Externe Festplatten werden immer wieder gerne gekauft, um Dateien auszulagern, die iPhone oder iMovie-Bibliothek zu sichern oder um als TimeMachine-Volume genutzt zu werden. Bei aktuellen Macs stellt man sich da die Frage, ob man lieber eine USB-3 oder eine Thunderbolt-Festplatte kaufen sollte. Die Vorteile und Nachteile der einzelnen Schnittstellen in Bezug auf die Verwendung mit Festplatten am Mac, möchte ich in diesem Artikel kurz erläutern.
Kapitel in diesem Beitrag:
Vorteile von USB 3 Festplatten
Das schlagkräftigste Argument, das aus meiner Sicht für eine externe Festplatte mit [USB-3-Anschluß->usb-3] spricht, ist schlicht und einfach der Preis. Als Nutzer möchte man natürlich möglichst viel Speicherplatz für möglichst wenig Geld erhalten und in dieser Hinsicht ist man mit einer externen USB 3 Festplatte bestens bedient. Die kleinen 2,5 Zoll Festplatten sind mit 1 TB Kapazität schon für unter 70 EUR zu haben und das USB-Kabel ist schon mit inbegriffen. Möchte man etwas vergleichbares als Thunderbold Festplatte bekommen, muss man etwa dreimal soviel ausgeben (das [Thunderbolt-Kabel->thunderbolt-kabel] mit eingerechnet).
Ebenfalls vorteilhaft für USB 3 ist die Tatsache, dass das Kabel bei USB 3 bis zu 5 Metern Länge haben darf, während man bei [Thunderbolt->thunderbolt] “nur” 2 Meter lange Kabel anstecken sollte. Der Datendurchsatz ist bei USB 3 mit 4,8 GBit/s angegeben, was in der Praxis je nach Art der Dateien, die gelesen werden und Festplattenmodell Geschwindigkeiten von 50-100 MB/s ergibt. Wer es nicht extrem eilig hat, kommt mit einer USB-3 Festplatte auf jeden Fall zurecht. Gerade als Backup-Medium sind diese Platten die beste Wahl, wenn man das Preis-Leistungsverhältnis betrachtet.
Vorteile der Thunderbolt Festplatten
Die Harddiscs mit Thunderbolt-Anschluß punkten ganz klar in Sachen der Geschwindigkeit. Dies ist schon dadurch verständlich, dass die Thunderbolt-1-Schnittstelle im Vollduplex-Verfahren bis zu 10 GBits/s übertragen kann. Damit liegt man beim doppelten der USB-3 Geschwindigkeit. In der Praxis sieht die Sache allerdings anders aus, denn der limitierende Faktor bei einer externen Festplatte ist nicht mehr die Schnittstelle, sondern die verbaute Festplatte, die einfach durch die Zugriffszeiten der mechanischen Leseköpfe die Datenübertragung ausbremst. Wer tatsächlich die volle Leistung von Thunderbolt bei einer externen Festplatte ausnutzen möchte, muss also zwangsläufig auf eine externe SSD mit Thunderbolt umsteigen, denn diese können dann auch die Bandbreite von Thunderbolt in der Praxis ausnutzen.
Fazit: Aktuell liegt USB 3 vorne
Wenn man nicht einen Spezialfall hat und auf den Thunderbolt-Anschluß angewiesen ist, sehe ich aktuell keinen praktischen Vorteil, den man mit einer [Thunderboltfestplatte-thunderbolt-festplatte] gegenüber einer USB-3-Festplatte hätte. Wenn die [SSD-Festplatten->ssd-festplatte] irgendwan mit der Kapazität und vom Preis her mit den drehenden Festplatten konkurrieren können, sieht die Sache wieder anders aus, denn dann sind diese etwa doppelt so schnell in der Datenübertragung – ein Punkt, der für einige Anwender sicher einen kleinen Aufpreis rechtfertigen würde. Aber bis dahin werden sicher noch einige Monate ins Land gehen.
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Ihre Schlußfolgerung ist nur unter großen Einschränkungen korrekt. Sie gilt nicht für Raid-0 Festplattensysteme, die zwar weiterhin auf rotierende Scheiben setzen, diese allerdings parallel beschreiben / lesen, womit höhere Datenraten erzielt werden können. Wer auf hohe Datenraten ab 200 MByte / s und niedrige Zugriffszeiten angewiesen ist (Stichwort: Audio / Video Produktion) kommt an SSD nicht vorbei und hier ist USB mit ca. 350 MByte / s ein gewisser Flaschenhals. Besonders auf Macs bietet sich Thunderbolt direkt an. Allerdings sind 500 Euro für ein halbes Terrabyte fällig.
Hallo Sir Paulchen! (Schöner Name!) Da hast du natürlich recht mit dem Einwand. Ich habe die Sache mehr aus der Sicht des Benutzers gesehen, der es einfach als externe Platte ohne Raid an den Rechner klemmt. Wenn man ein Raid verwendet, sieht es natürlich anders aus. Darüber kann ich aber nichts berichten, da ich keine Praxiserfahrung mit so teuren Gerätschaften habe. :-)
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