Was ist der nearbyd Prozess unter macOS auf dem Apple Mac?

Wer am Apple Mac unter macOS einen Blick in die Aktivitätsanzeige wirft, findet dort unter anderem den nearbyd Prozess. Dieser hat auf den ersten Blick nichts mit irgendeiner App zu tun. Auch scheint er dem Betriebssystem nicht bei Standardaufgaben zu helfen. „Nearby“ ist zudem der englische Begriff für „in der Nähe“. Wird man also durch diesen Hintergrundprozess ausspioniert? Nein. Denn der nearbyd Prozess unter macOS auf dem Apple Mac dient lediglich der Kommunikation von (eigenen) Geräten in unmittelbarer Nähe.

nearbyd unter macOS: „Räumliche Interaktion“ durch Funkverbindungen

Bei nearbyd handelt es sich um einen sogenannten Daemon, also einen eigenständig agierenden Hintergrundprozess, der die Nutzung des Mac vereinfachen soll. Er erspart einem die Eingabe komplexer Befehle und hilft bei der Auswertung eingehender Daten. Im speziellen Fall des nearbyd – Nearby Daemon – handelt es sich um einen Hilfsprozess für die räumliche Interaktion von Geräten, die Ultra-Breitband sowie andere Funkverbindungen nutzen. Er kommt auch unter iOS auf dem iPhone sowie unter iPadOS auf dem iPad zum Einsatz.

Der Hintergrundprozess ist also dafür verantwortlich, dass ein Kontakt zu (eigenen) Geräten in der Nähe aufgebaut wird – etwa zum Koppeln für die kombinierte Nutzung, für eine temporäre Verbindung zum Datenaustausch oder fürs Suchen und Finden mit „Wo ist?“. Die automatische Erkennung und Kopplung von Apple AirPods wird zum Beispiel dank des nearbyd Daemons ermöglicht, aber auch AirDrop und die Suche nach AirTags. Der nearbyd ist seit macOS 10.14 auf dem Mac und seit iOS 12 auf dem iPhone und iPad im Einsatz.

Details zur Interaktion von Geräten, die sich in räumlicher Nähe zueinander befinden, gibt es auf Apples offizieller Developer-Webseite zu Nearby Interaction with UWB.

Eine manuelle Interaktion mit nearbyd ist nicht vorgesehen

Falls der nearbyd mal Probleme verursachen sollte, also 100% CPU verbraucht oder den Arbeitsspeicher ausreizt, dann kann man ihn natürlich beenden. Alternativ kann man auch den Mac neustarten. Abgesehen davon ist der Prozess aber nicht dafür vorgesehen, nach Belieben gestartet, beendet oder bearbeitet zu werden. Auch die mit ihm in Verbindung stehenden Prozesse, Dateien und Skripte sollten nur fürs Troubleshooting angerührt werden, wenn keine anderen Lösungsansätze funktionieren. Im Zweifelsfall sollte der Apple Support zurate gezogen werden.

Johannes Domke

Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.