Eine SD-Karte ist beim Raspberry Pi, einer Art Minicomputer für mobile Anwendungen oder Hobby-Projekte im Computing-, Programmier- und Gaming-Bereich, ein elementares Teil. Die Speicherkarte ersetzt die Festplatte und enthält unter anderem den sogenannten Bootloader, welcher für das Booten respektive den Startvorgang des RasPi verantwortlich ist. Wie ihr sicher wisst, so gibt es aber bei der Auswahl von SD-Karten verschiedene Klassen, Geschwindigkeiten und Bus-Zuteilungen. Daher stellt sich die Frage: Welche ist die richtige SD-Karte für den Raspberry Pi? Hier ein paar Vorschläge.
Kapitel in diesem Beitrag:
Welche SD-Karte für den Raspberry Pi?
Mehrere Faktoren spielen in die Auswahl der richtigen Speicherkarte für den RasPi hinein. Einerseits die Version des Minicomputers – also Raspberry Pi 1, Raspberry Pi 2 und Raspberry Pi 3 sowie deren Sub-Modelle – und andererseits die Spezifikationen der Speicherkarten. Hier solltet ihr mindestens eine Class 10 SD-Karte bzw. Class 10 microSD kaufen, da diese einen Datenaustausch von mindestens 10 MBit/s ermöglicht. Achtet ihr eher auf den UHS Bus, dann reicht im Grunde UHS I (römische 1). Die meist in einem U stehende römische Ziffer von I gibt an, dass bis zu 50 MBit/s bei einer Mindest-Schreibgeschwindigkeit von 10 MBit/s möglich sind.
Lesenswert: Geschwindigkeitsklassen von SD-Karten
Weiterhin werden bei der Auswahl der richtigen SD-Karte oder microSD für den Raspberry Pi HC-Speicherkarten empfohlen, also SDHC- und microSDHC-Karten. SDHC oder auch SD 2.0 steht für „High Capacity“ und bezeichnet Karten, die bis zu 32 GB Speicher sowie die zur Verwaltung des Speichers nötige Schreib- und Lese-Geschwindigkeiten aufweisen. Ein noch größerer Ersatz für die Festplatte im Raspberry Pi stellen SDXC-Karten (SD 3.0) dar, die als „SD eXtended Capacity“ bis zu 2.048 GB, also 2 TB, haben können. Je nach Betriebssystem, das ihr auf dem RasPi booten wollt, reichen aber bereits 4 bis 8 GB. SDHC und microSDHC sind also ideal.
Speicherkarten für Raspberry Pi 1 A und B
Eine reguläre SD-Speicherkarte hat eine Länge von 32 mm und eine Breite von 24 mm; und das ist auch das Format, das in der A- und B-Version des RasPi 1 vorgesehen sind. Das sollte man beim Kauf im Hinterkopf behalten – sowie vielleicht auch, dass gewisse Marken eine bessere Haltbarkeit bieten als andere. Aus Erfahrung tendiere ich daher im Folgenden zur Empfehlung von SanDisk-Produkten. Mit dem Hersteller hatte ich bisher auch bei Verwendung mit vielen Schreibzyklen noch keine Probleme, was ja beim Raspberry Pi auch wichtig ist. Deshalb sind dies die meiner Meinung nach passenden SD-Karten für den Raspberry Pi 1 A und B:
NOOBS SD-Karte (microSD mit Adapter)
Natürlich gibt es von den Machern des Raspberry Pi auch speziell für den Minicomputer empfohlene respektive lizensierte Speicherkarten. Bei der sogenannten NOOBS microSD (NOOBS steht für New-Out-Of-Box-Software) handelt es sich um eine 16 GB / 32 GB microSDHC-Karte von SanDisk mit einem Adapter, auf den das Raspberry Pi Logo gedruckt ist. Kurzum: Auch die offizielle Empfehlung für die Speicherbereitung des Taschencomputers kommt vom Hersteller SanDisk:
Speicherkarte für Raspberry Pi A+, B+, 2B und 3
Die neueren und aktuellen Versionen des RasPi sind kompatibel mit den kleinsten Speicherkarten, die meist auch in Android-Smartphones, in Kameras sowie weiteren Geräten Anwendung finden und eine Breite von 11 mm sowie eine Länge von 15 mm aufweisen. Kurzum: Es handelt sich um microSD- bzw. microSDHC-Speicherkarten. Neben der speziellen NOOBS-Karte mit Betriebssystem (s. o.) könnt ihr für die ganz individuelle Konfiguration bzw. die Verwendung eines anderen OS auch diese leeren Micros verwenden:
FAQ und Problembehandlung
Hier habe ich euch ein paar Fragen und Antworten rund um die Ersatz-Festplatte im Minicomputer zusammengetragen. So solltet ihr Probleme verhindert bzw. beheben und weiter erfolgreich an eurem Projekt arbeiten können:
- Warum sollte ich eine „teure“ Marken-Speicherkarte kaufen?
Billighersteller liefern oft keine gute Qualität, was weniger zuverlässige Schreibzyklen sowie auch nicht immer exakte Maße bedeutet. Die Billigkarte könnte also schlecht / gar nicht passen, wackeln und / oder schnell hinüber sein. - Trotz unter wenig Last stabiler Karten bzw. trotz Markenkarte kommt es bei mehr Arbeitsaufwand zu Ausfällen. Was tun?
Hier kann die Stromquelle das Problem sein. Überprüft bei komplexen Aufgaben oder vielen parallel laufenden Tasks die Spannung zwischen TP1 und TP2. Fällt diese unter 4,75 V, dann solltet ihr vielleicht eine bessere Stromquelle bzw. ein hochwertigeres USB-Kabel für die Stromversorgung wählen. - Wie kann ich die Lebensdauer des Speichers und des Geräts an sich verlängern?
Um eine maximale Lebensdauer von Speicherkarte und anderen Komponenten zu erreichen, fahrt den Raspberry Pi vor dem Ausschalten richtig runter bzw. beendet alle Prozesse. Dafür könnt ihr den Befehl „sudo halt“ (ohne Anführungszeichen) verwenden. Dann sollte die Power-LED blinken. Dies ist das Zeichen, dass das Gerät sicher ausgeschaltet werden kann. - Trotz aller Maßnahmen und guter Behandlung gibt es immer noch Probleme mit der Speicherkarte. Was ist da los?
Übertaktet ihr euren RasPi vielleicht? Falls ihr ein übertaktetes Modell verwendet, dann kann sich das negativ auf den Speicher auswirken und immer wieder Schäden oder Störungen hervorrufen. - Ich habe hier noch eine der empfohlenen Karten herumliegen. Wie formatiere ich diese, um ein OS zum Booten des Raspberry Pi aufzuspielen?
Anleitungen zum Formatieren von Wechselspeichern am Mac unter macOS und am PC unter Windows findet ihr in diesem Ratgeber. Klappt nicht nur mit dem USB-Stick ;)
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.
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Danke für den Informativen Beitrag.
Gibt es inzwischen für den Raspberry Pi 4 neue Empfehlungen oder können die vom 3er ohne Performanceeinbußen (???? schreibt man das so????) verwendet werden?
Beste Grüße