Ich hatte heute den Fall, dass ich für eine Kundin eine Wordpress-Webseite auf einen anderen Domainnamen umziehen musste, da der alte aufgegeben werden musste und sogar nicht mehr erreichbar war. Das kommt nicht oft vor, aber in diesem Fall hatte es einen rechtlichen Hintergrund, weshalb ich nicht einmal ein aktuelles Backup machen konnte. Zum Glück gab es noch etwas ältere lokale Backups auf meinem Mac, so dass ich trotzdem die Webseiten-Daten und die Datenbank hatte.
Wenn alles „normal“ läuft, sollte man es aber so machen: Der erste Schritt bei einem Wordpress-Umzug ist immer die Sicherung der aktuellen Installation. Dafür empfehle ich das Plugin UpdraftPlus, das selbst mit sehr großen Wordpress-Webseiten zurecht kommt, da es nicht alle Daten in einem großen ZIP-File sichert, sondern immer kleine Päckchen macht.
Kapitel in diesem Beitrag:
Das Problem der Wordpress-Umleitung
Wenn man nun die Backups gezogen hat, gibt es ein Problem: Spielt man diese Daten wieder bei der neuen Domain oder dem neuen Hoster ein, steht in der Datenbank immernoch der alte Domainname. Ruft man nach erfolgreichem Import aller Daten die neue Domain auf, leitet Wordpress jeden Aufruf auf die alte Domain um – selbst die Aufrufe des WP-Admin Bereichs.
Die Lösung: Datenbank-Arbeiten oder wp-config.php
Wer jetzt nicht lange mit PhpMyAdmin in der wp_options-Tabelle rumwerkeln will, der kann die Site-URL und Home-URL der Wordpress-Installation ganz einfach in der Konfigurationsdatei wp-config.php festlegen. Dort kann man mit zwei Zeilen Code die Site-URL und Home-URL manuell festlegen und dadurch die Einstellungen aus der Datenbank überschreiben. Die Datenbank wird dadurch nicht geändert, aber man hat erstmal wieder Zugriff auf den WP-Admin.
Damit man den Code direkt per Copy and Paste holen kann, gibt es hier den Auszug meiner wp-config.php:
define('WP_SITEURL', 'https://www.sir-apfelot.de'); define('WP_HOME', 'https://www.sir-apfelot.de');
Nacharbeiten beim Wordpress-Umzug
Wichtig: Wenn man schließlih als Admin eingeloggt ist, sollte man auf jeden Fall die alte URL in der kompletten Datenbank gegen die neue Domain ersetzen. Meine Empfehlung dafür: Das Plugin “Better Search and Replace”.
Während manch andere Plugins rumzicken, wenn man die Home- bzw- Site-URL der Wordpress-Installation in der Datenbank ersetzen möchte, erlaubt das „Better Search and Replace“ Plugin jede Aktion, aber macht vorher einen ungefährlichen Testlauf. So ist man auf der sicheren Seite und wird trotzdem nicht von übereifrigen Sicherheitsmechanismen an der Arbeit gehindert.
Wenn du Hilfe beim Wordpress-Umzug benötigst, helfe ich gerne weiter. Du kannst gerne Fragen als Kommentar posten oder mir direkt schreiben.
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.
Updraftplus (die Vollversion, nicht die kostenlose) hat doch aber einen eingebauten Migrator? Ich ziehe damit regelmäßig WordPress Seiten um für Kunden und alle Einträge in der Datenbank, Pfade, Domainnamen etc. werden automatisch angepasst. Manuell nacharbeiten muss ich nur sehr selten, dafür nutze ich aber auch Better Search & Replace ;-).
Ja, da hast du recht! Aber ich habe es noch nie genutzt. In diesem speziellen Fall ging es auch nicht mehr, da ich von der Kundin nur die SQL-Datei und die WWW-Daten hingeworfen bekam. Der alte Hoster hatte schon alles abgestellt und ich bin nicht mehr ins WP-Admin gekommen. Wenn das noch geht, ist die Migration mit UpdraftPlus natürlich der elegantere Weg. :D
Ich kann mich schwach erinnern, dass ich in „alten Zeiten“ (muss um die 7 Jahre her sein) bei ähnlich händischen WP-Umzügen die sql-Datei (ich weiß nicht mehr, ob die möglicherweise dabei sogar komprimiert war) bereits vor dem Hochladen beim neuen Hoster mit einem Tool entsprechend geändert habe (also Suchen/Ersetzen des alten gegen den neuen Domainnamen als textstrings).
Komme leider nicht mehr darauf, wie das Tool hieß, aber bei der Datenbanksicherung kam irgendwie der „MySQLDumper“ zum Zuge…
Mit dem MySQLDumper musste ich auch manche Datenbanken sichern, die einfach zu groß waren, weil die Leute ein Statistik-Plugin laufen hatten, das Amok lief. Aber Spaß macht das Ding nicht… die zwei Zeilen Code in der wp-config.php sind da viel einfacher. Aber ok, man kann auch Suchen und Ersetzen mit BBEdit oder ne anderen Text-Tool auf das sql-File machen, aber ich bin eher Freund von der Lösung mit dem config-File. Ist aber sicher Geschmackssache.