Ihr habt eine E-Mail von einer real existierenden Anwaltskanzlei erhalten, in der es um eine Abmahnung, um Strafen, Zahlungen und dergleichen geht? Hier handelt es sich höchstwahrscheinlich um Betrug, der dazu dienen soll, eure Daten und euer Geld abzugreifen. Die Vorwürfe in den E-Mails vom Anwalt lauten oft auf illegalen Download – etwa von Photoshop CS 6 – oder auf illegales Teilen von Musik und Filmen im Netz. „Auf keinen Fall zahlen! Fake-Abmahnwelle überrollt Deutschland“, titelt in diesem Zusammenhang unter anderem der Online-Fokus. Hier habe ich euch Details sowie Tipps gegen den Phishing-Betrug zusammengefasst.
Kapitel in diesem Beitrag:
Abmahnungen mit Paragrafen und Urteilen sollen einschüchtern
„Ihr Internetanschluss wurde zur unerlaubten Verbreitung urheberrechtlich geschützter Werke unseres Mandanten verwendet“ – so kann die Einleitung der Fake-Abmahnung lauten. Durch einen offiziellen und real existierenden Namen einer Anwaltskanzlei wird zudem ein einschüchterndes Erscheinungsbild aufgebaut.
Verstärkt wird es mit dem Logo der Kanzlei sowie durch Nennung von Paragrafen und Urteilen von Präzedenzfällen. Das Ganze soll dafür sorgen, dass Empfänger/innen, die eine solche Mail ins Postfach gespült bekommen, den in der Mail genannten Betrag schnellstmöglich und ohne viel Fragen überweisen. Lasst euch dazu auf keinen Fall hinreißen!
Tipp: Einfach bei der Anwaltskanzlei anrufen
Macht euch keinen Stress wegen einer solchen Mail. Denn falls ihr wirklich wegen eines realen Verdachts eine Abmahnung bekommen solltet, dann geht diese sowieso per Brief und nicht (nur) per Mail ein. Außerdem solltet ihr einfach mal die Telefonnummer der angegebenen Anwaltskanzlei heraussuchen (bspw. per Ecosia-Suchmaschine statt Google) und dort anrufen.
So fragt ihr direkt vor Ort nach, ob wirklich eine Abmahnung gegen euch angestrebt wurde, und ob die Kanzlei den / die genannten Mandant/innen tatsächlich vertritt. Im gleichen Atemzug könnt ihr anbieten, die erhaltene Mail an die Kanzlei weiterzuleiten, damit sie rechtliche Schritte gegen die Betrüger einleiten kann. So ist am Ende allen geholfen ;)
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.
Seit es das Internet gibt, kommt es immer wieder zu Phishing-Mails, in denen einem vorgemacht wird, dass man für ein Produkt unglaublich viel Geld bezahlen müsste. Und das meistens ohne jemals etwas unterschrieben oder gekauft zu haben. Zum Glück ist es selbstverständlich, dass ein seriöser Rechtsanwalt so etwas nicht macht.
Auch ich bekam vor einer Woche so eine Phishing-Mail und fiel fast darauf rein. Im Internet kann man schnell seine Daten angeben und in falschen Händen missbräuchlich machen. Da ich ehrlich gesagt einige Bedenken habe, möchte ich mich an einen allgemeinen Anwalt wenden, um zumindest im Bereich des Datenschutzes in Zukunft besser gewappnet zu sein.
Gut zu wissen, dass eine Abmahnung niemals nur per E-Mail versendet wird. Ich stelle es mir ziemlich schwer vor, in diesem Rechtsbereich tätig zu sein, schließlich kommen dort immer neue Phänomene hinzu. Meine Tante führt hingegen eine Anwaltskanzlei für Familienrecht. Sie setzt sich vor allem gerne für Kinder ein.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Hacker versuchen, mit dem Zitieren von Paragrafen die Empfänger solcher Phishing-Mails einzuschüchtern. Deshalb finde ich es einen guten Tipp, einfach telefonisch bspw. bei seinem Scheidungsanwalt nachzufragen, ob diese E-Mail tatsächlich von ihm stammt. Diesen Tipp habe ich übrigens auch meinen Großeltern gegeben, um sie davor zu bewahren, auf den sogenannten Enkeltrick hereinzufallen.