Grafikdesign spielt eine entscheidende Rolle in der Welt der visuellen Informationsvermittlung. Dabei sind Farben von zentraler Bedeutung, da sie die Emotionen und Botschaften, die eine Grafik vermitteln möchte, maßgeblich beeinflussen. Zwei der gängigsten Farbmodelle im Grafikdesign sind RGB und CMYK. In diesem Beitrag findet ihr den Unterschied zwischen diesen beiden Modellen verständlich erläutert. Zudem erfahrt ihr, wann ihr jeweils das eine oder das andere Modell verwenden solltet.
Kapitel in diesem Beitrag:
Was ist RGB?
RGB steht für Rot, Grün und Blau (Red, Green, Blue) und ist ein additives Farbmodell. Das bedeutet, dass die Farben im RGB-Farbraum durch das Mischen der drei Grundfarben zustande kommen. Dies basiert auf dem Zusammenwirken des Darstellungsmediums, nämlich Bildschirme und Displays mit roten, grünen und blauen Lichtpunkten, sowie den sogenannten Zapfen im menschlichen Auge, welche das Farbsehen ermöglichen. Die Helligkeit der Farben in diesem Modell wird durch die Anpassung der Lichtintensität gesteuert. Je mehr Licht hinzugefügt wird, desto heller wird die Farbe.
Für welche Grafiken wird RGB genutzt?
RGB wird hauptsächlich für digitale Medien und Bildschirmanwendungen verwendet. Der RGB-Farbraum kommt also zum Einsatz, wenn die erstellten Inhalte auf Computermonitoren, Smartphone-Displays, digitalen Werbetafeln, im Fernsehen oder dergleichen angezeigt werden sollen. Wichtige Beispiele für RGB-Grafiken sind Fotos, Bilder, Zeichnungen, Logos sowie auch Schriftzüge auf Webseiten. Außerdem gehören dazu Social-Media-Grafiken / Sharepics, Videos und Animationen. Da diese Medien Licht zur Darstellung verwenden, ist das RGB-Farbmodell ideal, um leuchtende und kontrastreiche Farben zu erzeugen.
Ein paar wissenswerte Punkte zu RGB
Weiß kommt im RGB-Farbraum zustande, wenn alle drei Grundfarben maximal zum Einsatz kommen. In Grafik- und Design-Apps kommt dies z. B. vor, wenn man bei einer 8-bit-Grafik alle Farbregler auf das Maximum (255) stellt. Denn dann werden sowohl die Rot-, als auch die Grün- und Blauanteile eines Pixels vollständig genutzt und es entsteht weißes Licht. Das Ausbleiben aller Farben (alle Farbwerte auf 0) deaktiviert das Pixel, sodass Schwarz dargestellt werden kann. Der 8-bit RGB-Farbraum ist übrigens für die Farbangabe „16,7 Millionen Farben“ bei Monitoren und Displays verantwortlich, denn es können 256 x 256 x 256 Farbtöne dargestellt werden.
Was ist CMYK?
CMYK steht für Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (Cyan, Magenta, Yellow, Key) und ist ein subtraktives Farbmodell. Im Gegensatz zu RGB basiert CMYK auf der Idee, Farben durch die Reduzierung von Licht und Farbe zu erzeugen. Dafür werden die einzelnen Grundfarben sowie Schwarz nacheinander auf das Druckmedium (z. B. Papier) aufgebracht, sodass sie gemischt werden, neue Farben sowie Helligkeit und Kontrast ergeben. Das Licht wird quasi vom weißen Papier subtrahiert, um die Bilderzeugung zu realisieren.
Schwarz wird aus zwei Gründen „Key“ genannt. Einerseits wurden früher die Farbplatten eines Drucks an der Schwarz-Platte ausgerichtet, wodurch sie zur Schlüsselposition wurde. Andererseits kann die Schwarzschicht die anderen Farben bzw. ihren Ton, ihre Helligkeit und ihren Kontrast weiter steuern – sie spielt also auch ohne manuell zu positionierende Druckplatten eine Schlüsselrolle. Werden alle drei Grundfarben gemischt, so entsteht ein dunkles Grau, auch deshalb ist – anders als bei RGB – ein gesondertes Schwarzlevel nötig.
Für welche Grafiken wird CMYK genutzt?
CMYK wird hauptsächlich für gedruckte Medien verwendet, darunter z. B. Zeitschriften, Flyer, Poster, Fotodrucke und Verpackungen. Zwar kann RGB in CMYK umgewandelt werden, jedoch ist es zur genauen Umsetzung der gewünschten Farbgebungen und -effekte sinnvoll, die Ausgangsdatei direkt im CMYK-Farbraum zu erstellen. So können die Farben genau so gemischt werden, wie sie auch später im Druckverfahren zusammenkommen sollen. Für die Art der Grafiken sind im Grunde keine Grenzen gesetzt, da mittlerweile von Fotos über Comics hin zu aufwändigen Grafikdesigns alles gedruckt werden kann.
Ein paar wissenswerte Punkte zu CMYK
Aufgrund verschiedener Drucktechnik, möglicherweise ungenauer Farbverteilung und schwankenden Weißtönen im Papier kann es teils signifikante Unterschiede im Druck des gleichen Designs geben. Einige technische Standards sowie Konvertierungshilfen sorgen allerdings dafür, dass zwischen verschiedener Technik und unterschiedlichen Grundvoraussetzungen trotzdem recht konsistente Druckergebnisse erzielt werden. Neben dem Druck kann das CMYK-Farbmodell vermittels Farbfiltern auch in der Lichttechnik zum Einsatz kommen. Neben Cyan, Magenta und Gelb gibt es dann aber keinen Schwarz-Filter; vielmehr wird für Schwarz die entsprechende Lichtquelle ausgeschaltet.
Weitere Quellen für detailliertere Informationen
Dieser Blogbeitrag sollte nur dem groben Überblick sowie dem Einstieg in die Themen RGB und CMYK dienen. Es gibt zu beidem natürlich noch eine ganze Menge mehr zu sagen. So kann etwa die Entwicklungsgeschichte beider Modelle weiter zum Verständnis beitragen. Auch die Aufschlüsselung verschiedener Anzeige- und Drucksysteme sowie deren Unterschiede und Limitierungen sorgen für ein zielgerichteteres Arbeiten im Grafikbereich. Wer den Deep Dive nach dem hiesigen Anfang weiterführen will, kann dies u. a. auf Wikipedia (RGB und CMYK) oder vermittels der passenden Fachliteratur tun.
- Wäger, Markus(Autor)
- Wäger, Markus(Autor)
- Korthaus, Claudia(Autor)
- Müller, Jens(Autor)
- Müller, Jens(Autor)
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.
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