Seit 2016 gibt es neben den bekanntesten sozialen Netzwerken Facebook, Instagram und WhatsApp ein weiteres, welches gerade in den letzten anderthalb Jahren viel Aufsehen erregte. Dabei handelt es sich um OnlyFans. OnlyFans erinnert durch den Aufbau stark an Instagram, hat jedoch einige Features und Eigenschaften, welche auf Instagram nicht vorhanden sind. Auch deshalb – als Alternative für Instagram – konnte OnlyFans innerhalb kürzester Zeit eine enorme Reichweite aufbauen.
Auch bei OnlyFans handelt es sich also um ein soziales Netzwerk, über welches Fotos und Videos geteilt werden können. Im Gegensatz zu Instagram und Facebook haben die Menschen hinter einem Profil jedoch die Möglichkeit ihre Beiträge nur gegen Bezahlung zu teilen. Dann muss, ähnlich wie etwa bei Netflix oder Amazon Prime, eine monatliche Abogebühr bezahlt werden, damit die Beiträge weiterhin angezeigt werden.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Wie entstand OnlyFans?
- 2 Was wird auf OnlyFans gemacht?
- 3 Warum wollte OnlyFans aus der Erotik-Ecke raus?
- 4 Wie funktioniert die Plattform OnlyFans?
- 5 Ist OnlyFans aus ökonomischer Sicht eine Alternative zu einem „richtigen Job“?
- 6 Fazit: soziales Netzwerk und Erotik-Portal
- 7 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Wie entstand OnlyFans?
Entstanden ist dieses Konzept aus dem Hintergedanken Medienschaffenden, Künstlern und auch Influencern direkt die Möglichkeit zu bieten, mit den geschaffenen Inhalten Geld zu verdienen, denn gerade Künstler und Medienschaffende haben es in Zeiten von Google häufig schwierig, mit der eigenen Kunst oder den eigenen Inhalten Geld zu erwirtschaften. OnlyFans jedoch hat sich in eine vollkommen andere Richtung entwickelt. Viele der Nutzer sowie der sogenannten Content Creators, also Menschen, die Inhalte erstellen, nutzen OnlyFans, um dort erotische Inhalte zu teilen.
Was wird auf OnlyFans gemacht?
Im Prinzip ist OnlyFans eine Möglichkeit an seine Fans eine monatliche Mitgliedschaft zu verkaufen, um dann diesen Abonnenten Inhalte wie Bilder, Videos oder Livestreams zu bieten. Genutzt werden kann dies zum Beispiel von Models, YouTubern, Twitch-Creatoren, Fitnesstrainern oder ähnlichen Personen. In der Praxis sind aber viele Erwachseneninhalte auf OnlyFans zu finden.
Die Kosten für das monatliche Abo können die Creator aus vorgegebenen Preisstaffeln auswählen. Es startet bei 4,99 USD und geht deutlich weiter nach oben. Im Durchschnitt berechnen die Inhalteanbieter auf OnlyFans aber etwa 14 USD im Monat.
Warum wollte OnlyFans aus der Erotik-Ecke raus?
Viele der „Künstler“, die OnlyFans nutzen, bieten erotische Fotos und Videos an, um damit Geld zu verdienen. Im Prinzip nichts Verwerfliches, aber mittlerweile ist OnlyFans dadurch in die Schmuddelecke gerutscht, in der sich die Plattformbetreiber gar nicht sehen. Für die Betreiber ist es durch die nicht jugendfreien Inhalte schwer geworden, Werbeverträge abzuschließen, da viele Unternehmen sich von Erotikinhalten distanzieren. Letztendlich wollten – so die Aussage der OnlyFans-Betreiber – auch die Banken keine Zahlvorgänge durchführen, welche mit Erwachseneninhalten in Verbindung stehen.
2021 gab es seitens OnlyFans mal Bestrebungen, hier einen anderen Weg einzuschlagen und erotisches Material von der Plattform zu verbannen, aber diese Entscheidung wurde schnell revidiert. Zum einen waren die Banken weiterhin bereit, Kreditkartenzahlungen auf OnlyFans zu unterstützen und zum anderen lehnten sich viele der Content-Creator auf, weil sie plötzlich ihrer Mitglieder beraubt werden sollten. Am Ende blieb alles beim alten, aber die Content Creator hatten teilweise viele Abonnenten eingebüßt (siehe Times-Artikel).
Wie funktioniert die Plattform OnlyFans?
Wer sich ein Konto bei OnlyFans erstellen möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Diese Alterssperre ist jedoch sehr einfach zu umgehen, da sie nur geprüft wird, wenn man selbst Inhalte auf der Plattform teilen möchte. Möchte man dagegen nur Inhalte der Plattform ansehen, ist es möglich, einfach ein falsches Geburtsdatum anzugeben – ein großer Kritikpunkt an OnlyFans.
Wer selbst Inhalte teilen möchte, wird dazu verpflichtet einen Ausweis, sowie ein Foto auf dem das eigene Gesicht sowie der Ausweis sichtbar sind, einzureichen, um so das eigene Alter zu bestätigen. Für die Auszahlung von verdientem Geld oder das Bezahlen auf der Plattform selbst, wird zudem eine Kreditkarte benötigt, was wiederum ein Vorteil ist. Zwar kann bei der Anmeldung einfach ein falsches Alter angegeben werden, da im Normalfall jedoch niemand unter 18 eine Kreditkarte besitzt, ist es für minderjährige Personen schwer, trotzdem an die Inhalte zu gelangen.
Ist OnlyFans aus ökonomischer Sicht eine Alternative zu einem „richtigen Job“?
Ob OnlyFans als Vollzeitjob herhalten kann, hängt ganz von den frei wählbaren Modalitäten ab. Wer auf OnlyFans Beiträge teilt, der kann bestimmen, wie viel das Monatsabo kosten soll. Der Maximalpreis des Monatsabos liegt bei 49,99 $. Mindestens muss ein Abonnent jedoch 4,99 $ hinlegen, um die exklusiven Inhalte freizuschalten. 20 % der Einnahmen behält OnlyFans als Provision.
Gehen wir also davon aus, ein Influencer bietet das monatliche Abonnement zu einem Preis von 20 $ an. Hat er nur 1000 Abonnenten wären das schon 20.000 $ monatlich, wovon dem Influencer nach Abzug der Provision für OnlyFans noch 16.000 $ bleiben. Mehr, als die meisten Menschen in mehreren Monaten verdienen. Es ist jedoch nicht der Normalfall, dass ein Account so viele Fans hat. Die meisten Accounts sind deutlich unbekannter und der Verdienst dementsprechend geringer. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Besitzer der größten OnlyFans Account zweistellige Millionenbeträge erwirtschaften. Monatlich.
Wer selbst schauen will, was man verdienen kann, der findet hier einen Verdienstrechner auf der Seite, bei welchem man seine Monatsgebühr und seine voraussichtlichen Subscriberzahl vorgibt.
Die Einnahmen aus einem OnlyFans Account sind zudem steuerpflichtig. Je nachdem, in welchem Ausmaß der OnlyFans Account betrieben wird, sind die Steuern auch nicht ganz unerheblich. Wird der Account nämlich im großen Stil betrieben, ist eine Gewerbeanmeldung nötig und somit werden neben Einkommens- und Umsatzsteuer auch Gewerbesteuern fällig.
Fazit: soziales Netzwerk und Erotik-Portal
Dass eine Plattform wie OnlyFans früher oder später an den Markt gehen würde, ist nun wirklich keine Überraschung. Seit jeher zahlen Menschen für Erotikinhalte und in Kombination mit dem Aufschwung der sozialen Netzwerke in den letzten zwei Jahrzehnten war es erwartbar, dass es ein soziales Netzwerk für Erotikinhalte geben würde. OnlyFans schafft es jedoch nicht, die Seite vor dem Missbrauch durch Minderjährige effektiv zu schützen.
Das Konzept klingt zu gut, um wahr zu sein. Schnell ein paar Fotos geschossen, ins Internet hochgeladen und damit potenziell auch noch das große Geld verdienen. Für viele junge Menschen ein Traum, jedoch wird zu häufig vergessen, dass alles, was einmal im Internet gelandet ist, nie wieder vollkommen löschbar ist. Zudem gibt es immer wieder Berichte über Minderjährige, welche sich mit falschem Ausweis auf OnlyFans anmeldeten und monatelang Geld verdienten, ohne, dass dies auffiel.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass OnlyFans für viele Menschen eine tolle Plattform ist. Es ist jedoch zwingend nötig, dass deutlich mehr Bewusstsein und Aufmerksamkeit auf den Jugendschutz gelegt wird, ansonsten kann man so ein Projekt nicht gutheißen.
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.