Das Thema Starthilfe für Auto und Motorrad beschäftigt mich nun schon einige Zeit und immer wieder stoße ich auf neue Aspekte. Auslöser war meine eigene positive Erfahrung, die ich in meinem Beitrag „Starthilfe Powerbank im Test – es funktioniert wirklich!“ niedergeschrieben habe. Die vielen Leseraufrufe, die der Beitrag hat, zeigen mir, dass hier ein gewisses Interesse an diesen Produkten herrscht.
Aus dem Grund möchte ich heute noch eine andere Kategorie der Starthilfegeräte vorstellen, die ich selbst erst gestern entdeckt habe, als ich ein Interview von einem Hersteller durchgelesen habe: die Starthilfegeräte ohne Batterie.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Unterschied zwischen Starthilfe-Powerbank und batterielosen Starthilfen
- 2 Vor- und Nachteile der batterielosen Geräte
- 3 [-] Kein Start ohne Restspannung
- 4 [-] Mehr Gewicht bei weniger Leistung
- 5 [-] Nicht für KFZ mit großem Hubraum
- 6 [+] Längere Haltbarkeit und mehr Startvorgänge
- 7 Empfehlenswerte Modelle der Starthilfegeräte ohne Akku
- 8 1. Empfehlung: Westfalia Mobile Ultracap MSB300A
- 9 2. Empfehlung: GYS Startronic 800
- 10 3. Empfehlung: M+S Booster 400A
- 11 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Unterschied zwischen Starthilfe-Powerbank und batterielosen Starthilfen
Während die Starthilfe-Powerbanks, von denen ich ein Gerät im Einsatz habe, mit einer eigenen Energiequelle (meist Lithium-Ionen-Zellen) ausgestattet und damit auf regelmäßiges Aufladen angewiesen sind, speisen sich die batterielosen Starthilfegeräte aus der Restspannung der Motorrad- bzw. Autobatterie.
Dabei reicht es, wenn die Autobatterie eine minimale Restspannung hat, denn die UltraCap-Kondensatoren (auch Superkondensatoren oder Ultrakondensatoren) sammeln selbst bei sehr niedrigem Spannungslevel den Strom und geben ihn dann beim Startvorgang an den Anlasser ab.
Vor- und Nachteile der batterielosen Geräte
[-] Kein Start ohne Restspannung
Der Vorteil dieser Technik ist, dass man nicht darauf achten muss, die Starthilfe in geladenem Zustand zu halten. Ein Nachteil ist, dass man bei Batterien ohne Restspannung keine Chance hat, das Fahrzeug zu starten. Da sich hochwertige Geräte jedoch mit einer 5-Volt-USB-Powerbank aufladen lassen, ist der Fall, dass man komplett ohne Strom da steht, relativ gering.
[-] Mehr Gewicht bei weniger Leistung
Ein weiterer Nachteil der wartungsfreien Starthilfen mit Kondensatoren ist das schlechtere Verhältnis zwischen Gewicht und Maximalstrom. Selbst die Geräte mit 300 A wiegen schon deutlich über einem Kilo. Für Motorradfahrer auf langen Reisen sind aus dem Grund die Geräte mit Akku die bessere Wahl. Ich würde in diesem Zusammenhang zu dem minimalistischen Dino Kraftpaket 12V-400A raten, das gerade einmal 800 Gramm wiegt und 400 A Spitzenstrom bietet.
[-] Nicht für KFZ mit großem Hubraum
Ebenso ist diese Starthilfe-Technik nicht für jeden Hubraum geeignet. Bei den Produktbeschreibungen steht meistens, dass Benzinmotoren bis maximal 3 Litern Hubraum und Dieselmotoren mit maximal 2 Litern Hubraum unterstützt werden.
Da es mir nicht schwerfällt, eine Starthilfe-Powerbank alle paar Monate mit Strom zu versorgen (das kann man sogar über die Zigarettenanzünder-Buchse machen, wenn man bei einer längeren Autofahrt ist), ist mir diese Gerätekategorie lieber. Mein VW-Bus hat sowieso 2,5 Liter Hubraum (Diesel) und ist damit über der Hubraumgrenze.
[+] Längere Haltbarkeit und mehr Startvorgänge
Da die Kondensatoren deutlich mehr Ladezyklen aushalten als ein Li-Io-Akku, ist die Haltbarkeit und damit auch die Anzahl der möglichen Startversuche um ein Vielfaches höher. Den Vorteil muss man allerdings relativieren, denn wenn man nicht gerade beim ADAC arbeitet und täglich 10 Autos Starthilfe gibt, dürfte auch ein akku-gestütztes Gerät viele Jahre halten.
Empfehlenswerte Modelle der Starthilfegeräte ohne Akku
Falls ihr euch nun doch entschlossen habt, eines der Geräte ohne Batterie zu kaufen, dann möchte ich euch die Recherche bei Amazon ersparen und hier die besten Starthilfen mit Ultrakondensatoren vorstellen.
1. Empfehlung: Westfalia Mobile Ultracap MSB300A
Die wartungsfreie Starthilfe MSB300A von Westfalia kann sowohl über die Restspannung der Auto- bzw. Motorradbatterie als auch über einen 5-Volt-Ausgang von einem USB-Netzteil oder einer normalen Powerbank geladen werden. Durch den mitgelieferten Adapter für den Zigarettenanzünder kann man sich sogar eine Ladung von einem anderen Auto holen. Der Spitzenstrom beträgt 300 Ampere, wodurch sich die Ultracap-Starthilfe ohne Batterie für Benzinmotoren bis 3 Liter Hubraum und Dieselmotoren bis 2 Liter Hubraum eignet. Die Starthilfe besitzt auch eine Vorglühtaste – speziell für Dieselmotoren.
- Auf diese mobile Starthilfe können Sie sich zu 100% verlassen - auch im Notfall - weil Sie auf keine fremde Starthilfe...
- Die Starthilfe-Box ist für Benzinmotoren bis 3 Liter Hubraum und Dieselmotoren bis 2 Liter Hubraum geeignet
- Modernste Ultrakondensatoren der mobilen Starthilfe-Box speichern die Energie und laden sich sofort aus der Restenergie...
2. Empfehlung: GYS Startronic 800
Das Batterie-Booster von GYS namens Startronic 800 wirbt mit einem Spitzenstrom von 800 Ampere. Weiterhin steht in der Produktbeschreibung, dass man mit der Starthilfe ALLE Autos starten kann, die mit 12 Volt Batterie ausgestattet sind – egal ob Diesel oder Benzin. Diese Aussage halte ich für gewagt, aber trotzdem ist das Gerät von den Kunden gut bewertet worden, weil es seinen Zweck erfüllt. Aufladen kann man den GYS Startronic wahlweise über die Batterieklemmen, den Zigarettenanzünder oder über einen Micro-USB-Anschluss.
- Das Startronic kann alle 12V-Fahrzeuge (Benzin & Diesel) mit einem Startstrom von 800A innerhalb von 2 Minuten starten.
- Batterielose-Technologie (batteryless).
- Immer betriebsbereit, auch nach mehreren Jahren ohne Benutzung.
3. Empfehlung: M+S Booster 400A
Die Starthilfe M+S Booster bietet 400 Ampere Maximalstrom und dürfte damit mindestens so leistungsfähig sein, wie das Gerät von Westfalia. Ich habe es trotzdem auf Platz 3 gesetzt, weil einige Kunden Beschwerden hatten und einer sogar berichtet hat, dass die M+S Starthilfe beim Anschließen an die Autobatterien gequalmt hat. Dies kann nur bei einem defekten Gerät passieren, dass man dann austauschen kann.
Die positiven 5-Sterne-Bewertungen und die Tatsache, dass es sonst keine anderen empfehlenswerten Kondensator-Starthilfe-Geräte gibt, haben mich dazu bewogen, den M+S Booster trotz der Problemberichte hier zu nennen.
Keine Produkte gefunden.
Weitere Geräte, die herausstechend gut bewertet wurden, konnte ich nicht finden. Falls jemand einen Tipp hat, den ich übersehen bzw. überlesen habe, kann er mir diesen aber gerne über die Kommentarfunktion zukommen lassen.
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Beim Bericht eines Anwenders des M+S-Gerätes, das gequalmt hat, sollte man klären, ob er die Pole vertauscht hat. Dann entstehen zu starke Kurzschlussströme.
UND : Achtung: Wenn der Nutzer einen BMW hat, dann kann eine Verwechslung der Pole leicht passieren, da BMW als einziger Hersteller das rote Kabel für den Minuspol verwendet, nicht, wie es in der Elektrotechnik üblich ist für den Pluspol!!!
Hallo Werner! Echt jetzt? BMW macht das Kabel zum Minuspol rot??? Und die Erdung im Haus machen wir demnächst Schwarz und und und… nicht gut, wenn da jeder seine eigenen Design-Ideen einbringt und umsetzt. :(
Hallo Zusammen,
ich weiß nicht von welchem BMW der Werner da schreibt, aber alle (älteren) BMWs die ich bisher gefahren habe oder noch fahre (E24, E36, E39, E38), hatten alle ein rotes Kabel für den Pluspol der Batterie.
Die Aussage ist für die deutsche Ausführung der Fahrzeuge zumindest pauschal betrachtet falsch.
Viele Grüße
Jürgen
Das beruhigt mich irgendwie. :D
Schon die Anleitung meines alten EUFAB Power Pack aus dem Jahr 2006 weist darauf hin, dass man auf die Polung seines KFZ achten soll, da es sowohl (a) „negativ geerdete“ wie (b) „positiv geerdete“ Systeme gäbe. Die Farbmarkierung der Batteriepole ist dabei nicht vertauscht, sondern diese sind nur anders verkabelt.
Dementsprechend ist einmal (a) der schwarze negative Pol der Batterie bzw. im anderen Fall (b) der rote positive Pol mit dem KFZ-Chassis verbunden.
Ah, verstehe! Aber dann müsste ja trotzdem immer das schwarze Kabel an Minus und das rote an Plus.
Hallo Zusammen,
der Hinweis auf die Polung ist sicher gerechtfertigt, die Chance ein solches Fahrzeug sein Eigen zu nennen wohl eher gering, aber halt nicht ausgeschlossen ;-).
Meiner Recherche nach hatten lediglich „sehr alte“ englische, oder amerikanische Fahrzeuge den Pluspol mit dem Chassis verbunden (20er-60er Jahre). Alles was ich bisher an italienischen, französischen oder auch deutschen Fahrzeugen bewegt oder gesehen habe (bis in die 60er Jahre zurück) hat den Masse-Pol mit dem Chassis verbunden.
Ob Kabelfarben schon zu diesen Zeiten einer Normung (z.B. DIN72551) unterlagen entzieht sich meiner Kenntnis.
Viele Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen! Dank dir für die Details. Ich denke, es ist auf jeden Fall sinnvoll, mal zu schauen, wie das bei dem eigenen Auto verkabelt ist. Bevor man einen Kurzen macht, der dann zu Kabelbrand oder sonstwas führt.