iCab Mac-Browser – schnell und leichtgewichtig – Pick der Woche KW15

iCab Browser für Mac

Der Pick der Woche geht dieses Mal an einen Browser, den es schon seit gefühlten Ewigkeiten gibt: iCab. Über 20 Jahre hat der Browser iCab nun schon auf dem Buckel, aber er erfreut seine Benutzer immer noch mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit und ist dabei auch noch schön sparsam mit den Systemressourcen.

Das Motto „The Taxi for the internet“ ist auch immer noch geblieben, was ich sehr nett finde. Unter der Haube hat sich das Taxi iCab jedoch stetig weiter entwickelt und wurde erst im September 2020 komplett neu geschrieben.

iCab ist auch heute noch ein ziemlich tolles "taxi for the internet".
iCab ist auch heute noch ein ziemlich tolles „taxi for the internet“.

Regelmäßige Weiterentwicklung seit 1999

Der Programmierer Alexander Clauss ist die Person, die hinter iCab steckt – und das schon seit 1999, als der Browser für Mac OS startete. Seit 2009 gibt es auch eine iOS Version von iCab namens „iCab mobile„, welche ich jedoch nicht ausprobiert habe.

Mein Blog Sir Apfelot komplett werbefrei durch den Werbeblocker von iCab. Funktioniert technisch gut, aber wenn alle Besucher so auf meine Seite kämen, könnte ich das Blog vermutlich dicht machen, weil ich keine Einnahmen mehr hätte.
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iCab extrem flott und ressourcenschonend

iCab hatte ich schon vor über 15 Jahren auf meinem alten Mac im Einsatz und er war damals schon bekannt dafür, dass er sehr wenig Speicherplatz benötigt und trotzdem Webseiten extrem schnell lädt. Damals war dies auch umso wichtiger, da man über eine Modemverbindung mit minütlichen Kosten ins Internet gegangen ist.

Mittlerweile haben wir 2021 und iCab wird seinem Ruf weiterhin mehr als gerecht. Hier nur ein paar kurze Vergleiche, um zu zeigen, wie weniger Festplattenplatz und RAM er im Vergleich zur Konkurrenz belegt:

App-Größe im Vergleich

Wie groß eine App ist, zeigt schon, wie sparsam der Entwickler mit den Ressourcen auf den Macs der Nutzer umgeht:

  • iCab: 20 MB
  • Firefox: 377 MB
  • Chrome: 919 MB
  • Opera: 396 MB
  • Safari: 15 MB

Der Apple-eigene Safari-Browser läuft aus meiner Sicht außer Konkurrenz, da sich Leute in der Regel nach einem Browser umschauen, weil sie eine Alternative zu Safari suchen – aus welchem Grund auch immer. Und vergleicht man die App-Größen der anderen Browser mit iCab, sieht man schnell, wie leichtgewichtig iCab doch ist.

Über die Aktivitätsanzeige kann man die Prozesse filtern, die zum Beispiel zu Firefox gehören. So findet man heraus, wie viel Arbeitsspeicher der Browser insgesamt benötigt.
Über die Aktivitätsanzeige kann man die Prozesse filtern, die zum Beispiel zu Firefox gehören. So findet man heraus, wie viel Arbeitsspeicher der Browser insgesamt benötigt.

RAM-Verbrauch im Vergleich

Um hier einen Vergleich zu machen, habe ich auf allen Browsern 5 Webseiten geöffnet, die von großen Anbietern sind. In der App „Aktivitätsanzeige“ habe ich dann die einzelnen Prozesse der Browser zusammengerechnet und den gesamten Speicherbedarf ermittelt. Hier die Ergebnisse:

  • iCab: 1074 MB
  • Firefox: 3508 MB
  • Chrome: 3227 MB
  • Opera: 3244 MB
  • Safari: 1865 MB

Man sieht, nicht einmal Safari kann hier auch nur annähernd mit iCab mithalten. Ich denke, iCab könnte damit eine sehr gute Wahl für Macs mit wenig RAM-Ausstattung  oder für alte Mac sein.

Aber natürlich nicht NUR für Macs mit wenig RAM, denn iCab läuft auch auf meinem M1 MacBook Pro mit 16 GB viel sparsamer als die Konkurrenten – und er hat sehr praktische Funktionen, welche man bei Safari zum Beispiel nicht erhält.

Login-Daten speichern und vor Phishing- und Malware-Webseiten warnen – kein Problem für iCab.
Login-Daten speichern und vor Phishing- und Malware-Webseiten warnen – kein Problem für iCab.

Kostenloser Premium-Support per Mail

Ebenfalls bemerkenswert ist der Support von Alexander. Ich hatte eben den Fall, dass eine Funktion von iCab sich seltsam verhalten hat. Da ich mir nicht zu helfen wusste, hatte ich Alexander per Mail (über den Punkt „Hilfe > Supportanfrage senden“ in iCab) kontaktiert und danach gefragt. Seine Antwort kam keine 30 Minuten später und hat mir geholfen, das Problem zu beseitigen.

Die Ursache für das seltsame Verhalten war, dass ich beim Ausprobieren ein bisschen viel in den Einstellungen verstellt hatte. Unter anderem war Javascript komplett deaktiviert, was natürlich zu Problemen bei heutigen Webseiten führt.

Dass die schnelle Antwort bei mir kein Zufall war, bestätigte mir auch mein Leser Josef, der mir vor einigen Wochen schon geschrieben hat, dass der iCab-Entwickler ihm innerhalb weniger Minuten geholfen hat.

An dieser Stelle ein Dank an Josef, denn er hat mich letztendlich darauf gebracht, iCab mal wieder verstärkt zu nutzen. Das war eine gute Idee!

Im Filter-Manager kann man einstellen, ob man nur Tracker oder nur Werbung oder beides blocken möchte. Die Einstellungen lassen sich sehr detailiert vornehmen.
Im Filter-Manager kann man einstellen, ob man nur Tracker oder nur Werbung oder beides blocken möchte. Die Einstellungen lassen sich sehr detailliert vornehmen.

Funktionen von Werbeblocker bis Formular-Manager

Trotz seiner geringen Dateigröße ist der iCab Browser sehr vielseitig mit Funktionen bestückt. Er verfügt sogar über eine Möglichkeit, komplette Webseiten runterzuladen, wofür ich sonst immer Apps wie SiteSucker genutzt habe.

Folgende Funktionen bietet iCab in der macOS Version an:

  • Cookie-Manager
  • Lesezeichen-Verwaltung
  • Speicherung von Formulardaten
  • Werbe- und Trackerblocker
  • Download-Manager
  • Sitzung-Speicherung (alle offenen Webseiten werden gesichert)
  • Script-Debugger
  • Web-Ressourcen einer Webseite anzeigen
  • Module (sowas wie Plugins)
  • Kiosk-Modus (praktisch für Messen, weil alle andere Apps in diesem Modus gesperrt werden und nur iCab sichtbar ist)
  • Tastenkürzel: „g iPhone“ startet zum Beispiel eine Google-Suche zum Wort „iPhone“
  • und vieles mehr…
Die Kurzbefehle, die es in iCab gibt, sind eine kleine Besonderheit, welche man sonst nur mit Apps wie Alfred oder ähnlichen realisieren kann.
Die Kurzbefehle, die es in iCab gibt, sind eine kleine Besonderheit, welche man sonst nur mit Apps wie Alfred oder ähnlichen realisieren kann.

Ich nutze gar nicht alles, was iCab bietet und bin sicher, es gibt noch einige praktische Funktionen, die ich nicht in der Liste habe. Dieser Blogbeitrag soll auch keine komplette Vorstellung von iCab sein, sondern ich wollte iCab nur als Alternative zu Chrome, Firefox oder Opera erwähnen, da ich denke, er ist noch viel zu unbekannt.

Ich weiß, es gibt noch weitere Browser wie Vivaldi und Brave, aber diese konnte ich noch nicht ausreichend testen, um ein Urteil dazu abgeben zu können. Sie werden sicherlich mal Inhalt in einem kommenden Beitrag sein.

iCab ist Shareware – was? Nicht kostenlos???

Nein, nicht kostenlos. iCab ist Shareware. Das heißt, man kann ihn benutzen, ohne zu bezahlen, aber muss mit kleinen Einschränkungen leben. Oder aber – und das sollte man natürlich machen – man wirft einmalig 10 Euro ein und erhält dafür alle Features von iCab und unterstützt nebenbei noch den Entwickler, der wirklich sehr fleißig am Browser weiter arbeitet und perfekten, unkomplizierten Support bietet.

Wenn ihr euch iCab mal anschauen möchtet, findet ihr ihn über diesen Link.

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