Vorgestern hatte ich mich auf die Suche nach einem Keylogger für meinen Mac gemacht (ich habe macOS Mojave laufen). Der Hintergrund bei der Suche war nicht, dass ich jemanden ausspionieren möchte, oder sehen will, ob heimlich jemand an meinem Mac werkelt, wenn ich nicht da bin, sondern es hatte einen ganz einfachen praktischen Hintergrund: Mein Wordpress hatte mir mal wieder einen Artikel zerhackt, den ich am Abend gestartet hatte.
Kapitel in diesem Beitrag:
Datenverlust beim Schreiben von Artikeln
Nach halbfertiger Arbeit ließ ich dann das Editor-Fenster auf und hab das MacBook schlafen gelegt. Nachdem ich dann am nächsten Tag wieder an den Rechner kam, habe ich den Artikel dann fertig gestellt und wollte ihn abspeichern. Leider kam dann eine Seite auf der mich Wordpress fragte “Wollen Sie das wirklich tun?”… äh… ja, ich denke schon.Anmerkung: Mittlerweile heißt die Meldung bei Wordpress “Du hast nicht die erforderlichen Rechte, um auf diese Seite zuzugreifen.“.
Also frisch und frei auf OK geklickt und dann kam das Wordpress Login Fenster. Als ich mich dann eingeloggt hatte, gab es nur noch die alte Version von meinem Artikel (vom Tag vorher). Wordpress hatte mich über Nacht ausgeloggt und damit hatte ich dann keine Berechtigung mehr, den Artikel zu speichern.
Das interessante: Auch wenn Wordpress eine Autosave-Funktion hat, war hier keine automatische Sicherung zu finden. Ich nehme an, dass mir vielleicht die Telekom auch noch eine neue IP vermitteln hat (24h Zwangstrennung) und das zu einem so ungüstigen Zeitpunkt, dass nicht mal mehr die automatische Sicherung funktionierte, da die Session schon gelaufen war.
Keylogger am Mac als Backuplösung für Online-Redakteure
Das Ende vom Lied war, dass ich gut eine Stunde Arbeit verloren hatte. Und dagegen wollte ich nun endgültig etwas machen, denn es kam schon häufiger vor, dass ich auf Webseiten Formulare ausgefüllt habe und dann wegen irgendeinem blöden Fehler die Daten verloren hatte, die eigentlich beim anderen Server ankommen sollten – ein Problem, das vor allem Online-Redakteure, SEOs und Blogger kennen dürften. Mein Gedanke war: “Du brauchst eine OS X Software, die im Hintergrund einfach alles mitschneidet, was du tippst. Dann hast du in jedem Fall ein grobes Backup der getippten Sachen.” Also habe ich mich auf die Suche nach einer solchen Software gemacht und Google damit beauftragt, mir entsprechende Webseiten zu nennen. Aber ganz so einfach war es dann doch nicht…
Keylogger im Allgemeinen bieten viel Freiraum für böse Leute
Während ich mir die Suchergebnisse angeschaut habe, ist mir aufgefallen, dass es ziemlich viele dubiose und wenig vertrauenswürdige “Freeware” auf den Gebiet gibt. Schnell war mir klar, warum das so ist: Wenn ich einen Keylogger installiere, dann besteht immer die Möglichkeit, dass er die Sachen (und dazu zählen auch Passworte!) nicht nur mitloggt, sondern diese auch im Hintergrund an eine andere Person (zum Beispiel den bösen Programmierer!) sendet. Und wenn man sich überlegt, was für Details man so alle in die Tastatur hackt, dann ist das für mich ein Albtraumszenario gewesen, denn angefangen beim Adminpasswort über Webseiten-Admin-Passworte bis hin zum Login des Online-Bankings wäre alles dabei! Es ist also höchste Vorsicht geboten, wenn man wirklich einen Keylogger auf seinem Rechner installieren möchte.
Ich wollte aus Sicherheitsgründen einen seriösen Anbieter suchen, der eine Software als Mac OS X Keylogger anbietet. Nachdem ich etliche Webseiten und Shops durchstöbert hatte und mit windiger Freeware und ähnlichem konfrontiert wurde, bin ich endlich fündig geworden: REFOG Mac Keylogger heißt die Software meiner Wahl.
Und die Software hat sogar noch weitere Vorteile, die mich überzeugt haben:
- man kann besuchte Webseiten in allen Browsern ansehen (ich habe oft mal das Problem, dass ich mich erinnere, eine interessante Webseite besucht zu haben und dann finde ich sie in der History nicht wieder)
- man kann sich mit einer Textsuche durch die ganze geloggte Info hangeln
- der Anbieter hat eine Trial-Version mit der man sich das Programm erstmal anschauen kann
Keylogger Software zur Mitarbeiterüberwachung?
Wenn man sich auf der Webseite von Refog umschaut, findet man dort auch eine Version namens “Employee Monitor”, die dafür gedacht ist, seinen Mitarbeitern auf die Finger zu schauen. Wer nun denkt, er kann die Software tatsächlich einsetzen, um seine Mitarbeiter zu überwachen, der sollte sich das schnell aus dem Kopf schlagen, denn so etwas ist in Deutschland – zum Glück! – strafbar.
Für meinen Bedarf ist das Tool allerdings perfekt geeignet und ich zahle gern dafür, bevor ich mir eine kostenlose Freeware oder Shareware installiere, die sich als Keylogger für OS X ausgibt, aber eigentlich ein Trojaner ist, den man auch noch freizügig alle Tore öffnet…
Wer sich für die Software interessiert, findet hier zum Refog Mac Keylogger.
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.
danke für den tollen artikel :) genau das hab ich mir auch schon oft gedacht. oftmals kopiere ich mir den text eines formulars oder ähnlichem nochmal in die zwischenablage, bevor ich auf ok klicke. aber manchmal eben nicht. und da hat man ewig rumgeschraubt und getippt … und dann …
daher hatte ich auch nach einem keylogger gesucht und neben aobo noch folgende gefunden:
http://www.refog.de/keyloggers-comparison.html
(weiter unten: product for mac)
http://www.mac-keylogger.org/free_mac_key_logger_comparison.html
hattest du diese auch gefunden? sind ja ähnlich wie von aobo und haben in der kleinsten version auch die passwörter ausgeschlossen.
was hältst du von denen?
so, jetzt kopier ich den ganzen text mal in die zwischenablage, falls beim absenden nichts passiert ;)
Diese Seiten kannte ich noch nicht, aber ich kann auch nicht sagen, ob der Keylogger von Refog was taugt. Ich habe ihn nicht getestet. Der von Aobo macht jedenfalls was ich wollte und das auch recht gut. Gibt für mich also keinen Grund weiterzusuchen. :)
Gegen das Abschmieren von Artikeln in Wordpress oder anderen Programmen, die im Browser laufen (E-Mail etc.) gibt es eine viel elegantere Lösung:
Texte immer in einem Textedit-Fenster schreiben. Das hat den Vorteil, dass auch gleich die Rechtschreibung geprüft wird. Datei auf dem Desktop zwischenspeichern, wenn man mag, und später löschen. Muss aber nicht sein, denn selbst wenn der Mac abschmiert, stellt er das Fenster aus einer temporären Datei normalerweise wieder her.
Wenn der Text fertig ist, einfach per copy & paste in den Browser einfügen.
Hi Jay! Ja, das ist eine Möglichkeit. Ich finde es allerdings noch etwas umständlich, dass man keine Fotos einbauen kann. Auch Formatierungen werden nur bedingt übernommen. Ich müsste da schon einen HTML-Editor haben, der die Sache sichert. Oder man müsste das Autosave-Timing in Wordpress auf eine Minute setzen. Dann kann nicht mehr viel verloren gehen. Aber so ganz gelöst ist das Problem auf jeden Fall noch nicht… :)
bezieht sich das mitloggen von Passwörtern auf OSX Passwörter oder werden dort auc PW von webseiten mit- bzw. nicht mitgeloggt?
Hallo Max! Der Keylogger loggt einfach “ohne Filterung” alles, was auf der Tastatur getippt wird. Also auch Logins, die man verwendet, wenn man sich einloggt. Aber auch eMails, die man tippt oder andere Tastatureingaben. Es gibt mittlerweile einige Banken, die beim Login für den PIN eine Eingabe mit einem virtuellen Zehnerblock und der Maus erwarten. Mauseingaben kann er natürlich nicht festhalten, da er nicht “wissen” kann, auf was man gerade klickt. Ich hoffe, ich habe dir helfen können… VG!
Danke für die schnelle Antwort
Hallo,
verstehe nicht, welchen Logger du jetzt getestet hast? ambo oder Refug? Und der kann ja keine PW loggen. auch gibt es dort nur noch den Hoverwatch. Oder sehe ich das falsch?
Hallo THomas! Ja, das kann sein, dass das Produkt jetzt Hoverwatch heißt. Der Artikel ist schon etwas älter und ich habe den Keylogger auch nicht genutzt, um Passworte mitzuschneiden. Aus dem Grund kann ich dazu leider nichts sagen. Ich denke, mit macOS Catalina hat Apple hier mehr Einschränkungen für Apps eingeführt, die vielleicht auch das mitlesen von Passworten verhindern – was ja eigentlich eine gute Sache ist.