Komoot verkauft: Kommt jetzt die Abo-Pflicht?

Am Freitag habe ich eine umfangreiche Wanderung unternommen. Es ging durch Felslandschaften, an einem Fluss entlang, durch kleine Ortschaften und auch eine Fährfahrt war mit dabei. Für die Planung der Route sowie zwischendurch für ihre Einhaltung wurde die komoot App genutzt. Die Wander- und Fahrradtour-App kann sowohl kostenlos als auch mit In-App-Käufen verwendet werden. Doch ebenfalls am Freitag wurde die Übernahme durch Bending Spoons aus Italien bekannt. Was heißt das in Zukunft?

Überraschende Übernahme: Die Wander- und Fahrradtour-App komoot wird an das italienische Unternehmen Bending Spoons verkauft.
Überraschende Übernahme: Die Wander- und Fahrradtour-App komoot wird an das italienische Unternehmen Bending Spoons verkauft.

WiWo berichtet: Komoot überraschend verkauft

Nicht nur für User und die Fachpresse kam die Übernahme überraschend, sondern scheinbar auch für die ca. 150 Beschäftigten von Komoot in Potsdam. Wie die WirtschaftsWoche berichtet, wurden sie am Donnerstagnachmittag (20. März 2025) über den Verkauf der Firma an das italienische Unternehmen Bending Spoons aufgeklärt. Das entsprechende Meeting wurde mit nur einer Stunde Vorlauf angekündigt und bot keinen Platz für Rückfragen – auch nicht bezüglich den im Meeting angesprochenen Kündigungen.

Beispiele für die Nutzung der komoot App. Quelle: Pressematerial
Beispiele für die Nutzung der komoot App. Quelle: Pressematerial

Für die Belegschaft kam die Übernahme also aus dem Nichts. Auf der Führungsebene schien das Ganze aber durchaus geplant gewesen. Komoot-CEO Markus Hallermann sowie die weiteren Führungskräfte Jonas Spengler, Tobias Hallermann, Daniel Gard, Christoph Lingg und Jan Heuer dürfen sich jetzt wahrscheinlich über ihre Anteile an der Übernahmesumme freuen. Immerhin soll der Umsatz 2023 bei 36 Millionen Euro gelegen haben. Zudem konnte Komoot seit 2010 über 45 Millionen User verzeichnen. Dafür kann man sicher einiges verlangen.

Wer oder was ist Bending Spoons?

Bending Spoons ist eine Firma aus Mailand, die nicht nur eigene Apps entwickelt (etwa 2020 die italienische Corona-Warn-App im Auftrag der italienischen Regierung), sondern auch immer wieder erfolgreiche Software aufkauft. Neben Komoot hat sich Bending Spoons bisher schon Evernote, Meetup, Remini, Splice, StreamYard und WeTransfer einverleibt.

Luca Ferrari, der CEO von Bending Spoons. Quelle: Pressematerial
Luca Ferrari, der CEO von Bending Spoons. Quelle: Pressematerial

Die Übersicht der Angebote gibt es auf der Unternehmenswebseite. Interessant ist, dass man weder dort noch auf der Komoot-Webseite einen direkten Hinweis auf die Übernahme findet. Wenn das Geld an die oben genannten Eigner überwiesen ist, alle Verträge unterzeichnet sowie der Großteil der Belegschaft auf den Arbeitsmarkt geschickt wurde, wird Komoot dann aber sicher auch im Produkt-Portfolio von Bending Spoons auftauchen.

Kommt jetzt die Abo-Pflicht für die Wander- und Fahrrad-App?

Um ein Unternehmen zu skalieren, braucht man ein anderes Mindset und andere Fähigkeiten als noch bei der Gründung“, heißt es laut der WirtschaftsWoche vom derzeitigen Komoot-CEO Markus Hallermann. Das bisherige „Mindset“ bei Komoot soll recht kollegial gewesen sein, die Zufriedenheit unter den Angestellten soll einen hohen Stellenwert genossen haben und es habe jedes Jahr ein einwöchiges Offsite (Arbeit bzw. Workshops abseits des gewohnten Arbeitsplatzes) gegeben.

Möglich ist, dass durch das wenig aussagekräftige, aber mit Business-Sprech durchsetzte Zitat zum Ausdruck gebracht werden soll, dass sich nun andere um die Verschlimmbesserung von Komoot kümmern müssen. Soll mehr Geld aus dem Angebot geholt werden, müssen also Arbeitsplätze abgebaut und neue Einnahmequellen erschlossen werden. Unter Usern gibt es bereits die Befürchtung, dass ein Abo verpflichtend wird, um die Komoot App weiter nutzen zu können. Ob und wann solche Änderungen eingeführt werden, das bleibt derzeit aber noch abzuwarten.

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2 Kommentare zu „Komoot verkauft: Kommt jetzt die Abo-Pflicht?“

  1. Wenn es ein Abo gibt, werde ick mein Konto da löschen. Dieser „Firma“ ist nicht zu trauen.
    Muss mal schauen, ob nicht auch alle Routen gleich mit gelöscht werden kann.
    Runtastic war ja auch was ähnliches.

    1. Ich war bei Komoot von Anfang an dabei und hatte damals für 60 Euro oder so Karten weltweit gekauft. Ich hoffe, dass sie mir das jetzt nicht hinter einem Abo verstecken. Das wäre sehr schade. Aber würde mich leider nicht wundern.

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