Vielleicht ist euch nach dem Update auf iOS 17.4, auf macOS 14.4 oder eine andere aktuelle Betriebssystem-Version von Apple aufgefallen, dass die Familien-Emojis aus der entsprechenden Übersicht verschwunden sind. Egal, ob alleinerziehendes Elternteil oder zwei Eltern mit einem oder zwei Kinder – die kleinen Bildchen mit den entsprechenden Personenkombinationen sind weg. Doch sie wurden nicht ersatzlos gestrichen. Statt ihnen gibt es nun entsprechende Piktogramme, die man in einer anderen Kategorie der Emoji-Übersicht auswählen kann. Warum das so ist, das habe ich euch in diesem Beitrag zusammengefasst.
Kapitel in diesem Beitrag:
Inklusive Emojis werden seit 2015 entwickelt
Seit 2015 wird seitens des Unicode-Konsortiums daran gearbeitet, Emojis inklusiver zu gestalten. Die Maßnahme, die damals dafür beschlossen wurde, bestand aus der Integrierung von fünf Hautfarben – beispielsweise für Hände und Einzelpersonen. Bei diesen war es noch relativ einfach, die gelben Emojis neben ihrer Standardfarbe mit jeweils fünf Hauttönen zu versehen.
Dies ließ sich zwar in der Theorie auch genauso einfach auf die Familien-Emojis anwenden, aber nur für Personenkombinationen, die den gleichen Hautton aufweisen. Und das bildet ja nicht immer die Realität ab, die mit den Symbolen dargestellt werden soll. Zumal mit der Zeit neben dem Vater-Mutter-Kind(er)-Modell auch gleichgeschlechtliche Paare sowie Alleinerziehende als Bilder eingeführt wurden.
Anpassungen für 25 Personenkombinationen zu umfangreich
Ab 2019 wurde für verschiedene weitere Personen-Emojis die Option eingeführt, einzelne Hauttöne auszuwählen – etwa die laufenden Personen, jene mit Langstock oder jene im Rollstuhl. Dies warf in der Nutzerschaft die Frage auf, warum nicht auch die mittlerweile 25 Familien-Emojis mit Hautfarben versehen werden könnten. Vor allem Apple hatte sie weiterhin nur im Standard-Gelb im Angebot.
Bei der Festlegung von entsprechenden Unicode-Standards stieß man dabei nun langsam an eine Grenze. Denn für jede Einzelperson in jedem Familien-Emoji eine der Hautfarben nutzen zu können, würde insgesamt eine Auswahl von rund 52.000 Kombinationen bedeuten. Nicht nur auf Mobilgeräten, sondern auch an Computern, egal ob Mac oder PC, wäre das nur schwer übersichtlich darzustellen.
Emoji-Baukästen zur Voreinstellung müssten vereinheitlicht werden
Microsoft hat bereits 2016 mit einem Emoji-Baukasten versucht, das Problem zu lösen. Damals konnte ein Familien-Emoji ausgesucht und für jede darin gezeigte Person der gewünschte Hautton eingerichtet werden. So ließ sich für die eigene Familie eine Voreinstellung erarbeiten, die dann schnell und einfach ausgewählt werden konnte. Das Problem: bei der Anzeige dieses individuellen Emojis auf anderen oder älteren Systemen konnten diese Individualisierungen nicht umgesetzt werden. Stattdessen wurde dann für jede Person ein einzelner Emoji dargestellt.
Auch Facebook hatte sich versuchsweise der Sache angenommen. In 2017 wurde auf der Plattform einfach jedem der Familien-Emojis eine Auswahl an Hauttönen zugewiesen. Allerdings wurde dieser dann für alle gezeigten Familienmitglieder übernommen, was – wie oben schon einmal beschrieben – nicht immer der Realität entspricht und demzufolge keine tatsächliche Repräsentation der Absendenden darstellen kann. Aber bereits durch diese Maßnahme entstand eine Auswahl aus 125 verschiedenen Emojis. Diese nochmals anzupassen, hätte wiederum eine zu große Auswahloberfläche oder einen eigenen Emoji-Baukasten mit sich gezogen. Dies hätte nur auf Facebook und nicht systemübergreifend funktioniert.
Die Lösung: Vier Emojis und viel Fantasie
Sowohl Google als auch Apple haben bereits zu der jetzt u. a. in iOS, macOS und Co. vorzufindenden Lösung gegriffen. Diese besteht daraus, sowohl die Geschlechter der einzelnen Elternteile und Kinder als auch deren Hautfarben komplett aus den Emojis herauszunehmen. Es bleiben daher nur noch vier Symbole übrig, welche jeweils bestimmte Silhouetten zeigen – zwei Elternteile mit einem Kind, zwei Elternteile mit zwei Kindern, ein Elternteil mit einem Kind und ein Elternteil mit zwei Kindern.
Entsprechend sind die Familien-Emojis jetzt auch bei den Symbolen und Piktogrammen untergebracht, und nicht mehr bei den ausgestalteten Personen. Eine sehr pragmatische Lösung. Man kann davon ausgehen, dass diese zukünftig auch von anderen Firmen übernommen wird. Laut Emojipedia haben bisher nur Google und Apple die Änderung umgesetzt. Microsoft, Samsung, WhatsApp, Facebook, X und so weiter haben noch nicht nachgezogen.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.