iWeb ist tot – die besten Alternativen für Apples Webseiten-Bausatz

iWeb Alternativen unter macOS Catalina

Ich glaube, ich hatte iWeb und MobileMe früher mal im Einsatz… ganz kurz. Aber recht überzeugt hatte es mich nicht und ich bin dann irgendwann bei Dreamweaver gelandet, dem ich übrigens nun auch den Rücken gekehrt habe.

Es gibt aber immer noch einige Leute unter meinen Lesern, die mit iWeb gearbeitet haben und ihre Webseite damit pflegten. Bis Apple macOS Catalina herausgebracht hat, denn damit wurde dem Webseiten-Baukasten von Apple selbst der Todesstoß gegeben.

iWeb war Teil der iLife '09 Suite und hat damals das Erstellen von Webseiten mit Templates recht einfach gemacht (Screenshot: Wikimedia).
iWeb war Teil der iLife ’09 Suite und hat damals das Erstellen von Webseiten mit Templates recht einfach gemacht (Screenshot: Wikimedia).

Möchte man iWeb unter Catalina aufrufen, wird dies mit einer Fehlermeldung quittiert, denn die iWeb-App ist irgendwann 2011 zum letzten Mal überarbeitet worden und entspricht natürlich nicht den Vorgaben, die Apple mittlerweile an Apps stellt (es grüßen 32 Bit). MobileMe wurde meines Wissens irgendwann 2012 eingestellt und damit hat sich die Nutzergemeinde von iWeb sicher ebenfalls stark eingeschränkt.

Alternativen zu iWeb

Für die Leute, die weiterhin ihre Webseite pflegen möchten, stellt sich natürlich die Frage, wie man sich nun behelfen kann. Apple selbst hat sich aus dem Markt der Webdesign-Apps zurückgezogen und gibt den iWeb-Nutzern keine eigene Alternative an die Hand. Es heißt also, sich selbst auf die Suche nach einer tauglichen Alternative zu machen – die natürlich auch unter macOS Catalina läuft.

Ich habe hier – mit der Hilfe meiner Leser Ricci und Adrian – zwei interessante Kandidaten ausgemacht, die ich euch kurz vorstellen möchte. Beide Apps laufen nativ auf dem Mac, sehen schick aus und sind sehr gut, was das User-Interface betrifft – also echte Empfehlungen für Mac-User, die eben schicke Klicki-Bunti-Programme mögen.

Die Macher der Sparkle App lassen keinen Zweifel daran, dass sie ihre App für den richtigen Nachfolger von iWeb halten.
Die Macher der Sparkle App lassen keinen Zweifel daran, dass sie ihre App für den richtigen Nachfolger von iWeb halten.

Sparkle – mit Webseiten-Import-Funktion

Die App Sparkle sticht besonders durch zwei Features hervor: Zum Einen kann man eine existierende Webseite in Sparkle importieren und dann dort weiter verarbeiten. Wie gut das in der Praxis mit iWeb-Seiten klappt, kann ich nicht sagen, aber immerhin ist den Entwicklern die iWeb-Kundschaft bekannt und sie gehen speziell auf die Leute ein, die früher das Apple-Programm genutzt haben.

Zum Anderen ist ein FTP-Client in Sparkle integriert, sodass man die fertige Webseite direkt per Knopfdruck aus Sparkle heraus publizieren kann. Das macht die Arbeit bei häufigen Änderungen überschaubar.

In der Sparkle App sind aktuell 29 freie Designs eingebaut, die man für die eigene Homepage verwenden kann.

Unter dem Menüpunkt „Designs“ kann man sich knapp 30 Vorlagen anschauen, die man in Sparkle verwenden kann. Mir sind sie teilweise zu verspielt, aber es gibt auch etliche hübsche und elegante Templates darunter. Man kann sie übrigens alle gratis in Sparkle einsetzen.

Ich selbst habe mit Sparkle aber noch nicht gearbeitet und kann wenig zum praktischen Einsatz sagen. Wenn von euch jemand das Programm verwendet, würde ich mich über einen Kommentar mit einer Einschätzung sehr freuen.

Blocs – visueller Webseiten-Baukasten

Auf Blocs hat mich mein Leser Ricci gebracht, nachdem wir beide länger über meinen Artikel über WYSIWYG-HTML-Editoren gemailt hatten. Ich war mal wieder gefrustet von Dreamweaver und er war ebenfalls auf der Suche nach einem einfachen Tool für das Basteln von Webseiten.

Blocs ist für mich die richtige Wahl: einfache Bedienung, viele Freiheiten und am Ende fallen flotte und responsive Webseiten aus der App.
Blocs ist für mich die richtige Wahl: einfache Bedienung, viele Freiheiten und am Ende fallen flotte und responsive Webseiten aus der App.

Zwischendurch waren wir kurz bei Pinegrow gelandet, was auch keinen schlechten Eindruck macht, aber Blocs hat es uns beiden dann angetan. Man kann zwar keine Webseiten importieren und hat auch keinen FTP Client integriert, aber das Programm ist einerseits leicht zu verstehen und andererseits sehr mächtig. Wer mag, kann damit sogar PHP Programmierung in den Seiten integrieren.

Das Schöne an Blocs ist, dass man eine sehr hilfsbereite und engagierte Community hat. Im Forum bekommt man schnell Hilfe bei Fragen und auch die Tutorials sind sehr gut verständlich. Dazu bietet Blocs sogar die Möglichkeit, dass andere Leute Plugins, Erweiterungen und Templates beisteuern, die man dann in der Software nutzen kann.

Über den Store von Blocs können Entwickler ihre Templates, Brics, Blocs, Tools und Tutorials kostenlos oder gegen Geld anbieten. Das sorgt für ein reichhaltiges Angebot an Erweiterungsmöglichkeiten.
Über den Store von Blocs können Entwickler ihre Templates, Brics, Blocs, Tools und Tutorials kostenlos oder gegen Geld anbieten. Das sorgt für ein reichhaltiges Angebot an Erweiterungsmöglichkeiten.

Ich habe mit Blocs mein neues Lieblingstool für Webseiten gefunden und kann den Editor nur weiterempfehlen.

Was sind eure Empfehlungen als iWeb-Alternative?

Habt ihr früher iWeb verwendet? Nutzt ihr jetzt ein visuelles Homepage-Tool zum Bearbeiten eurer Webseite? Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Empfehlung als Kommentar hier lasst.

Update 13.07.2020: Erfahrungen von Adrian

Mein Stammleser Adrian hat mir kurz seine Erfahrungen mit Sparkle geschildert, die rundum positiv ausgefallen sind:

  • Sehr angenehmes, intuitiv zu bedienendes Programm
  • Für Apple-User sehr schnell zu bedienen (vgl. Pages und Keynote), gutes Gefühl :-)
  • Gute Hilfe beim Einfügen von Bildern (Feedback inkl. Balkendiagramm über die Qualität)
  • Veröffentlichung gut vorbereitet und Updates sehr schnell möglich
  • Gute Dokumentation (am besten Sparkleapp.de starten und online nachschauen)
  • Großes Interesse der Autoren an Meldungen der User (die haben offenbar Motivation)
  • Demnächst Update auf Version 3.0 (wie erwähnt: für kürzlich erworbene Lizenzen kostenfrei)
  • Upgrades sind jederzeit möglich, dabei muss nur die Differenz bezahlt werden.
  • Funktionen usw. sind klar limitiert, aber in sich stimmig: für bescheidene Ansprüche, aber sehr attraktiv und empfehlenswert.

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8 Kommentare zu „iWeb ist tot – die besten Alternativen für Apples Webseiten-Bausatz“

  1. Hallo Jens,
    Mein Favorit für die Erstellung von web Seiten ist Jimdo. Ich arbeite seit 3 Jahren damit und bin für die HP unseres Sportvereins zuständig.
    Vorteile bei Jimdo sind:
    Baukastenprinzip sehr einfach, aber trotzdem sehr vielseitig.
    Es gibt viele Vorlagen mit unterschiedlichem Aufbau, hat man die web-Seiten mit einer Vorlage erstellt, kann man in einem Schritt auf eine andere Vorlage wechseln oder auch wieder zurück.
    Der Support ist hervorragend und hilfreich, vor allem aber auch schnell bei der Beantwortung von Fragen. Es gibt auch eine Freeversion.
    Hilfe gibt es auch bei den Datenschutzrichtlinien.
    Die HP liegt bei Jimdo und wird Dir für Änderungen und Erweiterungen sofort zur Verfügung gestellt. Auch die Einstellung von Fotos ist sehr einfach.
    Mit freundlichen Grüßen

    1. Hallo Alfred! Danke für den Hinweis. Jimdo kenne ich auch, aber mir ist der Preis ein bisschen hoch, wenn jemand nur 5 Unterseiten hat und kaum was an der Seite macht. Aber Jimdo hat definitiv den Vorteil, dass man sich nicht um Updates kümmern muss, wie bei Wordpress.

  2. Ich verwende seit 2012 Rapidweaver. Aber das kostet eine Stange Geld und man kann für Stacks, Themes und dergleichen noch eine Menge Geld zusätzlich ausgeben. Ausserdem ist Vorsicht angesagt, wenn sie ein neues Software-Release heraus bringen. Die Software muss meistens erst nachreifen.

    Grüße

  3. Probiere mich gerade an RapidWeaver aus. Die ersten Versuche zeigen, dass es recht einfach zu verstehen ist von der Bedienungslogik.

  4. Persönlich bin ich jetzt definitiv und begeistert bei Sparkle gelandet. FTP ist inbegriffen und das Ganze ist für meine eher einfachen Ansprüche TOP. Auch die Dokumentation finde ich super und am besten schaut man immer online nach. Meine Version ist 2.8, es ist aber ein tolles Upgrade angekündigt (Version 3.0) das bei kürzlichem Kauf kostenfrei nachgeliefert wird. Meine bisherige iWeb-Homepage habe ich bereits nachgebaut. Das Importieren von Webseiten tönt gut, aber es sind eben nur einzelne Seiten, die man halt Stück um Stück rübernehmen und dann zünftig neu Formatieren muss (Textfelder mit Aufzählungen werden z.B. als Einzelzeilen übernommen). Ansonsten aber eine tolle Sache, ja Kicki-Bunti aber mir gefällts. Nur komisch, dass Apple selber nichts anbietet. Umgekehrt haben sie sich ja FileMaker unter den Nagel gerissen. Bei diesen Konditionen gehe ich lieber fremd und behelfe mit mit Base aus dem Libre Office.

    1. Hallo Adrian! Das ist doch schön, wenn du mit Sparkle gut gelandet bist. Die Homepages mit iWeb waren ja auch eher „einfach“ gehalten und das war eben Ziel der Sache. Eine Möglichkeit bieten, mit der wirklich jeder sich eine Webseite basteln kann, die halbwegs gut aussieht. Ich muss halt hier und da mal eine Webseite für Kunden bauen und da trifft Blocs eher meine Wünsche. Aber es gibt ja zum Glück für jeden was. :D

  5. Hi Sir Apfelot 🤟 sehe euch als letzte Rettung. Habe eine Firma inklusive Domäne und Webpage gekauft und wollte die Page jetzt veraendert… ups ist uralt und mit iWeb erstellt. Bin jetzt auch kein Webdesigner 🥶🥶🥶 Frage: Gibt es ein Programm in welches ich die vorhandene Seite (iWeb) konvertieren und bearbeiten kann. Oder muss ich jetzt alles neu machen 🤮 help! Danke im Voraus!

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