Der englische Begriff „Easter Egg“ lässt sich ganz einfach wörtlich als Osterei übersetzen. Doch im Hinblick auf Software, und speziell in Videospielen, hat der Begriff noch eine ganz andere Bedeutung. Denn bei einem Easter Egg handelt es sich um versteckte Zusatzinhalte, die oftmals keinen größeren Nutzen haben, sondern einfach als Witz eingebaut werden. Eine weitere Funktion ist, dass sich Entwickler/innen mit Easter Eggs in der geschriebenen bzw. gestalteten Software selbst verewigen – ohne speziellen Auftrag oder gar das Wissen seitens des Studios oder Publishers. Im Folgenden gibt es weitere Infos zum Thema und zur Geschichte der Spiele-Ostereier sowie noch weitere Quellen.
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Easter Eggs sind meist aus Spaß in Software eingebaute Zusatzinhalte, die dem Hauptprogramm oder Videospiel keinen speziellen Nutzen hinzufügen. In einem Spiel, einer App, einer Suchmaschine wie Google, in Webbrowsern wie Mozilla Firefox und dergleichen mehr können sie einfach jene Nutzer/innen belohnen, die eine bestimmte Tastenkombination ausprobieren oder andere ungewöhnliche Eingaben tätigen. Im YouTube-Player konnte man z. B. eine Zeit lang „Snake“ spielen. In Excel 97 gab es einen einfachen Flugsimulator sowie in Word 97 einen Flipper. Und was passiert, wenn man in Firefox about:mozilla oder about:robots eingibt, das müsst ihr selber herausfinden ;)
Verwechslungen von Easter Eggs gibt es nicht selten mit Hidden Functions (versteckte Funktionen). Diese sind weniger bekannt und lassen sich ähnlich kompliziert aufrufen wie ein Easter Egg, jedoch erfüllen sie einen bestimmten Zweck. Ein Beispiel wäre der Developer Mode in der „Genaue Suche“-Funktion für das Auffinden von Apple AirTags. Aber auch die mehrfache Anzeige von „The quick brown fox jumps over the lazy dog.“ bzw. „Franz jagt im komplett verwahrlosten Taxi quer durch Bayern.“ durch die Eingabe von =rand(200,2) in einem Word-Dokument (vor der Version Word 2007) ist zwar eher versteckt, hat aber einen praktischen Nutzen: die Vorschau von Schriftarten.
Beispiele für Easter Eggs in Videospielen und anderswo
Als allererstes Easter Egg in Spielen wird der Name des Entwicklers Warren Robinett angesehen, den selbiger je nach Quelle 1978 oder 1980 im Videospiel „Adventure“ für den Atari 2600 unterbrachte. Lief man in dem Spiel verschiedene Räume in einer bestimmten Reihenfolge ab, dann erschien irgendwann der Schriftzug „Created by Warren Robinett“. Das war dem Umstand geschuldet, dass Software-Studios damals ihre Entwickler/innen nicht namentlich als solche nannten, wohl aus Angst, dass sie abgeworben werden. Somit hatte dieses Easter Egg keinen Sinn für das Spiel, aber eine Werbe-Funktion für den Entwickler und sein Können.
Andere Easter Eggs können versteckte Gegenstände oder komplett versteckte Level sein, die man nur durch einen nicht ersichtlichen Spielweg oder durch eine bestimmte Tastenkombination erreichen kann. Aber auch direkt in der bekannten Spielwelt platzierte Objekte, die nicht direkt zum Spiel oder zum Genre passen, kann man als Easter Egg ansehen. Lässt sich mit dem Spielcharakter in einem Ego-Shooter zum Beispiel eine Rutsche auf einem Spielplatz nutzen, dann ist das widersinnig, aber macht Spaß. Genauso wie das Entdecken von popkulturellen Anspielungen – etwa das Haus von Spongebob im Spiel „Maneater“ (2020) oder Star-Wars-Elemente in „Day of the Tentacle“ (1993).
Abseits von Game Easter Eggs gibt es noch die oben genannten Spiele in den Office-Programmen von 1997 oder die versteckten Funktionen in Webbrowsern. Weithin bekannt ist etwa das Dino-Spiel im Chrome-Browser, das man spielen kann, wenn keine Internetverbindung besteht. Auf DVDs und Blu-Rays finden sich Easter Eggs manchmal über das Menü – durch bestimmte Eingaben oder Minispiele geben sie weitere Inhalte preis. Ein Easter Egg kann sich aber auch in Filmen und Serien verstecken, durch einen Cameo-Auftritt von Charakteren anderer Franchises, durch die Ankündigung von anderen Produktionen im Hintergrund einer Szene oder ähnliches.
Easter Egg – Quellen zu Game- und anderen Inhalten
Noch mehr Infos zum Thema Easter Egg, weitere Beispiele, in welchem Game oder in welcher Software sich Zusatzinhalt versteckt, sowie dergleichen mehr findet ihr z. B. bei Wikipedia. Zudem gibt es viele Listen mit Easter-Egg-Aufzählungen im Netz, von der historischen Übersicht in verschiedenen Games bis hin zu allen Easter Eggs in einzelnen Spielen (etwa hier zu The Last of Us 2 bei GIGA). Auch eine Ausgabe der Video-Reihe „FIRSTS“ von gTV widmet sich diesem Thema. Ich habe euch das Video im Folgenden eingebettet:
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.