Apple hat Anfang des Jahres den Rechtsstreit um vermeintliche Siri-Auswertungen mit einem Vergleich beigelegt. Die Sammelklage wurde mit Fällen angeführt, bei denen die Klagenden sich über Werbeanzeigen wunderten, die den Inhalten ihrer zuvor geführten Gespräche nahe kamen. Die Annahme war, dass Siri mithöre und personalisierte Werbung erwirke. Die außergerichtliche Einigung zwischen den Klagenden und Apple bezieht eine Zahlung von 95 Millionen US-Dollar ein. Wie Reuters betont, kann Apple diese Summe in neun Stunden erwirtschaften. Der iPhone-Hersteller selbst hebt mit einer Pressemitteilung die Datensicherheit von Siri hervor.
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Siri verarbeitet Daten lokal, wann immer dies möglich ist
In der Pressemitteilung zum Thema geht Apple zwar nicht direkt auf das Gerichtsverfahren oder dessen Beilegung durch die Millionenzahlung ein. Jedoch werden mit einem Absatz direkt die dabei zugrunde liegenden Anschuldigungen adressiert:
„Apple hat Siri-Daten nie zur Erstellung von Marketing-Profilen verwendet, sie nie für Werbung zur Verfügung gestellt und sie nie an irgendjemanden zu irgendeinem Zweck verkauft. Wir entwickeln ständig Technologien, um Siri noch privater zu machen, und werden dies auch weiterhin tun.“ (aus dem Englischen übertragen)
Im Anschluss geht Apple darauf ein, wie Siri bei der Beantwortung von Anfragen sowie bei der Erledigung von Aufgaben die User-Daten schützt. Unter anderem ist Siri so designt, dass nach Möglichkeit alle Aktionen lokal realisiert werden – also auf Endgeräten wie dem iPhone, iPad und Mac.
Das ist für den Datenschutz nicht nur bei der Informationssuche wichtig, sondern auch und vor allem beim Vorlesen und Verfassen von Nachrichten. Auf Geräten, die technisch dazu in der Lage sind, werden Audioanfragen ebenfalls lokal verarbeitet. User können aber einen Opt-In nutzen, um sie zur Verbesserung von Siri an Apple-Server zu schicken.
Apple hält die Datenmenge durch Siri-Anfragen so klein wie möglich
Sowohl umfangreichere Aufgaben auf neueren Geräten als auch reguläre Anfragen auf älteren, technisch nicht so leistungsstarken Geräten werden zur Verarbeitung an Apple-Server gesendet. Deshalb kann es sein, dass Siri bei einigen Anfragen darauf hinweist, dass zuerst eine Internetverbindung aufgebaut werden muss. Bei der Server-Verarbeitung sollen laut Apple aber so wenig Daten wie nur möglich übermittelt werden, eben gerade genug, um ein akkurates Ergebnis zu liefern.
Siri-Suchen und -Anfragen sollen dabei nicht mit dem verwendeten Apple Account (vormals Apple-ID) verknüpft werden. Stattdessen kommen für einzelne Geräte zufällig erstellte Identifikatoren zum Einsatz. Diese können Anfragen in Verbindung bringen und einen Kontext aufbauen, ohne dass das genaue Gerät oder der damit verknüpfte Apple Account benötigt wird. „[…] ein Prozess, von dem wir glauben, dass er unter den aktuell angebotenen Digitalassistenten einmalig ist.“, heißt es.
Zudem wird nochmals darauf hingewiesen, dass Audioaufnahmen von Siri-Interaktionen nur dann für die Verbesserung des Dienstes gespeichert werden, wenn User diese Option eigenständig aktivieren. Ein Opt-Out ist dabei jederzeit möglich.
Datenschutzhinweis wird mit Werbung für Private Cloud Compute verknüpft
Apple lässt es sich nicht nehmen, nach der abgewimmelten Klage nicht nur auf die Siri-Datensicherheit zu pochen, sondern die gleiche Pressemitteilung auch noch für ein bisschen Werbung zu nutzen. Denn aufgrund der Möglichkeiten, die Apple Intelligence biete, stünde man nun am Start einer neuen Ära für Siri. User bekämen die Möglichkeit, Aufgaben noch einfacher zu erledigen, denn Siri werde fähiger, persönlicher und mit jedem Tag hilfreicher.
Genauso wie Siri laufe Apple Intelligence auf entsprechend fähigen Geräten lokal, heißt es. Nur wenn die Anfrage oder Aufgabe ein größeres KI-Modell benötigt, dann wird der Prompt an Apple-Server geschickt. Dort kommt laut der Pressemitteilung aber „Private Cloud Compute“ zum Einsatz, was bedeutet, dass keine User-Daten gespeichert oder mit Apple geteilt werden. Zuletzt wird auf die offizielle Privatsphäre-Unterseite von Apple hingewiesen.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.