Ich habe mir vor Kurzem eine Groovebox von Novation geholt (Novation Circuit Tracks), um ein bisschen elektronische Musik zu machen. Ich bin absolut kein Musiker, aber die Möglichkeiten des Gerätes sind faszinierend und so kam es dazu, dass ich mir die neue Version des Novation Circuit (die „neue“ hat den Zusatz „Tracks“) mal geholt habe. Sicher gibt es dazu auch bald einen Laien-Testbericht, aber in diesem Beitrag hier geht es einen Kopfhörer, welchen ich dafür geholt habe: den AKG K240 MKII.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Warum ein kabelgebundener Kopfhörer und nicht die AirPods?
- 2 Studio-Kopfhörer vs. „normaler“ Kopfhörer
- 3 Technische Daten der AKG K-240 MKII
- 4 Verarbeitung des AKG K240 MKII
- 5 Kabel und Ohrpolster austauschbar
- 6 AKG K240 MKII im Test: die Soundqualität
- 7 Nicht nur gute Bewertungen zum AKG K240 MKII
- 8 Klar, ausgewogen, leichte Schwächen bei sehr niedrigen Frequenzen
- 9 Musik mit niedriger Bitrate klingt nicht gut
- 10 Fazit: Preis und Leistung des AKG K240 MKII
- 11 AKG K240 MKII an iPhone, iPad und Mac – per Adapter möglich
- 12 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
- 13 Ähnliche Beiträge
Warum ein kabelgebundener Kopfhörer und nicht die AirPods?
Ganz einfach: Die Novation Groovebox unterstützt kein Bluetooth und bietet nur eine 3,5 mm Klinkenbuchse, um einen Kopfhörer oder einen Verstärker anzuschließen. Ich vermute, Bluetooth ist bei den Musikmachern nicht so beliebt, weil es immer mit einer gewissen Latenz verbunden ist, welche beim Produzieren stört.
Damit ich andere Mitbewohner nicht mit meinem unmusikalischen Gedudel nerve, wollte ich auf Lautsprecher verzichten und mit lieber Kopfhörer holen. Und die AirPods kommen leider nicht in Frage, weil sie nur über Bluetooth funktionieren. Die EarPods wären dagegen eine Wahl gewesen, aber die haben eher einen sehr durchschnittlichen Klang.
Studio-Kopfhörer vs. „normaler“ Kopfhörer
Das zweite Kriterium, das mir bei der Auswahl des Kopfhörers wichtig war, ist der neutrale Frequenzgang. Hat man bei der Produktion von Musik oder Audio im Allgemeinen einen Kopfhörer auf, der schon einen basslastigen Klang hat, denn wird im fertigen Audiofile dieser Frequenzbereich unterrepräsentiert sein, da die Kopfhörer ihn künstlich erhöht haben.
Aus diesem Grund setzen Musiker und andere Audioproduzenten gerne Studiokopfhörer ein, die einen möglichst linearen Frequenzgang und damit einen „neutralen“ Klang aufweisen.
Daraus ergibt sich natürlich, dass Studiokopfhörer weniger „gut“ klingen, da viele Menschen starke Bässe mit gutem Klang gleichsetzen. Aber die Bässe sind hier eben nicht „verstärkt“, wie es Kopfhörern von Bose oder Beats nachgesagt wird, sondern der Bassbereich ist bei Studiokopfhörern bestenfalls genauso stark und schwach, wie die Mitten und Höhen. Dadurch haben sie einen eher neutralen Klang, der sich für die meisten Leute vermutlich am besten mit den Worten „klar, aber langweilig“ beschreiben lässt.
Aus diesem Grund sind Studiokopfhörer für den normalen Musikgenuss nur etwas für wenige Menschen oder für Musikrichtungen wie Klassik… die meisten Menschen werden andere Kopfhörer bevorzugen, die den Klang durch ihre Konstruktion oder Elektronik „optimieren“.
Technische Daten der AKG K-240 MKII
Die Specs sind bei Kopfhörern aus meiner Sicht weniger wichtig als der Klang, aber ich würde diese Daten trotzdem gerne abhandeln:
- Hersteller: AKG
- Modell: K-240 MKII
- Bauweise: ohrumschließend (Over-Ear)
- System: halboffen
- dynamischer Kopfhörer
- Nennimpedanz: 55 Ohm
- Nennbelastbarkeit: 200 mW
- Übertragungsbereich: 15 – 25.000 Hz
- Schalldruckpegel: 91 dB/V
- abnehmbares Kabel, einseitiger Kabelanschluss
- 3m gerades Kabel mit 3,5 mm Klinkenstecker
- 5m Wendelkabel mit 3,5 mm Klinkenstecker
- schraubbarer Adapter 3,5 mm auf 6,3 mm Klinke
- Gewicht ohne Kabel: 226 g
- Gewicht mit Kabel: 281 g
- inkl. 1 Paar Velours Ohrpolster
- Bezugsquelle: Thomann oder Amazon
- Preis: ca. 60 – 65 Euro
Anhand des Preises sieht man schon, dass ich mich beim Einkaufen eher im unteren Segment umgeschaut habe. Ich benötige den Kopfhörer nur für meine privaten Musikmach-Experimente und ich denke, dafür reicht ein günstiger Kopfhörer allemal.
Verarbeitung des AKG K240 MKII
Der AKG Kopfhörer K240 MKII besteht zum Großteil aus Kunststoff, was ich zum einen in Anbetracht des Preises erwartet habe, aber auch gut finde, da dadurch das Gewicht recht niedrig ist. Entsprechend lange läßt sich der Kopfhörer tragen, ohne dass es durch das Gewicht unangenehm werden würde.
Es gibt noch leichtere Kopfhörer, aber diese sind meistens in der On-Ear-Bauweise, die ich aus Gründen des Tragekomfort vermeiden wollte.
Trotz des vielen Kunststoffs wirkt der AKG K240 MKII sehr robust und auch die Höheneinstellung der Ohrmuscheln ist stramm und keinesfalls wackelig.
Ein Thomann Kunde hatte zur Verarbeitung diesen netten Satz geschrieben:
Direkt nach dem Auspacken musste ich nochmal auf die Rechnung schauen, um sicher zu sein, dass ich wirklich den richtigen Kopfhörer gekauft habe. Ich habe schon Kopfhörer gesehen, die wesentlich teurer waren und wesentlich schlechter verarbeitet.
Es gibt also nichts Negatives zur Verarbeitung zu berichten. Das weiche Band, welches auf dem Kopf aufliegt, ist angenehm weich und sorgt – wie das niedrige Gewicht – für einen guten Tragekomfort.
Kabel und Ohrpolster austauschbar
Positiv finde ich, dass man das Kabel problemlos tauschen kann. Es wird mit einem Mini-XLR-Anschluss mit dem Kopfhörer verbunden, welcher einrastet und nur mit einem Druck auf einen kleinen Metallknopf wieder zu lösen ist. Durch den genormten Mini-XLR-Anschluss ist man frei auch Nicht-AKG-Kabel zu nutzen und durch die Verwendung einer Steckverbindung lassen sich defekte Kabel schnell tauschen, ohne dass der komplette Kopfhörer zum Elektroschrott muss.
Ebenfalls vorteilhaft ist die Möglichkeit, dass man selbst die Ohrpolster tauschen kann. Mit im Lieferumfang sind solche mit Kunstleder, die bereits montiert sind, aber man findet auch zusätzlich ein Paar mit Samtüberzug.
AKG K240 MKII im Test: die Soundqualität
Für mich als nicht-audiophilen Menschen ist es immer etwas schwer, den Klang von Kopfhörern zu beurteilen. Gut ist es da, wenn man schon ein paar Kundenbewertungen bei Thomann zur Hand hat. Ich lege bei Audioequipment immer mehr Wert auf die Bewertungen bei Thomann, da ich denke, dass dort mehr Musiker unterwegs sind als bei Amazon.
Nicht nur gute Bewertungen zum AKG K240 MKII
Bei Kopfhörern findet man grundsätzlich immer sowohl sehr positive als auch sehr negative Bewertungen. Ich denke, das liegt vor allem am subjektiven Empfinden, welches jeder Mensch bei der Einschätzung von einem „guten Klang“ eines Kopfhörers hat.
So findet man Leute, die den Klang des AKG K240 MKII in den Mitten überzogen und blechern einstufen, aber auch solche die den Klang sehr klar und ausgewogen empfinden. Letztendlich muss man selbst schauen, wie man den Klang persönlich wahrnimmt.
Ich habe mich – trotz einer negativer Bewertungen – für den AKG K240 MKII entschieden, da er deutlich mehr gute als schlechte Bewertungen erhalten hat und auch, weil AKG im Bereich von Studioequipment schon lange einen guten Namen hat.
- Mehr lesen: Syllable D9X – Kabellose Bluetooth-Kopfhörer als Apple AirPods-Alternative?
- Mehr lesen: Batterien oder Akkus für die kabellose Arlo “Wire Free” WLAN Kamera
- Mehr lesen: Im Test: RIVA Turbo X – mobiler High End Bluetooth Lautsprecher für Audiophile
Klar, ausgewogen, leichte Schwächen bei sehr niedrigen Frequenzen
Für meine Begriffe ist der Klang tatsächlich neutral und ausgewogen, aber ich konnte gerade bei einigen Tracks von elektronischer Musik feststellen, dass mein Bose QC35 eher in der Lage ist extrem niedrigen Frequenzen rüberzubringen als der AKG K240 MKII. Aber hier vergleiche ich wieder einen „basslastigen“ Kopfhörer mit einem Studio-Kopfhörer, was eigentlich nicht sinnvoll ist.
Diese Einschränkung ist zudem nur bei so wenigen Songs aufgetreten, dass man eigentlich gut damit leben kann.
Zum Abschluss noch eine schöne Bewertung eines Thomann-Kunden, der auch den mehr als doppelt so teuren AKG K702 zur Verfügung hat und so beide beurteilen kann:
Verglichen mit dem K-702 ist kaum ein Unterschied zu hören. Der K-702 ist vielleicht noch eine Spur brillanter und hat auch eine Spur mehr Raum, aber das stört mich nun wirklich absolut nicht. […] Ich habe mit dem Kopfhörer Details in den Songs gehört, die ich sonst nur höre, wenn ich alleine zuhause bin und vor meiner Anlage sitze.
Musik mit niedriger Bitrate klingt nicht gut
Was mir noch aufgefallen ist, dürfte ein „Problem“ sein, das man bei allen Studio-Kopfhörern hat: Wenn man MP3 mit niedriger Qualität hört, kann man die schlechte Soundqualität leider viel deutlicher hören, als mit einem normalen Kopfhörer. Ich nehme an, das liegt daran, dass der mittlere und hohe Frequenzbereich hier nicht abgeregelt ist.
Zudem löst der AKG K240 MKII die Störgeräusche vielleicht auch besser auf als mein Bose Kopfhörer. Das typische Knistern von zu niedriger Bitrate hört man dadurch schneller heraus. Aber das empfinde ich bei einem Studio-Kopfhörer als einen Pluspunkt, denn schließlich will man die „Schwachstellen“ seiner Audiokreationen ja finden, um sie auszubessern.
Fazit: Preis und Leistung des AKG K240 MKII
Ich habe den AKG Kopfhörer für 61 Euro bei Thomann gekauft und kann nur sagen: es ist ein Schnäppchen. Die Verarbeitungsqualität und die elegante und einfache Optik hätte ich bei diesem Preis nicht erwartet.
Auch das austauschbare Kabel ist ein nettes Goodie. Dass dazu im Lieferumfang direkt zwei Kabel und zwei Ersatz-Bezüge für die Kopfhörer dabei sind, ist perfekt.
Wer auf der Suche nach einem günstigen, kabelgebundenen Kopfhörer ohne viel Schnickschnack aber mit gutem Tragekomfort ist, der dürfte mit dem AKG K240 MKII glücklich werden.
Ihr findet ihn hier bei Thomann oder Amazon für einen Preis zwischen 60 und 65 Euro.
AKG K240 MKII an iPhone, iPad und Mac – per Adapter möglich
Damit ihr den Kopfhörer am iPhone betreiben könnt, benötigt ihr den Apple Lightning auf 3,5mm Klinke Adapter. Und nehmt bitte das Original von Apple. Alle anderen Audio-Adapter dieser Art stellen früher oder später – so meine Erfahrung – ihren Dienst ein.
Falls ihr einen Mac oder ein iPad Pro mit USB-C-Schnittstelle habt, benötigt ihr einen USB-C-auf-Audio-Adapter – am besten ebenfalls das Modell von Apple, wobei ich glaube, dass hier auch andere Adapter gut funktionieren, da USB-C kein proprietäres Apple Ding ist.
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
Ähnliche Beiträge
Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.