Das Apple Developer-Team aus Yuhan Hu, Peide Huang, Mouli Sivapurapu und Jian Zhang hat unter dem Namen ELEGNT einen Prototypen öffentlich gemacht, der als Studie eines interaktiven, sich humanoid ausdrückenden Roboters angesehen werden kann. Es handelt sich um eine Schreibtischlampe, die mit Sensoren, KI, smarten Steuerungsmechanismen, Lautsprechern, einem Projektor und weiterer Technik ausgestattet ist. Statt Befehlen wie „Leuchte dahin“ oder „Richte das Licht auf das Buch“ nur geradlinig zu folgen interagiert die Roboterlampe mit gespielten Reaktionen und Emotionen – Inspiration wurde dabei wahrscheinlich in der animierten Lampe von Pixar gefunden.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Interessanter Prototyp einer Roboter-Lampe von Apple
- 2 Beispiele für die Nutzung eines interaktiven Tisch-Roboters
- 3 Persönliche Meinung zum ELEGNT-Prototypen
- 4 Ähnliche Beiträge
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Interessanter Prototyp einer Roboter-Lampe von Apple
Dass Apple zukünftig den Smart-Home-Markt an sich reißen will, das wissen wir ja nun schon seit ein paar Monaten. In Kürze soll der iPhone-Hersteller eine neue Home-Steuerzentrale vorstellen, ab 2026 sollen dann u. a. Überwachungskameras, Kamera-Türklingeln und weiteres Zubehör auf den Markt gebracht werden. Immer wieder von der Gerüchteküche aufgekocht wird zudem die Meldung zu einem Tischroboter mit beweglichem Arm, der per Sprachassistenz und KI verschiedene Aufgaben erfüllen können soll. Mit dem ELEGNT-Prototypen scheint sich dies langsam zu bewahrheiten.
Das Projekt wurde auf der offiziellen Machine-Learning-Webseite von Apple öffentlich gemacht. Es handelt sich also nicht um einen Leak oder ein Gerücht, sondern um ein gewollt vorgeführtes Projekt direkt aus dem Hause Apple. Neben der Erklärung zu den nonverbalen, durch Bewegungsabläufe ausdrucksstarken Interaktionen des Roboters während der Nutzung werden auch zwei wissenschaftliche Paper mit weiteren Ausführungen zur Verfügung gestellt. Darin werden u. a. die kontextbasierten Aktionen des Roboters erklärt. Außerdem gibt es ein Video, das die teils sehr sachlichen Beschreibungen wesentlich anschaulicher untermalt.
Beispiele für die Nutzung eines interaktiven Tisch-Roboters
Im oben verlinkten und eingebetteten Video gibt es ein paar Beispielszenarien, in denen die Roboter-Lampe sich als hilfreich und durch die humanoiden Interaktionen auch unterhaltsam zeigen soll. Statt nur geradlinig einem Befehl zu folgen gibt es Reaktionen und Interaktionen, die der Nutzung des Geräts einen Hauch von natürlicher Interaktion verleihen.
Diese Beispiele werden gezeigt:
- Beleuchtung von Objekten für die Fotografie: Während der rein funktionale Roboter das Licht wie gewünscht ausrichtet, „schaut“ der ausdrucksstarke Roboter erst kurz zum User – sozusagen als „Ich höre zu, ich verstehe, nun führe ich den Befehl aus“-Moment.
- Aufzeigen eines Misserfolgs: Der Roboter soll ein bestimmtes Objekt erreichen bzw. beleuchten, das außerhalb seiner Reichweite ist. Statt einer reinen Fehlermeldung wird der angestrengte Versuch, das Objekt zu erreichen, simuliert. Gefolgt von einem resignierten „Kopfschütteln“.
- Natürliche Unterhaltungen: Am Beispiel der Abfrage des Wetterberichts wird aufgezeigt, dass der funktionale Roboter lediglich eine Antwort gibt. Der ausdrucksstarke Roboter „schaut“ erst einmal aus dem Fenster, wendet sich dann wieder zum User und gibt die Antwort.
- Erinnerung daran, etwas zu trinken: Während der funktionale Roboter sein Licht vom Buch zum Wasserglas lenkt und dort verharrt, nutzt der ausdrucksstarke Roboter eine organischere Bewegung und „schaut“ den User zudem fragend an, wenn keine Reaktion erfolgt.
- Unterstützung bei Aufgaben: Der Roboter kann bei Projekten und Aufgaben zusehen sowie passende Tutorials aufrufen. Per Projektor und Lautsprecher können dabei Videos wiedergegeben werden. So ist kein Display nötig, dafür aber eine Wand in Reichweite. Auch hier gibt es Unterschiede in der Ausführung.
- Musik abspielen: Statt der reinen Musikwiedergabe „tanzt“ der Roboter bei der Musikwiedergabe.
Persönliche Meinung zum ELEGNT-Prototypen
Ich persönlich finde es zwar eindrucksvoll, was vermittels des ELEGNT-Prototypen technisch möglich gemacht wurde. Ich kann darüber hinaus aber nur wenig Begeisterung dafür aufbringen. Die Durchführung der Aufgaben und Befehle dauert durch die Humanoid-Interaktionen länger und erfordert mehr Technik sowie mehr Rechenleistung. Es dauert also alles länger, ist aufwändiger und damit teurer. Reparieren ließe sich so ein Gerät wohl auch nur schwerlich.
Zudem halte ich nicht viel von Technik, die soziale Interaktionen imitieren soll. Egal ob Roboter oder KI-Kettenanhänger. In Einzelfällen gibt es vielleicht gute Gründe dafür, um soziale Interaktionen in kontrollierten Umgebungen zu vereinfachen. Aber als Produkt für den Massenmarkt finde ich sowas befremdlich. Als Gerät für Filmproduktionen kann ich mir so einen Roboter auch nicht vorstellen, da dort die Bewegungsabläufe ja vorher klar definiert oder ferngesteuert werden. Eine Echtzeit-Reaktion stelle ich mir nicht zielführend vor.
Aber wer weiß schon, ob Apple überhaupt die gezeigte Technik in einem marktfertigen Produkt nutzen wird. Vielleicht will sich der Mac-Hersteller einfach nur die entsprechenden Patente sichern, um in Zukunft ein paar Lizenzeinnahmen generieren zu können.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.