Von einem werbenden TED-Talk über eine Markteinführung mit schlechten Reviews hin zum Elektroschrott in weniger als zwei Jahren – das ist der Humane Ai Pin. Die kleine KI-Assistenz zum Anstecken wurde 2023 im Rahmen eines Vortrags vorgestellt sowie im April 2024 auf den Markt gebracht. Jetzt gibt Humane bekannt, dass der Ai Pin ab dem 28. Februar 2025 jegliche Funktionen verlieren wird, alle User-Daten von den Servern gelöscht werden und die Geräte recycelt werden müssen. Das Unternehmen selbst wurde derweilen von HP übernommen.

Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Humane gibt das Aus für den Ai Pin bekannt
- 2 Kurzer Überblick: Humane und der Ai Pin
- 3 Erstattungen gibt es nur im 90-Tage-Rückgabezeitraum
- 4 Humane wurde von HP für 116 Millionen US-Dollar aufgekauft
- 5 Was ist eigentlich aus „friend“ geworden?
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Humane gibt das Aus für den Ai Pin bekannt
Humane hat bekannt gegeben, dass der Ai Pin offiziell nicht mehr verkauft wird. Zudem werden sich in Nutzung befindliche Geräte ab dem 28. Februar 2025 nicht mehr mit den Humane-Servern verbinden lassen. Das heißt, dass sie im Grunde nutzlos werden und lediglich Offline-Informationen wie den Akkustand ausgeben können. Wer also einen Humane Ai Pin nutzt, sollte noch vor Ablauf des aktuellen Monats alle Daten herunterladen und sichern. Denn ebenfalls ab dem 28.02. werden User-Daten von den Humane-Servern gelöscht.
Kurzer Überblick: Humane und der Ai Pin
- Mai 2023: Imran Chaudhri referiert bei einem TED-Event über sein KI-Wearable
- April 2024: Der Ai Pin kommt auf den Markt und erntet durchweg schlechte Kritiken
- Februar 2025: Humane wird verkauft, der Ai Pin zum E-Schrott und HP bekommt Zuwachs
Erstattungen gibt es nur im 90-Tage-Rückgabezeitraum
Nicht nur gibt Humane den Unternehmensbetrieb sowie den Support der seit April 2024 verkauften Geräte bekannt. Auch wird angegeben, dass es lediglich für jene gekauften Geräte eine Erstattung gibt, für die noch die 90-Tage-Rückgabegarantie gilt. Zudem werden Bestellungen, die bisher nicht geliefert wurden, automatisch storniert und die jeweiligen Zahlungen zurückerstattet. Wer allerdings vor mehr als 90 Tagen einen Ai Pin gekauft hat, bleibt auf den $699 Kaufpreis sowie den bisher gezahlten Abo-Kosten für die Online-Services sitzen.
Humane wurde von HP für 116 Millionen US-Dollar aufgekauft
Gestern hat Humane mit einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass das Unternehmen von HP aufgekauft wurde bzw. wird. Der Abschluss des Kaufprozesses wird zum Ende des laufenden Monats erwartet. Der 116 Millionen Dollar schwere Deal bringt HP zwar keine revolutionären KI-Geräte, dafür aber das KI-gestützte Betriebssystem CosmOS, mehr als 300 Patente und Patentanträge sowie eine neue in KI-Bereichen fähige Belegschaft. In Zukunft kann man also auch von HP mehr KI-Technik und -Services erwarten. Diese sind dann wahrscheinlich langlebiger als der Ai Pin.
Was ist eigentlich aus „friend“ geworden?
Im Juli 2024 wurde mehr oder weniger überzeugend ein weiteres KI-Wearable vorgestellt: friend. Der Kettenanhänger sollte dazu dienen, die ganze Zeit über zuzuhören und kontextbezogene Nachrichten auf das Smartphone zu schicken. Zwar lässt sich das Gerät über die friend-Webseite noch vorbestellen, aber abseits davon ist es ruhig geworden und die Hinweise auf eine Satire-Aktion verdichten sich.
So gibt es etwa keine richtigen AGB (Terms and Conditions), der YouTube-Account ist mittlerweile leer (das Werbevideo aber noch auf X verfügbar) und die Startseite von friend.com besteht aus einem depressiven KI-Chat, der mit dem F-Wort beginnt. Ich glaube nicht, dass da wirklich noch ein KI-Gerät auf den Markt kommt, auch wenn es den Leuten vom Wired-Magazin angeblich schon vorgeführt wurde. Ob und wann es eine Auflösung des Ganzen geben wird, das bleibt abzuwarten.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.