Heute ging in aller Frühe eine E-Mail bei mir ein, die direkt alle Phishing-Alarmglocken hat schellen lassen. Der Absender lautete Deutsche Kreditbank, der Betreff war Ihr Onlinezugang ist gesperrt. Nicht nur aufgrund der deutlichen Anzeichen dafür, dass es sich um eine Phishing-Email handelt, sondern auch weil ich gar kein Kunde der Deutschen Kreditbank (DKB) bin, dachte ich mir direkt „Ach, ist es mal wieder soweit…“. So kurz vor Weihnachten gehen datenklauende Cyberkriminelle mal wieder auf Beutezug und nutzen den Stress der Leute, um persönliche Daten, Kartennummern und Banking-Logins abzugreifen. Fallt nicht darauf herein!
Kapitel in diesem Beitrag:
Inhalt der Deutsche Kreditbank Phishing-Mail im Detail
Interessant fand ich bei dieser E-Mail, dass ich sie gleich an zwei verschiedene Adressen geschickt bekommen habe. Und in beiden Fällen wurde mein voller Name in die Anrede eingebaut. Das heißt, dass meine Daten mal wieder in die Hände von Betrüger/innen gefallen sind. Naja, das ist nicht das erste Mal und ich werde wohl zum Feierabend erstmal wieder neue Passwörter verteilen. Wie dem auch sei, so sieht die E-Mail aus:
Absender: Deutsche Kreditbank <jobalerts@onlinehome.de>
Betreff: Ihr Onlinezugang ist gesperrt
Text: Guten Tag [Name],
Ab dem 07.12.2022 können Sie Ihre Karte nicht mehr verwenden, wenn Sie das neue Web-Sicherheitssystem nicht aktiviert haben.
Das neue Sicherheitsnetz ist eine Lösung, die mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit Ihres garantiert Operationen.
So aktivieren Sie das neue Sicherheitssystem. Der gesamte Vorgang dauert nur 3 Minuten.
[Button mit „Reaktivierung Starten“]
Wir bitten um ihr Verständnis.
Für fragen nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Kundenservice auf.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Deutsche Kreditbank team
Anzeichen dafür, dass es eine Phishing-E-Mail ist
Hier bei Sir Apfelot werden wir nicht müde, euch vor Phishing zu warnen und aufzuzeigen, auf was ihr bei fragwürdigen E-Mails achten müsst. Vor fast drei Jahren haben wir einige Tipps schon einmal hier zusammengefasst: Was sind Phishing-Mails? Merkmale von Fake-Post erkennen! Im Folgenden gehe ich aber noch einmal ganz spezifisch auf die oben zitierte E-Mail ein. Denn diese kann sehr schnell als Betrugsversuch entlarvt werden:
- E-Mail-Adresse: Die Absender-Adresse hat nichts mit der Deutschen Kreditbank zu tun
- Text: Das Datum liegt in der Vergangenheit und ist damit keine Vorankündigung, sondern soll durch vorgetäuschte Eile ein schnelles, unüberlegtes Handeln verursachen. Es wird generisch von einer „Karte“ geschrieben, sodass sich alle mit EC-, Giro-, Kredit-, Debit-, Bonusstempel- und sonstiger Karte angesprochen fühlen können. Der zweite Satz ist unvollständig und ergibt keinen Sinn. Der dritte Satz ist zwar nicht falsch, aber das „So“ am Anfang verweist auf nichts. Bei „Für fragen“ müsste Fragen großgeschrieben werden. Am Ende ist „team“ klein statt groß geschrieben.
- Button: Der Button führt nicht auf eine Deutsche-Kreditbank-Webseite, sondern zu einer Short-Link-Seite aus Norwegen, von der man wahrscheinlich auf eine Betrugsseite weitergeleitet wird. Ihr seht den Link, wenn ihr mit dem Maus-Cursor darüber hovert. Klickt nicht drauf!
Was ihr nicht machen solltet
Klickt nicht auf den Button und öffnet auch keine sonstigen Links aus der E-Mail. Antwortet nicht auf die E-Mail. Meldet den Betrugsversuch bei der DKB – hier die offizielle Webseite.
Was ihr machen solltet
Informiert euch bei der DKB, an welche von deren E-Mail-Adressen ihr die Betrugsmail weiterleiten könnt, damit die Bank Anzeige erstatten und das Löschen der Betrugsseite veranlassen kann. Fragt zudem nach, ob wirklich eine Deadline für irgendein Sicherheitssystem besteht, denn meist beziehen sich die Betrüger/innen, die solche Fake-E-Mails schreiben, auf echte Änderungen bei der entsprechenden Bank (s. neues TAN-System bei der Sparkasse). Meldet euch außerdem auf der gewohnten, offiziellen Onlinebanking-Webseite an und schaut, ob es irgendwelche Warnhinweise oder dergleichen gibt. Ändert im Zweifelsfall euer Passwort. Löscht die E-Mail aus eurem Posteingang.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.