Ständer) ist da wesentlich billiger und kostet „nur“ 199 $. Beide Zubehör-Produkte findet ihr auf der oben verlinkten, englischsprachigen Seite.
Was kostet der beste Mac Pro (selber konfiguriert)?
Sucht man mal spaßeshalber den Apple Store im Internet auf und stellt sich die leistungsfähigste Maschine zusammen, dann geraten Otto-Normal-Verbraucher/innen ob des Preises sicher ins Zweifeln, wer sich das leisten können soll. Aber die am stärksten ausgestatteten Apple Mac Pro Modelle sind ja auch nicht als Wohnzimmer-Computer gedacht, sondern als Power-Maschinen für den Arbeitsplatz in der Kreativbranche, die bestenfalls das nötige Kleingeld abwirft. Wo nun also die Standardausstattung 6.499,00 € kostet, da kann man noch ein bisschen was draufpacken.
Nehmen wir z. B. mal nicht den 3,5 GHz 8-Core Intel Xeon W CPU, der mit Turbo Boost bis zu 4,0 GHz liefert. Sondern greifen wir zum 2,5 GHz 28-Core Intel Xeon W CPU, der per Turbo Boost ganze 4,4 GHz schafft. Dann kommen schonmal 8.050,00 € dazu. Wenn wir neben dem besten CPU auch den maximalen Arbeitsspeicher (1,5 TB statt 32 GB RAM), die umfangreichste Grafikunterstützung (Zwei Radeon Pro Vega II Duo mit jeweils 2 x 32 GB HBM2 Grafikspeicher) und eine 8 TB SSD-Festplatte wollen, sind wir schon bei insgesamt 58.709,00 €.
Nehmen wir aber mal das ganze Paket. Dann packen wir also noch die Rollen statt der Edelstahlfüße dazu, nehmen etwas Zubehör wie eine Maus und ein Trackpad dazu – und packen auch noch Final Cut Pro und Logic Pro als Software-Paket dazu. Schon sind wir bei 59,917,98 €. Ein Netzkabel und eine Tastatur sind aber schon im Lieferumfang enthalten, von daher geht das ja :D (Stand der Preise: 23.03.2021).
Update 2021: Apple Mac Pro als Alternative zum iMac Pro
Nun haben wir den März 2021 und das Aus für den iMac Pro wurde beschlossen. Er ist nicht mehr im offiziellen Online Shop von Apple verfügbar. Zuvor wurden auch nur noch Lagerbestände verkauft. Wer nun also eine Pro-Ausstattung für Foto- und Videobearbeitung, für Special Effects, für die Musik-Produktion, fürs Programmieren von Apps, Spielen u. ä. sowie für weitere aufwändige Digitalaufgaben benötigt, kann und sollte zum Mac Pro greifen. Denn der Apple Mac Pro von 2019 bringt auch zwei Jahre später noch ausreichend Leistung mit, um rechenintensive Tasks schnell und sicher zu erledigen – die individuelle Konfiguration könnt ihr im Apple Store (bspw. online) festlegen.
Wann kommt der Apple Mac Pro mit „Apple Silicon“-SoC?
Gegen Ende 2020 hat Apple die ersten Rechner mit eigenem SoC herausgebracht. Der M1 genannte „Apple Silicon“-Chip befindet sich aktuell im Apple MacBook Pro 2020, Apple MacBook Air 2020 und Apple Mac Mini 2020. Bis 2022 will der Hersteller aber das gesamte Mac-Sortiment auf die eigenen Chips ohne Intel-Technik umstellen. Das heißt, dass entweder noch in 2021 oder dann in 2022 eine komplett neue Version des Mac Pro auf den Markt kommt. Vorausgesetzt natürlich, dass nicht auch dieser bereits nach drei Jahren eingestampft wird. Denn den iMac Pro gab es ja auch nur für vergleichsweise kurze Zeit. Aktuell ist es also spannend (Stand: 23.03.2021).
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.