Wie wichtig ND-Filter bei Videoaufnahmen sein können, habe ich vor kurzem ja schon hier in diesem Beitrag erläutert. Meine ND-Filter für die Mavic Air sind leider noch auf dem Weg, aber ich dachte eben, ich versuche mich schonmal daran, die Linse der Kamera abzuschrauben. Bei der winzigen Linse und meinen Wurstfingern war ich schon darauf gefasst, dass es kein Kinderspiel werden dürfte.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Abschrauben der Linse – ein Rätsel für Grobmotoriker
- 2 Die Lösungsansätze
- 3 Die richtige Lösung: Gummihandschuhe und Grifftechnik
- 4 Alternativlösung: Flachgummi und Kabelbinder
- 5 Tipps auch für DJI Mavic Pro und Phantom 4 Pro bzw. Phantom 3 hilfreich
- 6 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Abschrauben der Linse – ein Rätsel für Grobmotoriker
Das Problem an der Aktion mit dem Abschrauben ist eigentlich der Gimbal, der sich ständig wegdreht und die kompakte Bauweise der Kamerahalterung an der Mavic Air (sicher auch bei der DJI Spark!). Man bekommt die Kameraeinheit schlecht zu fassen und muss dann noch genug Platz haben, um mit zwei – oder am besten drei – Fingern die Linse abzudrehen.
Aber letztendlich war das nicht der Knackpunkt an dem Job: Das wirklich Schwierige ist, dass man beim Drehen das Gefühl hat, das Ding sitzt bombenfest und man beschädigt die Linse oder die Halterung, wenn man fester dreht.
Ich habe mich also in diversen Foren mal schlau gemacht und dabei alte Threads von Leuten gefunden, die dieses Problem schon bei der Mavic Pro oder der Phantom 3 oder 4 hatten. Die Abdeckung der Linse läßt sich einfach nicht bewegen – trotz enormen Kraftaufwand.
Die Lösungsansätze
Dabei findet man dann die unterschiedlichsten Tipps von Leuten, die ich hier nur der Vollständigkeit halber mal erwähnen möchte. Wie es richtig geht, erkläre ich weiter unten. Aber hier die Tipps:
- Greifen der Abdeckung mit einer Zange (mit Filz gepolstert)
- Tesafilm um die Abdeckung kleben und links und rechts Laschen zum Greifen lassen.
- Gummihandschuhe für mehr Grips nehmen.
- Zeigefinger und Daumen nicht so verwenden, dass man nur an zwei Punkten greift, sondern den Zeigefinger um die Linse herum legen, um den Druck zu verteilen.
- Gimbel und Linsenabdeckung mit einem Fön erwärmen und dann nochmal probieren.
- Ein Kind mit kleinen Fingern den Job erledigen lassen.
- Linsenabdeckung mit der Flex entfernen.
Man sieht schon, dass hier teilweise sehr verzweifelte Menschen am Werk sind. Und ich muss zugeben, bei mir tat sich auch nichts. Ich habe es mit der Tesafilm-Methode versucht, aber die Linse an der Mavic Air ist einfach zu klein, um da noch mit Tesafilm zu werkeln. Die Idee mit dem Zeigefinger, den man um die Rundung der Abdeckung legt, ist an sich auch gut, aber bei grossen Finger schwer zu bewerkstelligen.
Eine Zange würde an sich vielleicht funktionieren, wenn man eine Polsterung gegen das Zerkratzen einsetzt, aber ich finde es sehr schwer, damit die Kraft richtig einzuschätzen. Zu schnell ist hier das dünne Alugehäuse verbogen, verkantet oder sogar das Linsenglas beschädigt.
Die richtige Lösung: Gummihandschuhe und Grifftechnik
Die beste Lösung, die auch bei mir funktioniert hat, ist eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen. Der erste wichtige Ansatz ist: Gummihandschuhe anziehen. Ich habe solche dünnen Putzhandschuhe genommen, die noch in der Putzecke rumflogen. Warum es mit den blossen Fingern oft nicht klappt, ist darin begründet, dass man zuviel Druck aufbaut (um ein Durchrutschen zu verhindern) und damit das Gewinde nicht mehr richtig drehen kann. Man arbeitet quasi gegen sich selbst. Die Gummihandschuhe geben einem genug Grip, damit man auch mit wenig Kraft arbeiten kann.
Der zweite wichtige Tipp ist, dass man mit drei Fingern greift, um den Druck weiter zu verteilen. Ich habe euch mal ein Foto gemacht, in dem ich einen Deckel einer Milchpackung halt, wie man die Linse der Mavic Air bzw. der Spark greifen sollte. Mit der anderen Hand halte ich das Gimbal fest (ebenso in einem Foto sichtbar).
Nach vielen erfolglosen Versuchen ohne „Hilfsmittel“ hat es dann mit den Handschuhen und der richtigen Grifftechnik innerhalb von Sekunden geklappt. Ich habe dann die Linse einfach weniger fest wieder angeschraubt, damit sie beim nächsten Mal leichter abgeht. Hat man es einmal gelöst, klappt es übrigens auch ohne Handschuhe sehr leicht. Man muss eben ein Gefühl dafür entwickeln.
Alternativlösung: Flachgummi und Kabelbinder
Mein Leser Andreas hat mir noch eine weitere Lösung vorgestellt, mit der er den Ring ums Objektiv lösen konnte. Er hat einen Flachgummi um den Ring gelegt und diesen dann mit einem kleinen Kabelbinder fixiert. Dadurch verteilen sich die Kräfte perfekt und man kann den Ring ohne viel Kraftaufwand lösen. Zur Illustration hat er mit noch folgendes Foto geschickt, damit man sieht, wie es im Detail funktioniert.
Tipps auch für DJI Mavic Pro und Phantom 4 Pro bzw. Phantom 3 hilfreich
Die oben genannten Tipps dürften euch sicher auch bei anderen Modellen von DJI helfen, denn das Abschrauben der Linse beim der Phantom hat genauso viele Leute in die Verzweifelung getrieben wie bei der Mavic Pro. Wenn euch meine Tipps geholfen oder gefallen haben, würde ich mich freuen, wenn ihr sie mit anderen Copterpiloten teilt: Sharing is caring! ;-)
Wenn ihr euch für die Mavic Air interessiert, kann ich euch noch zwei Artikel empfehlen. Das eine ist meine große Sammlung an Fragen und Antworten zur Mini-Drohne und das andere ist der direkte Link in den Shop von DJI, wo ihr die Mavic Air kaufen könnt.
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.
Vielen Dank Dir für den Tipp! Als bekennender Grobmotoriker saß ich nämlich tatsächlich eben etwas verzweifelt vor meiner Mavic Air und bekam die Linse nicht runter -.- Morgen geht es auf einen Roadtrip und da wollte ich unbedingt den ND Filter drauf haben. Dein Tipp hat mir geholfen, mit Putzhandschuhen (solche Einmalhandschuhe) ging es perfekt :) Danke Dir!
Hi Sebastian! Ja, ohne Handschuhe ging bei mir auch rein garnichts. :D
Hallo,
ich hatte auch das Problem und keiner der Tipps schien zu funktionieren. Am sinnvollsten sind die Handschuhe! Aber auch da hat man das Problem mit den Fingern gut zu greifen. Ich habe dann ein kleines Gummi um den Ring gespannt um mit den Fingern den Grip zu bekommen – und das hat mühelos funktioniert.
Hallo Stefan! Oh, gut! Das mit dem kleinen Gummi ist auch ne gute Idee. Den kann man ja sogar dran lassen und dann braucht man unterwegs keine Gummihandschuhe. ;-)
Ahoi,
Danke düe den Tipp, Hatte keine Handschuhe hier, aber ein kleines Tuch zum Linse putzen. Damit ging es dann.
Hi,
genau das war der richtige Tip!!!!
Danke und Gruß
Oha. Nun die Frage zur „Überraschung“: Entfernt wird also nur der Ring und gegen den Filter ersetzt. Die eigentliche Glaslinse lässt sich also nicht entfernen und verbleibt unter dem zusätzlichen Filter? Ist das so richtig?
Jens
Hallo Jens! Ja, genau… man dreht nur einen Aluring ab. Das Schutzglas des Objektivs ist fest verbaut und fällt nicht raus. Finde ich eine vernünftige Lösung. :D
Ich habe für mich eine weitere Variante gefunden: ich habe eine Schicht Flachgummi um den Ring verlegt und darüber einen Kabelbinder festgezogen. Der Angriffspunkt am Verschluss und der erhöhte Reibwert durch das festgesetzte Gummi machten das Abdrehen sehr einfach.
Hallo Andreas! Dank dir, dass du nooch einen weiteren Weg beigesteuert hast! Langsam dürfte das hier die Anleitung mit den meisten Ansätzen zum Lösen der Linsenabdeckung sein. :D