Kostenlose Swift Tutorial Videos auf YouTube – Martin Lexow von IXEAU im Interview

Swift Tutorial Videos auf YouTube gibt es von Martin Lexow auf dem Kanal IXEAU

Die Apple Programmiersprache Swift bietet einen guten Einstieg für alle, die Programmieren lernen wollen. Wie auf der diesjährigen Apple Keynote von Tim Cook erwähnt, wird Swift auch im Rahmen des ConnectED Programms weltweit an Schulen gelehrt. Wer nun aber schon aus der Schule heraus ist und kein IT-Studium anfangen möchte, der bekommt dennoch die Chance, die Apple Programmiersprache Swift als Grundlage für die Kenntnisse rund um den Aufbau von Software zu erlernen – und das kostenlos! „Unser Alltag wird bestimmt von Software“, sagt Martin Lexow im ersten Teil seiner Swift Tutorial Serie. Ich habe ihn mal für euch interviewt.

Was ist Swift?

Bevor es ans Eingemachte geht, möchte ich hier noch eine kleine Erklärung zwischenschieben. Denn nicht jeder weiß auf Anhieb etwas mit dem Namen „Swift“ anzufangen. Daher hier ein Überblick: Swift ist eine 2014 ins Leben gerufene Programmiersprache für die Apple-Systeme iOS, OS X, tvOS, watchOS und für Linux. In Zukunft werden wir Swift sicher auch im macOS wiederfinden. Erstmals vorgestellt wurde Swift auf der WWDC 2014 und aktuell ist die Version 2.2.1 in Gebrauch. Die derzeitige Vorabversion ist die 3.0 Preview 2, welche auf der WWDC 2016 vorgestellt wurde.

Martin Lexow vom YouTube-Kanal IXEAU im Interview

Martin Lexow stellt auf seinem YouTube Kanal IXEAU eine kostenlose Swift Tutorial Serie zur Verfügung
Martin Lexow stellt auf seinem YouTube Kanal IXEAU eine kostenlose Swift Tutorial Serie zur Verfügung

So, nun wissen wir, dass die Leute, die Swift beherrschen, Programme und Apps für Apple-Systeme zaubern können. Doch wie findet man den Einstieg in dieses Thema? Wer vermittelt einem die Grundbegriffe, die ersten Programmierzeilen und damit die Grundlagen für die erste eigene App? Im deutschsprachigen Raum kann man als Antwort auf diese Fragen den YouTube-Kanal IXEAU mit seinem Betreiber Martin Lexow anführen. Und hier ist das bereits mehrfach erwähnte Interview mit ihm:

Hallo Martin, vielen Dank für die Beantwortung der folgenden Fragen. Fangen wir mit etwas Allgemeinen an: Was ist dein Hintergrund, hast du im IT-Bereich studiert? – Oder wie bist du zum Thema Swift gekommen?

Hey Jens, danke für dein Interesse! Ich studiere seit 2013 »Interface Design« an der Fachhochschule Potsdam. Davor war ich zuletzt einige Jahre als Angestellter in einem großen Konzern für die Entwicklung von IT-Systemen verantwortlich. Aktiv Programmieren musste ich dort aber nicht. Meine Rolle entsprach eher der eines User-Experience-Designers. Das war eine sehr lehrreiche Zeit und die vielen Erfahrungen währenddessen weckten in mir den Wunsch, das Thema im Rahmen eines Studiums zu vertiefen.
Innerhalb meines Studiums hatte und habe ich hier und da Berührungspunkte mit dem Programmieren. Als Designer ist das meiner Ansicht nach eine der essentiell notwendigen Fähigkeiten. Als jemand aus der Generation der »Digital Natives« hatte ich aber natürlich schon davor Berührungspunkte mit der Thematik. Meine ersten Schritte machte ich in der Webentwicklung. Ebenfalls sehr früh beschäftigte ich mich mit Visual Basic. Es ist mittlerweile aus guten Gründen in Verruf geraten, aber als Jugendlicher liebte ich (Macromedia) Adobe Flash. Einerseits konnte man sich damit visuell hervorragend austoben. Und auf der anderen Seite bot die zugrunde liegende Programmiersprache von Flash, ActionScript, zu seiner Zeit einzigartige Möglichkeiten, das Web um die Jahrtausendwende interaktiv und responsive zu gestalten.
Daneben wirkten native Apps immer faszinierend auf mich. Das Nutzererlebnis ist in der Regel besser und es eröffnen sich generell mehr Möglichkeiten. Nachdem ich mir 2004 meinen ersten iPod kaufte und ein Jahr später einen PowerMac G5, spürte ich erstmals, wie wichtig die Ausgestaltung der Nutzererfahrung ist. Ein Mac konnte damals wie heute nicht mehr als ein PC. Die Art, wie der Nutzer mit einem Mac interagiert, war aber entscheidend besser und machte einen bedeutsamen Unterschied. Ich stürzte mich also auf Objective-C, um für Apple-Geräte entwickeln zu können, bin damit aber nie so richtig warm geworden.
Mit der Veröffentlichung von Swift 2014 ist es Apple meiner Ansicht nach dann gelungen, Barrieren abzubauen. Mir fiel der Einstieg sehr leicht.

Bitte beschreibe kurz, wie es zu der Idee für einen YouTube-Kanal mit Swift-Tutorials gekommen ist.

Swift ist wie gesagt noch eine sehr junge Programmiersprache, und zu Beginn gab es nur eine Dokumentation von Apple als iBook, die aber nicht sehr umfangreich war. Ich selbst bin immer sehr dankbar, wenn andere ihr Wissen im Internet teilen, denn nur so war es letztlich auch mir möglich, mein Swift-Know How auszubauen. Mit meinen Videos möchte ich der Community jetzt etwas zurück geben. Erklär-Videos sind dabei in meinen Augen ein super Format, um Wissen zu transportieren. Ich empfand auch den persönlichen Touch wichtig. Es existieren immer noch viele Vorurteile gegenüber dem Programmieren, und die gilt es abzubauen! Jeder kann es lernen, davon bin ich fest überzeugt.

Wird es auf deinem Kanal in Zukunft lediglich die Tutorials geben oder sind vielleicht auch Wettbewerbe, Programmier-Aufgaben für die Viewer, etc. geplant?

Fürs erste bleibe ich den Tutorial-Videos treu! Sollten ich aber das Gefühl haben, dass sich ein Großteil der Zuschauer/innen ein anderes Video-Format von mir wünscht, kann ich mir natürlich gut vorstellen, darauf einzugehen. Ich bin jetzt erstmal gespannt auf die generelle Resonanz!

Deine Seite ixeau.com ist derzeit nur auf Englisch, wenn ich das richtig sehe. Und es wird auf der Startseite „Theine“ beworben, eine App, die den Mac vom Einschlafen abhält [Mittlerweile auch andere Programme]. Werden die Tutorials in Zukunft über den Newsbereich der Seite hinaus beworben, vielleicht sogar auf Deutsch, oder ist die Webseite nur für ein englischsprachiges Publikum gedacht und die Hinweise auf die deutschen Videos nur der Vollständigkeit halber vorhanden? (Entschuldige die lange Frage)

Die Website ist tatsächlich gerade erst fertig geworden und ich hatte noch keine Gelegenheit, alle Inhalte aufzubereiten und online zu stellen. Das hole ich aber natürlich nach! Es gibt auch noch die ein oder andere App, die ich zeitnah veröffentlichen werde – man darf also gespannt sein! Ob es eine eigene Rubrik für die YouTube-Videos gibt mache ich ebenfalls von der Resonanz abhängig. Die Seite wird aber zumindest vorläufig nur auf Englisch sein. Als Ein-Mann-Unternehmen ist Zeit notorisch knapp, und eine mehrsprachige Website ist Luxus.

Denkst du, dass die Zukunft in der Hand Apples liegen wird? Oder siehst du Swift auch als guten Einstieg in andere Programmiersprachen, die für deine Viewer wichtig werden könnten?

Ich denke Apple wird auch in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen und mache mir trotz der derzeit häufig geübten Kritik, Apple würde an Innovationskraft verlieren und Trends verschlafen, keine Sorgen. Wir als Konsumenten sehen ohnehin nur die Spitze des Eisberges und es werden weitere, innovative Produkte von Apple folgen, wenn die Zeit dafür reif ist. Das ist auch das faszinierende an Swift. Der Einstieg ist super einfach, und schon mit grundlegenden Kenntnissen kannst du plötzlich für Macs, iPhones, deiner Apple Watch oder dem Apple TV Anwendungen kreieren. Und die Grundlagen einer Programmiersprache, ganz gleich welche man lernt, kann auf andere Sprachen übertragen.

Wird es deiner Meinung nach in Zukunft wichtiger, dass jeder seine eigenen Programme schreiben kann – oder dass es mehr Leute gibt, die für Firmen programmieren können?

Ja, die Fähigkeit zu Programmieren wird immer wichtiger. Es hängt natürlich auch davon ab in welche Richtung man sich beruflich entwickeln möchte. Aber viele klassische Berufe werden in Zukunft durch die Digitalisierung abgelöst. Ein Beispiel: Als Designer verschafft mir die Fähigkeit zu Programmieren einen deutlichen Vorteil, da ich in der Praxis im Team mit Programmieren zusammenarbeite, mit denen ich nun fachlich auf Augenhöhe sprechen kann. Ich kann ihnen sogar konkrete Vorschläge unterbreiten, wie ein Problem gelöst werden könnte. Und ich bin in der Lage, meine konzipierten Interfaces selbst zu programmieren, während der tatsächliche Programmierer mehr Zeit in die eigentlichen Funktionen investieren kann. Immer mehr Produkte sind digital. Programmieren wird in meinen Augen eine so grundlegende Fähigkeit werden, wie heute die Nutzung einer Office-Anwendung.

In deinem ersten Tutorial sagst du, dass an Schulen derzeit noch nicht adäquat Programmieren gelehrt wird. Siehst du hier die Notwendigkeit für Lehrer, die Programmieren auf Lehramt studiert haben – oder wären Quereinsteiger mit echter Programmiererfahrung (und Talent zum Lehren) besser?

In meiner Ideal-Vorstellung lernen Kids in einem regulären Unterrichtsfach bereits in einer frühen Phase, zum Beispiel ab der dritten Klasse, ähnlich wie heute die erste Fremdsprache, programmieren. Ich möchte nicht ausschließen, dass es das bereits gibt, aber zumindest meines Wissens nach ist das nicht der Fall. Der Unterrichtende sollte seine Begeisterung für das Thema leidenschaftlich und überzeugend vortragen können, was überhaupt für alle Lehrer gilt. Gerade in jungen Jahren geht es für mich eher darum zu inspirieren, Interesse zu wecken und ein Gefühl dafür zu vermitteln, was möglich ist. »Digital literacy« ist genauso wichtig wie Lesen und Schreiben lernen.
Während meines Studiums empfand ich übrigens Lehrende mit Praxiserfahrung als am lehrreichsten, da ich an deren Erfahrungen direkt partizipieren konnte. Aber das ist rein subjektiv und kann man so pauschal nicht beantworten. Es gibt viele Faktoren, die den Lernerfolg beeinflussen.

Wenn unsere Leser Einstiegsliteratur zum Thema Swift oder Programmieren an sich suchen, was wäre deine Empfehlung?

Eine gute Adresse ist immer die offizielle Dokumentation von Apple. Egal wie fortgeschritten man ist, es gibt immer Situationen, in denen man die Dokumentation zurate zieht. Das iBook zu Swift ist kostenlos und für den Anfang wirklich gut. Die Registrierung als Apple Developer kostet ebenfalls nichts und ermöglicht einem einen spannenden Einblick über aktuelle Entwicklungen. Außerdem gibt es in Apples Developer Portal Videomitschnitte der WWDC, die super spannend sind und in denen Apple Mitarbeiter aus erster Hand berichten. Und wer deutschsprachige Videos bevorzugt, wirft einen Blick auf meinen YouTube-Kanal ;-)

Deutsche Swift Tutorial Videos von Martin

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und sich an Swift ausprobieren möchte, dem legen wir Martins Swift Tutorial Videos ans Herz. Hier bekommt ihr Erklärungen rund um die Apple Programmiersprache sowie zusätzliche Hinweise zum Programme schreiben und mehr. Als Einstieg hier das erste Swift Tutorial vom Kanal IXEAU:

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