GSM-Handy mit Wählscheibe „Macintosh Phone 128k“ bei Kleinanzeigen

Heute habe ich einen Webfund für euch, über den ich am Wochenende gestolpert bin. Bei Kleinanzeigen habe ich das „Macintosh Phone 128k“ gefunden. Dabei handelt es sich um einen beigen Kunststoffkasten mit Wählscheibe, der dank SIM-Karte als Mobiltelefon genutzt werden kann. Auf der Anzeigenseite sind neben Fotos auch 3D-Renderings zu finden, welche das Design des angeblichen Prototypen verdeutlichen. Im Anzeigentext wird dann erst richtig klar, dass es sich – trotz Apple-Logos und „Macintosh“-Namen – lediglich um ein modernes Designprojekt handelt. Es ist also kein offizielles Apple-Produkt, das wiederentdeckt wurde oder dergleichen.

Das steckt hinter dem Macintos(c)h Phone 128k

Das allgemeine Design und der Name sind eine Anspielung auf den klassischen Apple Macintosh, der 1984 auf den Markt gebracht wurde. Er gilt als Grundlage der modernen Apple-Computer und als einer der ikonischsten Legacy Macs überhaupt. Um den Eindruck zu erwecken, das Gerät stamme aus Apples bewegten Geräte-Vergangenheit, sind auf der Vorder- und Rückseite jeweils ein Apple-Logo eingebettet. Das Gehäuse selbst stammt wohl aus dem 3D-Drucker.

Die Wählscheibe und die Mobilfunktechnik sind einem Opis GSM Tischtelefon entnommen. Während auf der Aufbewahrungstasche (scheinbar eine zweckentfremdete Kopfhörer-Tasche) der Schriftzug „Macintosh Phone 128k“ gedruckt oder gelasert ist, steht auf dem Gerät selbst „Macintosch Phone 128k“ mit „sch“. Das macht natürlich deutlich, dass es sich hier um ein Kreativprojekt abseits von Apples Wirken handelt; es nimmt aber auch die Illusion eines echten Prototypen.

Der Nutzen und der Preis des Macintosh Phone 128k

Der Anzeigenersteller, Andreas Balzke, beschreibt sein Angebot als „Must-have für Liebhaber retro-stilvoller Geräte, die sich von der Masse abheben möchten. Ideal für Sammler oder als besonderes Geschenk für Technikbegeisterte“. Laut seiner Anzeigenbeschreibung verbindet das Gerät eine Wählscheibe mit funktionierender GSM-Handytechnik und einem „echten“, also wahrscheinlich analogen, Läutwerk. Auf der Rückseite gibt es Slots für die SIM-Karte sowie das USB-Ladekabel. Als Retro-Ladeanschluss wurde auf der Unterseite des Geräts eine 9-Pol-Buchse integriert (alter Joystick-Anschluss eines PCs).

Der Nutzen des Geräts ist natürlich fraglich, zumindest, wenn man es als Kommunikationsgerät betrachtet. Denn wer will schon mit einem Plastikkasten in der Tasche herumlaufen, der bei einem Anruf eine echte Metallklingel schellt und noch nicht einmal ein Display hat? Bleibt also die Verwendung als Retro-Sci-Fi-Dekoration oder eben als Geschenk.

Ob sich dabei der Preis von 1.190 Euro lohnt, muss man wohl mit sich selbst und dem eigenen Kontostand ausmachen. Aber immerhin ist der Preis auf Verhandlungsbasis angegeben. Hat man Fragen zum Angebot, soll man sich einfach per Nachricht auf Kleinanzeigen melden können (während ich diesen Beitrag schreibe, wurde das Angebot übrigens auf „Reserviert“ gestellt).

Wählscheiben-Witz von Steve Jobs bei der iPhone-Vorstellung

Erinnern wir uns zurück an Steve Jobs’ Auftritt bei der MacWorld-Keynote 2007. Dort stellte er das allererste iPhone vor. Im Rahmen der Hinleitung zum eigentlichen Produkt ging er über die Nachteile bereits bestehender Smartphones ein, vornehmlich der physischen Tastatur. Als Scherz zeigte er dennoch ein Bild, das die Kombination aus iPod und Telefon verdeutlichen sollte: ein iPod mit Wählscheibe. Nachdem damit ein paar Lacher abgeholt wurden, ging es um das tatsächliche Produkt. Ob Andreas Balzke die Inspiration für sein Bastelprojekt darin gefunden hat, kann man nur vermuten.

Johannes Domke

Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.