Bereits letzten Juli habe ich in einer Sir Apfelot Wochenschau darauf hingewiesen: eBay hat schon in 2021 die gesamte „eBay Classifieds Group“ abgestoßen und an Adevinta aus Norwegen verkauft. Der Adevinta-Konzern vereint aktuell mehrere Kleinanzeigen-Portale aus ganz Europa unter einem Hut, auf dem deutschen Markt wird neben „eBay Kleinanzeigen“ auch „mobile.de“ betrieben. Für das ehemals von eBay ins Leben gerufene Kleinanzeigen-Portal stand bereits letztes Jahr fest, dass es ein Rebranding geben wird. Dieses hat nun auch einen Starttermin erhalten, den 16. Mai 2023. Webseite und App werden dann weiter angepasst. Für die Nutzer/innen soll sich erstmal nichts ändern.
Kapitel in diesem Beitrag:
„Kleinanzeigen bleibt Kleinanzeigen“, heißt es von Seiten der Plattform
Im Presse-Bereich der Verkaufsplattform wurde gestern eine Mitteilung veröffentlicht, in welcher der neue Name „Kleinanzeigen“ in Verbindung mit einem neuen Logo und einem neuen Design angekündigt wurde. Es soll ein neues Markenbild etabliert werden, während sich für die Nutzer/innen im Grunde nichts ändern soll. Die Möglichkeiten für den Kauf und Verkauf von gebrauchten Produkten zu individuellen Preisen sowie die Funktionen zum vorigen Austausch sollen wie gehabt bestehen bleiben. Für Unternehmen und auf der Plattform handelnde Selbstständige soll sich ebenfalls nichts weiter ändern, heißt es in einem Ratgeber für gewerbliche Anbieter/innen.
„Wir sind ein Online-Kleinanzeigenmarkt für alle, der Freude am nachhaltigen Handeln fördert. Das wollen wir auch bleiben. In den vergangenen Wochen haben wir zwar optisch einiges verändert, halten aber weiterhin an dem fest, wofür uns unsere Nutzerinnen und Nutzer schätzen“, sagt Paul Heimann, CEO von Kleinanzeigen. „Kleinanzeigen ist und bleibt für Privatpersonen grundsätzlich kostenlos“, heißt es weiter in der oben verlinkten Pressemitteilung. „Bei uns können Nutzerinnen und Nutzer nicht nur Schnäppchen machen, sie halten Artikel durch ihren Kauf auch weiter im Kreislauf, statt Neuwaren zu kaufen, deren Herstellung die Umwelt überproportional belastet […]“
Greenwashing als nerviger Teil der neuen Kleinanzeigen-Marke
Ich selber nutze (eBay) Kleinanzeigen schon seit über 10 Jahren und stehe den angekündigten Änderungen relativ gleichgültig gegenüber. Interessant und ehrlich gesagt auch ziemlich nervig finde ich das Greenwashing, das mit der neuen Markenidentität einhergeht. Nicht nur wurde das Logo dafür in grünen Farbtönen gestaltet, auch wird hervorgehoben, dass die Nutzer/innen der Umwelt ach so viel Gutes tun, wenn sie Kleinanzeigen nutzen. Dass das Geld bei Kleinanzeigen aber durch gewerbliche Nutzer/innen reinkommt, die vornehmlich Neuware verkaufen, wird nicht im neuen Brand Film erwähnt. Dafür allerdings ein Tausch, der „Drei Kilo Kochschinken“ enthält. Weil Fleisch als Massenware so nachhaltig ist, oder?
Neues App-Branding und neue Webadresse ab 16. Mai, später dann der Dark Mode
Schon jetzt heißt die App für Smartphones und Tablets lediglich „Kleinanzeigen“. Das Logo zeigt aber weiterhin den Schriftzug „eBay Kleinanzeigen“ mit der an markierte Zeitungsannoncen erinnernden roten Einkreisung. Das soll sich mit einem Update am 16. Mai 2023 ändern. Dann wird das Logo ein stilisiertes dunkelgrünes K auf hellgrünem Grund zeigen. Das optische Pendant zum Greenwashing in der Pressemitteilung also. Zudem wurde eine weitere Änderung angekündigt: „Mit dem Rebranding gehen bei Kleinanzeigen sprichwörtlich die Lichter aus: Mit der nächsten Version seiner Apps wird der Online-Kleinanzeigenmarkt Ende Mai einen langgehegten Wunsch der Nutzerinnen und Nutzer umsetzen und einen ‚Dark Mode‘ einführen.“
Die URL der Webseite soll sich ebenfalls Mitte kommenden Monats ändern, von „ebay-kleinanzeigen.de“ zu „kleinanzeigen.de“. Allerdings muss man sich nicht sofort umgewöhnen. Die Webseite, alle aktuellen Unterseiten und die Links zu den einzelnen Angebotsseiten sollen noch mehrere Jahre unter dem alten Namen erreichbar bleiben. Der Übergang wird also ein schleichender sein. Wahrscheinlich wird es dann in ein paar Jahren nochmal den Hinweis geben, dass die alten URLs nach einer gewissen Zeit eingestampft werden, sodass abermals eine Übergangszeit zur Umgewöhnung und zum Anpassen von Verlinkungen gegeben sein wird. Ein Vorteil für alle Gewohnheitstiere, die nicht sofort alles anpassen und sich neu merken können oder wollen.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.