Mein HAG Bürostuhl, den ich nun schon seit fast 10 Jahren täglich benutze, ist definitiv in die Jahre gekommen und es war langsam Zeit, sich nach etwas Neuem umzuschauen. Die Kategorie der Gaming-Stühle war schon eine Weile etwas, nach dem ich geschaut habe, da sie aus meiner Sicht eine gemütliche Form von Bürostühlen darstellt.
Auch meine Kids haben zwei (günstige) Gamingsessel, von denen sie ganz begeistert sind. Aber durch meine Größe von 1,92 cm sind die kleineren Gamer-Stühle für mich nicht geeignet. Und da ich täglich darauf sitze, wollte ich gerne mehr ausgeben als 100 Euro.
Da kam es wie ein Wink des Schicksals, als mich Secretlab gefragt hat, ob Interesse besteht, einen ihrer Gamingstühle zu testen.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Transparenzhinweis
- 2 Meine Wahl: Secretlab TITAN Evo Black
- 3 Lieferung, Aufbau und Zubehör
- 4 Vorbildlich verpackt und perfekte Aufbauanleitung
- 5 Secretlabs: Premium-Gamer-Stühle
- 6 Aufbau: verständlich erklärt und schnell erledigt
- 7 Gemütlich? Extrem gemütlich!
- 8 Meine Erfahrung mit dem SoftWeave-Stoffbezug
- 9 Secretlab Skins – Bezüge für den TITAN Evo
- 10 Der Elefant im Raum: der Preis
- 11 Fazit: der beste Gamer-Stuhl?
- 12 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Transparenzhinweis
Ich habe den TITAN Evo von Secretlab kostenlos erhalten, aber ich bewerte alle Produkte, die mich erreichen, immer neutral. Das heißt, ich kritisiere auch die Punkte, die mir nicht gefallen. Wenn dieser Beitrag hier klingt, wie eine gebuchte Werbung, dann nicht deshalb, weil ich mich bei Secretlab für den Stuhl bedanken möchte (danke für den Stuhl!), sondern weil ich ihn wirklich gelungen finde. Von meiner Seite gibt es tatsächlich nichts dran auszusetzen. Ein „Feature-Request“ hätte ich aber doch noch an Secretlab, aber dazu unten im Fazit mehr.
Meine Wahl: Secretlab TITAN Evo Black
Secretlab ist ein Name, der in Gamerkreisen nicht unbekannt ist. Sie stellen seit Jahren wertige Gamingstühle her und haben mittlerweile auch einen Gaming-Schreibtisch und einige Accessoires im Angebot.
Bei den Stühlen findet man zwei Modelle: Die Secretlab Classics (die man bei vielen YouTubern bereits als Sitzgelegenheit in Videos sieht) und den Secretlab TITAN Evo.
Das TITAN Evo Modell wiederum in drei Größen und mit drei verschiedenen Polsterbezügen bestellen kann. Bei der Größe empfiehlt Secretlab diese Auswahl:
- Small: Personen kleiner als 170 cm und unter 90 kg
- Regular: Personen mit 170 – 189 cm und unter 100 kg
- XL: Personen mit 181 – 205 cm und 80 – 180 kg
Bei der Polsterung bzw. beim Bezug haben wir diese drei Varianten:
- Secretlab Neo Hybrid-Kunstleder
- Secretlab SoftWeave Plus-Gewebe
- Napa-Leder
Und dann gibt es noch etliche Farbvarianten und Kombinationen zur Auswahl. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich eine Zeit über der Webseite gebrütet habe, bis ich wusste, was ich wollte.
Im Endeffekt ist dies bei rausgekommen:
- Modell: Secretlab TITAN Evo
- Größe: XL → weil ich was Großes benötige
- Polsterung: Secretlab SoftWeave Plus-Gewebe → weil es im Sommer recht heiß im Büro ist und man dann nicht auf einem Lederartigen Bezug festkleben möchte
- Farbe: Black → weil dies eine Farbzusammenstellung ist, bei der weder der Schriftzug noch andere Bereiche stark hervorgehoben sind
Lieferung, Aufbau und Zubehör
Zur Lieferung muss ich anmerken: Der komplette Stuhlbausatz kommt in einem Riesenpaket. Und das ist bei der Größe XL so schwer, dass ich es nur transportieren konnte, in dem ich es wie einen Würfel über die Kanten gewuchtet habe.
Ich war kurz davor, mir aus Besenstielen Rollen zu bauen, die ich unter das Paket legen, um es nach ägyptischen Vorbild zu transportieren.
Der Stuhl alleine wiegt schon über 37 Kilogramm und die Verpackung ist bestimmt nochmal zwei oder drei Kilogramm schwer. Also seid euch gewiss: Der Paketbote wird euch in Zukunft nicht mehr grüßen.
Vorbildlich verpackt und perfekte Aufbauanleitung
Hat man das Paket dann im Büro, geht es ans Auspacken. Hier fällt direkt auf, wie edel alles eingepackt ist. Einzelteile kommen nicht einfach in einer Tüte, sondern sind wiederum in optisch ansprechenden Kartons verpackt.
Dazu kommt, dass eine Hochglanz-Anleitung beiliegt, die fast so groß ist wie der Karton. Also riesig. Alle Schritte, die für den Aufbau nötig sind, findet man dort mit Bildern und englischer Sprache erläutert.
Und spätestens, wenn man jetzt noch die Einzelteile des Secretlab TITAN Evo aus dem Karton holt, wird man merken, dass es sich eindeutig um ein Premiumprodukt handelt. Man hat das Gefühl, hier wurde auf jedes Detail wert gelegt und viele Teile sind extra geschützt, damit keine Kratzer ohne andere Spuren entstehen können.
Die massive Bauweise der Stuhlelemente zeigt auch, dass der Stuhl für Schwergewichte bis zu einem Körpergewicht von 180 Kilogramm ausgelegt ist. Alleine die Größe der Sitzfläche ist Grund genug, den Gamer-Stuhl eher Gamer-Sessel zu nennen. Ich fühlte mich erstmal etwas „klein“ auf der Sitzfläche, aber man gewöhnt sich schnell daran, dass man mehr Platz hat als bei anderen Bürostühlen.
Aufbau: verständlich erklärt und schnell erledigt
Aber ich schweife ab: Kommen wir nochmal zurück zum Aufbau. Das Zusammenschrauben der Einzelteile ist sehr komfortabel, da sogar vernünftiges Werkzeug beiliegt, das verhindert, dass der Inbusschlüssel beim Schrauben in der Hand weh tut, wie man es bei anderen Produkten meistens der Fall ist.
Positiv ist auch, dass die Konstruktion des Stuhls so ausgeklügelt ist, dass manche Elemente einfach magnetisch in Position gehalten werden. Das Kissen an der Kopfstütze kann man zum Beispiel in der Höhe verstellen und abnehmen, da es magnetisch an der Kopfstütze fixiert ist. Und zwar mit guten Magneten, die auch richtig halten. Von selbst verrutscht da jedenfalls nichts.
Unterm Strich: Der Aufbau ist komfortabel und leicht verständlich. Man bekommt also zu keinem Zeitpunkt Frust und kann es auch alles alleine erledigen. Nur den Karton würde ich eher zu zweit tragen.
Gemütlich? Extrem gemütlich!
Sitzt man dann nach getaner Arbeit das erste Mal in dem Gaming-Sessel, wird man mit einem Wow-Gefühl überrascht. Mein alter Bürostuhl war alle andere als günstig und ungemütlich, aber er ist kein Vergleich zum Secretlab TITAN Evo.
Um zu erklären, was beim Secretlab TITAN Evo so gut ist, habe ich hier eine kleine Auflistung erstellt:
- Die Sitzfläche ist riesig. Bei meinem XL-Modell habe ich eine Tiefe von 53 cm und eine Breite von 58 cm gemessen.
- Ebenfalls ist der Sitz nicht zu weich gepolstert. Im ersten Moment kommt er einem hart vor, aber für längeres Sitzen finde ich es angenehm.
- In der Rückenlehne ist eine einstellbare Lordosenstütze, die den unteren Bereich der Wirbelsäule stützt.
- Die seitlichen Armstützen können wirklich in jeder Richtung verstellt werden: man kann sie nach innen/außen verstellen, nach vorne/hinten und sogar die Höhe verändern.
- Die Neigung der Rückenlehne ist von leicht nach vorne gekippt bis „fast liegend“ einstellbar.
- Die Rückenlehne ist ganze 90 cm hoch und damit auch hoch genug, damit große Leute den Kopf an das Kissen anlehnen können.
- Das Kissen ist magnetisch befestigt und schön weich. Man kann es perfekt einstellen, damit man im Liegemodus auch auf dem Kissen liegt.
- Die Höhe der Sitzfläche ist natürlich verstellbar. Ich bin mit 1,92 cm recht groß und meine Beine baumeln 5 cm hoch in der Luft, wenn ich die höhe Stellung wähle.
- Die Sitzfläche kann man nach hinten neigen, wenn man mal chillen muss. Mit der maximalen Neigung der Rückenlehne kann man fast waagerecht im Stuhl liegen. Und auch, wenn der Stuhl weit nach hinten überhängt, steht er sehr stabil.
- Die Form von Sitzfläche und Rückenlehne ist wie ein Auto-Sportsitz geformt. Sie haben rechts und links eine Polsterung, die den Po und den Rücken seitlich stützt.
Diese Aufzählung soll zeigen, wie gelungen der Secretlab TITAN Evo ist. Man sitzt wirklich sehr bequem und der Gamer-Stuhl ist super robust gebaut. Das Verstellen der Rückenlehne ist dazu durch die Konstruktion gebremst, sodass man beim Rückstellen nicht von der Lehne in den Rücken geschlagen wird. Stattdessen kommt sie langsam in die Ausgangsposition zurück.
Meine Erfahrung mit dem SoftWeave-Stoffbezug
Wie oben schon erwähnt, habe ich mich gegen die Kunstleder- und Nappa-Leder-Version des Bezugs entschieden. Mir erschien die Stoffvariante besser für den Sommer geeignet, aber Stoff hat eben immer das Problem, dass er unter Umständen eher kaputtgeht oder verschmutzt.
Beides ist bisher nicht passiert. Das SoftWeave Plus-Gewebe, wie Secretlab den Stoff nennt, ist enorm robust und hat eine glatte Oberfläche, sodass man ihn zur Not auch mal abwischen kann.
Das schwarze Design, das ich gewählt habe, finde ich sehr schön, weil der Stuhl damit nicht wie die üblichen Gaming-Stühle wirkt und auch in einem normalen Büro gut aussieht. Ich hoffe, auf den Fotos kommt die elegante Optik auch gut raus.
Secretlab Skins – Bezüge für den TITAN Evo
Eine Besonderheit des Secretlab Gamer-Stuhls ist die Möglichkeit, ihn mit sogenannten Skins umzugestalten. Diese werden über die Sitzfläche und die Rückenlehne gezogen und dann mit Reißverschlüssen fixiert. Diese Stuhlhüllen kann man entweder einsetzen, um den Stuhl mit einem besonderen Motiv aufzuwerten oder um dadurch das eigentliche Polster vor Abnutzung und Verschmutzung zu schützen.
Als Motive gibt es dabei nicht nur eine Vielzahl an Farbvariationen, sondern auch Sondermotive bei denen man Skins mit den einzelnen Logos der Häuser von Harry Potter bekommt oder auch ein Batman oder Game-of-Thrones-Logo auf der Hülle hat. Die Auswahl ist groß und ich kannte nicht einmal die Hälfte der Motive. Ein solcher „Skin“ kostet übrigens knapp 200 Euro.
Der Elefant im Raum: der Preis
Wer einen super-günstigen Gaming-Sessel sucht, der wird vermutlich vom alten Bürostuhl fallen, wenn er die Preise für die Secretlab TITAN Evo Stühle sieht. Man fängt beim XL-Modell bei etwas mehr als 500 Euro an und landet mit Zubehör und Nappa-Leder auch schon mal bei über 1000 Euro.
Meine Variante mit XL-Modell, Stoffbezug und magnetischem Kissen käme aktuell auf 589 Euro – was natürlich ein stolzer Preis für ein Stuhl ist. Ich betrachte es aber so: Wenn ich etwas täglich nutze und darauf einen nicht unerheblichen Teil meiner Zeit verbringe, dann möchte ich nicht am falschen Ende sparen.
Für das Geld bekommt man sicher 3 günstige Gamer-Stühle, aber ich bin mir relativ sicher, dass keiner davon die Qualität des Secretlab TITAN Evo erreichen würde. Mir gefallen die hochwertige Verarbeitung, die große Sitzfläche und die vielen Verstellmöglichkeiten sehr gut.
Fazit: der beste Gamer-Stuhl?
Um die Frage aus der Überschrift zu beantworten, ob der Secretlab TITAN Evo der beste Gamer-Stuhl ist oder nicht: Ich habe noch keinen besseren im Büro gehabt. Natürlich bin ich offen für Wettbewerb und lasse mich gerne von anderen Modellen überzeugen. Aber ich denke, der TITAN Evo hängt die Latte schon ziemlich hoch.
Auch optisch kann man sich auf der Seite von Secretlab einiges zusammenstellen, um den Stuhl für den eigenen Geschmack anzupassen. Mir war wichtig, dass ich nicht die typisch-bunte Gamer-Optik bekomme und auch dies findet man im Shop.
Es gibt nur eine Kleinigkeit, die ich mir als Feature beim Secretlab TITAN Evo wünschen würde: kann man bitte im nächsten Modell eine ausklappende Fußablage einbauen, die sich öffnet, wenn man in den Liegemodus geht? Dann würde ich den Stuhl vielleicht sogar gegen meine Hängematte eintauschen, wenn ich mal einen Powernap machen möchte.
Hat der Secretlab TITAN Evo euer Interesse geweckt? Dann schaut gerne mal bei deren Shop vorbei.
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.
Das Angebot mit Stoffbespannung ist ein Zeichen der echten Profitauglichkeit. Schönes Teil, preislich vergleichbar mit meinem kopfstützenbewehrten Dauphin aus einem Resteangebot.
Hatte vorher einen „Testsieger“ von Ikea probiert und entnervt wieder zurückgebracht – was für Schrott, da war der (von unseren Schlossern) mehrfach geschweisste Vorgänger aus einer Büroauflösung noch gold dagegen. Tja, 105kg sind wohl nichts nichts für angeblich bis 160kg tragfähige Ware – die selten dämlich angebrachten Lehnenstützen scheuerten ständig schmerzhaft an den breitbeinigen Männer-Oberschenkeln.
Bedenken hätte ich nur bei der Reparaturfähigkeit beim Langzeitbetrieb. Bei meinem kam 2020 zur Reparatur vom nach Jahren gebrochenen Rückenlehnendämpfer der Herstellerservice vorbei und hat das Teil erneuert. Ok, für den Reparaturpreis (185€ + Steuer, Berechnung wie im KFZ Handwerk…) hätten viele wieder zum Möbelmarkt-Teil gegriffen. Ich bin auch sicher, demnächst die jetzt (nach über 10 Jahren) bald fällige Gasdruckfeder noch erneuert zu bekommen, oder die schicken mir das Teil zum Selbsteinbau zu.
Muss dazu allerdings sagen, mein Stuhl ist als Esstisch-, Wohnzimmer-, Computer- und Schreibtischstuhl in Einem extrem belastet, da ich seit längerem gesundheitsbedingt kaum draußen bin.
Danke für den Artikel, dann weiss ich wo man was Vernünftiges in bezahlbarer Qualität bekommt, sollte der Dauphin (Preisklasse aktuell locker über einen Tausender) mal unreparierbar brechen.
Hi Wolfgang! Danke für deinen Kommentar. Dauphin hatte ich noch garnicht auf dem Schirm. Klingt aber interessant. Gibt es die noch? Vielleicht frage ich mal bei denen nach. 😊
Ja, wenn man auch nach 10 Jahren noch Ersatzteile bekommt, dann hat man eine gute Entscheidung getroffen. Ich bin gespannt, wie es bei Secretlab ist, aber ich denke, die sind schon eine Weile am Markt und wirken solide auf mich.
Ich drücke die Daumen, dass es dir gesundheitlich besser geht und dein Stuhl noch eine Weile hält! LG, Jens