Seit den ersten Lockdowns wegen der Corona-Pandemie sind Lehrer zwangsläufig häufiger dabei, Lehrinhalte für Kinder zu erstellen, die man online nutzen kann. Das kostenlose Tool „Kahoot!“ kann dabei behilflich sein, denn mit diesem lassen sich Wissentests und Quizze selbst erstellen und diese dann den Kindern als Aufgabe stellen.
Warum sollte das für Lehrer spannend sein? Ich denke, vor allem, weil Kinder gerne Rätsel lösen und dadurch eine hohe Begeisterung für die Sache an den Tag legen. Zwar gibt es im Fernsehen schon „Wer wird Millionär“ und als Brettspiel findet man „Trivial Pursuit“, aber beides vermittelt, wie viele andere Quiz-Angebote ebenfalls, keine Lerninhalte, die sich am Lehrplan der Schule orientieren. Und hier kommt „Kahoot!“ ins Spiel, denn mit diesem Quiz-Generator kann man die Inhalte selbst bestimmen.
Kapitel in diesem Beitrag:
So funktioniert Kahoot!
Möchte man ein Quiz in Kahoot! erstellen, ist der erste Schritt, sich dort zu registrieren. Keine Sorge, die ganze Sache ist gratis und man wird auch nicht mit Spam-Mails zugeschüttet, wenn man die Registrierung vornimmt.
Nun geht es an den eigentlichen Test. Da es bei Kahoot! um ein Multiple-Choice-Quiz handelt (also um Fragen mit mehreren, vorgegebenen Antwortmöglichkeiten), muss man nun die Quizfragen und entsprechende Antworten zusammenstellen. Pro Frage sind hier vier Antworten möglich, von denen natürlich eine die richtige sein sollte.
Die Schwierigkeit ergibt sich bei den Multiple-Choice-Tests oft durch die Unterschiede der Antwortmöglichkeiten. Frage ich zum Beispiel, wann Kolumbus Amerika entdeckt hat und geben als vier Antworten 1592, 1492, 1491 und 1593 vor, ist es deutlich schwerer, als wenn ich 13 v. Chr., 149 v. Chr., 1997 und 1492 vorgebe.
Einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad kann man durch die Antwortzeit ins Spiel bringen, welche die Kinder haben, um eine Frage zu lösen. Hier bietet Kahoot die Möglichkeit, eine Zeit zwischen 5 Sekunden und 2 Minuten zu wählen. Damit ist ein Kahoot-Quiz auch schon fertig.
Technische Vorgaben für die Nutzung von Kahoot
Möchte man Kahoot ein Kahoot-Quiz in einem Klassenzimmer als Test nutzen, so ist die Vorgabe, dass der Lehrer einen Computer mit Internetanschluss hat, dessen Bild per Beamer oder Smartboard für alle Schüler sichtbar ist. Die Kinder müssen alle Tablets oder Smartphones vor sich haben, welche ebenfalls mit dem Internet verbunden sind. Der Ablauf ist dann wie folgt:
- der Lehrer zeigt die PIN von seinem Quiz am Beamer
- die Kinder besuchen die Webseite kahoot.it und geben die Quiz-PIN ein
- auf dem Beamer werden nun die Frage und alle vier Antwortmöglichkeiten gezeigt
- jede Antwortmöglichkeit hat eine farbliche Markierung (Rot, Gelb, Grün, Blau) und ein Symbol
- die Kinder haben auf ihrem Tablet genau diese Farben und Symbole als Buttons und können die entsprechende Antwort durch die Wahl der Farbe aussuchen
- nachdem die Zeit für die Frage abgelaufen ist, folgt die nächste Frage am Beamer mit den passenden Farbbuttons auf den Tablets der Schüler
- für jede richtige Antwort erhält ein Schüler Punkte und am Ende des Quiz folgt die Auswertung
Die ganze Prozedur kann natürlich auch über ein Zoom-Meeting (oder BigBlueButton) durchgeführt werden.
Was ist Kahoot 360 bzw. Kahoot Pro?
In der Basis-Variante „Kahoot! Starter“ ist Kahoot kostenlos nutzbar. Es gibt jedoch ein paar Einschränkungen, wie zum Beispiel die Begrenzung der Teilnehmer auf maximal 20 Personen. Damit dürften leider viele Schulklassen schon aus der kostenlosen Variante rausfallen. Wer mehr möchte, der muss einen der kostenpflichtigen Tarife von Kahoot nutzen, welche „Kahoot! 360 Standard“, „Kahoot! 360 Presenter“ und „Kahoot! 360 Pro“ heißen. Es gibt auch noch Kahoot für Teams, für Enterprise-Unternehmen und für einmalige Events.
Für Lehrer dürfte aber die „Kahoot! 360 Presenter“ mit bis zu 50 Teilnehmer die beste Wahl sein. Da der Spaß jedoch über 400 Dollar pro Jahr kostet, ist hier wohl eine Buchung durch die Schule die beste Wahl.
Fazit zu Kahoot!
Sieht man von der Beschränkung der Personenzahl ab, ist Kahoot für kleine Gruppen eine schöner, kostenloser Quiz-Generator. Die Webseite und das Userinterface ist leider hauptsächlich auf Englisch, aber man kann alle Fragen und Antworten auf Deutsch (oder einer beliebigen anderen Sprache) eintragen. Neben der Webseite gibt es auch noch Apps für iOS und Android, sodass Kahoot auch von jedem iPhone oder iPad ohne Browser genutzt werden kann.
Wenn Kahoot! für euch interessant ist, geht es hier zur Webseite: kahoot.com
Die Eingangsseite für die Schüler bei einem Quiz ist: kahoot.it
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