Kamera-Vergleich: Kameras in iPhone 7 Plus und iPhone 8 Plus

Kamera-Vergleich. Gegenüberstellung der Kameras von Apple iPhone 8 Plus und Apple iPhone 7 Plus. HDR, Sensor, Belichtung, Stage Spot, HEIF.

Austin Mann ist früher Pionier und Autodidakt in den Bereichen Fotografie, Photoshop und Apple Mac – auf seiner Webseite präsentiert er einen Vergleich von Fotografien mit den Kameras des iPhone 7 Plus und des iPhone 8 Plus. Mit freundlicher Genehmigung von Austin präsentiere ich euch an dieser Stelle den Kamera-Vergleich der beiden Apple-Smartphones aus seinem Blog an dieser Stelle auf Deutsch. Dabei werde ich den Vergleich der Kameras von iPhone 7 Plus und iPhone 8 Plus nicht 1:1 übersetzen, sondern sinngemäß wiedergeben sowie einige Fotos aus dem Originalpost auf austinmann.com einbauen.

Austin Mann zeigt die Auswirkungen des Slow Sync Verschlusses, der zu mehr Lichtdetails und einer natürlicheren Licht-Komposition im Bild führt.
Austin Mann zeigt die Auswirkungen des Slow Sync Verschlusses, der zu mehr Lichtdetails und einer natürlicheren Licht-Komposition im Bild führt. Aufgenommen mit der Heck-Kamera, nicht mit der Selfie-Kamera!

iPhone 8 Plus: HDR, Portrait (Lighting) Modus und Slow Sync

Mit dem iPhone 8 und dem iPhone 8 Plus hat Apple auf der September-Keynote 2017 zwei neue Hochleistungs-Smartphones vorgestellt, die nicht nur den neuen A11 Bionic CPU, sondern auch viele weitere Innovationen mitbringen. Darunter sind auch die neuen Kameras – wieder gab es beim Plus-Modell des iPhone 8 zwei Heckkameras. Hier einmal der Vergleich der technischen Daten der Kameras von iPhone 7 Plus und iPhone 8 Plus:

iPhone 7 Plus:

  • 12 Megapixel Kamera mit Weitwinkel- und Teleobjektiv
  • Weitwinkel: ƒ/1.8 Blende
  • Teleobjektiv: ƒ/2.8 Blende
  • Optischer Zoom, bis zu 10x digitaler Zoom
  • Porträtmodus
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iPhone 8 Plus:

  • 12 Megapixel Kamera mit Weitwinkel- und Teleobjektiv
  • Weitwinkel: ƒ/1.8 Blende
  • Teleobjektiv: ƒ/2.8 Blende
  • Optischer Zoom, bis zu 10x digitaler Zoom
  • Porträtmodus
  • Portraitlicht (Portrait Lighting)
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Das sieht erst einmal nicht nach spektakulären Veränderungen aus, eigentlich nach gar keinen Veränderungen. Jedoch gibt es beim iPhone 8 Plus eine bessere, durch die Hardware realisierte Bildstabilisierung, einen klügeren Sensor und neue Software-Features wie (bessere) HDR-Bilder, den Portraitlicht-Modus und Slow Sync. Letzteres Feature hebt Austin Mann in seinem Beitrag besonders hervor. Warum seht ihr schon im obigen Bild.

Details zu Slow Sync

Austin beschreibt den Slow-Sync-Verschluss der iPhone 8 Plus Kamera als „verstecktes Juwel“. Fast keiner lässt sich darüber aus, und auch bei der Keynote waren Portraitlicht und Animojis wichtiger. Jedoch sorgt die Slow Sync Funktion für ein besseres Licht im Bild: „[…] Traditionelle Fotografen sind bereits vertraut damit, aber für die unter euch, die es nicht sind – Slow Sync lässt den Verschluss ein bisschen länger geöffnet, um mehr natürliches Licht hereinzulassen, wenn mit dem Blitz fotografiert wird. Als Ergebnis ist das Bild nicht nur von dem Licht beleuchtet, das der Blitz zur Verfügung stellt, sondern ist stattdessen ausbalanciert mit dem Umgebungslicht der Umwelt, was eine balanciertere, natürlichere Aufnahme kreiert.

Nicht nur die Belichtung wird besser, sondern auch Aufnahmen in Bewegung sind ansehnlicher - das Objekt ist scharf während der Hintergrund Bewegung aufzeigt.
Nicht nur die Belichtung wird besser, sondern auch Aufnahmen in Bewegung sind ansehnlicher – das Objekt ist scharf während der Hintergrund Bewegung aufzeigt. (Klicken zum Vergrößern)

Portrait- und Portraitlicht-Modus

Austin betont in seinem Beitrag, wie weit die Smartphone-Fotografie innerhalb nur eines Jahres dank Apple gekommen ist. Durch die Möglichkeiten der Nachbearbeitung unter iOS 11 mit den verschiedenen Portrait- und Belichtungs-Modi ist es möglich, Details besser hervorzuheben, die fotografierte Person buchstäblich in ein besseres Licht zu rücken und so weiter. Ebenfalls sehr von Vorteil: der Portrait-Modus lässt sich bei allen Belichtungen auch ausschalten. Das heißt, dass zwar die Person je nach Modus anders belichtet ist, der Hintergrund aber nicht (zusätzlich) unscharf editiert wird. Gerade wenn es zarte Details wie abstehende Haare gibt, lohnt sich das Abschalten des Portraitmodus – auf der oben verlinkten Seite von Austin gibt es dazu ein anschauliches Video!

Die verschiedenen Portrait- und Portraitlicht-Modi beim iPhone 8 Plus mit iOS 11.
Die verschiedenen Portrait- und Portraitlicht-Modi beim iPhone 8 Plus mit iOS 11. (Klicken zum Vergrößern)

HDR Portraits

Das „vielleicht eindrucksvollste Update“ im Hinblick auf die Smartphone-Fotografie mit dem iPhone 8 Plus ist für Austin die Möglichkeit der HDR Portraits. Er beschreibt eine Fahrt durch Indien, bei der er die Kameras des neuen Apple-Smartphones testete. Es war Mittag und die Sonne schien sehr grell – also schlechte Bedingungen für ein gutes Portrait. Er sah einen Rabari-Schäfer namens Balaram mit seinen Schafen und stieg aus dem Wagen. Er durfte ein Portrait von ihm aufnehmen – bzw. zwei davon. Eines mit und eines ohne High Dynamic Range Modus. Das ist das Ergebnis (achtet auf die Details im Gesicht und auf dem Hemd des Mannes):

Ohne HDR Mit HDR

3 Mängel, die aufgefallen sind

Aber nicht nur die großen Vorteile werden in Austins Beitrag hervorgehoben, sondern auch Mängel und Negativpunkte. Insgesamt sind es drei Anmerkungen, die er unter der Überschrift „Ein paar Problemchen“ aufzählt:

  1. Beim Außen-Test der iPhone-Kameras kam es mehrmals vor, dass das Display dunkler wurde, weil die Helligkeit automatisch reduziert wurde. Das machte es schwer, überhaupt zu sehen, was man aufnimmt, bzw. das Aufgenommene anzuschauen. Manuelle Helligkeitseinstellungen und das Ausschalten von True Tone haben nicht viel geholfen.
    Das Problem könnte aber unter Einstellungen -> Allgemein -> Bedienungshilfen -> Display-Anpassungen gelöst werden, indem man dort die automatische Helligkeit
  2. Bilder wurden nicht allzu scharf, sondern eher „soft“ auf dem Display angezeigt. Auch nach zahlreichen Stabilisierungs- und Beleuchtungsanstrengungen (Stativ, kein diffuses Licht, etc.) wurden die Bilder nicht wirklich „scharfkantig“ dargestellt. Nach dem Übertragen und Ansehen auf dem Mac dann die Gewissheit: es liegt am iPhone 8 Plus Display.
  3. Die Mac-Kompatibilität mit dem HEIF-Format: Für mehr Möglichkeiten mit dem Ausgangsbild wird dieses inklusive aller möglichen Bearbeitungen (Portrait an / aus, Belichtungsmodi, HDR, etc.) lokal gespeichert. Dafür hat Apple ein speicherschonendes Raw-Format namens HEIF genutzt. Damit ihr dieses vollends auch auf dem Mac nutzen könnt, sollte dieser ein Upgrade auf macOS 10.13 High Sierra

6 stille Vorteile für kreative Profis

Neben den drei Mängeln, die nicht für jeden einen starken Nachteil bedeuten werden, gibt es auch noch sechs Vorteile, die Austin aufzuzählen weiß. Ich werde nicht die vollständigen Textpassagen wiedergeben, sondern nur kurz die einzelnen Punkte und Hinweise anschneiden:

  1. Schnelles Aufladen bedeutet kürzere Wartezeiten. Hinweise und Zubehör zum schnellen Aufladen des iPhone 8 (Plus) und iPhone X findet ihr in diesem Beitrag.
  2. Dateien in halber Größe bedeuten doppelten Platz. HEIF und HEVC verbrauchen nicht so viel Platz, was sich nicht nur auf dem iPhone, sondern auch in der iCloud, beim Übertragen dahin sowie auf dem Mac, iMac oder MacBook wiederspiegelt.
  3. Kamera-Modus kann gesichert werden. Wenn ihr zwischen Kamera-App und anderen Apps wechselt, dann müsst ihr nach dem Zurückkehren also nicht wieder beim Foto-Modus starten, wenn ihr Videos machen wollt. Ihr könnt direkt im gewählten Modus weitermachen.
  4. Unschärfe kann ausgeschaltet werden. Der Unschärfe-Effekt („Blur“) kann nun im Portraitmodus an- und ausgeschaltet werden, was für noch mehr Individualität in euren iPhone-Fotos sorgt.
  5. Der „schlauere“ Sensor. Zu seinen Kunden zählt Austin Mann unter anderem auch Apple selbst, weshalb er zu seinem Kamera-Test direkt vom Hersteller beraten wurde. Apple deutete ihn auf den „schlaueren“ Sensor hin, der nun Szenen wie einen Sonnenuntergang, ein Konzert und andere Lichtverhältnisse besser umsetzt.
  6. Kamera-Menü unter iOS 11. Unter dem neuen mobilen Apple-Betriebssystem iOS 11 gibt es in den Einstellungen nun einen eigenen Kamera-Punkt. Ein Vorteil für alle Kreativen und jene, die schnell und einfach die Kamera des iPhones individualisieren wollen.

Fazit zum iPhone 8 Plus Kamera-Test

Neben dem neuen, verbesserten Portrait-Modus gibt es beim iPhone 8 Plus und unter iOS 11 neue Möglichkeiten. Die beiden Kameras, deren verbesserte Hardware und vor allem der „schlauere“ Sensor machen noch professionellere Fotos möglich. Mit diesem erstaunlichen Upgrade ist auch die klare Linie von Apple zu sehen, die mobilen Geräte wie die Plus-Modelle der iPhones, die iPad Pro Reihe sowie auch den iMac Pro vor allem auf die kreative (bzw. professionell-kreative) Zielgruppe hin zu optimieren.

Zum Abschluss noch einmal der Hinweis auf Austins Beitrag, in dem ihr weitere Ausführungen und Bilder findet ;)

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2 Kommentare zu „Kamera-Vergleich: Kameras in iPhone 7 Plus und iPhone 8 Plus“

  1. Bemerkenswert finde ich ja, daß der Fotograf von dem Turbanbild das iPhone so ruhig halten konnte, daß man zwischen der Aufnahme mit HDR und der ohne HDR absolut keinen Unterschied in der Darstellung erkennt. Ich würde sogar sagen, daß die Bilder deckungsgleich sind. Bemerkenswert daher, weil auch dieser Fotograf sicherlich an seinem iPhone die Einstellung ändern musste. Schon toll.
    Was aber gar nicht toll ist, ist die Tatsache, daß in dem Bild ohne HDR die dunklen Partien, insbesondere unterm Kinn, wesentlich detailreicher dargestellt, als mit HDR. Sollte das nicht eigentlich umgekehrt sein.

    Wer aber immer noch glaubt, er könnte eine DSLR durch ein iPhone ersetzen, der glaubt auch diesem Beitrag hier.

    1. Hallo Lothar! Eigentlich sollte man vielleicht eher eine Frage stellen, bevor man wie du – anscheinend ohne Kenntnis des HDR-Modus im iPhone – in einem Beitrag rumtrollt, der den Autor richtig Zeit und Muse gekostet hat.

      Aber um sachlich zu bleiben: Beim iPhone gibt es seit es den HDR Modus gibt, die Option „Originalfoto behalten“. Das heißt, man muss effektiv nichts umstellen und die Geschwindigkeit, in der die Belichtungsreihe geschossen wird, ist so schnell, dass man nur die Hand halbwegs ruhig halten muss, damit das HDR-Foto funktioniert. Und durch die Option „Original behalten“ hat das „Nicht-HDR-Foto“ auch den gleichen Ausschnitt wie das HDR-Foto.

      Zu der Sache mit der dunklen Partie am Hals: Das normale Foto hat wahrscheinlich die dunkleren Bereich richtig belichtet. Das HDR ist aber der beste Kompromiss aus der besten Belichtung aller Bildelemente. Aus dem Grund kann es sein, dass hier in den dunklen Bereichen das Original-Foto vorne liegt. Insgesamt punktet aber das HDR-Foto, würde ich sagen.

      Und ja, ich denke, man wird eine DSLR nicht durch ein iPhone ersetzen können. Alleine aus dem Grund, weil der Sensor und die Optik nie diese Größe bekommen wird. Trotzdem finde ich es bemerkenswert, was man schon aus den kleinen Smartphone-Knipsen rausholen kann. Und ehrlich gesagt: Ich mag 10x lieber mein iPhone als eine DSLR… nicht, weil das iPhone die besseren Fotos machen würde, aber weil ich es dabei habe. Kein Mensch wird ein iPhone ernsthaft im Studio einsetzen, aber wenn ich im Urlaub auf einer Tagestour wandern gehe, nehme ich bestimmt keine DSLR mit. Wie sagt man so schön: Die beste Kamera ist immer die, die man dabei hat. :D

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