Wenn man „Science Fiction“ hört, denkt man oft an Raumschiffe, Laserschwerter und ähnliches Dinge. Aber das Hörbuch, das ich in den letzten Wochen gehört habe, hat mit alledem nichts zu tun. Es kommt nicht einmal ein ordentlicher Ausseririscher darin vor. Aber trotzdem ist es Science Fiction, denn im Mittelpunkt der Story von „EXTINCTION“ steht ein kleiner Junge, der eine aussergewöhnlich hohe Intelligenz aufweist und aufgrund dessen von der US-Regierung als Bedrohnung angesehen wird. Klingt nicht spannend? Ist es aber!
Kapitel in diesem Beitrag:
Fast 20 Stunden Hörvergnügen
Ich muss gestehen, dass ich beim Lesen des „Klappentextes“ nur bedingt überzeugt war. Hier der Auszug für euch:
Jonathan Yeager wird im Auftrag der amerikanischen Regierung in den Kongo geschickt. Bei einem Pygmäenstamm sei ein tödliches Virus ausgebrochen. Die Verbreitung muss mit allen Mitteln verhindert werden. Doch im Dschungel erkennt Yeager, dass es um etwas ganz anderes geht: Ein kleiner Junge, der über unglaubliche Fähigkeiten und übermenschliche Intelligenz verfügt, ist das eigentliche Ziel der Operation. Kann es sein, dass dieses Geschöpf die Zukunft der Menschheit bedroht? Yeager weigert sich, das Kind zu töten. Er setzt alles daran, den Jungen in Sicherheit zu bringen. Eine gnadenlose Jagd auf die beiden beginnt.
Klingt aus meiner Sicht so „mittel-spannend“. Aber ich habe es mir trotzdem geholt und dachte, ich lasse mich mal überraschen. Und das hat auch geklappt.
Vielversprechende „Inhaltsstoffe“
Die Story enthält unglaublich viele Themen, die mit Meisterhand durch den Autor Kazuaki Takano (hier bei Wiki) miteinander verwoben wurden. Hier eine kleine Liste, was den Hörer alles erwartet:
- ein vermeintliches Killervirus
- eine Söldnertruppe aus Abwegen
- Szenen aus dem Bürgerkrieg in Ruanda (auch als Hörversion ziemlich brutal)
- entschlüsselte Codes, die heutzutage überall verwendet werden
- eine entführte Kampfdrohne
- ein Countdown für zwei Forscher und Virologen
- und jede Menge nachdenkenswerte Fakten über die Menschheit
Zuviele Highlights für eine Geschichte? Nicht, wenn sie gut miteinander versponnen sind – und genau darin scheint der Autor wirklich Spezialist zu sein. Die Story wird mit mehreren Handlungsfäden gestartet, die alle irgendwann zusammen finden. Und auch die wissenschaftlichen Details, mit denen die Erlebnisse und Taten der Akteure gespickt werden, wirken nicht „ausgedacht“ sondern sind vermutlich sogar zum größten Teil wahr.
Diese Vermengung der wahren Fakten mit den ausgedachten Details der Geschichte machen das Hörbuch zu einem extrem spannenden Hörvergnügen, das sicher nicht nur für technik- und wissenschaftsbegeisterte Menschen geeignet ist. Aber gerade diese, werden besonders viel Spaß an der Story haben.
Das Tier „Mensch“ im Zentrum der Story
Im Mittelpunkt der Geschichte steht eigentlich der Mensch und wie dieser auf ein Lebewesen wirken muss, dass ihn in Hinsicht auf die Intelligenz um ein Vielfaches überholt hat. Warum gibt es so grausame Dinge wie den Völkermord in Ruanda? Wieso sieht ein Mensch Mitglieder von anderen Menschenrassen als Bedrohnung? Diese Fragen werden „nebenbei“ in der Geschichte erläutert und die Handlungen der Akteure werden durch diese Erläuterungen verständlicher und nachvollziehbarer. Und als Mitglied der Spezies „Mensch“ bekommt man mehr als einmal das Gefühl, man gehört zu einer etwas kurzsichtigen und brutalen „Tierart“.
Fazit: Empfehlenswert!
Ich möchte nicht mehr verraten, denn ich habe das Gefühl, ich gebe zuviel über die Story preis. Aber soviel kann ich versprechen: Die 19,5 Stunden, die das Hörbuch läuft, sind alles andere als langweilig – aus meiner Sicht und aus der Sicht, der meisten Bewertungen. Trotzdem möchte ich euch hier noch kurz einen Auszug aus einer Bewertung präsentieren, die vielleicht zeigt, was den Leser an dem Buch stören könnte – nämlich die wissenschaftlichen Details, die ich besonders interessant finde (und das auch ohne ein Studium in Biochemie):
Ich weiß nicht genau, was ich von Kazuaki Takanos Fähigkeiten als Autor halten soll. Ich versuche, zu verstehen, was ihn dazu bewogen hat, so viel wissenschaftlichen Input in sein Buch zu quetschen. Hat ihm denn niemand gesagt, dass ein Thriller vor allem spannend sein muss und keinen Abschluss in Biochemie voraussetzen sollte?
(Auszug aus dieser Bewertung bei Amazon)
Wie gesagt: Ich finde gerade diese kleinen Details gut und ich glaube sie sind ein wesentlicher Aspekt, warum die Story so „realistisch“ wirkt. Das ich nicht so falsch liege, zeigen auch einige Zitate aus der Presse:
- „Die japanische Antwort auf Frank Schätzing.“ (Die Welt)
- „Äußerst spannende Unterhaltung.“ (dpa)
- „Ein großer, intelligenter, hochspannender Thriller!“ (Hamburger Morgenpost)
Wer es sich mal anschauen oder im Rahmen des Probemonats bei Audible holen möchte, kann dies hier tun:
…oder es „gedruckt auf totem Baum“ bestellen…
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.
Hallo Jens,
ich muss zugeben, dass mir das Hörbuch nicht so gefallen hat. Tatsächlich war es eines der wenigen die ich nicht bis zum Schluß durchgehört hab. Mag vielleicht daran liegen, dass mir der fachliche Biochemie Overhead zu viel war zum entspannen.
Wärmstens ans Herz legen könnte ich dir aber von Daniel Suarez:
– Daemon: Die Welt ist nur ein Spiel (Daemon 1)
– Darknet: Die Welt ist nur ein Spiel (Daemon 2)
Würde auch zu deinem Bog passen ;-)
viele Grüße
Holger
Hi Holger! Danke für die zwei Empfehlungen. Höre ich gerne mal rein, wenn mein Audible-Guthaben wieder gefüllt ist!
Viele Grüße!